Glimmerschüppling - Foto: Monika Povel
Naturtagebuch 2016
Das war los im Katinger Watt.
Ein mildes Jahresende
November und Dezember
Wetter
Der November begann mit einer milden, regnerischen Tiefdruckperiode (1.11.-6.11. – insgesamt ca. 41 mm Niederschlag). Die max. Temperaturen lagen in dieser Zeit zwischen 6 und 10°C. Deutlich kälter wurde es in einer sonnigen Hochdruckphase vom 7.11. bis 14.11. In der Nacht auf den 9.11. wurden -6°C erreicht, die Tageshöchstwerte lagen in dieser Zeit bei +2 bis 4°C.
Vom 14.11. bis 21.11. wurde es wieder milder. Tief „Mirja“ brachte am 17.11. stürmischen SW-Wind und kräftige Regenschauer – dazwischen sonnige Abschnitte. Es fielen in der dritten Novemberwoche in der Summe ca. 22 mm Niederschlag. Am 16.11. erreichte der Pegel in der Eider bei Tönning eine Höhe von 693 mm PNN. Zu Beginn der dritten Dekade wurden Tageshöchsttemperaturen von 11-12°C gemessen. Am 21.11. zog der erste stärkere Sturm des Herbstes auf. In St. Peter-Ording wurden Böen von 108 km/h erreicht. Mit dem Abzug des Sturms setzte sich erneut ruhiges, sonniges Hochdruckwetter mit sternklaren Nächten, Bodennebel und Frost am Morgen durch. Am 28./29.11. fielen die Temperaturen noch einmal in einen Frostbereich von bis zu -4°C.
Der Dezember war im Vergleich zum mehrjährigen Mittel (2000-2015) deutlich milder und trockener – es fiel nur etwa die Hälfte des zu erwarteten Niederschlags. Zum Monatsanfang gelangte skandinavische Kaltluft nach Mitteleuropa, nachts bildete sich leichter Bodenfrost. Es folgte eine Periode mit durchziehenden Tiefdruckgebieten am Ende der ersten Dekade, die wolkiges, mildes (6-8°C) Wetter brachte. An zwei Tagen fielen 13 l/qm Niederschlag bei teilweise kräftigem SW-Wind. Der Pegel in der Eider bei Tönning erreichte erneut 693 mm PNN.
Zur Monatsmitte dominierte Hochdruckeinfluss. Es blieb aber neblig-trüb bei bedecktem Himmel und schwachem Wind. Am 18.12. wurde im Ästuar erneut ein hoher Wasserstand erreicht (690 mm PNN). Das Weihnachtswetter brachte Regen, Wind und milde Temperaturen. Am 24.12. wurde ein böiger SW-Wind mit bis zu 87 km/h gemessen. Es kam zu Regen- und Schneeschauern, abends zu einem kurzen Gewitter mit Hagel. Am ersten Weihnachtstag fielen 11 l/qm (tagsüber Nieselregen bei 4-6°C). Am 26.12. verstärkte sich der Wind abends mit orkanartigen Böen (St. Peter-Ording: 104 km/h). Das Monatsende brachte noch einmal leichten Bodenfrost am Morgen. Der Pegel bei Tönning erreichte ein drittes Mal in diesem Monat einen hohen Wert (695 mm PNN).
Springtidenzählungen
Am 14.11.2016 wurde eine Internationale Synchronzählung durchgeführt, die das gesamte Eiderästuar abdeckte. Sie fiel in eine frostige Periode, viele Gewässer waren mit einer leichten Eisschicht bedeckt – entsprechend gering waren die Rastvorkommen. Es folgten Springtidenzählungen (STZ; nur im Katinger Watt) am 29.11. und 13.12.: Zwergtaucher (0/2/0), Haubentaucher (9/0/1), Kormoran (11/21/61), Graureiher (8/20/8), Silberreiher (0/1/4), Höckerschwan (0/0/3), Singschwan (2/16/20), Zwergschwan (4/2/2), Blässgans (63/36/168), Graugans (1.145/965/853), Nonnengans (13.176/2.162/6.990), Nilgans (0/0/1), Brandente (4/4/13), Pfeifente (231/765/141), Krickente (125/16/14), Schnatterente (4/0/20), Stockente (553/572/339), Spießente (123/17/6), Löffelente (56/11/42), Tafelente (9/3/40), Reiherente (17/10/27), Schellente (1/4/54), Gänsesäger (0/3/2), Zwergsäger (0/22/11), Kornweihe (0/0/1 M.), Seeadler (2/2/1), Mäusebussard (1/2/1), Turmfalke (1/1/1), Wanderfalke (0/0/1), Austernfischer (0/6/0), Säbelschnäbler (0/2/0), Goldregenpfeifer (6/514/0), Kiebitz (21/209/76), Alpenstrandläufer (57/300/1), Bekassine (0/10/0), Großer Brachvogel (114/679/193), Rotschenkel (2/3/0), Lachmöwe (16/27/2), Sturmmöwe (0/2/0), Silbermöwe (1/2/0), Mantelmöwe (1/3/3).
Gänsezählungen
Gänsezählungen deckten am 6.12. und 19.12. das Ästuar vollständig ab: Blässgans (0/217), Graugans (797/840), Nonnengans (17.223/19.564), Ringelgans (1/0), Nilgans (1/1).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Von A. Bräunlich, L. Kretschmer und J. Sohler wurden Wintervogelzählungen durchgeführt (WVZ).
Kormoran: Im Nov. konzentrierten sich größere Fischschwärme im Flachwasser des südlichen Katinger Priels, wo täglich Kormorane und Gänsesäger bei der Jagd auf meist vorjährige Flussbarsche (+ Plötzen und Aale) beobachtet werden konnten. Der Bestand erreichte am 28.11. – max. 87 Ind.; eine ungewöhnlich hohe Anzahl. Im Dez. verringerte sich die Zahl der gleichzeitig anwesenden Kormorane etwas: 5.12. – 68 Ind., 18.12. – 52 Ind., 30.12. – 59 Ind.
Silberreiher: Im Nov. hielten sich regelmäßig 1-4 Ind. verstreut im Katinger Watt und je 1-2 Ind. am Südufer der Eidermündung oder im Oldensworter Vorland auf. Nach dem Senken des Wasserstandes im Katinger Priel konzentrierten sich kurzzeitig am 10.11. – 13 Ind. im Süden des Gewässers. Vor allem in der zweiten Dezemberhälfte wurden regelmäßig 1-3 Ind. im Katinger Watt notiert.
Rohrdommel: 8.11. – 1 Ind. Ostufer Katinger Priel.
Höckerschwan: Die Art hatte im Spätherbst das Eiderästuar weitgehend verlassen (vgl. STZ).
Singschwan: Im Nov. durchgehend anwesend: 16.11., 18.11. – 5 ad., 23.11. – 7 ad. NI-Areal, die tagsüber auf einem nahen Rapsacker im Nordwesten fraßen. 27.11., 1.12. – max. 11 ad./3 dj. NI-Areal/Katinger Priel (u.a. P. Koßmann), 16./17.12. – max. 14 Ind. NI-Areal (u.a. S. Rust), 19.12. – 19 Ind. Oldensworter Vorland, 30.12. – 16 ad./3 dj. NI-Areal.
Zwergschwan: Wenige Schwäne wurden im Nov. und Anfang Dez. regelmäßig beobachtet: 5.11., 23.11., 29.11., 2.12. – 2 ad./3 dj. Waldsee, 29.11. – 6 ad. Katinger Priel (Süd), 2.12., 18.12. – 2 ad./3 dj. NI-Areal, 6.12. – 9 Ind. Nullgebiet (J. Thieler).
Blässgans: 2.11. – 528 Ind. Marsch nördl. Kating, 22.11. – 253 Ind., 8.12. – 337 Ind. und 16.12. – 194 Ind. Katinger Ackerflächen. Dies waren die größten Schwärme, die tagsüber im Eiderästuar nach Nahrung suchten. Verschiedene Schlafgewässer (NI-Areal, zentraler Katinger Priel, Flachgewässer im Olversumer Vorland) nutzten regelmäßig einige tausend Ind., deren Zahl aber aufgrund des frühen Abflugs in der Morgendämmerung nicht zu ermitteln war.
Ringelgans: 31.12. – 15 Ind. Nordseewatten vor Vollerwiek; selten hier in dieser Anzahl.
Nilgans: Ein Einzelvogel wurde mehrfach im Ästuar notiert, am 8.12. – 2 Ind. NI-Areal (eines der lokalen Bp.?).
Pfeifente: 8.11. – ca. 1.000 Ind., 17.12., 26.12. – ca. 3.000 Ind. Oldensworter Vorland in sich wieder mit Regenwasser füllenden, weiträumig überschwemmten Senken. Am 29.12. ermittelte L. Kretschmer im Rahmen einer WVZ hier den sehr hohen Rastbestand von 5.860 Ind.
Krickente: max. 30.11. – ca. 350 Ind. Olversumer Vorland (A. Bräunlich); im Dez. deutlich weniger.
Spießente: max. 16.11. – 395 Ind. Katinger Priel (Süd). Im Dez. gingen die Rastvorkommen deutlich zurück.
Bergente. 16.11., 8.12. – 1 W. Katinger Priel/NI-Areal, 19.11. – 8 Ind. Speicherbecken (J. Thieler), 17.12. – 15 Ind. Speicherbecken (S. Rust), 20.12. – 13 Ind. südl. Katinger Priel (M. Kühn), 29.12. – hier noch 2 Ind.; ungewöhnlich zahlreich in diesem Winter.
Trauerente: 28.12. – 2 Ind. Nordseewatten vor der Eidermündung (H. Schott). Meeresenten treten hier nur selten auf.
Eisente: 18.11. – 1 Ind. Katinger Priel (Süd; A. Bräunlich).
Schellente: 11.11. – 1,24 Ind., 18.11. – 9,10 Ind. Katinger Priel (Süd). Im Dez. wurde die Art im Katinger Watt etwas zahlreicher; vgl. STZ.
Zwergsäger: max. 11.11. – 2,18 Ind., 29.11. – 5,12 Ind. Katinger Priel (Süd), 17./18.12. – 3,6 Ind. NI-Areal (u.a. S. Rust), 29.12.-31.12. – verstreut im Katinger Watt insgesamt ca. 11,10 Ind.
Gänsesäger: 13.11. – 9,28 Ind. Katinger Priel (Süd), 16.11. – 10,29 Ind. Katinger Priel, 30.11. – 15,14 Ind. Katinger Priel (Süd); vgl. Kormoran. Auch im Dez. blieben die Vorkommen vergleichsweise hoch, u.a. 7.12., 17.12. – 47 Ind. Katinger Priel/Speicherbecken (u.a. C. Piening), 31.12. – 23,12 Ind. Speicherbecken (J. Thieler) und 5 Ind. Nullgebiet (Y. Feldmeier).
Kornweihe: je 1 weibchenf. Ind. am 23./24.11. im Wesselburener Vorland, am 30.11. im Olversumer Vorland (A. Bräunlich) und 17.12. über den Katinger Ackerflächen; selten in diesem Winter.
Raufußbussard: 18.11., 30.11. – 1 Ind. Vorländer der Grünen Insel (u.a. A. Bräunlich).
Merlin: 5.11. – ad. M. Eidersperrwerk, 21.11. – 1 Ind. Seedeich an den Eiderdammflächen, 31.12. – 1 W. Eiderdammflächen (Süd).
Wanderfalke: 1-2 ad./Ind. wurden regelmäßig auf den Eiderdammflächen und Einzelvögel am Südufer des Ästuars notiert; bekannte Winterreviere.
Wasserralle: 11.11., 16.11. – 1-2 Ind. Katinger Priel (Süd), 16.11. – 2 Ind. in Gräben nordwestlich NI-Areal (Vollerwiek), 27.11. – 3 Ind. Katinger Wald (J. Sohler), 2.12., 5.12. – 1-2 Ind. Katinger Priel (Süd).
Austernfischer: An bekanten Winterrastplätzen nur kleine Gruppen, so 27.12. – 41 Ind. am Seedeich/Eiderdammflächen und 31.12. – mind. 65 Ind. am Seedeich/Vollerwiek.
Säbelschnäbler: 19.12. – 3 Ind. Vorland Karolinenkoog; vgl. STZ.
Sandregenpfeifer: 18.11. – 3 Ind. Eidersperrwerk (A. Bräunlich).
Goldregenpfeifer: max. 18.11. – ca. 550 Ind., 21.11. – 130 Ind. Oldensworter Vorland (L. Kretschmer; WVZ), 23.11. – ca. 3.500 Ind. Eiderdammflächen, 11.12. – 1.090 Katinger Ackerflächen.
Kiebitz: 21.11. – 660 Ind., 29.12. – 55 Ind. Oldensworter Vorland (L. Kretschmer), 30.11. – 176 Ind. Olversumer Vorland (A. Bräunlich), 29.12. – 160 Ind. Eiderdammflächen (vgl. STZ); typische Rastvorkommen in milden Wintermonaten.
Alpenstrandläufer: 18.11. – mind. 420 Ind. Eiderdammflächen (vgl. STZ).
Kampfläufer: 27.11. – 1 Ind. Katinger Priel (Süd; J. Sohler).
Bekassine: u.a. 2.11. – 15 Ind. Vorland Karolinenkoog, 8.11. – 28 Ind. Eiderdammflächen. Im Dez. nur Einzelvögel auf den Eiderdammflächen/NI-Areal.
Großer Brachvogel: 18.11. – 3.585 Wesselburener Vorland/-Koog (A. Bräunlich, M. Hoffmann); in dieser Größenordnung sehr ungewöhnlich.
Waldwasserläufer: 22.11. – 11 Ind. Katinger Priel (NE), 27.11. – 5 Ind. Katinger Wald (J. Sohler), 17.12. – 1 Ind. NI-Areal (S. Rust).
Dunkler Wasserläufer: 16.11. – 1 Ind. Katinger Priel (Süd).
Grünschenkel: 12.11., 21.11. – je 1 Ind. Katinger Priel.
Rotschenkel: Im Nov. hielten sich 2-5 Ind. regelmäßig am teilweise abgelassenen Katinger Priel (Süd) auf. Letztmalig wurden hier in der ersten Dezemberwoche – 1-2 Ind. notiert.
Eisvogel: Regelmäßig 1-3 Ind. im Katinger Wald, am Katinger Priel/Speicherbecken und am Norderlochgraben/Katingsiel.
Kleinspecht: 18.12. – 1,1 Ind. Katinger Wald/Waldsee (M. Kühn).
Bachstelze: 21.11. – 1 Ind. Eidersperrwerk.
Seidenschwanz: 16./17.12. – 1 Ind. Katingsiel (A. Heidorn, S. Rust).
Heckenbraunelle: 17.12. – 1 Ind. Katingsiel (S. Rust).
Sommergoldhähnchen: 27.11. – 1 Ind. Katinger Wald (J. Sohler). Zeitgleich wurden im Rahmen einer WVZ 27 Wintergoldhähnchen erfasst.
Gartenbaumläufer: 27.11. – mind. 8 Ind., 27.12. – 7 Ind. Katinger Wald (J. Sohler).
Raubwürger: 28.11., 5.12. – 1 Ind. Katinger Ackerflächen; ein seit Jahren unregelmäßig besetztes Winterrevier.
Eichelhäher: 27.11. – 5 Ind., 27.12. – 1 Ind. Katinger Wald (J. Sohler, WVZ).
Star: 30.11. – 41 Ind. Olversumer Vorland (A. Bräunlich), 29.12. – 50 Ind. Oldensworter Vorland (L. Kretscher).
Berghänfling: 29.11. – 14 Ind. (A. Bräunlich).
Birkenzeisig: 21.11. – 4 Ind. Speicherbecken.
Gimpel, nordischer „Trompetengimpel“ der Unterart pyrrhula: 27.11., 27.12. – 1 Ind. Katinger Wald (J. Sohler, WVZ).
Amphibien
Noch im Dezember waren Erdkröten und Grasfrösche in milden, regnerischen Nächten verbreitet aktiv. So wurden um den 10.12. (bis etwa 13.12.) noch etliche Tiere im Katinger Watt überfahren. Mehrfach wurden vor allem aktive diesjährige Grasfrösche notiert.
Insekten
Gaukler (Cybister lateralimarginalis): 14.11. – 1 W., Totfund im Meeresspülsaum an den Eiderdammflächen. Die Bestimmung wurde von T. Behrends bestätigt: „Bemerkenswert weit westlich die Meldung. Für eine Art, die historisch extrem selten war und nur südöstlich in Schleswig-Holstein vorkam, dann 50 Jahre verschwunden war und nun sich wieder ausbreitet, weit über sein vorheriges Areal hinaus.“ Aus der Eidermündung liegen zwei weitere Nachweise vom 18.9.2013 und 22.7.2014 vor (jeweils lebende Käfer im abgelassenen Speicherbecken).
Die nicht genannten Beobachter waren u.a. L. Altenhörner, J. Autenrieth, T. Böhm, H.A. Bruns, T. Dreyer, N. Eissner, F. Hofeditz, P. Keuschen, A. Pieper, M. Povel, C. Schellworth, L. Schlünß, J. Schnier, R. Schorneck, F. Seer, J. Winkelmann. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt.
Ein sonniger, milder Herbstanfang
September und Oktober
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Blick aus der Hütte - Foto: Monika Povel
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Distelfalter (Vanessa cardui) - Foto: Monika Povel
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Eisvogel W. mit Dreistacheligem Stichling - Foto: Monika Povel
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Gemeine Weidenjungfer (Lestes viridis), Eiablage - Foto: Monika Povel
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Grauer Faltentintling (Coprinus atramentarius) - Foto: Monika Povel
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Herbstwald - Foto: Monika Povel
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Juvenile Seeadler auf der Fischjagd - Foto: Monika Povel
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Kampfläufer - Foto: Monika Povel
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Schaf mit Begleitung - Foto: Monika Povel
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Silberreiher bei der Nahrungssuche - Foto: Monika Povel
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Turmfalke W. - Foto: Monika Povel
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Waldwächter (Arma custos) mit erbeuteter Lestes viridis - Foto: Monika Povel
Wetter
Der September begann mit gelegentlichen Regenschauern (1.9.-4.9. – ca. 31 mm/qm) bei noch warmen Temperaturen. Am 5.9. setzte sich Hochdruckeinfluss durch. Es wurde sonnig, warm und trocken. Die Höchsttemperaturen lagen in der Regel um 20°C, erreichten aber auch deutlich höhere Werte am 8.9. (27°C), 13.9. (29°C) und 29.5. (24°C). Das Sommerwetter blieb bis zur Monatsmitte, bevor zunehmender Wind am 15.9. einen Wetterumschwung ankündigte. An den folgenden Tagen gingen die Temperaturen leicht zurück. Nachmittags gab es am 16.9. kräftige Regenschauer. Es folgten erneut Tage mit vielen sonnigen, heiteren Abschnitten. Der Wind kam zeitweise frisch aus E bis NE, begleitet von einer leichten Bewölkung und kühlen Temperaturen in der Nacht (18.9.). An anderen Tagen regnete es leicht bei auffrischenden Westwinden und milden Temperaturen (23.9.). Insgesamt blieben herbstliche Einflüsse zunächst noch gering. Die Tiefsttemperaturen lagen im September überwiegend zwischen 12 und 18°C, lediglich am 21./22.9. und 27.9. war es mit 9-10°C kühler. Dies änderte sich am 28.9. als ein ehemaliger Tropensturm mit starkem SW-Wind die Küste erreichte. Am 29.9. folgten ergiebige Regenschauer bei erneut starkem WSW-Wind, der in Böen 80 km/h erreichte. In den letzten Septembertagen fielen 13 mm/qm. Zudem wurde es kühler und die Höchsttemperaturen erreichten am Monatsende nur 16°C. Insgesamt war der September im Vergleich zum langjährigen Mitte (2000-2015; St. Peter-Ording) deutlich trockener und wärmer, windärmer und sonniger.
Das wechselhafte Wetter setzte sich Anfang Oktober fort. Noch schien oft die Sonne (in der ersten Monatspentade 4-10 Sonnenstunden/Tag, das Maximum des Monats). Nur am 4.10. wehte kurzzeitig ein kräftiger NE bis N-Wind. In der ersten Monatshälfte fiel nur wenig Niederschlag (max. 8 mm am 2.10.). Das Feuchtgrünland in den Schutzgebieten trocknete weiträumig ab. Die Höchsttemperaturen sanken von 18°C am 1.10. kontinuierlich auf 10°C am 15.10. Die Tiefsttemperaturen pendelten in dieser Zeit zwischen 5 und 10°C. Vom 10.10. bis 12.10. regnete es leicht bei zeitweise frischem NE-Wind. Auch die folgenden Tage bis zur Monatsmitte waren meistens trübe und von grauen Wolkendecken geprägt. Eine Wetteränderung brachte Tief „Danielle“, das vom 18.10. bis 22.10. die regenreichste Zeit des Monats mit in der Summe 25 mm/qm brachte. Tagsüber blieb es oft neblig-trüb. Die höchsten Temperaturen bewegten sich in der zweiten Monatshälfte zwischen 9 und 14°C. Die letzte Oktoberwoche brachte einige klare Nächte, kühlen Morgennebel und wenige sonnige Stunden. Bei leichtem Hochdruckeinfluss wurden vom 23.10. bis 26.10. in den frühen Morgenstunden nur 0 (26.10.) bis +3°C erreicht. Der Monat endete mit ruhigem Herbstwetter bei milden Temperaturen zwischen 10 und 14°C. Insgesamt war auch der Oktober auffällig niederschlagsarm und stürmische Tage fehlten (keine Tage mit Böen >45 km/h). So blieb das Herbstlaub in diesem Herbst besonders lange an den Bäumen und wurde bunt.
Springtidenzählungen
Springtidenzählungen wurden im Katinger Watt am 2.9., 16.9., 30.9./1.10. und 31.10. durchgeführt. Während einer Internationalen Synchronzählung am 17./18.10. im gesamten Ästuar verhinderte Nebel ein zufriedenstellendes Zählergebnis:
Zwergtaucher (4/14/5/0/0), Haubentaucher (25 inkl. 10 dj./20/24/0/2), Kormoran (14/57/38/23/9), Löffler (2/0/0/0/0), Graureiher (21/29/20/10/12), Silberreiher (5/25/14/8/3), Höckerschwan (22/9/4/0/2), Zwergschwan (0/0/0/23/7), Singschwan (0/2/2/2/2), Blässgans (0/0/0/16/10), Graugans (3.019/1.660/416/373/708), Kanadagans (0/46/0/0/0), Nonnengans (54/229/1.776/6.274/3.829), Nilgans (7/6/14/0/0), Brandente (130/18/110/2/3), Pfeifente (286/164/79/266/373), Krickente (37/260/139/180/121), Schnatterente (321/166/118/13/17), Stockente (2.158/1.638/517/565/108), Spießente (38/78/1.477/593/265), Knäkente (4/0/0/0/0), Löffelente (29/14/48/65/205), Reiherente (104/12/13/4/22), Tafelente (141/73/45/7/11), Schellente (0/0/1/0/0), Gänsesäger (0/0/0/5/4), Seeadler (5/2/1/7/1), Rotmilan (0/1/0/0/0), Rohrweihe (0/1/0/0/0), Kornweihe (0/0/0/1/0), Mäusebussard (0/3/0/4/1), Sperber (0/2/0/0/0), Turmfalke (2/5/0/1/1), Baumfalke (0/2/0/0/0), Wanderfalke (0/0/0/0/1), Blässralle (56/28/8/0/0), Austernfischer (2/0/1/0/0), Säbelschnäbler (69/50/24/1/19), Sandregenpfeifer (286/291/161/33/5), Goldregenpfeifer (0/965/514/3.712/2.094), Kiebitz (140/1.755/317/1.354/1.830), Alpenstrandläufer (347/555/2.933/757/1.261), Sanderling (29/0/0/0/0), Zwergstrandläufer (0/7/0/0/0), Knutt (26/0/0/0), Kampfläufer (53/27/0/20/0), Bekassine (3/25/11/5/5; deutlich mehr Vögel im Gebiet versteckt), Uferschnepfe (10/9/0/1/0), Pfuhlschnepfe (6/1/0/0/0), Großer Brachvogel (936/345/402/73/131), Flussuferläufer (27/3/2/0/0), Bruchwasserläufer (4/0/0/0/0), Waldwasserläufer (6/6/3/0/0), Grünschenkel (2/0/7/0/0), Dunkler Wasserläufer (68/15/0/0/0), Rotschenkel (494/4/22/0/0), Lachmöwe (3/33/615/936/27), Sturmmöwe (0/15/102/54/0), Mantelmöwe (2/2/0/4/0), Silbermöwe (9/2/0/5/0).
Gänsezählungen
Im Rahmen von Gänsezählungen, die die gesamte Eidermündung abdeckten, wurden am 23.9., 10./11.10. und 24.10. erfasst: Blässgans (0/17/16), Graugans (1.410/1.287/1.234), Nonnengans (10.362/28.008/14.088), Ringelgans (0/6/0) und Nilgans (1/0/0).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: Kleine, unauffällige Gruppen hielten sich verstreut auf vielen Gewässern im Katinger Watt und -Wald auf, u.a. 1.9. – noch eine Fml. mit 3 K./2wö. auf dem Waldsee. Am 3.10. wurden 35-40 Ind. auf dem Ringpriel im Katinger Wald notiert. Hier fingen die Taucher Stichlinge am Schilfröhricht.
Haubentaucher: 8.10. – noch eine Fml. mit 2 K./ca. 3wö. Speicherbecken; bislang spätester Schlupf im Eiderästuar.
Silberreiher: In der zweiten Septemberhälfte stieg das Vorkommen deutlich: 14.9., 19.9. – je 12 Ind., 17.9. – 23 Ind. Katinger Priel/NI-Areal (u.a. H. Fedders), 23.9. – mind. 28 Ind. an verschiedenen Gewässern im Katinger Watt, 28.9. – 13 Ind. NI-Areal. Silber- und Graureiher, Zwergtaucher und Eisvögel profitierten im Herbst vom Absenken der Wasserstände im Nullgebiet, im Katinger Wald und im NI-Areal/Eiderdammflächen. Vor allem Stichlinge wurden in großer Anzahl erbeutet. Im Oktober verringerte sich das Vorkommen: 2.10., 5.10. – 5 Ind., 13.10. – 4 Ind. Katinger Priel und Umgebung, 24.10. – 5 Ind. Nullgebiet überfliegend.
Löffler: 3.9. – 3 Ind. Katinger Wald überfliegend gen W., 14.10. – 1 Ind. Eiderdammflächen.
Singschwan: 5.9.-1.10. – ein Paar NI-Areal, nur am 25.9. kurzzeitig 3 ad. (u.a. K. Günther, R. Hippa, H. Mensing, M. Tenhaeff). Die Singschwäne vertrieben erfolgreich Höckerschwäne. Zudem hielt sich weiterhin der bekannte Einzelvogel im Oldensworter Vorland auf (u.a. 24.9., er fraß am 3.10. auf einem Maisstoppel im nahen Süderfriedrichskoog). Im Oktober änderte sich wenig an der Situation. Regelmäßig wurden 2-3 ad. im NI-Areal und im Oldensworter Vorland beobachtet (u.a. G. Müller, E. Möller). 17.10. – 4 ad. NI-Areal (darunter der halsbandmarkierte Altvogel „6R36“).
Zwergschwan: 6.10. – 2 Ind. Speicherbecken, 8.10. – 2 ad./3 dj. + 4 ad. auf dem Waldsee und im Speicherbecken, 10.10. – insgesamt die Fml. und 7 ad. Katinger Watt, 13.10., 19.10. – weiterhin die Fml. und 21 bzw. 30 ad. in diesem Gebiet, 22.10. – 16 ad./4 dj. südl. Katinger Priel (M. Kühn). Der Rastbestand blieb in diesem Herbst auffällig gering.
Blässgans: 8./9.9. – 1 ad. NI-Areal (vermutlich der seit Jahren hier ansässige Vogel), 23.9. – 14 Ind. NI-Areal überfliegend, 24.9. – 32 Ind. Eiderdammflächen (F. Schrauth); erste Wegzügler. Später wurden tagsüber in den Schutzgebieten nur kleine Gruppen beobachtet, so am 17.10. – 65 Ind. NI-Areal und am 20.10. – 46 ad./8 dj. Katingsiel. Als Schlafplatz dienten hingegen die seit Jahren bekannten Bereiche an den Flachgewässern des NI-Areals, auf dem zentralen Katinger Priel (24.10. – ca. 3.000 Ind.) und im Eiderwatt vor der Grünen Insel. Wie üblich verließen die Vögel die Schlafgewässer in der frühen Dämmerung.
Graugans: 9.9. – ca. 3.000 Ind. Katinger Priel/Eiderdammflächen (St. Trösch); vgl. STZ. Die Vögel waren tagsüber oft weit verstreut in der Umgebung des Ästuars und nur selten in solchen Ansammlung zu beobachten.
Kanadagans: 1.9. – 13 Ind., 8.9. – 26 Ind. NI-Areal, 9.9. – 10 Ind. Nullgebiet und ca. 20 Ind. Katinger Priel (u.a. St. Trösch), 12.9. – 42 Ind., 14.9. – 10 Ind. Eiderdammflächen (vgl. STZ vom 16.9.).
Nonnengans: 21.9. – 2.550 Ind. Eiderdammflächen und mind. 2.000 Ind. Grüne Insel; Ankunft der ersten großen Schwärme auf dem Wegzug.
Nilgans: 1.9. – noch beide Fml. mit je 7 Küken im NI-Areal, später in der Regel 1-2 Ind. an verschiedenen Orten im Katinger Watt, 25.9., 6.10., 8.10., 13.10. – noch eine der Fml. auf den Eiderdammflächen/NI-Areal.
Spießente: 17.9. – 860 Ind., 22.9., 25.9. – >1.000 Ind. Katinger Priel (u.a. M. Tenhaeff, H. Mensing).
Bergente: 18.9. – 1 W. NI-Areal/Möweninsel, 8.10. – 1 W. Speicherbecken; vermutlich das seit zwei Jahren regelmäßig auftretende Ind.
Gänsesäger: 5.10.-14.10. – 2 W., 18.10., 23.10. – 4 weibchenf. Ind. NI-Areal (u.a. H. Finckh).
Zwergsäger: nur am 17.10. – 1 weibchenf. Ind. Waldsee/Katinger Wald; Erstankunft.
Fischadler: 15.9. – 1 dz. nördl. NI-Areal (H. Katzenberger); wie stets nur selten auf dem Durchzug an der Westküste.
Rotmilan: 16.9. – 1 dz. Olversumer Vorland (15.30 h gen NW), 17.9. – 2 dz. Katinger Priel (16.55 h gen S), 7.10. – 1 dz. NI-Areal (11.30 h gen SW).
Rohrweihe: Späte Nachweise: 3.10. – 1 dj. im Oldensworter Vorland (NE), 4.10. – 1 Ind. Olversumer Vorland (H. Find), 16.10. – 1 weibchenf. Ind. Oldensworter Vorland (West).
Seeadler: In der ersten Oktoberhälfte waren mind. das lokale Bp. (17.10. – häufige Rufe im NI-Areal am Boden sitzend), 1 immat. und 2 dj. Seeadler im Katinger Watt anwesend, am 18.10. max. 3 ad., 1 dj. und 2 Ind. im NI-Areal. Mehrfach wurden rufende Altvögel in Nähe des im Frühjahr verlassenen Horstes in Nähe Katingsiel notiert. Ob es sich hier um ein zweites Paar handelte konnte noch nicht geklärt werden.
Rauhfußbussard: 10.10. – 1 Ind. Eiderdammflächen.
Baumfalke: 16.9. – 2 Ind., 22.9. – 1 Ind. Nullgebiet/Waldsee Libellen jagend (R. Hippa, M. Tenhaeff, H. Mensing), 24./25.9. – 1 Ind. Naturzentrum und Ringprielmündung am Ostufer des Katinger Priels (u.a. M. Kühn); häufiger als in den Vorjahren.
Merlin: 14.9. – 1 Ind. Grüne Insel (J. Hildebrand); das Gebiet ist ein typisches Jagdgebiet für die Wintervögel.
Wanderfalke: mehrfach 1-2 ad. im Oldensworter Vorland (wohl das lokale Bp.). Auch das langjähre Winterrevier auf den Eiderdammflächen war regelmäßig von einem (weiblichen) Altvogel besetzt, der am 17.9. im Tiefflug vergeblich Bekassinen jagte.
Kranich: 15.9. – 5 dz. NI-Areal (12.15 h gen S) und 35 dz. (13.40 h gen E), 26.9. – 7 dz. Eiderdammflächen (18.20 h gen S).
Säbelschnäbler: 9.9., 16.9. – 4-7 Ind. Nullgebiet, 12.9., 17.9., 25.9., 27.9. – regelmäßig 3-10 Ind. In beiden Gebieten wurde der Wasserstand gesenkt. Noch Ende Oktober hielten sich Säbelschnäbler im Ästuar auf (vgl. STZ vom 31.10.).
Goldregenpfeifer: 6.9. – ca. 650 Ind. Katinger Watt (u.a. St. Trösch, K. Wesolwski), 11.9. – ca. 5.000 Wesselburener Vorland und 400 Ind. Oldensworter Vorland (K. Wesolwski), 22.9. – 1.083 Ind. Katinger Ackerflächen (M. Tenhaeff, H. Mensing), dort am 8.10. – 328 Ind., 25.10. – 4.200 Ind. Eiderdammflächen.
Kiebitz: max. 9.9. – ca. 1.000 Ind. Katinger Priel/Eiderdammflächen (St. Trösch), 11.9. – ca. 1.100 Ind. Oldensworter Vorland (K. Wesolwski); bislang unauffällige Rastvorkommen.
Alpenstrandläufer: 2.9. – max. 740 Ind. Nullgebiet (F. Braun); vgl. STZ vom 30.9./1.10.
Zwergstrandläufer: 1./2.9. – 22-25 Ind. Nullgebiet (u.a. F. Braun, A. Kreusel).
Kampfläufer: 1./2.9. – max. 27 Ind. Katinger Ackerflächen (auf Kartoffelacker und Stoppelfeld nach Nahrung suchend), 25.9. – 2 Ind. NI-Areal.
Zwergschnepfe: 19.10. – 1 Ind. Eiderdammflächen.
Uferschnepfe: 9.9., 1.10. – 2 Ind. NI-Areal und Eiderdammflächen, 6.10. – hier 4 Ind.
Dunkler Wasserläufer: max. 20.9. – 33 Ind., 22.9. – 80 Ind. Katinger Priel (Nord).
Waldwasserläufer: Bei niedrigen Wasserständen regelmäßig bis zu 14 Ind. Katinger Priel/Katinger Wald, vor allem in der Abenddämmerung aktiv und gemeinsam hoch abfliegend.
Hohltaube: 20.10. – 6 Ind. Vorland Grüne Insel, 22.10. – 12 dz. Eiderdammflächen (09.45-11.00 h; M. Kühn).
Ringeltaube: häufiger Dz. in der zweiten Oktoberhälfte, z.B. 22.10. – 3.530 dz. Eiderdammflächen (09.45-11.00 h; M. Kühn).
Eisvogel: In beiden Monaten auffällig viele Beobachtungen im Katinger Watt. Am 10.10. erbeutete ein W. im NI-Areal in kurzer Zeit 3 Larven von Großlibellen.
Wiesenpieper: Einer der auffälligsten ziehenden Kleinvögel in der zweiten Septemberhälfte mit intensivem Zug im Katinger Watt am 18.9., 20.9., 22.9., 24./25.9., 1.10.
Bachstelze: 25.9. – intensiver Zug über den Katinger Ackerflächen.
Schwarzkehlchen: 17.10. – 1 M. Katinger Ackerflächen (B. Hälterlein).
Gelbbraunen-Laubsänger: 25.9. – 2 Ruf. Katinger Wald, 26.9. – 1 Ruf.
Bruchwald/Nullgebiet, 3.10. – 2 Ruf. Katinger Wald.
Bartmeise: 12.9. – 2 Ind. Katinger Priel (NE; H. Katzenberger).
Tannenmeise: 20.9. – mind. 4 dz. Eiderdammflächen (SW).
Spornammer: 22.10. – 2 dz. Eiderdammflächen gen SSE (M. Kühn).
Säugetiere
Baummarder: 2.9. – 1 dj. im Weidenwald des Nullgebietes; erster sicherer Nachweis im Katinger Wald (vgl. Säugetieratlas SH; Borkenhagen 2011).
Marderhund: Am 16.9. wurde ein dj. M. im Nullgebiet, am 21.10. – 1 dj. W. im Oldensworter Vorland erlegt.
Seehund: Auf der Sandbank an der Fahrrinne im Ästuar u.a. am 6./7.9. – ca. 10 ad./3 dj., 14.9. – 15 Ind., 27.9. – 11 Ind., 4.10. – 6 Ind., 19.10. – 7 Ind.
Schweinswal: 6.9., 25.9., 27.9. – je 2 Ind., 6.10. – 1 Ind., 10.10. – 3 Ind., 19.10. – 3 Ind., 20.10. – 1 Ind., 26.10., 30.10. – je 2 Ind. im Eiderästuar. In diesem Herbst wurde die Art relativ häufig in der Flussmündung beobachtet. Ein Zusammenhang mit dem vermehrten Auftreten von Wittlingen (ab Mitte Juli) im Ästuar erscheint möglich.
Reptilien
Ringelnatter: 13.9. – ein überfahrenes Ind. (KR 74 cm) an der Kläranlage Tönning vor dem Eingang zum Oldensworter Vorland. Dies ist der zweite Nachweis an fast identischer Stelle wie der Erstnachweis, einer Rupfung am 7.5.2016. Vermutlich schlüpfte eine Brut an der Kläranlage Tönning.
Amphibien
Teichmolch: Letztmalig wurde am 12.9. eine Larve im Gartenteich des Naturzentrums beobachtet.
Moorfrosch: Am 23.9. hielt sich im NI-Areal noch ein sehr kleiner Frosch auf, der erst vor kurzer Zeit die Metamorphose beendet hatte.
Insekten
Libellen: An den warmen Tagen im September flogen weiträumig verteilt Libellen im Ästuar – an den großen Gewässern von NI-Areal und Nullgebiet, am Ringpriel, am Waldrand und entlang der Waldwege. Ungewöhnliche Nachweise waren nicht darunter. Auffällige, verbreitete Libellenarten waren z.B.
• die Gemeine Weidenjungfer (3.9. – Erstbeobachtung im Katinger Wald, am 5.9., 15.9. hier an zwei Orten 20,17 Ind./Eiablagen und 9,6 Ind./Eiablagen; bestätigt am 25.9.).
• Zudem wurden Blaugrüne Mosaikjungfern regelmäßig beobachtet (max. 3.9. – 28,2 Ind. Katinger Wald; Paarungen am 3.9. und 25.9. Auch im NI-Areal wurde eine Paarung am 7.9. beobachtet, weitere Vorkommen im Nullgebiet und Oldensworter Vorland; 24.10. – letztmalig 1 M. Katinger Wald).
• Herbst-Mosaikjungfer waren im Katinger Watt verbreitet, u.a. 3.9. – 18 M. und 11.9. – 14 M. an zwei Orten im Katinger Wald, 7.9. – 25 Ind. NI-Areal (mehrfach Paarungen), 15.9. – insgesamt 15,2 Ind. (Paarungen) im Katinger Wald und NI-Areal. Wenige M. flogen auch im Oldensworter Vorland.
• Blutrote Heidelibelle bevorzugten die Gewässer am und im Katinger Wald (1.9. – 5 M. Nullgebiet, 3.9., 5.9. – an zwei Orten zusammen 27,5 Ind. Katinger Wald/Paarungen und mehrere Eiablagen, noch am 25.9. Eiablagen im Katinger Wald).
• Große Heidelibelle flogen über den September verteilt meist mit 1-4 Ind. im Katinger Wald und NI-Areal/Eiderdammflächen, im Vorland Grüne Insel und Oldensworter Vorland; max. 5.9. – 7,6 Ind. Katinger Wald/mehrere Eiablagen; 24.10. – letztmalig 1 W. Katinger Wald.
Zu den unauffälligen Libellenarten zählten die Gemeine Pechlibelle (nur wenige M., 3.9. Katinger Wald, 14.9. Oldensworter Vorland), die Braune Mosaikjungfer (3.9. – 1 M. Katinger Wald, 12.9. – 1 W. NI-Areal) und der Großer Blaupfeil (24.9. – 1 M. NI-Areal).
Tagfalter: Im September waren Admirale (neben Grünader-Weißlingen und Tagpfauenaugen) die bei weitem häufigsten Tagfalter an den sonnigen Tagen im Katinger Watt. Zug gen Süden wurde parallel zur Meeresküste über den Eiderdammflächen und über der Grünen Insel u.a. am 15./16.9., 18.9., 22.9., 24.9. und 1.10. notiert. Nur einmal, am 19.9., wurde ein Distelfalter am Speicherbecken entdeckt. Letzte Beobachtung: 24.10. – 2+4 Admirale im NI-Areal und Katinger Wald.
Am 3.9. – ein Waldbrettspiel Katinger Wald, 23.9. – ein Kleiner Feuerfalter im NI-Areal, 12.9. – letztmalig 3 Kleine Heufalter auf den Eiderdammflächen und am 15.9. im NI-Areal, 22.9. – ein Landkärtchen im Nullgebiet (Eiablage an Brennnessel).
Wanzen: Bunte Blattwanze (Elasmostethus interstinctus; 9.9. – 1 Ind. Naturzentrum), Grüne Stinkwanze (Palomena prasina; häufigste Art, u.a. 3.9. – 5 Imago/16 Nymphen Katinger Wald), Waldwächter (Arma custos; 5.9. – 1 Ind. Katinger Wald, mit erbeuteter Weidenjungfer), Zweizähnige Dornwanze (Picromerus bidens; 9.9. – 1 W. Katinger Wald)
Die nicht genannten Beobachter waren u.a. H. Brune, H.A. Bruns, T. Dreyer, J. Hagge, F. Hofeditz, K. Jestädt, P. Keuschen, A. Pieper, M. Povel, C. Schellworth, R. Schorneck, J. Winkelmann. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt.
Durchschnittlicher August mit ein wenig Sommer
August
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Abendpfauenauge (Smerinthus ocellata), Raupe - Foto: Monika Povel
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Blutrote Heidelibellen (Sympetrum sanguineum) M. und W. - Foto: Monika Povel
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Braunbürstige Hosenbiene (Dasypoda hirtipes) W. auf Gänsedistel - Foto: Monika Povel
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Eisvogel M. mit Dreistacheligem Stichling - Foto: Monika Povel
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Grünschenkel auf Nahrungssuche - Foto: Monika Povel
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Hauhechel-Bläulinge (Polyommatus icarus) bei der Paarung - Foto: Monika Povel
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Heuernte - Foto: Monika Povel
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Juvenile Dorngrasmücke - Foto: Monika Povel
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Küstenseidenbiene (Colletes halophilus) M. auf Strandaster - Foto: Monika Povel
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Roter Zahntrost (Odontites vulgaris) - Foto: Monika Povel
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Waldeidechsen, Weibchen mit Nachwuchs - Foto: Monika Povel
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Weißrandiger Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus) W., Eiablage-Foto: Monika Povel
Wetter
Der August begann wechselhaft und kühl mit Nieselregen am 3.8., Regenschauern (kurze Gewitter) und Starkwind am 6.8. Und auch an den folgenden Tagen bestimmten polare Luftmassen das Wettergeschehen. Am 12.8. fiel nachmittags erneut anhaltender Sprühregen. Der Niederschlag summierte sich in der ersten Monatshälfte auf 46 mm/qm. Die Temperaturen lagen in der Regel zwischen 14° und 20°C mit einer kühlen Periode vom 9.8. bis 11.8. mit nur 11-17°C.
Auf den 14.8. fiel der erste trockene Tag seit Wochen. Die Landwirte begannen verbreitet mit der Heu- und Getreideernte. Das Hochdruckwetter hielt etwa eine Woche an. Am 20.8. gab es am frühen Morgen kurze Regenschauer, später wurde es wieder sonnig und schwülwarm. Der folgende Tag war wolkig und heiter mit Südwind der auf West drehte und auffrischte. Am 22.8. gab es abends noch einmal kräftigen Regen bevor für ein paar Tage wieder Hochdruckwetter bestimmend war. Es wurde heiß. Am 24./25.8. kletterte das Thermometer tagsüber auf ca. 31°C, die zwei Nächte waren tropisch mit >20°C.
Der 28.8. brachte nachts und tagsüber Gewitterzellen mit vielen Blitzen, starken Wind und Regen (26 mm/qm!) von See kommend. Die Tiefsttemperaturen erreichten nur kühle 10-12°C. Diese Westwinterwetterlage wechselte am 29.8. wieder ins ruhigere Hochdruckwetter. Insgesamt zeigten die Wetterdaten der Station in St. Peter-Ording im August durchschnittliche Werte, die oft dem langjährigen Mittel entsprachen.
Springtidenzählungen
Die Springtidenzählungen wurden im Katinger Watt am 5.8. und 19.8. durchgeführt (ohne Oldensworter Vorland und dem Südufer der Eidermündung): Zwergtaucher (7/14), Haubentaucher (20/12 inkl. 6 dj.), Schwarzhalstaucher (0/1), Kormoran (106/47), Graureiher (18/15), Silberreiher (1/3), Löffler (41/11), Höckerschwan (20/19 inkl. 4 dj.), Graugans (2.377/1.276), Kanadagans (31/34), Nilgans (11/16), Brandente (21/6), Pfeifente (9/45), Krickente (107/138), Schnatterente (250/88), Stockente (1.554/1.298), Spießente (0/6), Löffelente (4/6), Knäkente (3/3), Reiherente (75/97), Tafelente (121/224), Schellente (1/3), Rohrweihe (4/4), Wiesenweihe (1/0), Seeadler (4/3), Mäusebussard (2/9), Sperber (1/1), Turmfalke (1/9), Blässralle (479/183; hoher Rastbestand), Wasserralle (2/0), Teichralle (1/2), Austernfischer (74/22), Säbelschnäbler (256/8), Sandregenpfeifer (281/1.059), Goldregenpfeifer (6/21), Kiebitz (58/1.139), Alpenstrandläufer (49/325), Sichelstrandläufer (5/17), Zwergstrandläufer (11/19), Knutt (0/15), Kampfläufer (0/15), Bekassine (7/1), Uferschnepfe (15/19), Pfuhlschnepfe (2/0), Großer Brachvogel (470/33), Flussuferläufer (33/10), Waldwasserläufer (2/18), Bruchwasserläufer (1/1), Grünschenkel (85/240), Dunkler Wasserläufer (848/5), Rotschenkel (276/9), Lachmöwe (462/252), Sturmmöwe (5/14), Mantelmöwe (3/1), Silbermöwe (4/0), Flussseeschwalbe (0/3) und Küstenseeschwalbe (2/0).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: 5.8.-27.8. – mind. 5 Fml. am Ring- und Waldpriel im Katinger Wald; Spätbruten.
Schwarzhalstaucher: 12.8. – 1 ad. NI-Areal, 21.8. – 1 ad., 23.8. – 2 Ind. (M. Walter) Speicherbecken (vgl. STZ).
Silberreiher: zunächst nur 1-2 Ind. verstreut im Katinger Watt und Oldensworter Vorland (u.a. F. Braun, K. Bütje), in der letzten Augustwoche mehrfach 4 Ind. im Katinger Watt (u.a. A. Kreusel).
Löffler: 1.8. – 87 Ind., 5.8. – 54 Ind. Nullgebiet (u.a. M. Meinken), 8.8. – 7 Nullgebiet + ca. 40 Ind. Katinger Priel (F. & O. Specht), 10.8. – 24 Ind. NI-Areal, 14./15.8. – dort max. 37 Ind. (u.a. A. Bräunlich), 23.8. – 28 Ind. Speicherbecken (M. Walter); später deutlich weniger.
Singschwan: 5.8., 12.8., 17.8., 19.8. – der bekannte Altvogel noch im Oldensworter Vorland (u.a. K. Bütje, M. Walter).
Blässgans: 10.8. – 1 ad. NI-Areal.
Graugans: 20.8. – ca. 1.100 Ind. Karolinenkoog/HEI (D. Schulze); vgl. STZ im Katinger Watt. Insgesamt dürften sich ca. 3.000-4.000 Ind. im Eiderästuar aufgehalten haben, die tagsüber oft die Getreidestoppel der Umgebung aufsuchten.
Kanadagans: 1.8. – 26 Ind. NI-Areal, 4.8. – 19 Ind. Eiderwatten, 18.8. – 29 dz. Eiderdammflächen 07.53 h gen S, 22.8. – 56 Ind. Karolinenkoog und 5 Ind. Katinger Ackerflächen, 29.8. – 14 Ind. Eiderdammflächen. Die ersten Kanadagänse kamen in der zweiten Maihälfte 2016 ins Eiderästuar, einige mauserte hier. Über einen so langen Zeitraum blieben Kanadagänse erstmals über Sommer hier.
Nonnengans: 7.8. – 13 Ind. NI-Areal (F. Braun), 26.8., 29.8. – 14-15 Ind. NI-Areal/Eiderdammflächen.
Nilgans: Erstmals war eine zweite Brut im NI-Areal erfolgreich; 1.8. ff. – 2 Fml. mit je 7 K./ca. 10tg. und ca. 3wö.
Stockente: 10.8. – W. mit 7 K./>4wö. Olversumer Vorland; späte Brut.
Spießente: 23.8. – 31 Ind. Speicherbecken (M. Walter; vgl. STZ); erste Wegzügler.
Schwarzmilan: 6.8. – 1 dz. Speicherbecken (M. Meinken).
Wiesenweihe: 5.8. – 1 M. Olversumer Vorland (B. Struwe-Juhl), 16.8. – 1 W. NI-Areal, 20.8., 22.8. – 1 M. Grüne Insel bzw. Eiderdammflächen (u.a. B. Fischer).
Mäusebussard: 29.8. – Nach der Heumahd waren vermehrt Vögel auf den Wiesen zu Fuß bei der Jagd nach Amphibien zu beobachten. Auch die überfahrenen Lurche wurden früh morgens von den Straßen aufgenommen. Dies dürfte ein Hinweis auf den anhaltenden Mangel an Kleinsäugetieren sein.
Baumfalke: 28.8. – 1 dz. Grüne Insel, 10.45 h gen S.
Austernfischer: 10.8. – noch nicht flügge, große Küken Eidersperrwerk.
Säbelschnäbler: 5.8. – 300 Ind. Olversumer Vorland; Hochwasserrast (vgl. STZ; B. Struwe-Juhl).
Sandregenpfeifer: 21.8. - >1.000 Ind. südl. Eidersperrwerk im Wattenmeer (C. Witte), 30.8. – 300 Ind. Nullgebiet und 275 Ind. Katinger Priel (NE; A. Kreusel).
Goldregenpfeifer: 15.8. – ca. 800 Ind. östl. Wesselburener Vorland, 22.8. – ca. 250 Ind. Eiderdammflächen, 23.8. – mind. 450 im Vorland des Karolinenkooges.
Zwergstrandläufer: 21.8., 23.8. – 24 bzw. 29 Ind. Nullgebiet (M. Walter).
Kampfläufer: 5.8. – 70 Ind. Olversumer Vorland, zur Hochwasserrast (B. Struwe-Juhl).
Uferschnepfe: 1.8. – 7 Ind., 7.8. – 10 Ind., 10.8. – 13 + 2 Ind., 30.8. – 8 Ind. NI-Areal/Eiderdammflächen.
Rotschenkel: 4.8. – noch eine Fml. mit ca. 14tg. Küken Wesselburener Vorland.
Zwergmöwe: 15./16.8. – 1 ad. SK NI-Areal (u.a. St. Lindemann).
Lachmöwe: Bei einer Kontrolle der Subkolonien am Eidersperrwerk waren am 10.8. mind. 5 Küken noch nicht flügge, am 15.8. konnten auch die jüngsten Lachmöwen gerade fliegen. Diese bettelten am 24.8. noch heftig nach Nahrung.
Flussseeschwalbe: 5.8. – noch mind. 4 Gelege Eidersperrwerk/NF. Am 10.8. waren diese verschwunden (hohe Wasserstände, Prädation durch Sturmmöwen?). 15.8. – in einer der Subkolonien hielt sich neben ca. 10 flüggen Jungvögeln noch ein letzter, eben flügger Jungvogel auf. In der letzten Aprilwoche wurden flügge Küken am Sperrwerk noch von den Altvögeln gefüttert (auch Küstenseeschwalben).
Küstenseeschwalbe: 5.8. – noch zwei letzte Gelege Eidersperrwerk/NF, die am 10.5. verschwunden waren. 15.8. – neben etlichen flüggen Jungvögeln noch ein letzter nicht flügger Jungvogel, der wenige Tage später flugfähig sein sollte.
Trauerseeschwalbe: 5.8. – 1 Ind. (K. Bütje), 12.8. – 9 Ind. (M. Walter); vermutlich die Brutvögel des nahen Drager Vorlandes.
Feldlerche: 4.8. – gerade flügge dj. Wesselburener Vorland , 12.8. – Nest mit 3 großen Küken Eiderdammflächen.
Rauchschwalbe: 7.8. – in den Beobachtungshütten noch 7 Bruten/Fml. mit Küken verschiedenen Alters, einmal ein 4er Gelege. Noch am Monatsende waren die Fml. in den Hides zu sehen, viele Küken wurden noch gefüttert.
Uferschwalbe: 5.8. – ca. 200 Ind. Oldensworter Vorland (NE; K. Bütje).
Baumpieper: intensiver Zug in der letzten Augustwoche, vor allem am Monatsende.
Wacholderdrossel: 31.8. – erste 2 dz. Eiderdammflächen, 07.10 h gen S.
Fichtenkreuzschnabel: 17.8. – ein überfliegendes Ind. Katinger Wald (NW).
Reptilien
Waldeidechse: Der einzige, kleine Bestand am Weg zum Beobachtungsturm auf den Eiderdammflächen wächst. 12.8.-31.8. – mind. 14 ad./6 dj. an bekannten Sonnenplätzen.
Amphibien
Teichmolch: 20.8. – 13 dj. Gartenteich am Naturzentrum; erstmals hier Nachwuchs nachgewiesen. Wurden die Elterntiere eingesetzt? Die Art wurde im Eiderästuar bislang nur selten nachgewiesen: 25.9.2008 – 1 ad. M. Naturzentrum, 5.8.2014 – 1 dj. an einer Ringtränke im Nordosten des Oldensworter Vorlandes.
Teichfrosch: Hohe Anzahlen an diesjährigen Fröschen, u.a. im Oldensworter Vorland.
Insekten
Libellen: Kleine Pechlibelle (Ischnura pumillo; 2.8. – 1 W. Kleingewässer mit Binsen im Nullgebiet), Kleines Granatauge (Erythromma viridulum; 16.8. – 3,2 Ind./Eiablage nordöstl. Oldensworter Vorland), Braune Mosaikjungfer (Aeshna grandis; 31.8. – 1 W. Oldensworter Vorland; Eiablage in Krebsscheren-Bestand), Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis; 31.8. – 3 M. Oldensworter Vorland), Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum; 18.8. – 7 W. Katinger Wald).
Wildbienen: Braunbürstige Hosenbiene (Dasypoda hirtipes; 15.8. – mind. 60 Ind. Beobachtungsturm/Eiderdammflächen, 16.8. – 2,15 Ind. an Gänsedisteln im Spülsaum vor dem Teerdeich/Eiderdammflächen), Küstenseidenbiene (Colletes halophilus; 23.8. – mind. 5,3 Ind. Meeresspülsaum an den Eiderdammflächen).
Nachtfalter: Abendpfauenauges (Smerinthus ocellata; 17.8. – 2 Raupen am Weg zum Beobachtungsturm/Eiderdammflächen), Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri; 14.8. – eine Raupe Naturzentrum), Lindenschwärmer (Mimas tiliae; 25.8. – eine Raupe Naturzentrum), Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor; 10.8. – eine Raupe Naturzentrum).
Käfer: Großer Kolbenwasserkäfer (Hydrous piceus; 25.8. – 1 Ind. Naturzentrum).
Die nicht genannten Beobachter waren u.a. L. Altenhöner, J. Autenrieth, H.A. Bruns, H. Denkhaus, T. Dreyer, F. Hofeditz, P. Keuschen, A. Pieper, M. Povel, C. Schellworth, J. Schnier, R. Schorneck, J. Winkelmann.
Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
Eine bunte Palette Sommerwetter
Juli
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Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) W. - Foto: Monika Povel
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Brütender Haubentaucher - Foto: Monika Povel
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Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus) W. - Foto: Monika Povel
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Distelfalter (Vanessa cardui) - Foto: Monika Povel
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Faulbaum-Bläuling (Celastrina argiolus) M. - Foto: Monika Povel
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Feuchtwiesen - Foto: Monika Povel
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Gemeine Goldwespe (Chrysis ignita) W. - Foto: Monika Povel
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Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum) Kopula - Foto: Monika Povel
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Pollenbeladene Braunbürstige Hosenbiene (Dasypoda hirtipes) W. - Foto: Monika Povel
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Roesels Beißschrecke (Metrioptera roeselii) W. - Foto: Monika Povel
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Schildbeinige Silbermundwespen (Crabro cribrarius) M. - Foto: Monika Povel
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Schilfrohrsänger - Foto: Monika Povel
Wetter
Das Juliwetter war an der Westküste wechselhaft, ein stabiles Hochdruckgebiet stellte sich nicht ein. Der Monat startete nass mit ca. 37 mm Niederschlag in den ersten Tagen und einem Maximum von 18 mm am 3.7. Schon die nächsten wechselhaften Tage charakterisierten diesen Sommermonat treffend: 4.7. – sonniges Hochdruckwetter, 5.7. – nachmittags kräftige Regen- und Gewitterschauer, 6.7. – stürmisch mit Böen bis max. 78 km/h, Regenschauer. Da die Schauer lokal begrenzt waren blieben die Vorhersagen oft unzutreffend. In der zweiten Juliwoche stellte sich typisches Tiefdruckwetter ein. Es wurde kühler, windiger und bewölkter. Insgesamt fielen nur 8 mm Niederschlag, die sich aber regelmäßig über die Tage verteilten. Dann folgte eine Hochdruckphase: Vom 17.7. bis 26.7. blieb es hochsommerlich trocken mit schwachem Wind, Morgennebel und heißen Tagen. Der 20.7. brachte das Monatsmaximum mit 28°C – und auch an den Folgetagen erreichte das Thermometer tagsüber >20°C. Am 27.7. wurde es wieder kühler mit kurzen, kräftigen Schauern. Auch an den letzten Julitagen blieb es wechselhaft, mal schwülwarm, mal durchsetzt mit kurzen Regenschauern (27.7.-31.7. – 7 mm). Im mehrjährigen Vergleich zeigten die aktuellen Wetterdaten einen durchschnittlichen, wenn auch zu trockenen Juli. Durch die vielen Niederschlagstage war der Sommer gefühlt nasser.
Springtidenzählungen
Die Springtidenzählungen (STZ) wurden im Katinger Watt am 7.7. und 22.7. durchgeführt: Zwergtaucher (1/3), Haubentaucher (45 inkl. 9 dj./22 inkl. 6 dj.; geringer Bruterfolg), Schwarzhalstaucher (2/1), Kormoran (37/54), Graureiher (13/30), Silberreiher (1/7), Löffler (14 inkl. 5 dj./31), Höckerschwan (19/8 inkl. 3 dj.), Graugans (470/1.928), Kanadagans (18/19), Nonnengans (8/1), Ringelgans (1/0), Nilgans (10/9 inkl. je 7 dj.), Brandente (367/6; geringes Vorkommen), Pfeifente (33/9), Krickente (116/28), Schnatterente (473/308; wenige Fml.), Stockente (1.830/1.928; wenige Fml.), Spießente (3/2), Löffelente (19/1), Reiherente (159/48; geringes Vorkommen), Tafelente (108/258), Trauerente (1/0), Schellente (7/0), Seeadler (0/3), Rohrweihe (3/4), Turmfalke (1/1), Blässralle (210 inkl. 45 dj./338 inkl. 18 dj.; geringer Bruterfolg), Austernfischer (96/178), Säbelschnäbler (862/304; hoher Rastbestand), Flussregenpfeifer (3/2), Sandregenpfeifer (9/68), Seeregenpfeifer (7/9), Goldregenpfeifer (5/15), Kiebitz (333/598), Alpenstrandläufer (28/241), Sichelstrandläufer (14/24), Zwergstrandläufer (0/18), Knutt (3/4), Kampfläufer (53/186; hoher Rastbestand), Bekassine (1/25), Uferschnepfe (26/23), Pfuhlschnepfe (0/6), Regenbrachvogel (1/0), Großer Brachvogel (341/146), Flussuferläufer (2/50), Bruchwasserläufer (18/3), Grünschenkel (248/509), Dunkler Wasserläufer (827/2.577, sehr hoher Rastbestand), Rotschenkel (170/641; hoher Rastbestand), Steinwälzer (0/1), Lachmöwe (1.567/413), Sturmmöwe (8/7), Silbermöwe (22/7), Flussseeschwalbe (4/1) und Küstenseeschwalbe (13/8) – ohne die Vögel der Brutkolonie am Eidersperrwerk).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: Beim Senken des Wasserspiegels im Nullgebiet (um eine Mahd der Orchideenwiesen zu ermöglichen) entstand kurzzeitig ein günstiges Nahrungsangebot für die Taucher: 28.7. – max. 26 ad. und max. 8 dj. (u.a. B. Fischer).
Schwarzhalstaucher: Auch die dritten Brutversuche in diesem Jahr scheiterten: 5./6.7. – noch 2 ad. auf Schwimmnestern an der Möwenkolonie brütend. Mit dem ansteigenden Wasserstand nach Regenfällen zerfielen die Nester aus submerser Vegetation an den folgenden Tagen.
Haubentaucher: 26.7., 28.7. – letzte Fml. mit etwa einwöchigen Küken im Nullgebiet; Spätbruten.
Seidenreiher: 9.7. – 1 ad. PK Nullgebiet (M. & S. Kühn), 10./11.7. – wohl derselbe Nullgebiet bzw. Eiderdammflächen.
Silberreiher: zunächst regelmäßig 1-2 Ind. im Ästuar, in der zweiten Julidekade 3-4 Ind. im Katinger Watt, am 20.7., 23.7. – je 5 Ind. Eiderdammflächen, 27.7. – 7 Ind. nordöstl. Oldensworter Vorland (vgl. STZ, dieselben?), 28.7. – max. 5 Ind. Nullgebiet, 29./30.7. – max. 6 Ind. Katinger Watt (u.a. D. Cimiotti).
Kuhreiher: 5.7., 9.7. – 1 ad. PK Speicherbecken und Nullgebiet (u.a. M. Kühn, M. Feldhoff, B. Reiff, M. Röttgen, J. Sohr), deutlich später wieder 1 Ind. NI-Areal am 18.7.
Rallenreiher: 1.7., 2.7., 4.7. – 1 ad. PK am Kormoran-Schlafplatz im Speicherbecken und im Nullgebiet nach Nahrung suchend (u.a. H. Taudien, L. Andersen, P. Ehlers, M. Gottschling, H.H. Müller).
Brauner Sichler: 21.7. – 1 Ind. NI-Areal überfliegend gen W, die Küste entlang. Wohl derselbe immat. Vogel hielt sich vom 26.7.-31.7. im Nullgebiet auf (u.a. M. & B. Schoebing, J. Thieler, D. Cimiotti, M. Feldhoff, B. Fischer, S. Houken, L. Kretschmer, M. Kühn, D. Müller-Wichards, S. Racky, H. Reers, J. Thieler, D. Weirich).
Löffler: regelmäßig im Ästuar, u.a. 2.7. – 2 ad./2 dj. NI-Areal und 5 Ind. Nullgebiet, 5.7., 7.7. – max. je 13 Ind. Nullgebiet, 8.7. – 15 Ind. Nullgebiet (u.a. A. Bräunlich, R. Dilchert, P. Ehlers, M. Feldhoff, M. Kühn, B. Reiff, M. Röttgen, J. Sohr), beringte Jungvögel stammten aus der Kolonie Südfall. Ähnliche Vorkommen an den Folgetagen mit langsam steigender Tendenz, u.a. 10.7. – 8 ad./4 dj. Nullgebiet, 12./13.7., 15.7. – 10 Ind. Nullgebiet/Grüne Insel, 18.7. – max. 15 Ind. Grüne Insel (K Gerull), 21.7. – 21 Ind. Nullgebiet und 8 Ind. NI-Areal, 23.7. – 23 Ind. Nullgebiet (vgl. STZ). Mit dem Senken des Wasserstandes im Nullgebiet (um eine Mahd der Orchideenwiesen zu ermöglichen) entstand kurzzeitig ein günstiges Nahrungsangebot: 26./27.7. – ca. 64 Ind. (M. & B. Schoebinger), 28./29.7. – max. 96 Ind., 30./31.7. – max. 75 Ind. (u.a. D. Cimiotti. J. Thieler u.a.).
Singschwan: 9.7. – 1 ad. Oldensworter Vorland (A. Bräunlich), am 19.7., 27.7. hier bestätigt.
Blässgans: 27.7. – 1 ad. NI-Areal.
Kanadagans: 5.7. – 25 + 1 Ind., 10.7. – 32 + 1 Ind., 15.7. – 28 + 1 Ind., 18.7. – 21 Ind., 27.7. – 30 Ind. Katinger Priel; Mauserbestand. Eine Kanada- x Grauganshybride hält sich seit Monaten im Katinger Watt auf, so u.a. am 10./11.7., 13.7.
Nonnengans: Weiterhin zunächst hohe Rastvorkommen und viele Flugbewegungen für den Sommer: 2.7. – 30 dz. Naturzentrum (21.01 h gen N), 3.7. – ca. 150 Ind. sammelten sich abends im Watt vor den Eiderdammflächen, dem traditionellen Schlafplatz, 4.7. – 10 Ind. NI-Areal, 10.7. – noch 4-5 Ind. NI-Areal/Eiderdammflächen; später nur noch Einzelvögel.
Ringelgans: 7.7. – 1 ad. NI-Areal; ungewöhnlich zu dieser Jahreszeit.
Nilgans: Das seit einigen Jahren auf der Möweninsel/NI-Areal brütende Paar war erneut – im vermutlich zweiten Brutversuch – erfolgreich: 2.7. ff. – Fml. mit 7 K./1-2tg. Darüber hinaus wurden beobachtet: 1.7. – 1 P. Oldensworter Vorland (NE), 19.7. – 1 warnender, wachender Erpel nahe Waldpriel (Anfang August tauche eine zweite Fml. mit ebenfalls 7 Küken im nahen NI-Areal auf).
Stockente: 14.6. – noch ein W. auf einem 6er Gelege am Eidersperrwerk brütend; spät.
Löffelente: 5.7. – W. mit 3 K./4wö.; einziger Brutnachweis im Ästuar bislang.
Reiherente: 4.7. – die ersten zwei Fml. mit 5+7 K./2-4tg. NI-Areal am traditionellen Brutplatz, der Möweninsel. Bis zum Monatsende wurden lediglich 9 Fml. im Katinger Watt beobachtet, ein geringer Schlupferfolg auch bei dieser Art.
Bergente: 25.7. – 1 W. NI-Areal. Vermutlich derselbe Vogel wurde hier bereits am 7.3.-25.3. und 21.4. beobachtet.
Schellente: 15.7. – 9 Ind. Speicherbecken; aktuell die größte Ansammlung im Ästuar.
Seeadler: Das lokale Brutpaar hatte auch in diesem Jahr Bruterfolg; am 6.7. wurden 2 Jungvögel im Horst bestätigt, 18.7. – erster Jungvogel ausgeflogen, 23.7. – 2 dj. auf den Eiderdammflächen. Darüber hinaus wurden im Juli mindestens 2 unterschiedliche immat. Seeadler im Ästuar beobachtet.
Am 19.7. riefen 2 Ind. erstmals aus dem dorfnahen Wald von Kating.
Rohrweihe: 20./21.7. – fütternde Altvögel im Nordosten des NI-Areal (u.a. I. Wagenknecht); bislang einziger Hinweis auf Nachwuchs im Katinger Watt.
Wiesenweihe: Regelmäßig wurden im Bereich Eiderdammflächen bis Nullgebiet jagende Weihen notiert, u.a. am 1.7. – mind. 2 M./1 W. (u.a. T. Matthies, M. Riesing, H. Taudien), am 5.7., 10./11.7., 13./14.7., 31.7. – 1 vorj. M. Eiderdammflächen und Nullgebiet, 17.7. – 1 vj. W. und 1 ca. dreijähriges W. Eiderdammflächen (u.a. M. Kühn, R. Schorneck).
Merlin: 5.7. – 1 W. am Teerdeich/Eiderdammflächen rastend; ungewöhnlich für die Jahreszeit.
Wanderfalke: 25.7., 27.7. – ad. füttern 2 flügge Jungvögel im Oldensworter Vorland. Die Brut fand vermutlich in einem Krähennest (Strommasten) in Nähe des Schutzgebietes statt. Am Monatsende wurden mehrfach Jungvögel auch im Katinger Watt beobachtet, diesselben?
Rebhuhn: 27.7. – 1 P. am Deich des Wesselburener Vorlandes; seltene Randbesiedler der Schutzgebiete im südl. Eiderästuar.
Wasserralle: 27.7. – 3 ad./2 pull. Nullgebiet (M. Kühn, J. Thieler), eine der wenigen Bruten im Ästuar.
Blässralle: 16.7. – Fml. mit ca. 5-7tg. Küken Waldsee, 28.7. – Fml. mit 3 K./8-10tg. Nullgebiet; späte Bruten.
Säbelschnäbler: 5.7. – noch 3 brütende Paare und eine Fml. mit kleinen Küken NI-Areal. Die übrigen Kolonien waren zu dieser Zeit bereits verlassen worden, die Jungvögel in der Regel flügge. Am 22.7. führte eine letzte Fml. ca. 3-5tg. Küken im NI-Areal; spät.
Flussregenpfeifer: Wie üblich hielten sich nach der Brutzeit wieder kleinere Gruppen im Eiderästuar auf, u.a. 24.7. – 10 Ind. nördl. Eiderdammflächen (M. Ellermaa), 25.7. – ad. + 2 fast flügge dj. NI-Areal, 28.7. – 9 Ind. Nullgebiet (B. Fischer); die Art wird von vielen Beobachtern übersehen.
Goldregenpfeifer: 2.7. – die ersten 2 Ind. NI-Areal nach der Sommerpause (P. Ehlers), 16.7. – mind. 10 Ind. Ackerflächen bei Katharinenheerd, 25.7. – 11 Ind. Eiderdammflächen.
Kampfläufer: Die größten Ansammlungen wurden mit 37 Ind. Grüne Insel (18.7.) und mind. 75 Ind. Eiderdammflächen (20.7.) notiert (vgl. STZ).
Bekassine: Langsam stieg im Juli die Zahl der Bekassinen im Feuchtgrünland. Die Rastvorkommen beschränkten sich zunächst auf Einzelvögel, stiegen in der zweiten Julihälfte aber deutlich an; max. Ansammlungen am 19.7. – 15 Ind. Eiderdammflächen, 28.7. – 28 Ind., 30.7. – >50 Ind. Nullgebiet bei sinkendem Wasserstand.
Uferschnepfe: 23./24.7. – max. 54 Ind. Eiderdammflächen (u.a. M. Ellermaa); vgl. STZ.
Großer Brachvogel: 4.7. – 170 Ind. Eiderdammflächen (M. Wipf), hier am 11.7. – 234 Ind.
Grünschenkel: 24.7. – 345 Ind. Vollerwieker Bucht (M. Ellermaa).
Teichwasserläufer: 11.7. – 1 ad. PK Eiderdammflächen, 28./29.7. – 1 wohl dj. Nullgebiet (u.a. D. Cimiotti, S. Houcken, D. Weirich).
Steinwälzer: max. 19.7. – mind. 60 Ind. Eidersperrwerk.
Lachmöwe: Während viele flügge Küken die Kolonie am Eidersperrwerk bereits verlassen hatten, konnten am 7.7. bei einer Kontrolle aller Subkolonien noch insgesamt 51 Nach-/Spätgelege gefunden werden. Zudem waren noch Küken verschiedenen Alters in der Kolonie. Bei einer Kontrolle am 21.7. schlüpften in einem Nest noch letzte Küken, rund um das Eidersperrwerk hielten sich ca. 142 Küken und Jungvögel verschiedenen Alters auf, die meisten waren flügge. Bei Kontrollen am 26.7. und 30.7. waren verteilt in drei Subkolonien noch etwa 15-20 Küken nicht flügge.
Mitte des Monats schwärmten die Ameisen, die von Hunderten von Lachmöwen (und Staren) in der Luft verfolgt wurden, u.a. über der K 41 im Katinger Watt. Das Phänomen tritt alljährlich auf, war aber in der Regel deutlich unauffälliger.
Flussseeschwalbe: Bei einer Kontrolle der vier Subkolonien am Eidersperrwerk wurden am 7.7. noch insgesamt 11 Gelege gefunden. Zeitgleich konnte das Gros der Küken fliegen und hatte die Kolonie verlassen. Weitere Kontrollen am 14.7., 21.7., 26.7. und 30.7. ergaben noch 6, 5, 5 bzw. 2 Gelege. In den Subkolonien hielten sich vom frisch geschlüpften bis zum flüggen Küken verschiedene Altersstadien auf. Am Ende der Brutzeit spezialisierten sich einzelne ad. Sturmmöwen (vermutlich die lokalen Brutvögel) auf das Erbeuten der letzten Eier und Küken.
Küstenseeschwalbe: Bei der flächendeckenden Kontrolle der Küstenvogelkolonie am 7.7. wurden noch 14 Gelege an vier Orten notiert. Die meisten Küken dieses Jahrgangs konnten zu dieser Zeit fliegen. Am 14.7. – noch 18 Gelege, dazu Küken in verschiedenen Altersstufen, 21.7. – weiterhin noch 5 Gelege und mind. 45 Küken weiträumig verteilt in allen vier Subkolonien, 26.7., 30.7. – letzte Einzelgelege.
Brandseeschwalbe: 19.7. – 3 Ind. Nordseewatt vor Eidersperrwerk.
Weißbart-Seeschwalbe: 13.7. – 3 ad. und 21.7. – 4 ad., 23.7. – 1 ad. NI-Areal.
Eisvogel: In dieser Saison war mindestens eine zweite Brut im Katinger Wald erfolgreich: am 20.7. wurden fischtragende Altvögel im Norden des Waldes beobachtet.
Kuckuck: 25.7. ff. – ein noch nicht lange flügges diesj. Ind. am Rand des westlichen Oldensworter Vorlandes (Kläranlage Tönning).
Drosselrohrsänger: Das bekannte Revier am südlichen Ringpriel war noch besetzt (Erstbeobachtung am 25.5.). In der Zwischenzeit hatte die Gesangsaktivität des Vogels deutlich nachgelassen, am 25.7. sang er wieder anhaltend.
Kernbeißer: In der zweiten Julidekade auffällig viele Jungvögel im Katinger Wald.
Fichtenkreuzschnabel: 20.7. – 6 Ind. Katinger Wald (NE) überfliegend.
Säugetiere
Fledermäuse: Im Rahmen einer Führung wurden am 8.7. die üblichen, häufigen Arten am Alten Eiderdeich/Katingsiel und im nahen Katinger Wald notiert: Wasserfledermaus (Myotis daubentoni), Abendsegler (Nyctalus noctula), Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) und vermutlich Zwergfledermaus (Pipistrelus pipistrellus).
Marderhund: 11.7. – 1 dj. W. südwestl. Eiderdammflächen erlegt, 22.7. – 1 dj. Verkehrsopfer am Nullgebiet. Weitere überfahrene Marderhunde auf Eiderstedt und entlang der B5 zeigten, dass offenbar die Jungtiere in der zweiten Monatshälfte selbstständig wurden.
Seehund: am 7.7. – 13 ad./6 dj. auf der Sandbank am Fahrwasser innerhalb des Ästuars. Hier am 10.7. – 18 ad./5 dj., 21.7. – 18 ad./9 dj., 28.7. – 18 ad./2 dj. In diesem Monat wurden mind. 6 Jungtiere tot am Teerdeich/Eiderdammflächen geborgen.
Schweinswal: 5.7. – 2 Ind. im Eiderästuar, 18.7. – 2 diesj. Wale tot am Teerdeich/Eiderdammflächen gefunden.
Fische
In der zweiten Monatshälfte stieg die Zahl der im Rahmen der Seetierfahrten im Ästuar gefangen Wittlinge (Merlangius merlangus) deutlich an. Die Art tritt im Abstand von einigen Jahren gehäuft im Flachwasser des Wattenmeeres auf. Sie dringt dann auch ins Brackwasser der großen Flussmündungen vor.
Insekten
Kleinlibellen: Häufig war lediglich die Gemeine Pechlibelle, die vor allem im Oldensworter Vorland große Bestände bildete. Von den übrigen Kleinlibellen zeigten sich nur sehr wenige: Gemeine Becherjungfer (22.7. – 1 M. Katinger Wald), Kleines Granatauge (20.7. – mind. 15 Ind. westl. Oldensworter Vorland).
Großlibellen: In den Gartenteichen des Naturzentrums schlüpften am 1./2.7., 8./9.7., 10.7., 12.7., 18.7. und im Katinger Wald u.a. am 12.7., 18./19.7. Blaugrüne Mosaikjungfern. Die erste Braune Mosaikjungfer flog am 19.7. im Katinger Wald (20.7. – 3 Ind. Oldensworter Vorland/Eiablage, 29.7. – 4 Ind. Katinger Wald).
Große Königslibelle waren verbreitet, aber stets in geringer Anzahlen in den Schutzgebieten anzutreffen (max. 20.7. – 5,2 Ind. Oldensworter Vorland, zweimal Eiablage. Einzelne M. flogen u.a. im Nullgebiet und im Speicherbecken.) Verbreitet flogen M. des Großen Blaupfeils (max. 10.7. – 4 M. Katingsiel, 20.7. – 5 M. westl. Oldensworter Vorland, 29.7. – Paarung Katinger Wald). Als letzte Art schlüpfte die Herbst-Mosaikjungfer (29.7. – 11 Ind. Katinger Wald).
Häufig waren in diesem Jahr Blutrote Heidelibellen zu beobachten (6.7. – mind. 50 Ind. NI-Areal, 7.7. – mind. 8 Ind. Nullgebiet, 19.7. und 22.7. an zwei Orten im Katinger Wald 7,5 und 3,2 Ind.), selten hingegen die Gemeine Heidelibelle (18.7. – 1 W. Katinger Wald).
Tagfalter: An den warmen Sommertagen zeigten sich größere Ansammlungen im blütenreichen Garten des Naturzentrums, u.a. Admiral (23.7. – mind. 51 Ind.) und Tagpfauenauge (mind. 48 Ind.). Von den braunen Sommerfaltern waren vor allem der Braune Waldvogel (Aphantopus hyperantus) im Katinger Watt häufig, u.a. 7.7. – mind. 15 Ind. Nullgebiet, 12.7. – mind. 50 Ind. Katinger Wald. Zudem flogen verbreitet Große Ochsenaugen über den Mähwiesen und den Rinderweiden (u.a. 7.7. – mind. 30 Ind. Nullgebiet, 22.7. – mind. 30 Ind. nördl. Katinger Wald). Im Wald traten verbreitet Waldbrettspiel (u.a. 19.7. – 17 Ind. im östl. Katinger Wald, 21.7. – mind. 20 Ind. Nullgebiet) und Landkärtchen (29.7. – 9 Ind. nördl. Wald) auf. Überdurchschnittlich oft wurde zudem der Schwarzkolbige Braundickkopffalter notiert (Thymelicus lineola; max. 10.7. – 17 Ind. NI-Areal/Beobachtungshütten, 22.7., 25.7. – häufig an den Wegen im nördl. Katinger Wald bzw. auf den südl. Eiderdammflächen).
Nicht so auffällig waren in diesem Sommer bislang der Hauhechel-Bläuling (max. 22.7. – 18,3 Ind. nördl. Katinger Wald), der Faulbaum-Bläuling (Celastrina argiolus; 21.7. – 1 M. Nullgebiet, 25.7. – 1 W. Katinger Wald) und das Sechsfleck-Widderchen (21.7., 24.7. – je 2-3 Ind. Speicherbecken und Eiderdammflächen).
Wildbienen: Das Vorkommen der Braunbürstigen Hosenbienen scheint im Katinger Watt anzusteigen (Dasypoda hirtipes: 8.7. – 5,20 Ind. in einer Kolonie am Beobachtungsturm/Eiderdammflächen, dort am 10.7. – ca. 40 Nester, 18.7. – mind. 80 Nester auf dem Weg zum Turm, am 24.7. mind. 130 Nester am Turm und auf der angrenzenden Rinderweide. Weitere Kolonien werden noch auf den südlichen Eiderdammflächen und in Nähe des Teerdeiches vermutet, da hier regelmäßig Tiere bei der Nahrungsaufnahme an Habichtskraut bzw. Gänsedistel beobachtet wurden.).
Bekannt waren die Vorkommen von der Braunfühler-Schmalbiene (Lasioglossum fulvicorne; 22.7. – 2 W. Katinger Wald), der Gewöhnlichen Schmalbiene (Lasioglossum calceatum; 18.7. – mind. 8 M. Eiderdammflächen), der Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus; 21.7. – 7 W. Nullgebiet an Rainfarn, die ersten des Jahres) und der Verkannten Maskenbiene (Hylaeus confusus; 22.7. – 3 W. nördl. Katinger Wald). Hinzu kamen Baumhummel (Bombus hypnorum; 9.7. – 7 Ind. Naturzentrum) und Felsen-Kuckuckshummel (Bombus rupestris; 17.7. – 1 altes W. NI-Areal).
Wespen: Eine größere Kolonie der Weißfleckige Fliegenspießwespe (Oxybelum uniglumis) besteht derzeit im Katinger Wald an der Sonnenuhr des Naturerlebnispfades (19.7. – mind. 60 Ind., viele Paarungen). Von der Schildbeinigen Silbermundwespen wurden in der Regel nur wenige Ind. notiert (Crabro cribrarius; max. 28.7. – 9 M. Eiderdammflächen).
Heuschrecken: Recht hohe Bestände erreichten in diesem Jahr die typischen Wiesenheuschrecken: die Kurzflügelige Schwertschrecke (Conocephalus dorsalis) und der Weißrandige Grashüpfer (Chorthippus albomarginatus). Erstmals wurde Roesels Beißschrecke (Metrioptera roeselii) im Feuchtgrünland am Nordostufer des Katinger Priels nachgewiesen. Bislang konzentrierte sich das Vorkommen der Art auf ein kleines Areal am Beobachtungshügel „Kiek ut“ an der Grünen Insel. Mit dem Erreichen der westlichen Mähwiesen steht der Laubheuschrecke ein großflächiger Lebensraum rund um den Katinger Priel zur Verfügung.
Pflanzen
Am 25.7. wurde von C. Dolnik und B. Rickert erstmals ein Vorkommen der Natternzunge (Ophioglossum vulgatum) auf den südwestlichen Eiderdammflächen nachgewiesen – ein ursprünglicher Farn der Brackwasser-Gesellschaften.
Beobachter waren u.a. L. Altenhöner, J. Autenrieth, T.A. Dreyer, F. Hofeditz, T. Holsten, J. Loris, A. Pieper, M. Povel, C. Schellworth, L. Schlünß, R. Schorneck, C. Stielow, T. Turm, F. Waechter, J. Winkelmann.
Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
Schmuddelsommer an der Westküste
Juni
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Ampfer-Grünwidderchen (Adscita statices) M. - Foto: Monika Povel
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Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) - Foto: Monika Povel
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Brütender Austernfischer im Regen - Foto: Monika Povel
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Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi) W. - Foto: Monika Povel
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Graureiher mit Zwergstichling - Foto: Monika Povel
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Lachmöwenküken - Foto: Monika Povel
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Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor) W. - Monika Povel
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Rosen-Blattschneiderbiene (Megachile centuncularis) W. - Foto: Monika Povel
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Sand-Goldwespe (Hedychrum nobile) W. - Foto: Monika Povel
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Schlupfwespe (Mesostenus gladiator) W. bei der Eiablage - Foto: Monika Povel
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Säbeldornschrecke (Tetrix subulata) M. - Foto: Monika Povel
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Wiesenpieper im nassen Gras - Foto: Monika Povel
Wetter
In der ersten Juniwoche überwog im Eiderästuar noch frühsommerliches Hochdruckwetter mit Frühnebel, östlichen Winden und trockenen, sonnigen Tagen. Zeitgleich beherrschten in weiten Teilen Deutschlands heftige Gewitterstürme, Windhosen und Hochwasser die Schlagzeilen. Mit der Südostströmung wanderten vermehrt Tagfalter an der Küste entlang gen Norden. Am 8.6. kam es zu einem Wetterumschwung. In den folgenden Wochen prägten atlantische Strömungen mit mäßigen Temperaturen und Regenereignissen das Wettergeschehen. Dreimal stachen regnerische Tage im Juni hervor: 11.6.-13.6. – 27 mm, 20.6. – 25 mm (Monatsmaximum) und 24./25.6. – 37 mm. Im Feuchtgrünland blieben durch diese regelmäßigen Niederschläge die Flachwassersenken gefüllt, das Gras wuchs deutlich. Kurzzeitig stiegen die Temperaturen am 23./24.6. Kurzzeitig entstand in der schwülen Wärme typisches „Waschküchenwetter“. Das Thermometer stieg am 23.6. auf max. 28°C und sank am 24.6. nicht unter 19°C. Insgesamt bewegten sich die Temperaturmaxima im Juni in der Regel zwischen 15 und 21°C (Tmin: 9-12°C) mit wenigen Ausnahmen: Am warmen Monatsanfang wurden bis zum 26°C, im Kälteloch vom 9.6. bis 12.6. wurden minimal 9-12 °C erreicht. Im Vergleich zum langjährigen Mittel an der Station St. Peter-Ording (2000-2015) war der Juni 2016 deutlich nasser (Summe: 94,5 mm/qm), wärmer und windärmer (Tage mit Windböen >45 km/h blieben in diesem Jahr aus).
Sprintidenzählungen
Zwei Springtidenzählungen wurden im Katinger Watt am 8.6. und 23.6. durchgeführt. In der ersten Juniwoche ging der Heimzug der nordischen Watvögel zu Ende, nur wenige Tage später kamen erste Wegzügler aus den Brutgebieten zurück (Kampfläufer, Dunkler Wasserläufer, Waldwasserläufer). Zudem zeigte sich der Mauserzug bei den Anatiden (vgl. Brandente, Schnatter- und Stockente):
Zwergtaucher (3/5), Haubentaucher (26/47 inkl. nur je 3 dj.), Schwarzhalstaucher (1/9), Kormoran (11/19), Silberreiher (2/0), Graureiher (9/15), Löffler (3/5 inkl. 2 dj.), Höckerschwan (52/49 je inkl. 4 dj.), Graugans (2.557 inkl. 12 dj./2.873; Mausergäste; die wenigen Fml. blieben versteckt), Kanadagans (98/36; zum Teil Mausergäste), Nonnengans (21/35), Nilgans (1/0), Brandente (819/401), Pfeifente (4/65), Schnatterente (529/976 inkl. 9 dj.; großes Mauservorkommen), Krickente (41/125), Stockente (1.300 inkl. 3 dj./2.083 inkl. 18 dj.), Spießente (1/2), Knäkente (4/1, die Art wird im Sommer oft übersehen), Löffelente (72/62), Reiherente (78/102), Tafelente (7/20), Schellente (0/4), Seeadler (1/2), Rohrweihe (0/1), Wasserralle (2/0), Blässralle (99 inkl. 20 dj./144 inkl. 23 dj.), Austernfischer (73/112), Säbelschnäbler (141/102), Flussregenpfeifer (3/4 inkl. 3 dj.), Sandregenpfeifer (12/3), Seeregenpfeifer (8/22 inkl. 5 dj.), Kiebitz (372/242), Alpenstrandläufer (5/0), Kampfläufer (8/23), Großer Brachvogel (0/225; beginnender Wegzug), Regenbrachvogel (1/0), Uferschnepfe (82/26), Dunkler Wasserläufer (106/7), Grünschenkel (21/2), Rotschenkel (69/78), Flussseeschwalbe (0/2), Küstenseeschwalbe (12/105), Lachmöwe (415 inkl. 3 dj./973), Sturmmöwe (4/0), Silbermöwe (6/9), Mantelmöwe (3/0).
Die große Küstenvogelkolonie am Eidersperrwerk liegt außerhalb des Zählgebietes.
Weitere Beobachtungen
Vögel
Schwarzhalstaucher: Die wenigen Paare hielten trotz mehrfacher Gelegeverluste am Brutgewässer im NI-Areal fest: 17.6. – mind. 2 Bp./1 Rp., 20.6. – 3 Bp., 24./25.6. – 4 Bp. Nachdem die Gelege an den Gewässerufern verloren gingen wurden die Nester schließlich auf kleinen Pflanzeninseln im Gewässer gebaut.
Silberreiher: 7.6. – 2 Ind. Eiderdammflächen, 10./11.6. – 2 Ind. Nullgebiet (u.a. J. Schrader), hier am 26.6. – 2 Ind., 29.6. – 1 Ind.; unauffälliges Vorkommen.
Weißstorch: 3.6. – 2 Ind. in Thermik über den Eiderdammflächen kreisend.
Löffler: In den ersten Junitagen regelmäßig 1-2 Ind. im Katinger Watt, 10.6. – max. 9 Ind. Nullgebiet (u.a. F. Carius, J. Schrader), 13.6., 16.6. – Einzelvögel NI-Areal und Vorland Karolinenkoog, 25.6., 26.6. – 4 ad./5 dj. bzw. 3 ad./4 dj. Nullgebiet, 26.6. – 6 Ind. NI-Areal (A. Schaad), wohl diese Vögel am 29.6. im Nullgebiet.
Schwarzschwan: 9.6. – 1 ad. Vollerwieker Bucht rufend gen E, kurz im NI-Areal rastend, dann zurück an der Küste entlang gen W.
Blässgans: 9.6., 17.6. – 1 ad. Eiderdammflächen (unter Grau- und Kanadagänsen); Einzelvögel mausern alljährlich im Eiderästuar.
Kanadagans: Auffälliger Mauserzug in der ersten Junidekade in diesem Jahr: 1.6. – 18 dz. Nordseewatten vor Vollerwiek (06.30 h gen N) und 10 Ind. Katinger Ackerflächen, 2.6. – 56 dz. Vorland Karolinenkoog (06.18 h gen E), 3.6. – 9 dz. Altendeich/Oldensworter Vorland (05.10 h gen SE), 32 dz. Vorland Karolinenkoog (09.31 h gen E) und 13 Ind. NI-Areal, 4.6. – 35 Ind. Eiderwatten rastend (u.a. H. Hötker), 6.6. – 19 dz. Hundsknöll/HEI (09.27 h gen NE), 7.6. – ca. 47 dz. Olversumer Vorland (12.15 h gen E), 8.6. – 19 dz. Wesselburen/Ort (10.17 h gen NE), 9.6. – 136 dz. Vollerwieker Bucht morgens ins NI-Areal fliegend, später dort und verstreut im Katinger Watt rastend. Weiterhin am 9.6. – 64 dz. Hundsknöll/HEI (17.29 h gen E). Rastvorkommen am Katinger Priel/Eiderdammflächen: 10.6. – 2 Ind., 14.6., 16./17.6. – 10 Ind., 20.6. – mind. 20 Ind., 22.6. – 8 Ind., 29.6. – 12 Ind.; Mauserbestand.
Unabhängig von diesen Daten hielten sich zwischen den Mausergänsen eine Kanadagans und an verschiedenen Orten im Katinger Watt eine Kanada- x Grauganshybride auf.
Nonnengans: Auffällige viele Flugbewegungen im Juni; später Heim- oder Mauserzug(?): 1.6. – 8 dz. Eidersperrwerk/NF mit Ringelgänsen (19.30 h gen N), 3.6. – 20 dz. Seedeich/Eiderdammflächen (11.50 h gen N), hier 10.6. – erneut 11 dz. (11.45 h gen N) und 29 dz. Naturzentrum (14.30 h gen N), 14.6. – 39 dz. NI-Areal (11.30 h gen N) und 18 Ind. Katinger Priel rastend, 16.6. – 13 dz. Grüne Insel (05.42 h gen E) und 12 dz. Vorland Karolinenkoog (10.52 h gen E), 17.6. – 2 dz. Eiderdamm (07.55 h gen N), 22.6. – 25 + 6 dz. NI-Areal (19.50, 20.00 h gen N).
Verstreute Rastvorkommen (z.T. sichtbar geschwächte, verletzte Gänse) wurden in mehreren Gebieten notiert: 2.6.-8.6. – 3-6 Ind., 11.6. – 14 Ind., 15.6. – 3 Ind., 16.6. – 1 P. verstreut im Vorland Karolinenkoog, 3.6. – 1 Ind. Oldensworter Vorland (NE), 3.6.-10.6. – 1-3 Ind. Eiderdammflächen/NI-Areal, 4.6. – 2 Ind. Eiderwatten unter Kanadagänsen (u.a. H. Hötker), 15.6. – 2 Ind. Vollerwieker Bucht, 20.6. – 4 Ind. NI-Areal und 3 Ind. Vorland Karolinenkoog, 26.6. – 19 Ind. Eiderdammflächen überfliegend (vermutlich kein Zug).
Ringelgans: 3.6. – in der Nacht, morgens und erneut am Abend regelmäßig über dem Katinger Watt noch deutlicher Heimzug, 4.6., 5.6., 6.6. – einzelne Schwärme gen E oder NE, 11.6. – 3 Ind. Wesselburener Vorland (V. Dienemann). 11.6., 16.6., 17.6. – je 1-3 Ind. im südwestl. Ästuar.
Nilgans: Wie seit Wochen regelmäßig 1-2 ad. im NI-Areal in Nähe eines vermuteten Brutplatzes auf der Möweninsel, zudem 1.6. – 2 ad. Katinger Ackerflächen, 2.6. – 2 ad. Ringpriel/Katinger Wald, 7.6., 9.6. – 3 Ind. NI-Areal und Süderdeich Vollerwiek.
Rostgans: 1.6. – 1 weibchenf. Ind. Eiderdammflächen.
Brandente: 28.6. – zwei Fml. mit 6,7 Küken Eiderwatten; bislang wenige Fml. im traditionellen Aufzuchtgebiet.
Pfeifente: 8.6. – 4 M. (STZ), 16.6. – 5 M. NI-Areal, 23.6. – 20,6 Ind. Katinger Watt; noch „Paare“ im Gebiet. Im Rahmen der Springtidenzählungen wurde ein auffällig großer Rastbestand ermittelt.
Schnatterente: 8.6. – 383,137 Ind. (STZ). 11.6. – W. mit 7 K./2-4tg. und 13.6. – W. mit 1 K./2-3tg. NI-Areal; erste Fml.
Krickente: 1.6. – 39,1 Ind. Eiderdammflächen, 6.6. – ca. 100 Ind. Katinger Priel (u.a. V. Dienemann), 8.6. – 40,1 Ind. Katinger Watt (STZ), hier am 23.6. – 81,28 Ind. (STZ); der Anteil der Weibchen stieg im Laufe des Monats.
Stockente: 8.6. – 1.138,141 Ind. (STZ), im Lauf des Monats stieg der Mauserbestand weiter (s.o.).
Spießente: 14.6. – 2,1 Ind. Eiderdammflächen; Sommergäste.
Löffelente: 8.6. – 57,6 Ind., 23.6. – 38,14 Ind. (STZ).
Reiherente: 8.6. – 58,20 Ind., 23.6. – 61,41 Ind. (STZ).
Tafelente: 8.6. – 5,2 Ind., 23.6. – 12,7 Ind. (STZ); max. 28.6. – 112 Ind. Katinger Priel.
Eiderente: 17.6. – 60 dz. Speicherbecken, 09.43 h gen W; Mauserzug ins Wattenmeer.
Seeadler: 1.6. – mind. noch 2 immat. (Nichtbrüter) Katinger Wald, von einem bekannten Schlafplatz abfliegend, 17.6., 20.6. – 3 immat. über dem Wald kreisend, später auch 2 ad. (das lokale Bp.) im NI-Areal.
Seeregenpfeifer: In diesem Jahr konnte die Entwicklung des Seeregenpfeifer-Brutbestandes näher verfolgt werden: 3.6. – mind. 11,5 Ind. am Seedeich und mind. 13,4 Ind. auf den Eiderdammflächen, 17.6. – im Rahmen einer zweiten Synchronzählung (vgl. Mai) wurden im Brutgebiet 34 M., 23 W. (inkl. mind. 7 Fml. mit 1-2 Küken) erfasst. Zur Brutpopulation ist zudem vermutlich ein balzendes Rp. am Deich vor Vollerwiek in ca. 1,5 km Entfernung zum übrigen Vorkommen zu rechnen (15.6.).
Weitere Zählungen beidseitig am Seedeich: 14.6. – 31,22 ad. + 4 Küken, 24.6. – 23,22 ad. + 2 große Küken.
Kampfläufer: 3.6. – 2,2 Ind. nördl. Eiderdammflächen, 4.6. – ein brutverdächtiges W. Vorland Karolinenkoog/HEI, 6.6. – 4,1 Ind. NI-Areal, hier vom 7.6.-11.6. – max. 3 M., 8.6. – 5 M. Olversumer Vorland, 1 M. Grüne Insel, 2 M. Eiderdammflächen (= STZ); auffällig häufig zur Brutzeit in diesem Jahr. 14.6. – 11 M. NI-Areal/Eiderdammflächen, 14.6., 19.6. – 11 M. Grüne Insel; Wegzug der Männchen.
Uferschnepfe: Nach der Brutzeit sammelten sich die wegziehenden Vögel: 1.6. – 80 ad. Eiderdammflächen (ohne die Fml. im nahen Grünland, u.a. V. Salewski), 3.6. – hier 103 Ind., 9.6. – 99 Ind., 14.6. – 115 Ind., 16.6. – 79 Ind., 17.6. – 45 Ind. (+ 4 Ind. NI-Areal) sowie mind. 3 Fml. auf den Eiderdammflächen, hier am 22.6. – 22 rastende Ind. und noch 4-5 Fml. weiträumig verstreut im Grünland.
Pfuhlschnepfe: 3.6. – 25 Ind. am Seedeich/Eiderdammflächen, 5.6. – 40 dz. Eidersperrwerk, 8.6. – 17 Ind. Vorland Karolinenkoog, 11.6. – 47 Ind. am Eidersperrwerk.
Regenbrachvogel: 13.6. – 4 Ind. Eiderdammflächen (Süd); später mehrfach Einzelvögel.
Grünschenkel: 10./11.6. – 13-16 Ind. Eiderdammflächen/Nordseewatten vor dem Eidersperrwerk (vgl. STZ).
Dunkler Wasserläufer: 6.6. – 5 Ind. PK Eiderdammflächen; erste Wegzügler. Hier am 9.6. – 13 Ind., 10.6. – 42 Ind.; unauffällige Rastvorkommen.
Waldwasserläufer: In der ersten Junidekade regelmäßig 1-2 Ind. verstreut in allen Schutzgebietes des Ästuars; nachbrutzeitliches Umherstreifen.
Bruchwasserläufer: 2.6. – noch 13 Ind. NI-Areal, 28.6. – 8 Einzelvögel Eiderdammflächen. Die Art war Ende des Monats in den Grünländern weit verbreitet, aber nicht häufig. Die vielen staunassen Tümpel nach den Regenschauern boten großräumig günstige Rasthabitate.
Lachmöwe: In den Kolonien am Eidersperrwerk am 2.6. – 1.539 ad. (inkl. 53 Nichtbrüter), 7.6. – 1.915 ad. (inkl. 180 Nichtbrüter) + mind. 438 Küken, 14.6. – 1.942 ad. (inkl. 263 Nichtbrüter) + 617 dj., 15.6. – erste flügge dj., 18.6. – 1.655 ad. (inkl. 135 Nichtbrüter) + nur noch 506 Küken (siehe unten), 23.6. – 1.395 ad. (inkl. 66 Nichtbrüter) + 506 dj., 28.6. – 1.885 ad. (inkl. ca. 373 Nichtbrüter) + 536 dj.
Durch eine massive Störung der Kolonie (vermutlich durch eine Feuerwehrübung unmittelbar an der südlichen Subkolonie) und kräftige Regenschauer gingen etliche Küken verloren (14.6.-16.6. – mind. 72 tote dj. geborgen). Während der Störung sprangen die noch nicht flüggen Küken vermutlich in die landeinwärts strömende Eider und wurden so schnell und großräumig abgetrieben. Später lagen sie verendet am Leitdamm. Weitere Küken wurden von den Artgenossen getötet, die die (störungsbedingt) umherirrenden Küken heftig auf den Kopf pickten, bis diese sich verstört in die Deckung am Rand der Kolonie zurückzogen und hier vielfach unterkühlt und unterversorgt verendeten. Zudem wurden mit dem Flüggewerden der Küken auch in der Umgebung der Kolonie verendete Jungvögel gefunden (insgesamt vom 18.6. bis 29.6. weitere 123 dj.).
21.6. – mind. zwei 3er Spätgelege in der südl. Kolonie am Eidersperrwerk.
Brandseeschwalbe: 6.6., 10.6. – 1-2 Ind. Eidersperrwerk (u.a. V. Dienemann, R. Hartlage), hier am 15.6. – 3 Ind., 16.6., 17.6. – je 1 Ind.
Flussseeschwalbe: In den Kolonien am Eidersperrwerk am 2.6. – 191 ad., 7.6. – 184 ad./mind. 32 Küken, 14.6. – 148 ad./mind. 83 K., 18.6. – 135 ad./81 K., 23.6. – 142 ad./94 K., 28.6. – 118 ad./72 dj.
Küstenseeschwalbe: In den Kolonien am Eidersperrwerk wurden am 2.6. – ca. 378 ad. gezählt, 7.6. – ca. 235 ad., 14.6. – 220 ad./mind. 72 dj., 18.6. – 238 ad./71 dj., 22.6. – erster flügger Jungvogel, 23./24.6. – 259 ad./136 dj., 28.6. – 294 ad./135 dj. Erst die größeren Küken verließen die Deckung in Nähe der Nester und konnten so erfasst werden.
Nur ca. 5-9 km südl. der großen Brutansammlung am Eidersperrwerk befanden sich in Hilgroven/HEI drei weitere Subkolonien. Hier wurden am 7.6. – 6+7+20 Bp. ermittelt. Diese Vorkommen stehen vermutlich in Kontakt mit der Kolonie am Sperrwerk. So wurde eine individuell erkennbare vj. Küstenseeschwalbe in beiden Kolonien beobachtet.
Zwergseeschwalbe: 2.6. – 1 Ind. im Watt am Eidersperrwerk mit anderen Seeschwalben rastend, in der zweiten Monatshälfte regelmäßig 1-2 ad. am Sperrwerk (22.6., 26.6., 27./28.6.).
Trauerseeschwalbe: 2.6., 5.6., 14.6. – noch 1 Ind. im Bereich des Eidersperrwerks unter Sterna-Arten rastend. Am 14.6. fischte der Vogel bei ablaufendem Wasser im Wattenmeer; ungewöhnlich.
Waldohreule: 2.6. – 2 Ruf./Rev. Katinger Wald, 12.6. – auch in Kating/Ort war ein langjähriges Revier besetzt.
Uhu: 29./30.6. – 1 Ruf. Katinger Wald (bereits im Vormonat bestand der Verdacht, dass sich der Uhu erstmals im Katinger Wald angesiedelt hat). Die späte Rufaktivität lässt vermuten, dass es sich (noch) nicht um einen verpaarten Vogel handelte.
Schwarzkehlchen: 1.6. – 1 M. im bekannten Revier, den Katinger Ackerflächen (NW), warnend.
Steinschmätzer: 3.6. – 1 M. Eiderdammflächen; später Dz.
Drosselrohrsänger: 11.6. – 1 Sg. Katinger Wald; nur noch verhaltener Gesang (vgl. Mai).
Pirol: 3.6. – 1 Ruf. Katinger Wald (E. Möller).
Säugetiere
Wasserfledermaus: 11.6. – 3 Ind. nördl. Katinger Priel.
Wühlmäuse: Die Bestände der Kleinsäuger (Wühlmäuse, Echte Mäuse) sind extrem niedrig – Fraßgänge oder Löcher im Grünland sehr selten. In Schleiereulengewöllen bei Kotzenbüll fanden sich hohe Anteile von Waldspitzmäusen und Vögeln.
Marderhund: 23.6. – ein Bau mit Jungtieren im Oldensworter Vorland.
Seehund: Am traditionellen Rastplatz an der Fahrrinne im Ästuar wurden notiert: 1.6. – 11 Ind., 11.6. – im flachen Wasser, nahe am Teerdeich/südl. Eidersperrwerk (im Wattenmeer) unterstützte ein Alttier ein noch sehr kleines Jungtier beim Schwimmen. Auf der Sandbank an der Fahrrinne in der Eider wurden die ersten Jungtiere ab dem 21.6. notiert (10 ad., 2 dj.) und am 26.6., 28.6. – 8-12 ad./je 6 dj.
29./30.6. – drei tote Jungtiere am Seedeich vor den Eiderdammflächen/Sperrwerk.
Schweinswal: Noch immer relativ viele Sichtungen in der Eidermündung: u.a. 3.6. – 2 Ind. Fluss in Höhe Oldenswort (NE), 8.6. – 1 ad./1 dj. vor dem Eidersperrwerk, 14.6., 21.6., 23.6. – je 1-2 Ind.
Amphibien
Im Juni wurde die Metamorphose bei den ersten der drei häufigen Amphibienarten im Katinger Watt abgeschlossen. Diesjährige Gras- und Moorfrösche traten verbreitet, aber nirgends häufig auf. Erdkröten wurden hingegen in zwei Weidenwäldern (NI-Areal, Nullgebiet) in großer Zahl angetroffen.
Insekten
Kleinlibellen: Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella; 10.6. – mind. 60 Ind. Katinger Wald/Ost, 19.6. – 3 M. Grüne Insel), Gemeine Pechlibelle (Ischnura elegans; 6.6. – mind. 80 Ind. Oldensworter Vorland am Deichfußgraben im Westen, größere Bestände zudem an großen Flachgewässern auf den Rinderweiden, 19.6. – 15 M./4 W. Bruchwald/Nullgebiet, 29.6. – mind. 40 Ind. Windschutzpflanzung/NI-Areal, viele Paarungen).
Großlibellen: Blaugrüne Mosaikjunger (Aeshna cyanaea; 26.6., 29.6. – frisch geschlüpfte Ind. Naturzentrum), Große Königslibelle (Anax imperator; 9.6. – einzelne M. im Nullgebiet und Katinger Wald), Vierfleck (Libellula quadrimaculata; 2.6. – 1 Ind. Oldensworter Vorland/West), Plattbauch (Libellula depressa; 11.6. – 1 W. Katinger Wald/Süd, 22.6., 29.6. – Einzeltiere NI-Areal und Kating/Ort), Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum; 2.6. ff. – Einzeltiere im westl. Oldensworter Vorland, Nullgebiet, Katinger Wald, am 2.6. und 15.6. je ein noch nicht ausgefärbtes W., 28./29.6. – max. 2,1 Ind. an zwei Gewässern im NI-Areal), Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum; 19.6. – 2 frisch geschlüpfte Ind. Nullgebiet/Bruchwald, 29.6. – ca. 100 frisch geschlüpfte Ind. NI-Areal).
Tagfalter: Ampfer-Grünwidderchen (Adscita statices; 11.6. - ein abgeflogenes M. Katinger Wald/Süd; nach mehreren Tagen mit östlichen Winden; Erstnachweis), Postillion (Colias croceus; 3.6. – 1 dz. W. Vorland Karolinenkoog; der erste Falter des Jahres nach Tagen mit E-SE-Wind), Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus; max. 6.6. – 13,5 Ind. Speicherbecken, mehrere Eiablagen; bislang unauffällig), Admiral (3.6. – leichter Zug; bislang nur Einzelfalter im Ästuar), Distelfalter (ein Einflug wurde am 31.5./1.6. erkennbar, Zug gen N auch am 3.6. und 10.6. am Seedeich/Eiderdammflächen und am Südufer der Eidermündung. Später hielten sich verbreitet im Ästuar wenige Falter auf, max. 16.6. – ca. 15 Ind. am Sommerdeich des Karolinenkooges),
Großes Ochsenauge (Maniola jurtina; 7.6. – ein frisch geschlüpftes M. Oldensworter Vorland; der erste Falter des Jahres; in der erste Junidekade wetterbeding nur wenige fliegend), Kleiner Heufalter (Coenonympha pamphilus; 4.6. – mind. 20 Ind. Eiderdammflächen/Beobachtungsturm, 6.6. – mind. 40 Ind. am Südufer des Speicherbeckens), Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus; 25.6. – die ersten 5 Ind. am Nullgebiet fliegend), Waldbrettspiel (Pararge aegeria; regelmäßig 1-5 Ind. Katinger Wald).
Nachtfalter: Blutbär (Tyria jacobaeae; 29.6. – Raupen am Johannis-Kreuzkraut im Wesselburener Koog), Großer Gabelschwanz (Cerura vinula; 15.6. – kleine Raupen an Weidenbüschen Eiderdammflächen, in der Nähe die leeren Eihüllen), Zimtbär (Phragmatobia fuliginosa; 29.6. – Raupe an Jakobs-Kreuzkraut Wesselburener Koog), Ligusterschwärmer (Sphinx ligustri; 26.6. – 1 Ind. Eiderdammflächen), Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor; 11.6.-23.6. – regelmäßig 1-2 Ind. Naturzentrum), Weidenbohrer (Cossus cossus; 16.6. – ein Falter Eiderdammflächen/Weg zum Beobachtungsturm).
Blutbienen: Gewöhnliche Blutbiene Sphecodes ephippius (4.6., 28.6. – 1-2 W. Eiderdammflächen am Beobachtungsturm).
Wildbienen: Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis; 22.6. – noch 1 W. Kating), Stahlblaue Mauerbiene (Osmia caerulescens; 22.6. – 3 W. Kating).
Rosen-Blattschneiderbiene (Megachile centuncularis; 28.6. – mind. 2 W. Kating schnitten Nistmaterial aus Blättern des Feldahorns), Glockenblumen-Scherenbiene (Chelostoma rapunculi; 22.6. – 1 M. Kating an Glockenblumen; Erstnachweis). Braunbürstige Hosenbiene (Dasypoda hirtipes; 28.6. – die ersten 14 W. in einer bekannten Kolonie am Beobachtungsturm/Eiderdammflächen). Graue Sandbiene (Andrena cineraria; 3.6. – 2 W. Hemmerdeich/Oldensworter Vorland). Weißbinden-Schmalbiene (Lasioglossum leucozonium; 4.6. – 19 Ind. Eiderdammflächen am Beobachtungsturm).
„Wespen“:Schlupfwespe Mesostenus gladiator (21.6. – 1 W. Naturzentrum; erstmals bestimmt), Gemeine Goldwespe (Chrysis ignita; u.a. 9.6. – 2 W. Naturzentrum an Bruthilfen, 16.6. – 2 W. im Speicherbecken/Rinderweide), Sand-Goldwespe (Hedychrum nobile; 7.6. – 1 W. Oldensworter Vorland/West; Erstnachweis, parasitiert an Grabwespen), Blaue Goldwespe (Trichrysis cyanaea; 21./22.6., 29.6. – einzelne W. Naturzentrum und Kating/Ort), Goldwespe Pseudomalus auratus (28.6. – 1 Ind. Kating; Erstnachweis).
Lehmwespe Ancistrocerus nigricornis (21.6. – mind. 1,4 Ind. Naturzentrum an Nisthilfen), Töpfergrabwespe (Trypoxolon figulus; 7.6. – 5 W. Naturzentrum, 22.6. – 3 W. Kating, an Bruthilfen), Grabwespe Lindenius albilabris (7.6. – mind. 25 Ind. Oldensworter West; Deichauffahrt), Grabwespe Ancistrocerus parietum (21.6. – mind. 1 W. Naturzentrum an Nisthilfe), Sandknotenwespe (Cerceris arenaria; 7.6. – mind. 20 Ind. Oldensworter Vorland/West), Dickfühler-Lehmwespe (Symmorphus crassicornis; 21.6. – mind. 2,3 Ind. Naturzentrum an Nisthilfen), Schildbeinige Silbermundwespe (Crabro cribrarius; 15.6. – 3 W. Beobachtungsturm auf den Eiderdammflächen), Weißfleckige Fliegenspießwespe (Oxybelum uniglumis; 4.6. – 5,10 Ind., 15.6. – mind. 20 Ind. Eiderdammflächen am Beobachtungsturm, 7.6. – mind. 30 westl. Einfahrt ins Oldensworter Vorland, 10.6. – mind. 300 Ind. im Katinger Wald in einer Kolonie).
Käfer: Glatter Ahlenläufer (Bembidion illigeri; 29.6. – 1 Ind. NI-Areal, erstmals bestimmt), Kleiner Uferläufer (Elaphrus riparius; 29.6. – mind. 20 Ind. NI-Areal), Blatthornkäfer (Rhyssemus germanus; 15.6. – 1 Ind. Eiderdammflächen; Erstnachweis).
Beobachter waren u.a. L. Altenhöner, J. Autenrieth, H.A. Bruns, M. Häuptle, F. Hofeditz, H. Hoffmann, T. Holsten, J. Leyrer, J. Loris, M. Povel, L. Schlünß, J. Sohler, F. Waechter. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
Überdurchschnittlich warm und sonnig
Mai
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Austernfischer bei der Kopula-Foto: Monika Povel
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Blässralle mit Küken - Foto: Monika Povel
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Rauchschwalbe M. - Foto: Monika Povel
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Prächtiger Blattkäfer (Chrysolina fastuosa) - Foto: Monika Povel
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Steinhummel (Bombus lapidarius) - Foto: Monika Povel
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Steinschmätzer M. - Foto: Monika Povel
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Stelzenläufer M. - Foto: Monika Povel
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Säbelschnäblerküken bei Ostwind - Foto: Monika Povel
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Wespenbiene Nomada goodeniana W. - Foto: Monika Povel
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Lupinen zwischen Wiesenkerbel - Foto: Monika Povel
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Wiesenpieper - Foto: Monika Povel
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Wolfsmilch-Ringelspinner (Malacosoma castrensis)
Wetter
Hochdruckwetter mit sonnigen Tagen und kalten Nächten bei trockenem, tagsüber auffrischendem Ostwind bestimmten die erste Maidekade (am 1.5. leichter Bodenfrost in ungünstigen Lagen). Die maximalen Temperaturen stiegen auf 26°C am 7.5. und blieben auch an den Folgetagen bis zum 11.5. bei max. 24°C. Danach kam es zu einem deutlichen Temperaturrückgang zur Zeit der „Eisheiligen“ zwischen max. 6° und 13°C, Bodenfrost blieb aber aus. Am 13.5. drehte der zunehmende Wind im Laufe des Tages auf NW. Die nachfolgenden Tage standen unter Einfluss von atlantischen Tiefdruckgebieten: bewölkt, windig, kühl mit Regenschauern. Der 14.5. war mit 13 mm der regenreichste Tag des Monats. In der letzten Dekade stiegen die Temperaturen an einzelnen Tagen wieder etwas (max. 25°C/22.5., 25°C/30.5.), es blieb aber wechselhaft. In der Zeit 20.5.-26.5. fielen in der Summe 13 mm Niederschlag, am 29.5. noch einmal 8 mm. Kühler waren die Tage vom 24.5.-26.5. mit max. 14°C. Im Vergleich zum langjährigen Mittel war der Mai 2016 deutlich zu trocken, zu warm mit mehr Sonnentagen und wenig Wind. Von größeren Unwettern blieb die Westküste verschont, während Ende Mai in vielen Teilen Deutschlands lokal Gewitter, Hochwasser und heftige Hagelschauer große Schäden verursachten. In der letzten Maiwoche erfolgte weiträumig in Schleswig-Holstein der erste Grasschnitt.
Springtidenzählungen
Springtidenzählungen wurde im Katinger Watt am 7.5 und 24.5. durchgeführt. Die zweite Zählung fiel auf den Höhepunkt des Heimzuges der Watvögel. Zeitgleich vergrößerten sich die Vorkommen u.a. von Höckerschwan, Graugans, Schnatter- und Stockente durch Mauseransammlungen oder Mauserzug:
Zwergtaucher (3/4), Haubentaucher (39/42), Schwarzhalstaucher (4/6), Kormoran (20/11), Löffler (2/3), Silberreiher (1/1), Graureiher (6/9), Kuhreiher (0/1); Höckerschwan (34/59 inkl. einer Fml./4 Küken), Graugans (398 inkl. 7 Fml./1.564 inkl. 9 Fml. mit 26 dj.), Kanadagans (0/1 und eine Hybride), Nonnengans (3.576/38), Nilgans (2/3), Brandente (730/811), Pfeifente (36/10), Schnatterente (335/346), Krickente (53/6), Stockente (238/553), Spießente (10/0), Knäkente (10/5), Löffelente (144/57), Tafelente (2/5), Reiherente (295/156), Schellente (0/1), Rohrweihe (0/2), Seeadler (4/2), Wasserralle (0/2), Blässralle (41/65 inkl. 9 dj.), Austernfischer (100/91), Säbelschnäbler (814/530), Stelzenläufer (2/2), Kiebitzregenpfeifer (184/652), Flussregenpfeifer (0/2), Sandregenpfeifer (192/1.517), Seeregenpfeifer (3/31), Kiebitz (313/242), Knutt (0/3), Alpenstrandläufer (2.068/205), Zwergstrandläufer (7/0), Temminckstrandläufer (9/0), Kampfläufer (144/5), Uferschnepfe (13/23), Pfuhlschnepfe (18/20), Großer Brachvogel (4/2), Regenbrachvogel (20/26), Dunkler Wasserläufer (10/1), Bruchwasserläufer (81/0), Flussuferläufer (3/0), Grünschenkel (3/1), Rotschenkel (194/189), Steinwälzer (10/1), Küstenseeschwalbe (12/8), Trauerseeschwalbe (80/0), Zwergmöwe (145/58), Lachmöwe (482/289), Sturmmöwe (10/0), Silbermöwe (6/2), Mantelmöwe (21/12).
Die große Küstenvogelkolonie am Eidersperrwerk, das dithmarscher Ufer des Ästuars und das Oldensworter Vorland liegen außerhalb des Zählgebietes.
Gänsezählungen
Im Rahmen von Gänsezählungen wurden in allen Schutzgebieten der Eidermündung am 2.5., 9.5. und 17.5. notiert: Graugans (561/404/1.126 Ind; Bestandsanstieg durch Mausergäste), Nonnengans (17.827/9.237/1.126), Nilgans (0/2/0).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Schwarzhalstaucher: Eine Ansiedlung am langjährigen Brutplatz erschien zunächst fraglich, da die Möweninsel im NI-Areal von Wanderratten besiedelt wurde (vgl. Lachmöwe). Die Taucher wichen teilweise zum Brüten an die landseitigen Gewässerufer aus, brüteten aber (zunächst) auch hier nicht erfolgreich: 4.5. – 1 Rp. + 1 Ind. NI-Areal, 5.5. – 3 P. Katinger Priel (Mitte bis Süd), 7.5., 12.5. – 4 Rp./Bp. an der Möweninsel, 24.5. – 5 Rp. auf dem Gewässer.
Silberreiher: 13.5., 18./19.5., 21.5., 24./25.5. – Einzelvögel Grüne Insel/Olversumer Vorland (u.a. M. Klinger, H.J. Meier, B. Moreth), 23.5. – 1 Ind. Waldsee (J. Daniels-Trautner), 27.5. – 1 Ind. Katinger Priel; wohl stets derselbe Vogel.
Kuhreiher: 24./25.5. – 1 ad. PK zunächst Grüne Insel, später auf den Rinderweiden der südl. Eiderdammflächen (u.a. J. Daniels-Trautner, A. Peter, J.L. Roth).
Weißstorch: 11.5. – 2 dz. über der Eider (11.30 h gen S), später 5 dz. Olversumer Vorland (12.20 h gen SE), 12.5. – 1 Ind. Katingsiel überfliegend (05.15 h gen E), hier auch am 15.5. – 1 dz. (18.10 h gen N). Bei diesen ungewöhnlichen Beobachtungen könnte es sich teilweise um Vögel des Westküstenparks St. Peter-Ording gehandelt haben, die freifliegend gehalten werden.
Löffler: 3.5., 5.5., 9.5. – 1-2 ad. NI-Areal/Eiderdammflächen, Olversumer Vorland (vgl. STZ), 14.5.-27.5. – regelmäßig 1-4 Ind. Katinger Watt (u.a. D. Cimiotti, J. Daniels-Trautner, M. Gottschling, M. Gruber, A. Gsell, B. Hirschi, R. Schaack, F. & O. Specht, C. Wiedemann).
Singschwan: Das bekannte ad. M. („6 R 36“) wurde am 28.5. wieder im Nullgebiet beobachtet (vgl. Beobachtungen aus März und April).
Höckerschwan: 6.5. – 10 dz. Oldensworter Vorland 05.20 h gen E. An den folgenden Tagen stieg das Rastvorkommen im Katinger Watt: 6.5. – 12 ad./1 vj. Nullgebiet; 8.5. – 33 ad./4 vj. Katinger Priel, 21.5. – 49 Ind. Katinger Watt (vgl. STZ); Mauserzug.
Brutvorkommen. 19.5. – Fml. mit 4 K./2-3tg. NI-Areal; die bislang einzige Fml. im Eiderästuar.
Blässgans: 2.5. – 1 ad. Hundsknöll/HEI (Südspitze der Eidermündung) überfliegend; wird später im NI-Areal beobachtet. 15.5. – 1 Ind. Grüne Insel (u.a. D. Cimiotti), 22.5., 25.5., 30.5. – 1 ad. NI-Areal und Eiderdammflächen unter Graugänsen; ähnliche Beobachtungen in den Vorjahren.
Graugans: Im Katinger Watt Anfang Mai ca. 11(-13) Fml.: 4.5. – 5 Fml. mit 1,2,3,3,6 Küken, 6.5. – 4 Fml. mit 2,3,5,9 Küken am Westufer Katinger Priel, 7.5. – Fml./4 K. Nullgebiet, 10.5., 25./26.5. – weitere späte Fml. mit 1,2,3 kleinen Küken im NI-Areal (Nachgelege). Hinzu kamen am 9.5. – 6 Fml. im nordöstlichen Oldensworter Vorland mit 3,3,3,4,5,6 Küken, die zum Teil vermutlich am gegenüberliegenden Südufer der Eider erbrütet wurden. Insgesamt waren bislang ca. 10% der Bruten (inkl. Zweitgelege) erfolgreich. Zu beachten ist die geringe Kükenanzahl pro Fml. – eine Folge von kleineren Zweitgelegen und einer erhöhten Prädation einzelner Eier (u.a. durch Mantelmöwen).
Am 17.5. hatte bei ersten Altvögeln die Mauser des Großgefieders eingesetzt, gleichzeitig stieg der Bestand der Mauservögel am Katinger Priel (vgl. STZ und Gänsezählung). Am 30.5. hatte sich die Anzahl der Mausergäste auf 2.784 Ind. erhöht.
Kanadagans: 18./19.5., 25.5., 30./31.5. – 1 Ind. Eiderdammflächen/NI-Areal (u.a. H.J. Meier, M. Gottschling), zudem am 19.5., 24./25.5. eine Kandagans- x Grauganshybride Katinger Priel (u.a. M. Hennenberg, J. Daniels-Trautner).
Mauserzug: 19.5. – 13 dz. Wesselburener Vorland/HEI 06.47 h gen E, 27.5. – 24 Ind. Katinger Priel, 2 Ind. Grüne Insel und 2 Hybride Eiderdammflächen rastend, 28.5. – 33 Ind. von Süden kommend im Watt vor Vollerwiek rastend und später weiter gen N fliegend, 31.5. – 18 dz. über dem Vollerwieker Watt 19.42 h gen E.
Nonnengans: Kontinuierlicher Abzug der Nonnengänse erfolgte in der zweiten Maiwoche mit einem Höhepunkt zur Monatsmitte, ohne dass es zu einem Massenzugtag kam. Ab dem 19.5. waren nur noch wenige Vögel im Gebiet: 21.5. – 19 Ind., 25.5. – 14 Ind., 27.5. – 29 Ind. NI-Areal/Eiderdammflächen, 23.5., 25.5. – 3-4 Ind., 27.5. – 10 Ind. Vorland Karolinenkoog, 28.5. – 6 Ind. Vorland Wesselburener Koog.
Ringelgans: 14.5.-20.5. – konzentrierter Heimzug flussaufwärts mit einem Maximum am 18./19.5. Am 18.5. zogen zwischen 04.30 und 07.30 h ca. 4.200 Ind. gen E. Dabei erreichten die Gänse das Ästuar auf zwei Wegen. Ein Teil flog von See kommend direkt auf die Flussmündung zu, ein anderer Teil folgte zunächst eng der Küste über St. Peter-Ording und Vollerwiek, um in Höhe des NI-Areals das Katinger Watt gen SE zum Fluss zu queren. 20.5. bis 25.5. – regelmäßig vor dem Teerdeich im Watt rastende oder flussaufwärts abziehende Gänse, 27.5. – ganztägig erneut deutlicher Zug gen E. So sammelten sich im Watt vor Vollerwiek am Spätnachmittag ca. 8.500 Ind., die zum Teil direkt aus Westen das Ästuar anflogen und die gegen 19.00 h in kleinen Schwärmen gen NE weiterzogen. Am folgenden Tag nur noch vereinzelt Schwärme flussaufwärts fliegend. Erneut intensiver Zug im Eiderästuar am 31.5./1.6., der vor allem am Abend, nachts und in den frühen Morgenstunden des nächsten Tages erfolgte.
Nilgans: 2.5. – 2 Ind. südöstl. Vollerwiek gen NI-Areal fliegend. Dort hielt sich regelmäßig im Mai in Nähe des bekannten Brutortes ein Paar auf (18.5. – Paarung). Am 9.5. – 1 P. im Nordosten des Oldensworter Vorlandes, 10.5. – 2 P. Katinger Wald und -Priel, 18.5. – 6 ad. im NI-Areal, 19.5. – 1 Ind. im Westen des Wesselburener Vorlandes, 21.5.-25.5. – max. 3 P. + 1 Ind. NI-Areal/Eiderdammflächen; heftige Auseinandersetzungen.
Brandente: 27.5. – erste Fml. mit 11 kleinen Küken im Watt vor Vollerwiek, gleichzeitig hatten viele Brandenten auf den Flusswatten mit der Mauser des Kleingefieders begonnen.
Pfeifente: Wie üblich im Mai wenige Paare und kleine Gruppen (meistens Erpel) verstreut im Ästuar: 9.5. – 1 Paar + 5 M. Oldensworter Vorland (NE), 10.5. – 9,2 Ind. Grüne Insel und 4 M. Katinger Priel (Mitte), 11.5. – 1 Paar + 3 M. NI-Areal, 13.5. – 8,2 Ind. Olversumer Vorland und 5,4 Ind. Grüne Insel, 24.5. – 8,2 Ind. Katinger Watt (STZ). Die Anwesenheit lokaler Brutpaare, letzter Heimzügler und der Mauserzug der Erpel überschneiden sich in dieser Zeit. Einzelne Brutpaare wurden u.a. für das NI-Areal (15.5.-21.5.) und das Oldensworter Vorland (19.5.) vermutet.
Schnatterente: Die Art ist mittlerweile im Ästuar weit verbreitet (vgl. STZ) und lokal häufiger als die Stockente. Der Beginn der Brutperiode bei den heimischen Vögeln überschneidet sich mit einem in den letzten Jahren angestiegenen Rastvorkommen im Mai. 9.5. – eine Gruppe von ca. 80 Ind. Oldensworter Vorland, 11.5. – ca. 200 Ind. NI-Areal (J. Möller), 14.5. – 215,20 Ind. und 15.5. – 270 Ind. NI-Areal/nördl. Eiderdammflächen (M. Hennenberg, J. Berg), 21.5. – 41,15 Ind. NI-Areal, 24.5. – im Rahmen der STZ wurden im gesamten Katinger Watt 292,54 Ind. ermittelt.
Erste Bruten: 21.5. – ein 1er Gelegeanfang Wesselburener Vorland/HEI, 25.5. – vier ausgefressene Eier eines Gelegeanfangs im Karolinenkoog Vorland/HEI.
Stockente: 9.5. – Fml. mit 10 pulli/3tg. NI-Areal, 13.5. – Fml. mit 7 K./3-5tg. Katinger Priel (NE), 17.5. – Fml. 11 K./2tg. Nullgebiet; erste Fml.
24.5. – Im Rahmen der STZ wurden im Katinger Watt 501,50 Ind. ermittelt; der übliche Erpelüberschuss zu Beginn der Großgefiedermauser. Weitere Ansammlungen wurden am Südufer des Ästuars notiert, u.a. 28.5. – ca. 670 Ind. vor dem Wesselburener Vorland.
Spießente: Typisch für die erste Maihälfte sind einzelne Erpel oder Paare in potentiellen Brutgebieten: 4.5., 10.5. – 1 M. NI-Areal bzw. Katinger Priel (dasselbe?), 10.5., 13.5. – 1 P. Grüne Insel (hier Brutnachweise in 2001), 19.5. – 4,2 Ind. Katinger Priel (M. Gottschling), 21.5., 24.5. – 1 P. NI-Areal, 23.5. – 10 Ind. Grüne Insel (J. Daniels-Trautner), 25.5., 30.5. – 3 M. Eiderdammflächen, 27.5. – 1,2 Ind. nördl. Eiderdammflächen (H. Thier).
Löffelente: 24.5. – 38,9 Ind. Katinger Watt (STZ), 25.5. – 13,2 Ind., 27.5. – 18,1 Ind. Eiderdammflächen/Katinger Priel; Beginn des Mauserzuges der Erpel.
Reiherente: Im Rahmen der STZ wurden im Katinger Watt 93,63 Ind. ermittelt; der übliche Erpelüberschuss am Beginn der Brutzeit.
Eiderente: 19.5. – 12,3 Ind. Eidersperrwerk/HEI (M. Hennenberg); alljährlicher Sommerbestand an diesem Ort.
Schellente: im Mai stets nur wenige Vögel im Katinger Watt, max. 24.5. – 5,2 Ind. NI-Areal, zum Teil wurde das Kleingefieder gemausert.
Schwarzkopfruderente: 7.5. – 1 M. südl. Katinger Priel (Birdrace-Team).
Zwergsäger: 29./30.5. – 1 M. PK NI-Areal (u.a. M. Tenhaeff, H. Mensing).
Schwarzmilan: 8.5. – 2 dz. Nullgebiet 15.30 h gen S, 28.5. – 1 dz. NI-Areal gen S, 31.5. – 1 Ind. Grüne Insel (Haak).
Seeadler: Neben dem lokalen Brutpaar (5.5. – mind. 2 Küken im Horst) immer noch mind. 2-3 immat./vj. im Eiderästuar.
Wiesenweihe: 5.5. – 1 M. dz. Oldensworter Vorland (15.15 h gen N), 8.5. – 1 M. Eiderdammflächen jagend, 10.5. – 1 M. Katinger Ackerflächen jagend, 22.5. – 1 W. NI-Areal, kam zunächst aus Richtung Vollerwiek/St. Peter-Ording.
Kornweihe: 30.5. – 1 W. Wesselburener Vorland/IHEI mit stark abgenutztem Federkleid.
Raufußbussard: 2.5. – 1 immat. Ehemalige Vogelinsel/Schülperneuensiel/HEI, 7.5. – 1 immat. Nullgebiet (Birdrace-Team), 12.5. – 1 Ind. Speicherbecken. Es handelte sich wohl stets um denselben Vogel, dessen Flügelfedern einseitig beschädigt waren.
Baumfalke: 31.5. – 1 Ind. am Westrand des Katinger Waldes Großlibellen jagend.
Merlin: 2.5., 6.5. – 1 M. Meeresspülsaum vor Eiderdammflächen/NI-Areal, 9.5. – 1 W. Karolinenkoog Vorland, 21.5. – 1 Ind. Wesselburener Vorland/HEI; letzte Heimzügler.
Wanderfalke: im Mai unauffällig, so 5.5. – 1 M. Oldensworter Vorland/Rufe, 4.5., 8.5., 12.5., 21.5. – 1 ad. (wohl W.) Katinger Wald/Bruchwald, 18.5. – 1 Ind. Katingsiel.
Blässralle: Erste Küken schlüpften Mitte des Monats.
Austernfischer: Die Eiablage begann vermutlich am Ende der ersten Maiwoche; 12.5. – vier Gelege mit 1,1,1,4 Eiern am Eidersperrwerk. Am 17.5. – 98 Ind., wohl Nichtbrüter, an einem bekannten Hochwasserrastplatz am Teerdeich/Eiderdammflächen.
Säbelschnäbler: In der Kolonie vor den Beobachtungshütten/NI-Areal brüteten am 3.5. – 71 ad., 6.5. – ersten Küken, 10.5. – erste Fml. waren ins nahe Wattenmeer abgewandert, am 28.5. – hier keine brütende ad. mehr.
In einer zweiten Kolonie am Beobachtungsturm/Eiderdammflächen hielten sich am 4.5. – 356 ad. (inkl. 167 brütenden ad.) auf; 8.5. – erste Küken. Am Monatsende brüteten hier noch wenige Vögel.
Eine weitere Kolonie hatte sich auf einer Insel am Ostufer des Katinger Priels gebildet: 16.5. – 28 ad., 27.5. – 48 ad.
In einer Kolonie im Olversumer Vorland wurden am 13.5. – 368 ad. gezählt; auch hier zu diesem Zeitpunkt erste Fml. Eine ad. Silbermöwe hatte sich darauf spezialisiert die kleinen Küken zu erbeuten.
Weitere Säbelschnäbler brüteten verstreut in den Vorländern vor dem Wesselburener Koog und dem Karolinenkoog (hier z.T. auf Rübenäckern binnendeichs brütend). Mit ca. 500 bis 600 Bp./Rp. ist die Eidermündung eines der herausragenden Brutgebiete in Schleswig-Holstein.
Stelzenläufer: 5.5. – 1 P. zunächst im Nullgebiet, 6.5. – das P. wechselt auf die Eiderdammflächen am Beobachtungsturm, 8.5., 11.5. – Paarungen/Legephase, 13.5.-21.5. – eine Brut hatte begonnen (u.a. D. Cimiotti, I. Greve, M. Gruber, F. Drutkowski, M. Häuptle, J. Henke, J. Möller, A. Peter, R. Rohde, J.L. Roth, R. Schaack, J. Sohler). 22.5. – das Gelege wurde vermutlich prädiert, die Vögel blieben zunächst im Gebiet (bis inkl. 25.5., J. Daniels-Trautner, M. Lindemann).
Flussregenpfeifer: 11.5. – mind. 1 Rp. NI-Areal an den Beobachtungshütte (u.a. J. Möller), 20.5.-25.5. – hier 2 Rp., am 23.5., 25.5. – ein brütender Altvogel.
Sandregenpfeifer: 10.5. – ca. 900 Ind. Grüne Insel, 11.5. – ca. 1.000 Ind. südl. Eidersperrwerk (J. Thieler). Auch für diese häufige Watvogelart gilt, dass die Rastvorkommen im Eiderästuar nur sehr ungenau über die STZ erfasst werden. 14./15.5., 19.5. – 2.000-5.300 Ind. Eidersperrwerk/HEI und Flusswatten bis Tönning (u.a. J. Berg, B. Koop, M. Hennenberg, S. Rust).
Seeregenpfeifer: Das Hauptbrutgebiet der Art befindet sich in den Salzsenken der Eiderdammflächen und am angrenzenden Teerdeich (hier ca. 10 Bp.). Am 25.5. wurden insgesamt 19,15 Ind. am Seedeich und 8,4 Ind. auf den nahen Eiderdammflächen (+ 4 Fml./mind. 7 Küken) ermittelt. Durch eine großflächige Synchronzählung am 27.5. wurden insgesamt 29,25 Ind. in beiden Teilgebieten erfasst (inkl. 4 Fml./mind. 6 Küken). Am 1.6. wurde ein weiteres Paar im NI-Areal entdeckt. Ähnliche Vorkommen wurden im Katinger Watt seit 2009 alljährlich ermittelt. Eine hohe Prädation der Gelege am Seedeich ging vermutlich auf Austernfischer zurück.
Goldregenpfeifer: 3.5. – noch 49 Ind. Katinger Ackerflächen; hier am 7.5. letztmalig ein Vogel überfliegend.
Kiebitzregenpfeifer: Die bei Ebbe auf den Eiderwatten weiträumig verstreut nach Nahrung suchenden Vögel können von den Ufern kaum erfasst werden. Zur Hochwasserrast ziehen sich die Vögel überwiegend ins nahe Wattenmeer zurück. 2.5. – ca. 500 Ind. Vollerwieker Bucht, 10.5. – ca. 420 Ind. Grüne Insel, 14.5. – ca. 500 am Eidersperrwerk/HEI und ca. 200 Ind. auf den Eiderwatten, 15.5. – ca. 1.000 und 19.5. – 500 Ind. Eiderwatten (u.a. J. Berg, M. Hennenberg, S. Rust).
Mornell: 15.5. – 3,3 Ind. Katinger Ackerflächen (u.a. J. Drescher, C. Gathmann, J. Helmschmidt, D. Schneider, J. Sohler, C. Stielow). Dieses Rastgebiet ist seit Jahren bekannt.
Kiebitz: 28.5. – erste kleine Nichtbrütertrupps im Ästuar, die Mauser der großen Federn begann in dieser Zeit. Zeitgleich wurden noch Spätgelege in den Feuchtgrünländern bebrütet.
Knutt: 27.5. – ca. 4.000 Ind. Nordseewatten Vollerwiek.
Alpenstrandläufer: 14./15.5., 19.5. – ca. 3.000-5.000 Ind. Eidersperrwerk/HEI und Eiderwatten (u.a. J. Berg, B. Koop, M. Hennenberg, S. Rust).
Sichelstrandläufer: 10.5. – mind. 200 Ind. Grüne Insel an einem Hochwasserrastplatz.
Sanderling: 14./15.5., 19.5. – ca. 5.000 bis 5.300 Ind. Eidersperrwerk/HEI und Eiderwatten bis Tönning (u.a. J. Berg, B. Koop, M. Hennenberg, S. Rust), 28.5. – noch ca. 1.400 Ind. am Eidersperrwerk (M. Tenhaeff, H. Mensing).
Sumpfläufer: 11.5. – 2 Ind. Nordseewatten vor Eiderdammflächen (K. Günther), 13.5. – 2 Ind. Olversumer Vorland, 15./16.5. – 1-2 Ind. Nordseewatten vor Vollerwiek, 19.5. – 1 Ind. Olversumer Vorland, 2 Ind. NI-Areal (A. Gsell) und auf den Nordseewatten vor den Eiderdammflächen max. 7 Ind. (B. Moreth, M. Hennenberg), 22.5. – max. ca. 10 Ind. Watten vor NI-Areal/Eiderdammflächen (C. Nissen, B. Struwe-Juhl, H. Taudien), 23.5. – 1 Ind. Eiderdammflächen und 7 Ind. im Vorland Vollerwiek (Daniels-Trautner, R. Schaack), 24.5. – 4 Ind. am Seedeich Eiderdammflächen und 1 Ind. Nullgebiet (J. Daniels-Trautner), 25.5. – 1-2 Ind. am Seedeich und auf den Eiderdammflächen, 26.5. – 1 Ind. Grüne Insel (J. Daniels-Trautner).
Zwergstrandläufer: 11.5. – 50 Ind. Eidersperrwerk/HEI (J. Thieler), 12.5. – 40 Ind. Grüne Insel.
Temminckstrandläufer: Vermutlich erhöhtes Rastvorkommen durch die flach angestauten Gewässer in den Vorländern in der ersten Maihälfte: 9.5. – 9 Ind. Olversumer Vorland, 11./12.5. – max. 30 Ind. Grüne Insel. Die unauffällige Art verbirgt sich in den weiträumigen Vorländern am Fluss, so dass die Rastvorkommen nur ungenügend erfasst werden.
Terekwasserläufer: 11.5. – 1 Ind. Grüne Insel (K. Günther), 14.5. – je 1 Ind. Nullgebiet und Eiderdammflächen (u.a. A. Gsell, B. Koop, F. & O. Specht), 15.5. – je 1 Ind. Nullgebiet und Nordseewatten vor Vollerwiek (u.a. A. Gsell, F. & O. Specht, A. Heitmann, M. Hennenberg, J. Berg, C. Wegst).
Kampfläufer: Flach überstaute Gewässer im Olversumer- und Oldensworter Vorland, auf der Grünen Insel und NI-Areal führten zu einem hohen Rastvorkommen während des Heimzuges. Regelmäßig wurde Balz an mehreren Orten beobachtet: 6.5. – 33 Ind. Oldensworter Vorland, 7.5. – 126 Ind. Grüne Insel/Olversumer Vorland (u.a. B. Holsten), 8.5. – 21 Ind. NI-Areal, 9.5. – mind. 61 Ind. Oldensworter Vorland, 13.5. – 14,21 Ind. Grüne Insel und ca. 270 Ind. Olversumer Vorland. 19.5. – noch 20 Ind. Grüne Insel (B. Moreth), 20.5. – 2,3 Ind. NI-Areal, 21.5., 23.5. – max. 5 M. Oldensworter Vorland (M. Gottschling, J. Daniels-Trautner). 24.5. – 1 M. Eiderdammflächen, 1 Ind. NI-Areal, 3 Ind. Grüne Insel, 26.5. – 1 M. Grüne Insel (J. Daniels-Trautner), 27.5. – 2 Ind. Katinger Ackerflächen (M. Tenhaeff, H. Mensing), 30.5. – 4 W. Eiderdammflächen; später Heimzug.
Zwergschnepfe: 5.5. – 1 Ind. Oldensworter Vorland (West); später Heimzügler.
Bekassine: 9.5. – 2 Einzelvögel Oldensworter Vorland, 11.5. – 1 Ind. Grüne Insel; letzte Heimzügler. Die Art dürfte nicht im Eiderästuar gebrütet haben.
Uferschnepfe: 30.5. – 72 Ind. in einem Rasttrupp am Beobachtungsturm auf den Eiderdammflächen deuten auf den beginnenden Wegzug (zudem ca. 12-15 Fml. auf den nahen Eiderdammflächen).
Pfuhlschnepfe: Da die Hochwasserrast überwiegend im Wattenmeer stattfindet und die bei Ebbe im Flusswatt nach Nahrung suchenden Vögel kaum zu erfassen sind, sind die Zählungen in der Regel unvollständig: 10.5. – ca. 1.800 Ind. Grüne Insel rastend (vgl. STZ). Der Rastplatz befand sich direkt vor einer Uferkante, so dass die Vögel vom außerhalb des Schutzgebietes nicht erfasst werden konnten. 14./15.5. – 1.500-2.000 und 19.5. – 3.500 Ind. Eidersperrwerk/HEI und Flusswatten bis Tönning (u.a. J. Berg, B. Koop, M. Hennenberg, S. Rust). 25.5. – ganztägig Abzug großer Schwärmen von den Eiderwatten gen E. An den folgenden Tagen noch wenige abziehende Schwärme.
Bruchwasserläufer: Aufgrund vieler, flacher Staugewässer in diesem Jahr größere Rastvorkommen in den Eidervorländern, u.a. 7.5. – mind. 100 Ind. Olversumer Vorland, 10.5. – ca. 50 Ind. Oldensworter Vorland.
Waldwasserläufer: In der letzten Maidekade einzelne Vögel im Katinger Watt.
Flussuferläufer: max. 17.5. – ca. 22 Ind. NI-Areal.
Rotschenkel: max. 11.5. – 1.100 Ind. Heimzügler am Eidersperrwerk (B. Hälterlein), 14./15.5., 19.5. – ca. 1.000-1.200 Ind. Eidersperrwerk/HEI und Flusswatten bis Tönning (u.a. J. Berg, B. Koop, M. Hennenberg, S. Rust). Zeitgleich schlüpften die Küken der lokalen Brutvögel, u.a. am 13.5. – Fml. mit 4 kleinen Küken im Nullgebiet.
Odinshühnchen: 21.5. – 1 Ind. Grüne Insel (M. Gruber).
Steinwälzer: max. 11.5. – 120 Ind. Eidersperrwerk/HEI (B. Hälterlein).
Schmarotzerraubmöwe: 14.5 – 1 ad., helle Morphe Eidersperrwerk/NF.
Schwarzkopfmöwe: 2.5. – 2 ad. Eidersperrwerk/NF, hier am 14.5. – 1 Ind. (J. Boldt) und 19.5. (M. Gottschling), 19.5. – 1 Ind. (M. Gottschling), 22.5. – 1 vj. (roter Farbring „PTU 8“, u.a. O. Ekelöf, B. Struwe-Juhl). 25.5. – 1 vj. Nullgebiet gen W fliegend (J. Daniels-Trautner). Der beringte Vogel wurde am 10.6.2015 in Zentralpolen markiert und zuvor einmal am 7.3.2016 in Südwestengland (Cardiff Bay) abgelesen.
Zwergmöwe: Wie alljährlich zur Zeit des Massenschlupfes der Zuckmücken erschienen kleinere Schwärme über den großen Gewässern im Katinger Watt (und in anderen Naturschutzkögen an der Westküste). 1.5. – 7 ad./5 vj., 2.5. – 92 Ind., 5.5. – 32 ad./35 vj. Katinger Priel, 6.5. – 105 Ind. Nullgebiet, 12.5. – 26 Ind. Speicherbecken, 19.5. – 30 vj. Grüne Insel, 21./22.5. hier max. 23 Ind. (u.a. B. Moreth, H. Taudien), 24.5. – hier 5 ad./53 vj. (STZ) sowie am 25.5., 26.5., 27.5. – 16, 17 bzw. 37 Ind. (J. Daniels-Trautner).
Lachmöwe: Neben der Hauptkolonie am Eidersperrwerk bildete sich auch im NI-Areal eine Brutansammlung: 10.5. – 68 Nester/Gelege. Auf der kleinen Brutinsel hatten sich Wanderratten angesiedelt. Insgesamt wurden im Mai mind. 21 ad. und viele Eier erbeutet. Die Altvögel wurden an der Wasserkante so weit wie möglich in die Baue gezogen und dort geschützt angefressen.
In diesem Jahr konnte die Kolonie am Eidersperrwerk regelmäßig erfasst werden (teilweise Auszählungen anhand von Fotos): 2.5. – 1.473 Ind. (inkl. 413 Nichtbrüter), 5.5. – 1.882 Ind. (inkl. 276 Nichtbrüter), 10.5. – 1.237 Ind. (inkl. 68 Nichtbrüter), 15.5. – 1.448 Ind. (inkl. 445 Nichtbrüter), 18.5. – 1.627 Ind. (erste Küken geschlüpft), 23.5. – 2.062 Ind. (inkl. 67 Nichtbrüter), 30.5. – 1.711 Ind. (inkl. 49 Nichtbrüter). Wird für eine Bestandsermittlung das Vorkommen vom 18.5. zu Grunde gelegt, so besteht die Brutansammlung aus 814 bis 1.139 Paaren. Dies entspricht der Einschätzung des Vorjahres (2015: 1.123 Rp.).
12.5. – Mit dem Massenschlupf der Zuckmücken sammelten in den frühen Morgenstunden wieder hunderte Lachmöwen im Grünland die trägen Insekten auf.
Raubseeschwalbe: 7.5. – zunächst wurden 2 Ind. beim Überfliegen des Nullgebietes gen E beobachtet (Birdrace-Team), dann wurden die Vögel nochmals im Oldensworter Vorland beobachtet (B. Holsten); sehr selten im Ästuar.
Flussseeschwalbe: 5.5. – 116 ad. Eidersperrwerk; erste Kopula, hier am 10.5., 15.5., 18.5. – 161, 139, 133 ad. und am 23./24.5. – 211 ad., 30.5. – 149 Ind. Die max. Zählung entsprach 106-147 Rp. (etwas weniger als im Vorjahr: 238 Rp.); 28.5. – erste 2 pulli.
Ein beringter Vogel konnte erneut als Brutvogel am 13.5. am Eidersperrwerk abgelesen werden. Das ad. W. wurde am 29.4.2004 nestjung am Breeser See/Mecklenburg-Vorpommern markiert. Die Seeschwalbe brütete bereits 2015 in der Kolonie (O. Ekelöf).
Küstenseeschwalbe: 2.5. – erster Gelegeanfang Eidersperrwerk. 5.5., 10.5., 15.5., 18.5. – 136, 257, 215, 214 ad. und am 23./24.5. – 256 ad. Dies würde ca. 128-179 Rp. entsprechen (im Vorjahr ein ähnlicher Wert mit 188 Rp.). 30.5. – 236 ad.
Zwergseeschwalbe: 10.5. – 7 Ind. Seedeich/Eiderdammflächen bei Hochwasser.
Weißbartseeschwalbe: 8.5. – 1 Ind. Eidersperrwerk/HEI zwischen Küsten- und Flussseeschwalben rastend, 11.5. – 2 Ind. Katinger Priel (Süd)/Speicherbecken.
Trauerseeschwalbe: In der ersten Monatshälfte baute sich mit dem Massenschlupf der Zuckmücken ein vergleichsweise hoher Rastbestand im südlichen Katinger Watt auf (Katinger Priel, Speicherbecken, Nullgebiet). Die Vögel rasteten regelmäßig mit den weißen Seeschwalbenarten am Eidersperrwerk: 1.5. – 8 Ind. Katinger Priel, 2.5. – 12 Ind. Eidersperrwerk/HEI, 4./5.5. – max. 21 Ind. und 6.5. – 77 Ind. Eidersperrwerk/HEI (u.a. K. Grebe), 6.5. – 6 Ind. und 7.5. – 10 Ind. kurzzeitig an den Brutgewässern im Oldensworter Vorland, 9.5. – 29 Ind. Oldensworter Vorland, 11.5. – 61 Ind. Katinger Priel (Süd), 50 Ind. Speicherbecken und 10 Ind. am Eidersperrwerk. Im Hauptrastgebiet am 16./17.5. letztmalig 3 Ind. (u.a. A. Bräunlich).
Im Brutgebiet Oldensworter Vorland am 16.5. – 2-3 Ind., 18.5.-20.5. – 1 Paar auf Brutflößen, 24.5. – noch einmal 2 Ind. Nullgebiet und 26.5. – 1 Ind. Grüne Insel (J. Daniels-Trautner).
Weißflügelseeschwalbe: 11./12.5. – 1 Ind. Katinger Priel (Süd).
Hohltaube: 19.5. – ad. überfliegt das Oldensworter Vorland von Altendeich kommend über die Eider gen S, 27.5. – 1 ad. Eiderdammflächen gen NE; seltene Beobachtungen in der Brutzeit.
Uhu: 11.5. – 1 Ind. Bruchwald/Nullgebiet (K. Günther); bislang kein Verdacht auf eine Brut im Katinger Wald, da der Vogel bei gezielten Nachsuchen nicht wieder beobachtet wurde.
Sumpfohreule: 30.5. – 1 Ind. gegen 22.00 h am Hundeknöll/HEI jagend; Brutvogel?
Mauersegler: Ankunft des ersten Vogels am 4.5. über dem Katinger Wald.
Eisvogel: 2.5., 10.5., 12.5., 26.5. – 1 Ind. in Nähe einer mutmaßlichen Bruthöhle Katinger Wald, 13.5. – 1 Ind. Olversumer Vorland, 21.5. – 1 Ind. Naturzentrum (u.a. M. Gruber), 26.5. – 1 Ind. Nullgebiet (u.a. M. Gruber, J. Daniels-Trautner); offenbar waren die Jungvögel der ersten Brut ausgeflogen und streiften weiträumig umher.
Kuckuck: 26.5. – 7 Ruf./2 W. Katinger Wald (ein brauner Vogel); insgesamt hohe Aktivität mit Verfolgungsflügen, vielfach Gesang und „hassenden“ Singvögeln.
Feldlerche: 4.5. – zwei 3er Gelege Eiderdammflächen; 5.5., 8.5. – hier erste fütternde ad., 30.5. – ein gerade flügger Jungvogel neben einem 4er Gelege Eiderdammflächen.
Wiesenpieper: 2.5. – ein 3er Gelegeanfang Hundsknöll/HEI, 5.5. – zwei Nester mit 4 Eiern und 4 mittelgroßen Küken Eiderdammflächen, 5.5. – Nest mit 5 kleinen Küken Wesselburener Vorland, 22.5. – erste flügge Jungvögel Eiderdammflächen.
Nordische Schafstelze: 10.5. – mind. 1 M. Seedeich/Eiderdammflächen; unauffälliger Heimzug in diesem Jahr.
Bachstelze: Die flüggen Küken der ersten Brut wurden am 12.5. im NI-Areal gefüttert. Eine männliche Hybride der Trauerbachstelze hielt sich am 15.5. am südöstl. Katinger Priel auf.
Sprosser: 17.5. – 1 Sg. auf dem Heimzug Katinger Wald (SW).
Gartengrasmücke, Dorngrasmücke, Gelbspötter: Erstgesänge im Katinger Watt am 2.5.
Drosselrohrsänger: 25./26.5. – 1 Sg. Ringpriel im Katinger Wald.
Waldlaubsänger: 8.5., 11.5. – 1 Sg. (derselbe?) Katinger Wald; vermutlich Heimzügler. Die Art wurde bislang nicht als Brutvogel im Katinger Wald nachgewiesen.
Grauschnäpper: 8.5. – Katinger Wald; Erstgesang.
Bartmeise: 9.5. – M. füttert mind. 3 flügge dj. Oldensworter Vorland, 26.5. – eine Fml. + 1 Sg. Brackwasserröhricht Karolinenkoog Vorland an der Tönninger Brücke.
Pirol: 26.5. – 1 Sg. Katinger Wald. Nach den Sturmschäden des Winters 2013 bieten die umgestürzten oder gefällten Pappeln offenbar keine geeigneten Bruthabitate für die Art mehr.
Neuntöter: 11.5. – 2 Ind. Eiderdammflächen (R. Rohde). Die Art rastet in der Regel nur kurz auf dem Heimzug im Eiderästuar.
Säugetiere
Kleinsäuger/Prädation: Offenbar durch geringe Bestände von Kleinsäugern, und die so fehlende Nahrungsbasis für viele Beutegreifer, kam es in der aktuellen Brutsaison zu hohen Gelege- und Kükenverlusten bei den Bodenbrütern. Im Oldensworter Vorland und im Vorland des Karolinenkooges/HEI fanden sich besonders viele Spuren von Marderhunden (aber auch von Füchsen und Dachsen). Auffällig stark von Wanderratten frequentiert waren die ortsnahen Bereiche des Olversumer Vorlandes.
Seehund: Der bekannte Ruheplatz am Fahrwasser in der Eidermündung war wieder täglich besetzt: 1.5., 8.5. – 12 Ind., 10./11.5. – 14 Ind., 12.5., 19.5. – 10 Ind.
Schweinswal: In diesem Mai wurden die kleinen Wale ungewöhnlich oft in der Eider beobachtet. Dabei folgten die Wale ihren Beutefischen bis vor den Tönninger Hafen und fischten am 9.5. sogar in Höhe Hemmerdeich – ca. 13 km vom Wattenmeer entfernt. In der Regel wurden 1-3 Tiere beobachtet.
Reptilien
Lange erwartet wurde der Erstnachweis einer Ringelnatter (Natrix natrix). Am 7.5. lag ein totes, wohl von einem Greifvogel erbeutetes Ind. (KR 66 cm) an der westlichen Zufahrt zum Oldensworter Vorland/Kläranlage Tönning. Nach dem bisherigen Kenntnisstand des Atlas der Amphibien und Reptilien Schleswig-Holstein (LANU 2005) kommt die Art nicht in der Seemarsch an der Westküste vor.
Fische
Wie (leider) alljährlich wurden am 14./15.5. wieder illegale Aalreusen aus dem Katinger Priel und dem Speicherbecken entfernt. In den Reusen war neben den üblichen Arten (Plötze, Karausche, Aal, Flussbarsch) auch ein Hasel (Leuciscus leuciscus); Erstnachweis. Die Art ist in den brackigen Gewässern des Katinger Watt eigentlich nicht zu erwarten, lebt sie doch in fließenden, klaren Flüssen mit festen Untergrund („Äschenregion“) und ist so in ihrer Verbreitung auf die oberen Gewässerteile der Eider-Treene-Sorge-Niederung beschränkt.
Insekten
Kleinlibellen: Der Schlupf der Arten war in diesem Frühjahr unauffällig: Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula; 5.5., 19.5. – Einzeltiere Katinger Wald), Gemeine Becherjungfer (Enallagma cyathigerum; 16.5. – 1 W. Katinger Wald), Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella; 16.5. – frisch geschlüpfte 3 M./2 W., 19.5. – 14 Ind. Katinger Wald), Gemeine Pechlibelle (Ischnura elegans; ab 18.5. – max. 11 Ind. NI-Areal, Katingsiel, Katinger Wald), Fledermaus-Azurjungfer (Coenagrion pulchellum; 19.5. – 1 W., frisch geschlüpft Katinger Wald).
Großlibellen: Vierfleck (Libellula quadrimaculata; 10.5. – 7 Ind. Vorland Karolinenkoog, 12.5. – 6 Ind. Katinger Wald).
Sand-/Wildbienen: Bärtige Sandbiene (Andrena barbilabris; 8.5. – mind. 10,7 Ind. Katinger Wald), Graue Sandbiene (A. cineraria; 4.5. – 2 W. Eiderdeich Katingsiel), Fuchsrote Sandbiene (A. fulva; 13.5., 16.5. – Einzeltiere Naturzentrum und Katinger Wald), Gewöhnliche Dörnchensandbiene (A. humilis; 18.5. – 2 M. Oldensworter Vorland/Tönning), Flaum-Sandbiene (A. nitida; 4./5.5., 13.5. – 3-6 W. Eiderdeich Katingsiel und Kating), Rotbauchsandbiene (A. ventralis; 12.5. – 3 W. Katinger Wald), Weiden-Sandbiene (A. vaga; letzte Bienen/Totfunde am 24.5. im Katinger Wald).
Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes; nur 2.5. – 2 W. Kating), Gebänderte Furchenbiene (Halictus tumulorum; 4.5. – 3 W. Eiderdeich Katingsiel), Sechsstreifige Schmalbiene (Lasioglossum sexstrigatum; 12.5. – mind. 20 W. Katinger Wald), Weißbinden-Schmalbienen (Lasioglossum leucozonium; 31.5. – eine Kolonie am Beobachtungsturm/Eiderdammflächen), Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis; ab 2.5. an Bruthilfen, max. 13.5. – mind. 12 W. Kating), Stahlblaue Mauerbiene (Osmia caerulescens; max. 13.5. – 2 M./2 W., 22.5. – 4 W. Kating an Bruthilfen).
Blutbienen: Gewöhnliche Zwergblutbiene (Sphecodes miniatus; 12.5. – 1 W. Katinger Wald; Erstnachweis), Blutbiene (Sphecodes ephippius; 31.5. – in einer Kolonie von Lasioglossum leucozonium am Beobachtungsturm Eiderdammflächen parasitierend).
Wespenbienen: Feld-Wespenbiene (Nomada goodeniana; 4.5., 13.5. – je 1 W. Katingsiel bzw. Kating), Panzers Wespenbiene (N. panzeri; 16.5. – 1 W. Katinger Wald), Rothaarige Wespenbiene (N. lathburiana; 12.5. – 2 W. Katinger Wald), Sheppards Wespenbiene (N. sheppardana; 12.5. – mind. 10 W. Katinger Wald; Erstnachweise), Weißfleckige Wespenbiene (N. alboguttata; 7.5. – 1 W., 5.5. – 4 W. Oldensworter Vorland bzw. Eiderdeich Katingsiel).
Tagfalter: Aurorafalter (ab 6.5. wenige M. Katinger Wald, Kating), Faulbaum-Bläuling (Celastrina argiolus; nur 10.5. – 1 M. Naturzentrum), Landkärtchen (12.5. – 1 Ind. Bruchwald/Nullgebiet), Kleiner Heufalter (Coenonympha pamphilus; ab 18.5. fliegend; max. 27.5. – 15 Ind. NI-Areal; mehrfach Paarungen), Hauhechel-Bläuling (ab 22.5. wenige M. NI-Areal, Katinger Wald), Waldbrettspiel (während des gesamten Monats 1-2 Ind. Katinger Wald). Die ersten Distelfalter trafen am 31.5./1.6. im Katinger Watt ein. Sie waren nicht abgenutzt, waren somit vermutlich keine größere Strecke geflogen.
Beobachter waren L. Altenhöner, J. Autenrieth, H.A. Bruns, A. Evers, M. Häuptle, J. Helmstedt, F. Hofeditz, H. Hoffmann, T. Holsten, P. Keuschen, J. Loris, L. Loris, A. Meuser, M. Povel, L. Schlünß, J. Sohler, C. Stielow, K. Vetterlein, F. Waechter.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt!
Winterliches Monatsende mit Schnee zur Schlehenblüte
April
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Blaukehlchen M. - Foto: Monika Povel
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Dunkler Wasserläufer - Foto: Monika Povel
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Gebänderte Furchenbiene (Halictus tumulorum) W. - Foto: Monika Povel
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Grasfrosch M. auf dem Weg zum Laichgewässer - Foto: Monika Povel
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Löffelente W. - Foto: Monika Povel
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Sandbienen Andrena ventralis, Kopula - Foto: Monika Povel
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Schafstelze M. - Foto: Monika Povel
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Star - Foto: Monika Povel
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Brütender Säbelschnäbler - Foto: Monika Povel
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Turmfalke W. mit erbeutetem Moorfrosch W. - Foto: Monika Povel
Wetter
Der April begann mit morgendlichem Bodenfrost (-1°C am 1.4.) und sonnigen Tagen (Tmax am 3./4.4. mit 16-19°C). Der geringe Niederschlag der vorangegangenen Wochen zeichnete sich in dieser Zeit deutlich an den gesunkenen Wasserständen im Feuchtgrünland ab. Ab dem 3.4. wurde es milder und Tiefdruckgebiete brachten vom 5.4.-7.4. Regenschauer (>15 mm), die am 7.4. von starkem SW-Wind begleitet wurden (die Tmax lagen bei 9-10°C). Vom 9.4.-11.4. wurde es unter Einfluss von Hochdruckgebieten sonnig bei einem kräftigen Ostwind am 11.4. und Tageshöchstwerten von 15°C. In der folgenden Nacht führte ein Tiefausläufer mit Regen zu einem Wetterumschwung. Am Morgen des 13.4. zog ein Gewitter die Küste entlang nordwärts. Es fielen >21 mm Regen (ein deutliches Monatsmaximum) bei Wind aus NNE. Der Wettermix ging an den folgenden Tagen weiter: 14.4. – leichter Südwind (gute Zugbedingungen für die heimziehenden Vögel), 15.4. – regnerisch, zunehmender, böiger Westwind und kühl, 17.4.-19.4. – starke Luftströmungen aus westlichen Richtungen bei kühlen 9°C.
Mit der Nähe zum Vollmond beruhigte sich das Wetter und es wurde nachts wieder kälter. In der Morgendämmerung sanken die Temperaturen am Boden nahe an den Gefrierpunkt (21.4.). Am 22.4. frischte der NW-Wind kurzzeitig wieder auf. An den folgenden Tagen brachte ein umfangreiches Tiefdruckgebiet polare Kaltluft nach Norddeutschland: kalte Nächte (Tmin 0-1°C, Tmax 8-9°C), Schnee-, Graupel- und Gewitterschauer – es wurde ungemütlich. In der letzten Aprilwoche fielen gleichmäßig verteilt insgesamt 25 mm Niederschlag. Kälte und Regen erschwerten einigen Vogelarten den Fang von Fluginsekten, so u.a. Schwalben, Zwergmöwen, Trauerseeschwalben. In dieser nasskalten Zeit schlüpften die ersten Graugänse, Kiebitze, Amseln und Wiesenpieper. Insgesamt lag die Niederschlagsmenge im April 2016 fast doppelt so hoch wie im langjährigen Mittel (2000-2015, Station St. Peter-Ording).
Zudem führten hohe Wasserstände in der Eider zu Gelegeverlusten (Pegel Tönning 25./26.4. – 693 mm). Die Niederterrassen am Fluss im Dithmarscher Eidervorland und im Oldensworter Vorland wurden großflächig überschwemmt. Vor allem Kiebitz- und Stockentengelege gingen verloren.
Springtidenzählungen
Die Springtidenzählungen wurden am 8.4. und 22.4. im Katinger Watt (ohne Oldensworter- und Dithmarscher Eidervorland) durchgeführt:
Zwergtaucher (4/4; unvollständige Erfassung), Haubentaucher (21/31), Schwarzhalstaucher (3/0), Kormoran (11/7), Graureiher (10/0), Höckerschwan (6/8), Graugans (492/410; weitgehend die lokale Brutpopulation), Blässgans (10/0), Nonnengans (9.265/10.677), Nilgans (0/2), Brandente (355/718), Pfeifente (214/95), Schnatterente (128/177), Krickente (760/517), Stockente (205/188), Spießente (99/64), Knäkente (4/2), Löffelente (392/250), Reiherente (212/286), Tafelente (36/3), Schellente (52/36), Zwergsäger (3/0), Rohrweihe (0/1), Seeadler (2/3), Mäusebussard (2/0), Turmfalke (1/0), Blässralle (61/60), Austernfischer (155/107), Säbelschnäbler (1.163/730), Sandregenpfeifer (32/3), Seeregenpfeifer (5/2), Goldregenpfeifer (3.000/0), Kiebitz (452/335), Alpenstrandläufer (417/22), Sanderling (27/1), Kampfläufer (11/2), Uferschnepfe (62/37), Großer Brachvogel (186/33), Dunkler Wasserläufer (4/281), Grünschenkel (23/15), Rotschenkel (203/212), Steinwälzer (0/1), Zwergmöwe (0/15), Lachmöwe (367/247; ohne Kolonie am Eidersperrwerk), Sturmmöwe (243/11), Silbermöwe (17/10), Mantelmöwe (12/16), Flussseeschwalbe (4), Küstenseeschwalbe (0/67; ohne Kolonie am Eidersperrwerk).
Gänsezählungen
Im Rahmen von Gänsezählungen wurden in allen Schutzgebieten der Eidermündung am 1.4. und 15.4. notiert: Blässgans (36/1), Graugans (831/473), Kanadagans (0/2), Nonnengans (35.151/19.364; Beginn des Heimzuges). Anzumerken ist, dass die Zählungen auch das Watt vor Vollerwiek berücksichtigten – einen seit Jahren genutzten Rast- und Schlafplatz (1.4. – 8.870, 15.4. – 1.150 Nonnengänse). Dieses Gebiet liegt außerhalb der eigentlichen Zählgebiete im Eiderästuar. Erste Heimzügler verließen die Eidermündung zur Monatsmitte, weitere am letzten Apriltag.
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: 2./3.4. – mind. 4 Rp., 9.4. – mind. 10 Rp., 14.4. – 12 Rp. Ringpriel/Katinger Wald, 6.4. – 2 Rp. Waldsee, 22./23.4. – 1 Rp. Waldpriel, 6.4. – 1 Rp. Weide im Speicherbecken, 14.4., 20.4. – 2 Rp. NI-Areal. Mit diesen mind. 18 Rp. ist das Katinger Watt ein bedeutendes Brutgebiet für die Art an der Westküste.
Schwarzhalstaucher: 3.4. ff. regelmäßig 2 ad., ab dem 13.4. – 2 Rp., am 22.4. – 3 Rp./Paarungen am bekannten Brutort, der Lachmöwenkolonie im NI-Areal. Am 7.4. hielten sich 2 ad. und am 21.4. – 5 ad. (Streitigkeiten) auf dem südlichen Katinger Priel auf (dieselben Vögel?).
Kormoran: 2.4. – 16 dz. Oldensworter Vorland gen SW (07.10 h), 3.4. – 10 dz. Wesselburener Vorland gen NE (07.45 h); Brutvögel auf dem Heimzug. In den folgenden Wochen blieb die Anzahl der Vögel im Eiderästuar gering.
Silberreiher: 4.4. – 1 Ind. Katinger Priel und 6 Ind. Wesselburener Vorland/HEI, 2.4. – 2 Ind. NI-Areal, 9.4., 12.4., 15.4., 20.4., 22.4. – Einzelvögel verstreut im Ästuar.
Löffler: 18.4. – 1 Ind. NI-Areal und Nullgebiet (u.a. U. Normann). Am 28.4. flogen 5 immat. von Süden kommend über den Fluss ins Olversumer Vorland. Zeitgleich hielten sich 3 ad. im NI-Areal auf. Am folgenden Tag rasteten weitere 12 Ind. (überwiegend immat.) im Wesselburener Vorland. Das plötzliche, konzentrierte Auftreten am Monatsende war auffällig.
Singschwan: 22.4. – 1 ad. mit gelber Halsmanschette Oldensworter Vorland. Es dürfte sich um den bekannten Schwan („6R36“) gehandelt haben, der hier am 13.3., 17.3. nachgewiesen wurde. Die Partnerin fehlte allerdings. Seit Jahren „verschwinden“ im Bereich des nordöstlichen Oldensworter Vorlandes Schwäne vor und während der Brutsaison – sie fressen regelmäßig auf Rapsfeldern in der Nähe zum Schutzgebiet (…).
Höckerschwan: 4.4. – ein erstes Ei im NI-Areal.
Kurzschnabelgans: 24.4. – 1 Ind. Katingsiel.
Blässgans: 2.4. – 2 ad./Paar Katinger Priel (SW), 2.4., 4.4. – ein halsbandmarkiertes Ind. Katinger Ackerflächen/NI-Areal, 24.4. – 1 Ind. Katingsiel unter Graugänsen.
Graugans: 14.4. – eine erste Fml. im NI-Areal, 17.4.-19.4. – 4 Fml. NI-Areal + 1 Fml. auf den südlichen Eiderdammflächen, 22.4. – vermutlich eine weitere Fml. Fuchsinsel/Katinger Priel NE, 26.4. – 6 Fml. im NI-Areal mit 1,1,2,3,5,6 Küken (beachte die geringe Kükenanzahl), 29.4. – eine weitere Fml. mit 4 K. Nullgebiet.
Die Landverbindung der Halbinsel „Fuchsinsel“ im NI-Areal wurde vor der Brutsaison mit einem E-Zaun abgetrennt. Auf dieser Halbinsel waren am 21.4. noch 21 Gelege bebrütet. Zur gleichen Zeit waren die Gelege in den anderen, ungeschützten Gebieten zum Großteil ausgefressen. Die Prädation der Erstgelege ist seit einigen Jahren sehr hoch. Zum einen spezialisierten sich 10-15 Mantelmöwen auf das Erbeuten einzelner, unbewachter Gänseeier (oft Gelegeanfänge). Sie begannen unmittelbar nach der Ablage der ersten Gänseeier mit Suchflügen über den Schilfröhrichten. Zum anderen deuten Spuren, Fraßspuren und Risse von Altgänsen an den Nestern auf Füchse und Marderhunde als Prädatoren. So schlüpften aus den ca. 200 Erstgelegen bislang nur die o.a. Küken.
Ringelgans (B. b. bernicla): 13.4. – 2 ad. Eiderdammflächen, 19.4. – 5 dz. Eiderdammflächen 14.10 h gen N, 26.4. – 26 Ind., 28.4. – 3 Ind. im Watt vor Vollerwiek; selten an der Untereider.
Nilgans: Paare erschienen regelmäßig am ehemaligen Brutplatz im NI-Areal (1.4., 8.4., 11.4., 15.4., 19.4., 22.4.), aber auch im Katinger Wald (8.4., 22.4.), auf den Katinger Ackerflächen (24.4.) oder an der Kläranlage Tönning/Oldensworter Vorland (2.4.). Es dürfte sich im Großraum der Eidermündung um 3-4 Paare handeln.
Schnatterente: Mehrfach fiel ein fehlfarbener Erpel mit weißen Federpartien an Kopf bis Hals im Speicherbecken/Katinger Wald auf (6.4., 9.4., 26.4., u.a. J. Thieler).
Stockente: 11.4. – ein erster 3er Gelegeanfang Vorland Grüne Insel, 18.4. – 5er Gelegeanfang Eidersperrwerk.
Bergente: Vermutlich das bekannte W. (siehe Märzbeobachtungen) hielt sich am 21.4. auf dem zentralen Katinger Priel in Begleitung eines Reiherentenpaares auf.
Eiderente: 1.4. – 82 + 95 dz. Eiderästuar gen N, 7.4. – 36 + 40 dz. gen E/NE und 16.4. – 54 + 80 dz. NI-Areal/Eiderdammflächen gen NE, 17.4. – 58 dz. Eiderdammflächen gen N, am 26.4. – 45 dz. gen E und am 28.4. – 68 Ind. (überwiegend ad. M.) gen NE.
Schellente: 15.4. – 41 Ind. Speicherbecken; hohe Anzahl für die Jahreszeit.
Gänsesäger: 1.4. – 5 W. Schülperneuensiel/HEI.
Zwergsäger: 1.4., 12.4. – je 1 Paar Olversumer Vorland, 7.4. – 1 Paar NI-Areal, 29.4. – 1 W. Speicherbecken (C. Kompter).
Rohrweihe: auffallend selten im Ästuar; aktuell liegen Hinweise auf ca. 5 Territorien vor. Noch vor wenigen Jahren waren es dreimal mehr.
Seeadler: Neben den Altvögeln des bekannten Brutpaares wurden regelmäßig 1-3 immat. im Ästuar beobachtet. Ab dem 17.4. wurden Küken gefüttert.
Merlin: 21.4. – 1 dz. W. Eiderdammflächen/Seedeich 08.35 h gen N, dort am 25.4. – 1 dz. W. 14.45 h gen N, 27.4. – 1 Ind. Vorland Karolinenkoog.
Wanderfalke: Neben dem bekannten 2 ad. im Oldensworter Vorland (2.4.; später hier nicht mehr auf der Überlandleitung) wurden regelmäßig einzelne Altvögel im Bruchwald/Nullgebiet und im nahen Katinger Wald auf Bäumen ruhend (2./3.4., 9.4., 21./22.4., 27.4.), im NI-Areal/Eiderdammflächen (7.4., 12.4.), im Wesselburener- und Karolinenkoog Vorland (9.4., 13.4., 15.4., 29.4.) notiert.
Rebhuhn: 13./14.4. – 1 Rp. Schülperneuensiel, ein aus wenigen Vorjahren bekannter Brut(zeit)ort. Aktuell das einzig bekannte Territorium im Eiderästuar.
Austernfischer: 19.4. – 179 Ind. Teerdeich/Eiderdammflächen im Watt an einem traditionellen Rastplatz der Nichtbrüter. Ein großer Teil der Brutvögel hielt sich zeitgleich in den Brutterritorien auf.
Säbelschnäbler: Im April bildeten sich mehrere Kolonien im Katinger Watt:
• Beobachtungshütten NI-Areal: 1.4. – 73 ad., 5.4. – 82 ad., 6.4. – Nistmulden werden gescharrt, 7.4. – 78 ad., 9.4. – 115 ad., 12.4. – vermehrt Paarungen, 14.4. – 146 ad., 3-5 Gelege. 17.4. – 137 ad., 24.4. – 54 brütende ad.
• Im Süden des NI-Areals in Nähe zum Beobachtungsturm: 3.4. – 108 ad., 8.4. – 198 ad., 11.4. – 367 ad., 20.4. – 166 ad. + 60 Bp.
• Nullgebiet. 8.4. – 20 ad., 22.4. – 17 ad.; Ansiedlung wurden abgebrochen.
• Vorland Grüne Insel: 8.4. – 156 ad., 22.4. – 107 ad.
• Olversumer Vorland: 1.4. – 328 ad., 8.4. – 734 ad., 22.4. – 315 ad.
Zusammen mit kleineren Ansiedlungen im Oldensworter Vorland (22.4. – 15 ad.) und auf der Ehemaligen Vogelinsel im Wesselburener Vorland (29.4. – 48 ad.) dürften sich in der zweite Monatshälfte ca. 850-1.400 brutwillige Säbelschnäbler im Ästuar aufgehalten haben.
Kiebitz: Auf einer langjährigen Probefläche im Vorland des Karolinenkooges wurden in diesem Jahr ungewöhnlich hohe Gelege- und Kükenverluste beobachtet. Spuren wiesen auf Füchse und Marderhunde als Verursacher.
Flussregenpfeifer: 10.4. – 4 Ind. NI-Areal (E. Glaeser), 19.4., 25.4. – hier ein territoriales Paar/andauernde Balzflüge, 12.4. – ein territoriales Paar Olversumer Vorland, 26.4., 30.4. – 1 balzendes M. im Vorland des Karolinenkooges/HEI.
Seeregenpfeifer: 1.4. – ca. 4,1 Ind. + 1 Rp. Eiderdammflächen, 8.4. – 6,2 Ind. am Teerdeich in Höhe der Eiderdammflächen, 1 Rp. am Teerdeich in Höhe Vollerwiek/Naturzentrum und 1 Rp. am Beobachtungsturm, 10.4. – 7,6 Ind. am Teerdeich/Eiderdammflächen, 13.4. – 13,11 Ind., 20.4. – 14,15 Ind., 25.4. – 12,9 Ind. am Teerdeich und auf den straßennahen Eiderdammflächen. Noch liegt das Brut(zeit)vorkommen unter dem mehrjährigen Brutvorkommen von ca. 25 Rp. Am 25.4. ein erstes 3er Gelege im Meeresspülsaum am Teerdeich.
Sandregenpfeifer: 20.4. – zwei Gelegeanfänge auf dem Teerdeich Eiderdammflächen.
Goldregenpfeifer: Nur noch geringe Vorkommen, so 1.4. – 8 Ind. Katinger Ackerflächen und 20 Ind. im Vorland des Karolinenkooges, 3.4. – ca. 120 Ind., 11.4. – 59 und 15.4. – mind. 1.300 Ind. Katinger Ackerflächen (aber vgl. STZ). Nach den günstigen Zugtagen am 14./15.4. waren die Goldregenpfeifer abgezogen.
Großer Brachvogel: Um die Monatsmitte erfolgte ein konzentrierter Heimzug flussaufwärts gen E:
12.4. – ca. 360 dz. am späten Nachmittag, 14.4. – intensiver Zug von der frühen Morgendämmerung bis zum späten Vormittag (wenige Tausend Vögel, Schwärme konnten wegen der niedrigen Wolkendecke nicht immer gesehen werden), 18.4. – ca. 150 Ind. Oldensworter Vorland stiegen bei starkem Ostwind mehrfach auf, brachen die Versuche aber wieder ab und rasten später in Flachgewässern des Vorlandes. Abends setzte der Zug wieder ein. Der Heimzug der Großen Brachvögel verringerte sich in der letzten Aprilwoche deutlich, lebte am 26.4. aber kurz während einer leichten Wetterberuhigung auf. Letztmalig wurde ein abziehender Trupp am 28.4. notiert.
Regenbrachvogel: 11.4. – erste Vögel im Ästuar, später regelmäßig kleine Gruppen.
Kampfläufer: 2.4. – 16 Ind. Eiderdammflächen, 4.4. – 23 Ind. Ostufer Katinger Priel, 13.4., 20.4. – je 12-13 Ind. NI-Areal; unauffälliges Vorkommen.
Bekassine: 12.4. – 1 balzendes Ind. Olversumer Vorland, 20.4. – 1 rufendes/balzendes Ind. Eiderdammflächen. Dies waren zwei der seltenen Hinweise auf ein Brutterritorium. Allerdings können auch heimziehende Vögel kurzzeitig balzen. Das rufende Ind. auf den Eiderdammflächen sprach allerdings für eine Ansiedlung.
Zwergschnepfe: 10.4. – 1 Ind. Wesselburener Vorland, 14.4. – 2 Ind. Vorland Karolinenkoog, 21.4. und 29.4. – je 1 Ind. Eiderdammflächen (u.a. C. Kompter); wie üblich im Frühjahr.
Flussuferläufer: Erstnachweis eines Vogels am 27.4. Katinger Priel.
Grünschenkel: 3.4. – ein erster Vogel im Vorland des Wesselburener Kooges. Die geringen Vorkommen wurden im Rahmen der STZ dokumentiert. Am 27.4. – mind. 165 Ind. im Watt vor Vollerwiek.
Rotschenkel: 15.4. – ein erstes Ei im Vorland des Karolinenkooges, in der letzten Aprilwoche dort weitere Gelegeanfänge. Füchse und Marderhunde führten hier zu hohen Gelegeverlusten in diesem Jahr. Auch Altvögel wurden gerissen.
Zwergmöwe: 14.4. – 2 ad. NI-Areal, 19.4.-21.4. – max. 12 ad./7 vj. Katinger Priel (Süd) und Speicherbecken, dort am 22.4. – 12 ad./3 vj., 26.4. – 67 ad., 30.4. – 45 Ind.
Schwarzkopfmöwe: 7.4. – 2 ad., 8.4. – 1 ad., 10.4. – 2 ad. (E. Glaeser), dort auch am 11.4., 13.4., 21.4., 29.4. in der Lachmöwenkolonie am Eidersperrwerk. Am 20.4. – 2 Paare, darunter ein beringter Altvogel (weißer Ring: „L143“).
Lachmöwe: 1.4. – 642 Ind. in der Kolonie am Eidersperrwerk, 4.4. – ad. tragen vermehrt Nistmaterial ein (noch keine ausgebauten Nester), 10.4.-15.4. – vermehrt Paarungen, 12.4. – mind. 945 Ind. (alle Teilkolonien; z.T. anhand von Fotos ausgezählt). Erste Gelegeanfänge am 18.4. in der Kolonie. 20.4. – ca. 1.520 Ind. (inkl. 247 Nichtbrüter) und 25.4. – 1.597 Ind. (inkl. 222 Nichtbrüter) in den Teilkolonien am Eidersperrwerk.
Eismöwe: 14.4. – 1 vj. über der Eider vor Tönning langsam gen W fliegend.
Mantelmöwe: Wie seit wenigen Jahren vermehrt beobachte wurde, erbeuteten vor allem immat. Mantelmöwen Eier der Graugänse, u.a. am 4.4., 6.4., 7.4. im NI-Areal. Die Vögel flogen regelmäßig und systematisch die Brutgebiete der Gänse ab, um einzelne Eier zu entnehmen.
Flussseeschwalbe: 17.4. – erstmals 3 Ind. Katinger Priel, 20.4. – 2 Ind. Kolonie am Eidersperrwerk.
Küstenseeschwalbe: 2.4. – Erstankunft eines Vogels am Eidersperrwerk, 25.4. – 86 Ind. in den Kolonien am Sperrwerk (vgl. STZ).
Trauerseeschwalbe: 19./20.4. – erster Altvogel am Eidersperrwerk (u.a. M. Feldhoff, S. Racky), 21.4. – 5 Ind., 23.4. und 26.4. – 3 Ind., 29.4. – 5 Ind., 30.4. – 18 Ind. Katinger Priel (Süd), dem üblichen Nahrungsgebiet im Frühjahr (u.a. C. Kompter).
Buntspecht: Der Brut(zeit)bestand im Katinger Wald dürfte bei 12-15 Rp. liegen, die Art hat vermutlich in den letzten Jahren von den Sturmschäden des Winters 2013 profitiert.
Sumpfohreule: 25.4. – 1 Ind. Eiderdammflächen; wohl Durchzügler.
Eisvogel: 22.4. – 1 Ind. Katinger Wald am Ringpriel; eine Brut ist hier möglich.
Mehlschwalbe: 1.4. – Erstbeobachtung über den Katinger Ackerflächen.
Uferschwalbe: 6.4. – Erstbeobachtung am Speicherbecken.
Wiesenpieper: letztmalig am 28.4. noch leichter Zug flussaufwärts gen E, 14.4. – ein erster 1er Gelegeanfang im Sommerkoog des Karolinenkooges, am 21.4. – 5er Vollgelege Eiderdammflächen, am 28.4. erste fütternde ad. Oldensworter Vorland (Legebeginn hier in der ersten Aprildekade).
Schafstelze: 3.4. – Erstbeobachtung im Nullgebiet; überfliegend.
Gelbkopf-Schafsstelze: 20.4. – 1 M. Wesselburener Koog nahe Deichdurchfahrt am Eidersperrwerk.
Steinschmätzer: 14.4. – der erste Durchzügler im Sommerkoog des Karolinenkooges; spät.
Schwarzkehlchen: 2.4.- mind. 27.4. – 1 Rp. Katinger Ackerflächen. Dies wäre die erste Ansiedlung der Art in der Eidermündung.
Gartenrotschwanz: 8.4. – erste Sg. Bruchwald/Nullgebiet.
Ringdrossel: 14.4. – ein einzelnes M. und W. im Sommerkoog des Karolinenkooges/HEI, 22.4. – 1 M. Katinger Ackerflächen, dort am 23.4. – ein einzelnes M. und W., 29.4. – 1 M. Eidersperrwerk/NF.
Feldschwirl: 22.4. – 1 Sg. Rand des Katinger Waldes bei Katingsiel; einer von einigen frühen Sängern, die in Norddeutschland gemeldet wurden.
Schilfrohrsänger: 3.4. – erster Sänger NI-Areal.
Teichrohrsänger. 28.4. – erste Sg. im Katinger Watt.
Mönchsgrasmücke: 9.4. – erste Sg. im Katinger Wald.
Fitis: 3.4. – erste Sänger Katinger Wald.
Beutelmeise: 21.4. – 1 M. in einem traditionellen Brutgebiet am Ostufer des Katinger Priels, von wo bereits aus den Jahren 2006, 2011 und 2012 Brutzeitbeobachtungen vorliegen (2011 – Nestfund/Fml.).
Kernbeißer: Der Brutbestand im Katinger Wald erhöhte sich in den letzten Jahren (nach den Orkanschäden von 2013 = lückiger Baumbestand), ist aber mit 5-10 Rp. insgesamt gering.
Säugetiere
Kleinsäugetiere: Die Vorkommend der Mäusearten waren im April unauffällig. 2016 dürfte ein Latenzjahr werden. Dafür sprechen indirekt auch die hohen Gelegeverluste bei den Bodenbrütern, da Beutegreifer in mäusearmen Jahren vermehrt auf Vogelbruten ausweichen.
Seehund: 11.4. – 11 Ind., 21.4. – 10 Ind., 24.4. – 13 Ind. am langjährigen Liegeplatz, der Fahrwasserrinne im Ästuar.
Schweinswal: 5.4. – 2 vj. Eidermündung in Höhe Grüne Insel, 19.4., 21.4., 24.4., 27.4. – je 1 Ind./vj., 28.4. – erneut 2 Ind. (u.a. S. Habeck). Wie in jedem Frühjahr folgen wenige Tiere vermutlich den laichwandernden Stinten und Heringen ins Eiderästuar.
Amphibien
Am 3.4. und 4.4. kam es nachts zu intensiven Laichwanderungen bei jeweils ca. +10°C und leichten Regenfällen. Erste Laichballen von Grasfröschen wurden bereits am 1.4. notiert in einem traditionellen Laichgewässer am Bruchwald/Nullgebiet. Die Amphibienvorkommen sind in den letzten Jahren durch umfangreiche Vernässungsmaßnahmen im Eiderästuar deutlich gestiegen. So wurden z.B. am 6.4. im Waldsee ca. 300 Erdkrötenmännchen notiert (und einzelne Laichschnüren). Offenbar bildeten die M. am Teichboden kleine Territorien, so dass das Gewässer flächig von einzelnen M. besetzt war. Rufe waren trotz der großen Anzahl von paarungswilligen Tieren nur wenige zu hören. Zeitgleich hielten sich mind. 70 Grasfroschpaare (ca. 200 Laichballen) und viele rufende Moorfrösche im Schilfgürtel des Gewässers auf. Im Feuchtgrünland bildeten sich auch in anderen Gebieten größere Ansammlungen von Moorfröschen, u.a. 2.4. – mind. 200 Ind. Flachgewässer Grüne Insel, 4.4. - >100 Rufer NI-Areal. In einem langjährigen Laichgewässer am Bruchwald wurden am 12.4. – 280 Laichballen gezählt. Hier laichen beide Braunfroscharten.
Insekten
Wildbienen: Im April zeigten sich die frühen Wildbienenarten wie die Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes; 10.4. – 5,3 Ind. Kating), die Fuchsrote Sandbiene (Andrena fulva, 21.4. – je 1 W. NI-Areal und Alter Eiderdeich Katingsiel), die Rotschopfige Sandbiene (A. haemorrhoa, 9.4. – 30,2 Ind. Naturzentrum, 21.4. – ebenfalls 30 M./ca. 2 W. am Alten Eiderdeich Katingsiel und 15,1 Ind. NI-Areal), die Sandbienen A. tibialis (10.4. - 9,7 Ind. Kating) und A. ventralis (1.4. – 10,2 Ind. Katinger Wald) sowie die Weiden-Seidenbiene (Colletes cunicularius; 9.4. – 2,3 Ind. Katingsiel). Hinzu kamen die Gebänderte Furchenbiene (Halictus tumulorum, 21.4. – 2 W. Alter Eiderdeich Katingsiel), die Rotbeinige Furchenbiene (H. rubicundus, 28.4. – 3,8 Ind. Katinger Wald) und die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis, 21.4. – 1 M. NI-Areal, mit vielen Milben am Körper). Hinzu kamen die Wespenbienenarten Nomada ruficornis (21.4. – 2 W. am Alten Eiderdeich), N. lathburiana (2.4. – 1 M. Alter Eiderdeich Katingsiel, 28.4. – 3 W. Katinger Wald) und N. goodeniana (28.4. – 2 M. im Katinger Wald).
Das Gros der Wildbienen stellten wie üblich die Kolonien der Weiden-Sandbiene A. vaga dar, so u.a. am 1.4. – ca. 300 Ind. im Katinger Wald. Weitere Kolonien waren am Alten Eiderdeich bei Katingsiel (9.4. – ca. 15 Ind.), am Beobachtungsturm auf den Eiderdammflächen (9.4. – mind. 60 Ind.) und am Speicherbecken. Im kühlen, windigen April waren günstige Tage zur Beobachtung der Insekten selten.
Nachtfalter: Am 21.4. war ein männlicher Großer Gabelschwanz (Cerura vinula) am Eiderdeich bei Katingsiel gerade geschlüpft und saß neben seinem Kokon.
Beobachter waren u.a. Beobachter waren u.a. L. Altenhöner, J. Autenrieth, T. Boehm, H.A. Bruns, M. Häuptle, T. Holsten, F. Hofeditz, J. Loris, M. Povel, L. Schlünß, J. Sohler, C. Stielow, F. Waechter. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
März
Langsamer Start in den Frühling
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Balz der Schnatterenten - Foto: Monika Povel
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Balzende Nonnengänse - Foto: Monika Povel
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Bergente W. - Foto: Monika Povel
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C-Falter (Polygonia-c-album) - Foto: Monika Povel
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Distel-Gallenrüssler (Cleonis pigra) - Foto: Monika Povel
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Kiebitz M. - Foto: Monika Povel
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Löffelente M. - Foto: Monika Povel
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Revierkampf unter Blässrallen - Foto: Monika Povel
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Säbelschnäbler - Foto: Monika Povel
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Uferschnepfen - Foto: Monika Povel
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Weiden-Sandbiene (Andrena vaga) W. - Foto: Monika Povel
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Wiesenpieper - Foto: Monika Povel
Wetter
Anfang März überquerte ein Nordatlantiktief die Westküste. Am Abend des 2.3. fiel zunächst etwas Schnee, der in der Nacht in Regen überging (+4°C). Bis zum 4.3. waren an den Nordhängen der Gräben noch Schneereste nachweisbar. An den folgenden Tagen blieb es regnerisch und kalt, so am 8.3. morgens bei Schneeregen (+1°C). Die Summe des Niederschlags in der ersten Monatswoche blieb mit >22 mm gering. Die folgenden Nächte bis zur Monatsmitte waren unter Hochdruckeinfluss (und östlichen Winden) frostig bis kalt mit Sonne und schwachem Wind am Tag (-2 bis +7°C). Leichter Frost wurde am 10.3.-14.3. und 16./17.3. gemessen. Während einer zehntägigen Periode (9.3.-19.3.) blieb Niederschlag weitgehend aus. Der 14.3. ragte mit einer Höchsttemperatur von +11°C aus den sonst erreichten Werten heraus (+2 bis +8 Grad).
Am 18.3. kam es zu einem Wetterumschwung: Die Windrichtung wechselte auf W, es wurde bewölkter und milder. Am 20./21.3. frischte der NW-Wind auf (leichte Regenschauer). Am Karfreitag (25.3.) setzte nachts bei Nieselregen die erste Amphibienwanderung ein. Zeitgleich wurde in Tönning ein hoher Wasserstand in der Eider gemessen (680 mm). Am 26.3. war es zunächst heiter bis wolkig und trocken (max. +12°C), nachmittags war ein starker Südwind spürbar. An diesem Tag wurde bei vielen Singvögeln ein Zugstau beobachtet. Der Ostersonntag war regnerisch (ca. 5 mm) mit kräftigem SW-Wind, die Amphibienwanderungen erreichten in der Nacht ihren Höhepunkt. An den folgenden Tagen prägte eine eher östliche Luftströmung das Wetter. Es wurde tagsüber zwar sonnig, der kalte, starke Wind verhinderte aber eine Erwärmung von über +10°C. Am 29.3. wurde die Eider im Ästuar erneut aufgestaut (687 mm), um die Fahrwassertonnen auslegen zu können. Bei diesem Wasserstand überfluten die niedrigen Bereiche der Vorländer im Ästuar. Der März verabschiedete sich mit einem sonnigen und warmen Tag.
Springtidenzählungen
Springtidenzählungen wurden am 11.3. und 24.3. im Katinger Watt durchgeführt (ohne das Oldensworter Vorland und das dithmarscher Eiderufer). Auffällig war der Bestandsanstieg bei einige Entenarten in der zweiten Monatshälfte:
Haubentaucher (13/26), Kormoran (20/8), Silberreiher (5/0), Graureiher (16/6), Löffler (0/1), Höckerschwan (8/3), Blässgans (635/2), Graugans (475/376), Nonnengans (4.466/2.457), Brandente (106/269), Pfeifente (196/340), Schnatterente (138/251), Krickente (273/902), Stockente (353/161), Knäkente (2/0), Spießente (57/139), Löffelente (24/208), Reiherente (30/102), Bergente (1/0), Tafelente (63/70), Schellente (56/34), Gänsesäger (4/0), Zwergsäger (17/5), Seeadler (5/1), Kornweihe (1/0), Mäusebussard (8/1), Rauhfußbussard (1/0), Habicht (1/0), Turmfalke (2/1), Wanderfalke (2/0), Blässralle (53/33), Austernfischer (16/44), Säbelschnäbler (54/73), Sandregenpfeifer (1/10), Goldregenpfeifer (30/500), Kiebitz (747/518), Alpenstrandläufer (538/227), Bekassine (3/1), Uferschnepfe (11/159), Großer Brachvogel (267/107), Rotschenkel (0/17), Lachmöwe (7/76), Sturmmöwe (118/31), Silbermöwe (0/4), Mantelmöwe (3/16).
Gänsezählungen
Im Rahmen von Gänsezählungen am 4.3., 11.3., 17.3. wurden in den Schutzgebieten der Eidermündung notiert: Blässgans (959/638/4.561), Graugans (751/517/1.012), Nonnengans (14.565/14.575/28.526). Zu beachten sind die hohen Vorkommen am 17.3. bei allen Arten. Die Zahl der Nonnengänse enthält für dieses Datum auch 11.620 Ind., die auf den Nordseewatten vor Vollerwiek rasteten, die nicht zum eigentlichen Zählgebiet gerechnet werden.
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: Am 10.3. wurden erste Rufe auf einem bekannten Brutgewässer im Katinger Wald notiert, am 18.3., 20.3. – je mind. 2 Ruf./Rp., 25.3. – mind. 6 Ruf./Rp.
Haubentaucher: Anfang März trafen zunehmend Paare an bekannten Brutplätzen ein; die Balz begann früh u.a. am 8.3., 11./12.3., 19.3. ff.
Schwarzhalstaucher: 27.3.-29.3. – ein erster Altvogel am Koloniestandort der letzten Jahre im NI-Areal, 30./31.3. – 2 ad.
Graureiher: 19.3. – Altvögel sammelten in Nähe des Oldensworter Vorlandes/Süderdeich vermehrt Nistmaterial für eine nahe Kolonie auf Eiderstedt.
Silberreiher: Während des gesamten Monats 1-5 Ind., die sich verstreut in allen Schutzgebieten des Ästuars aufhielten. Ende März wurden die Beobachtungen seltener.
Löffler: 3.3. – 2 ad. NI-Areal (vgl. STZ). Im Frühjahr verweilen die durchziehenden Löffler nur selten und kurz im Ästuar. 26.3. – 7 dz. ad. NI-Areal, 08.45 h gen N.
Singschwan: am 3.3. letztmalig eine Gruppe von 6 ad./4 vj. auf dem Waldsee, später nur noch 1-3 Ind. im Katinger Watt. Seit dem 7.3. hielt sich ein Paar im Oldensworter Vorland auf. Das markierte M. („6R36“) wurde von Axel Degen am 23.7.2010 im Wilden Moor/NF markiert. Für die folgenden Jahre liegen regelmäßige Beobachtungen aus der Eider-Treene-Sorge-Niederung vor. Der markierte Schwan hatte am 13.3. einen männlichen ad. Höckerschwan bei einer territorialen Auseinandersetzung stark verletzt (… offene Wunden an Kopf, Hals und Schulter) und stand triumphierend auf dem geschockten Tier. Am 17.3. war das Paar in Begleitung eines Jungvogels. Neben diesen Schwänen hielt sich ein weiterer Altvogel im NI-Areal/Nullgebiet auf (u.a. 15.3.-20.3.).
Zwergschwan: 14.3. – 52 dz. ad. Vorland Karolinenkoog (09.08 h gen E), hier am 22.3. – 3 dz. ad., die gemeinsam mit Singschwänen zogen (08.50 h gen E), 22.3. – 12 ad./3 vj. Eiderdammflächen.
Höckerschwan: Nach wie vor nur wenige Paare an bekannten Brutzeitorten, so im NI-Areal (9.3., 19.3., 23.3., 28.3., 31.3.), im Nullgebiet/Waldsee, im Vorland Grüne Insel (6.3., 20.3.) und zudem im Westen (9.3., 11.3., 21.3.) und Nordosten (2.3.) des Oldensworter Vorlandes (vgl. Singschwan).
Tundra-Saatgans: 12.3. – 1 Ind. Katinger Ackerflächen (B. Fischer).
Blässgans: An bekannten Schlafgewässern u.a. 9.3. – 1.200 Ind. Olversumer Vorland und 430 Ind. im benachbarten Vorland der Grünen Insel, 11.3. – 700 Ind. an den Beobachtungshütten im NI-Areal. Im Rahmen der Gänsezählung am 17.3. konnte ein deutlich höherer Rastbestand ermittelt werden. An den folgenden Tagen verringerte sich das Vorkommen schnell.
Nonnengans: Im März wurden eine männliche Nonnen- x Blässganshybride (?) im Bereich des NI-Areals und der Katinger Ackerflächen beobachtet (12./13.3., 18./19.3.), die vermutlich mit einer Blässgans verpaart war. Eine weitere Nonnengans zeigte eine abnorm „ausgeblichene, „verwaschene“ Färbung (4.3.).
Nilgans: Im März wurde regelmäßig ein Paar in Nähe des bekannten Brutortes, der Möweninsel im NI-Areal, beobachtet; am 12.3., 15.3. – hier jeweils 3 Ind. Das dritte Exemplar wurde vertrieben. Am 23.3. saß das W. auf einem Nest, während sich der Ganter mit den ebenfalls hier brütenden Graugänsen stritt. Später wurde dieser Brutversuch abgebrochen.
Schnatterente: Bereits in der ersten Märzwoche stiegen die Bestände spürbar, u.a. 1.3. – 37 P. NI-Areal, 9.3. – ca. 70 Ind. Speicherbecken Schülperneuensiel/HEI (M. Tenhaeff, H. Mensing). Weitere Enten verteilten sich weiträumig in den staunassen Feuchtgrünländern (vgl. STZ). 6.3. – erste Paarung im NI-Areal.
Stockente: Im März waren die Brutreviere vielfach besetzt. Paarungen wurden am 12.3., 18.3. und 23.3. (zweimal) notiert. Sie dürften den Beginn der Eiablage markieren.
Knäkente: 11.3. – 1 M. Nullgebiet, 1 P. im NI-Areal; Erstbeobachtungen (vgl. STZ).
Reiherente: Anfang März erschienen die ersten Paare und kleinen Gruppen auf den typischen Brutgewässern im Katinger Watt und Oldensworter Vorland. Das Vorkommen im Ästuar stieg zunächst langsam, in der letzten Märzdekade deutlicher (vgl. STZ). 19.3. – eine erste Paarung im NI-Areal.
Bergente: vermutlich das aus dem Vorjahr bekannte W. hielt sich u.a. vom 7.3. bis mind. 25.3. im NI-Areal auf.
Eisente: 19.3. – 1 Ind. Eidersperrwerk/HEI (R. Schneider).
Trauerente: Der aus dem Vormonat bekannte Erpel wurde noch am 4.3. im Nullgebiet beobachtet (J. Thieler).
Eiderente: Regelmäßig zogen wieder Eiderenten flussaufwärts gen Osten, so u.a. am 4.3., 7.3., 8.3., 15.3.,18.3., 22.3., 23.3., 25.3. und 28./29.3. – Schwärme von je ca. 40-130 Ind. Viele weitere Schwärme dürften übersehen worden sein. Während des starken Windes am 30.3. kehrten die zunächst gen Osten fliegenden Schwärme mehrfach wieder um und rasteten dann vor dem Seedeich des Eiderästuars. Am Abend desselben Tages (19.30-20.10 h) starteten dann acht Schwärme mit 322 Ind. gen N bis E.
Rauhfußbussard: 3./4.3., 9.3., 11.3., 14.3. – 1-2 Ind. Karolinenkoog- und Wesselburener Vorland, 9.3. – 1 Ind. Oldensworter Vorland (NE), 14.3. – 1 Ind. Katinger Wald und 19.3., 23.3., 30.3. – 1 vj. NI-Areal.
Seeadler: Neben dem langjährigen Bp. im Süden des Katinger Waldes versuchte sich ein zweites (wohl jüngeres) Paar in Nähe von Katingsiel im Norden des Waldes anzusiedeln. Am 3./4.3. kam es zum Kampf am neuen Nistplatz. Unter lauten Rufen griff vor allem das bekannte ad. M. die zwei Adler auf dem neuen Horst an. Das ad. W. unterstützte die Attacken und blieb stets in der Nähe des Partners. An den nächsten Tagen gab das Jungpaar den Ansiedlungsversuch auf. Das Altpaar oder einzelne Altvögel wurden wieder regelmäßig am langjährigen Horst beobachtet: 1.3., 8.3. (ad. kröpft auf dem Horst), 10.3., 12.3. (ad. brütet), 18.3. (Brutwechsel). Der brütende Adler war auf dem deutlich ausgebauten Horst kaum zu erkennen.
Daneben wurden regelmäßig Jungadler beobachtet: 2.3. – 9 immat. NI-Areal, 4.3. – 7 immat. Eiderdammflächen, 5.3. – 2 ad./6 immat. Katinger Wald, hier am 7.3 erneut 7 Ind. (mind. 6 immat.), am 11./12.3. – mind. 6 immat., 15.3. – mind. 4 vj. und ein etwas älterer Jungvogel sowie 19.3. mind. 8 immat. im NI-Areal. Die Jungvögel konnten vor allem am frühen Morgen bei der Jagd auf die von den Schlafplätzen auffliegenden Gänse beobachtet werden. Gegen Ende des Monats verringerte sich ihre Zahl.
Habicht: Neben den zwei langjährigen Brutrevieren im Katinger Wald war erstmals ein Revier an den Tönninger Kläranlage in unmittelbarer Nähe zum Oldensworter Vorland besetzt (13.3. – Balz des Paares, 23.3. – M. vertreibt Rabenkrähen aus der Umgebung des Horstes).
Rohrweihe: 26./27.3. – die ersten Einzelvögel im Vorland Karolinenkoog/HEI (E. Engel) und NI-Areal.
Kornweihe: nur am 16.3. – 1 M. Vorland Karolinenkoog gen E, 18.3. – 1 W. NI-Areal.
Merlin: 6.3. – 1 W. Katingsiel.
Wanderfalke: Regelmäßig wurden 2 ad. im Oldensworter Vorland (4.3., 11.3., 21.3.) und ad. Einzelvögel im Dithmarscher Eidervorland (4.3., 21.3.) und im Bereich Grüne Insel/Katinger Wald und -Ackerflächen (8.3., 11.3., 30.3.) beobachtet.
Blässralle: 6.3. – u.a. 32 Ind. auf einem Brutgewässer im Nullgebiet. In dieser Zeit verteilten sich die Paare an den schilfbestandenen Gewässern am und im Katinger Wald, wo am 14.3. bereits 26 Rp. auf dem Ringpriel ermittelt wurden. Am 24.3. wurde ein erster Gelegeanfang mit 3 Eiern auf den südlichen Eiderdammflächen notiert.
Kranich: 16.3. – 1 P. kurzzeitig am Morgen auf den Katinger Ackerflächen rastend.
Austernfischer: 3.3. – 180 Ind. Eidersperrwerk noch am langjährig genutzten Winterrastplatz, 7.3. – erste Revierbesetzungen, 11.3., 21.3. – jeweils eine Paarung im Olversumer Vorland und NI-Areal beobachtet.
Säbelschnäbler: 5.3. – ein erster Vogel am Eidersperrwerk (Anonym in ornitho.de). 16.3. – 48 Ind. Vorland Grüne Insel; an den folgenden Tagen langsamer Bestandsanstieg (vgl. STZ). 24.3. – mind. 298 Ind. Eiderwatt (u.a. vor dem Wesselburener Koog/HEI). Die Kolonie vor den Beobachtungshütten/NI-Areal wurde in dieser Zeit besetzt: 24.3. – 56 Ind. (mehrfach Paarungen), 25./26.3. – max. 31 Ind. (Anlage von Nistmulden), 28.3. – 68 Ind., 31.3. – 142 Ind. (M. Feldhoff).
Sandregenpfeifer: 3.3. – ein erster Vogel auf den Eiderwatten. An den folgenden Tagen verbreitet wenige Vögel im Ästuar – auch an späteren Brutorten wie dem Eidersperrwerk (vgl. STZ).
Seeregenpfeifer: 25.3. – erste 3 M. auf den Eiderdammflächen an bekannten Brutorten (u.a. G. Heid), hier am 30.3. – 3,2 Ind.
Goldregenpfeifer: 3.3. – 1.250 Ind., 8.3. – ca. 1.000 Ind. Eiderdammflächen (vgl. STZ).
Kiebitz: 22.3. – ein erstes Ei im Vorland des Karolinenkooges. Am Monatsende befanden sich bereits viele Vollgelege in den Grünlandgebieten, während die angrenzenden Ackerflächen noch weitgehend verwaist waren.
Kampfläufer: 22.3., 24.3. – 1 M. (u.a. A. Stremke), 26.3. – 8 Ind., 28.3. – 16 Ind. Eiderdammflächen; bislang geringes Vorkommen (vgl. STZ).
Bekassine: Am 18.3. wurde erstmals ein Anstieg des Rastvorkommens bemerkt, u.a. im Vorland des Karolinenkooges/HEI. An den letzten Märztagen waren rastenden Bekassine auf den Eiderdammflächen verbreitet.
Zwergschnepfe: 26.3. – 1 Ind. unbeweidete, trockene Salzwiese Hundsknöll/Wesselburener Vorland/HEI, 29.3. – 2 Ind. im Feuchtgrünland nördl. des Beobachtungsturm/Eiderdammflächen, 30.3. – 3 Ind. in Nähe des Turms.
Uferschnepfe: 13.3. – erstmals 25 Ind. Eiderdammflächen am Beobachtungsturm. An den folgenden Tagen wurden auch andere bekannte Rastgewässer besetzt: 18.3. – 23 Ind. Vorland Grüne Insel und 6 Ind. Ehemalige Vogelinsel/HEI, 22.3. – 91 Ind. auf den Eiderdammflächen, hier am 24.3. vermehrt Balzflüge. Am Monatsende hielten sich bereits viele Paare in potentiellen Brutrevieren auf.
Die isländische Unterart wurde auf den Eiderdammflächen am 18.3. (1 M.), 25.3. (ca. 5 Ind.; G. Heid) und 31.3. – mind. 3 Ind. (M. Feldhoff) notiert.
Dunkler Wasserläufer: 22.3. – 1 Ind. (Erstbeobachtung), 26.3. – 4 Ind. Eiderdammflächen.
Grünschenkel: 31.3. – 1 Ind. Beobachtungsturm/Eiderdammflächen (M. Feldhoff).
Rotschenkel: 22./23.3. – erste Ind./Paare erschienen in den späteren Brutgebieten von Eiderdammflächen und NI-Areal.
Schwarzkopfmöwe: 29.3. – 1 ad. + 1 vj. Eidersperrwerk/HEI (C. Piening).
Lachmöwe: 8.3. – ca. 30 ad. begleiteten tieffliegend nach Nahrung suchend einen fressenden Nonnengansschwarm im Olversumer Vorland. Ein ähnliches Verhalten wurde im März noch mehrfach beobachtet. 15.3. – 113 Ind. an der Brutinsel im NI-Areal, 20.3. – 79 Ind. an der Kolonie am südl. Eidersperrwerk. In den folgenden Tagen stieg der Bestand hier rasant an.
Ringeltaube: Nestbau am 9.3., 23.3. am Naturzentrum.
Eisvogel: Beobachtungen von Einzelvögeln im nordöstlichen Katinger Wald und in angrenzenden Gebieten könnten wieder auf ein Brutrevier hindeuten.
Rauchschwalbe: 30.3. – 1 dz. Katinger Priel gen N; Erstbeobachtung.
Wiesenpieper: 3.3. – erstmals mehrere Sänger im NI-Areal.
Strandpieper: Im gesamten Monat u.a. im Vorland des Karolinenkooges/HEI und am Teerdeich/Eiderdammflächen regelmäßig 1-2 Ind.
Blaukehlchen: 28.3. – die ersten 3 Sg. in einer Salzwiese vor Vollerwiek und an binnenseitigen Schilfgräben auf gleicher Höhe.
Amsel: Am Osterwochenende (26./27.3.) kam es zu einem auffälligen Zugstau von Drosseln (neben vielen Amseln auch Rot- und Wacholderdrosseln). Zudem rasteten an der Küste viele Rotkehlchen, Heckenbraunellen, Wintergoldhähnchen, Stare und Buchfinken.
Singdrossel: 5.3. – Erstgesang im Katinger Wald.
Zilpzalp: 25./26.3. – erste Zilpzalpe erreichten das Katinger Watt; spät.
Bartmeise: 16./17.3. – Rufe im Speicherbecken und am südl. Katinger Priel, in Nähe des mehrjährigen Brutgebietes.
Kleiber: 16.3. – 3 Ruf. an verschiedenen Orten im Katinger Wald; bislang seltener Brutvogel im Katinger Wald.
Star. Wohl aufgrund eines Zugstaus am 26.3. ca. 1.500 Ind. im NI-Areal morgens vom Schlafplatz auffliegend (vgl. Amsel). Am 30.3. überflogen ca. 3.500 Ind. den Katinger Wald (vom Schlafplatz kommend?) gen S.
Kolkrabe: 3.3. ff. – mehrfach 1 Rp./Rufe im NE des Katinger Waldes an einem bekannten Horst; andere Kolkraben und Seeadler wurden hier vertrieben.
Schneeammer: 12.3., 20.3., 22.3. – 5 Ind. (3,2 Ind.) Meeresspülsaum am Teerdeich/Eiderdammflächen.
Rohrammer: 4.3. – Erstgesang im Oldensworter Vorland; früh.
Säugetiere
Seehund: Die Anzahl der auf einer Sandbank am Fahrwasser innerhalb des Ästuars ruhenden Tiere erhöhte sich im März langsam bis auf max. 11 Ind. am 24.3.
Reptilien & Amphibien
Waldeidechse: 30.3. – 1 überfahrenes ad. M. am Naturzentrum.
Amphibien: Die Nächte waren Mitte März kalt und trocken. Einzelne aktive Erdkröten/Grasfrösche wurden zwar auch in dieser Zeit überfahren, eine leichte Wanderung setzte aber erst in der Nacht auf den 25.3. im Katinger Watt ein. Am Osterwochenende (25.3.-27.3.) wanderte das Gros der frühen Arten. Überfahren wurden am 21.3., 25.3. auch vereinzelt ad. Moorfrösche und am 25.3. ein ad. Teichfrosch.
Fische
Der Aufstieg der zwei Stichlingsarten aus der Eider in die Laichgewässer des Oldensworter- und Olversumer Vorlandes konnte zwischen Mitte Februar und Ende März beobachtet werden: Zwergstichlinge wanderten in dieser Zeit in ungewöhnlich geringer Anzahl. Vermutlich erfolgte die Wanderung bereits vor diesem Zeitraum im milden Winter.
Dreistachelige Stichlinge waren bereits Mitte Feb. in deutlicher Anzahl nachweisbar. Ihre Zahl erhöhte sich in der letzten Februardekade mit einem Maximum Anfang März. Im März setzte sich die Wanderung kontinuierlich fort, ohne dass große Bestandsveränderungen deutlich wurden. Die Laichwanderung war Ende des Monats noch nicht abgeschlossen.
Insekten
Zögernd zeigten sich erste aktive Tagfalter im Katinger Watt, so Tagpfauenauge (7.3.), Grünader-Weißling (8.3.; ungewöhnlich früh), Kleiner Fuchs (13.3.), C-Falter (16.3.), Zitronenfalter (17.3). Zu den ersten aktiven Bienen gehörten: Dunkle Erdhummel (B. terrestris; 10.3.), Honigbiene (12.3.), Baumhummel (B. hypnorum, 17.3.) und Gemeine Sandbiene (A. flavipes, 31.3.). Mit den ersten aktiven Weiden-Sandbienen (A. vaga) am 10.3. im Katinger Wald zeigten sich auch deren Parasiten (Ölkäfer, Fächerflügler).
Beobachter waren u.a. L. Altenhöner, J. Autenrieth, H.A. Bruns, M. Espenschied, T. Holsten, F. Hofeditz, J. Loris, M. Povel, L. Schlünß, D. Schneider, J. Sohler, K. Vetterlein, F. Waechter. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
Januar und Februar
ein recht milder Spätwinter
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Silberreiher - Foto: Monika Povel
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Eiderdammflächen bei Dauerfrost - Foto: Monika Povel
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Juveniler Seeadler mit erbeutetem Stockentenerpel - Foto: Monika Povel
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Nonnen-, Bläss- und Graugänse an Wasserstelle - Foto: Monika Povel
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Vereister Zaunpfosten an der Eider - Foto: Monika Povel
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Adulte Sturmmöwe - Foto: Monika Povel
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Balzende Zwergsäger - Foto: Monika Povel
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Graureiher auf Nahrungssuche - Foto: Monika Povel
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Großer Brachvogel mit Wurm - Foto: Monika Povel
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Schellenten-Erpel - Foto: Monika Povel
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Silberreiher mit Stichling - Foto: Monika Povel
Wetter
Der Januar wies sehr milde, aber auch zwei kalte Perioden mit Dauerfrost auf, je nachdem ob atlantische Tiefdruckgebiete das Wetter bestimmten oder kalte Luftmassen am Rand von Hochdruckgebieten aus N bis E einströmten. Am 2.1. sanken bei zunehmendem Ostwind die Temperaturen tagsüber von +5° auf -2°C. Es folgten Tage mit Dauerfrost, bei weiterhin eisigen Ostwinden (-6°C). Die Gewässer im Katinger Watt froren bis auf kleine, verstecke Eislöcher zu. Für ein Zufrieren des Flusses war der Frost nicht streng genug. Am 8.1. fiel nachts Schnee, der in Folge von Regenschauern aber bis zum 10.1. weitgehend schmolz. Am 11.1. wurde ein hoher Wasserstand am Eidersperrwerk (680 mm) gemessen – am 23./24.1. folgten weitere Höchststände (bis 693 mm). Die zweite Januarwoche war regenreich (in der Summe ca. 26 mm, 7.1.-14.1.).
Ab dem 16.1. wurde es wieder kälter, nachts setzte leichte Frost ein, morgens kam Schneefall hinzu. Der Schnee fiel in nördlich von Husum) schneefrei blieben. Im Eiderästuar blieb die dünne Schneedecke lückig. Am 21./22.1. waren die Nächte und Tage kalt (bis -8°C) mit Morgennebel. In einer Schleswig-Holstein nur lokal, so dass weite Landesteile (u.a. mit Raureif überzogenen Landschaft suchten Drosseln und Stare in den beerentragenden Büschen nach letzten Früchten. In der Nacht auf den 23.1. zog eine Schneefront durch, aber bereits vormittags setzte Tauwetter ein. An den folgenden Tagen regnete es. Der Schnee schmolz, während die Eisdecke auf den großen Süßgewässern nur langsam auftaute. Die letzten Januartage waren regnerisch-grau und stürmisch. Die Temperaturen erreichten max. +6-8°C. In der letzten Januarwoche fielen ca. 43 mm Niederschlag.
Der Monatsbeginn Februar war von regelmäßigen, aber leichten Regenschauern und stürmischem Nordwestwind geprägt. Kaltfronten (Graupel, Gewitter) und Warmfronten (SW, +5-6°C) wechselten sich ab. Zwischen dem 8.2. und 11.2. fielen 41 mm Niederschlag. In dieser Periode wurde die höchste Monatstemperatur mit +9°C erreicht (7.2.).
Nach einem trüben Wochenende mit kräftigem Nordwind am 14.2. kam es nachts wieder zu Frost. Die kalten Nächte (-4°C am 16.2.) und sonnigen Tage hielten bis zum 18.2. an. Die Nacht auf den 20.2. brachte einen Wetterwechsel mit Nieselregen bei leichten Plusgraden und westlicher Luftströmung. Es blieb für wenige Tage milder. Am Abend des 21.2. frischte der Wind auf und brachte erneut kräftigen Regen. Die Nächte ab dem 23.2. waren wieder leicht frostig. Eine dünne Schneedecke am 24.2. schmolz tagsüber wieder. Zwischen dem 20.2. und 25.2. fielen 22 mm Niederschlag. Die letzten Februartage brachten windarmes Wetter, erneut frostige Nächte (-2 bis -3°C), Morgennebel und sonnige Tage. Insgesamt war der Februar im langjährigen Vergleich deutlicher nasser, milder und windiger.
Springtidenzählungen
Springtidenzählungen (STZ) wurden im Katinger Watt am 26.1. (Internationale Synchronzählung), 9.2. und 24.2. durchgeführt. Die aufgeführten Rastbestände sind nicht direkt miteinander vergleichbar, da bei der Synchronzählung am 26.1. die Schutzgebiete im gesamten Eiderästuar berücksichtigt wurden, also auch das Dithmarscher Eidervorland und das Oldensworter Vorland. Die STZ beschränken sich in der Regel auf das Katinger Watt:
Zwergtaucher (0/0/7), Kormoran (0/10/22), Silberreiher (2/3/1), Graureiher (13/6/2), Singschwan (3/0/0), Höckerschwan (0/2/1), Blässgans (110/2/38), Graugans (541/117/443), Nonnengans (2.764/1.265/1.665), Brandente (22/567/212), Pfeifente (132/6/94), Schnatterente (8/2/34), Krickente (16/28/32), Stockente (887/506/274), Spießente (0/0/123), Löffelente (0/0/51), Reiherente (7/28/24), Tafelente (0/95/95), Schellente (60/131/104), Trauerente (0/1/1), Eiderente (0/35/0), Gänsesäger (20/2/0), Zwergsäger (33/31/9), Seeadler (2/1/3), Mäusebussard (10/3/0), Turmfalke (5/1/2), Wanderfalke (1/1/0), Blässralle (3/0/10), Austernfischer (30/0/0), Kiebitz (209/579/799), Goldregenpfeifer (87/3.224/2.337), Alpenstrandläufer (52/51/220), Bekassine (1/1/0), Großer Brachvogel (83/196/236), Lachmöwe (67/23/22), Sturmmöwe (67/0/0), Silbermöwe (20/0/17), Mantelmöwe (20/14/3).
Trotz der Kälteperioden im Januar (2.1.-8.1., 16.1.-23.1.) und Februar (14.2.-18.2., 23.2.-29.2.) verharrten viele Vogelarten im Eiderästuar. Dies war vermutlich mit dem weitgehenden Fehlen von Schnee (Schwäne, Gänse, Pfeifente, Mäusebussard und Turmfalke) und von offenen Wasserstellen im Wald (Rohrdommel, Wasserralle, Waldschnepfe, Eisvogel), im Feuchtgrünland (Bekassine, Wiesenpieper) und an der Eider (Enten, Austernfischer, Großer Brachvogel) zu erklären. Erstaunlich war auch das frühe Erscheinen von größeren Anzahlen von Kiebitzen und Goldregenpfeifern.
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: 5.1. – 4 Ind. (R. Reitz) und 8.1. – 5 Ind. Katinger Wald (H.H.A. Katzenberger), 20.1. – 2 Ind. Norderlochgraben/Katinger Ackerflächen, 27.2. – 4 Ind. Katinger Priel (Süd); unauffällige Vorkommen.
Haubentaucher: Am 27.2. ein erster Vogel im Speicherbecken.
Rohrdommel: 18.1. – 1 Ind. Oldensworter Vorland (NE), 23.1. – frische Spuren im Schnee am Waldpriel/Katinger Wald. Vermutlich alljährlich überwintern einzelne Vögel im Ästuar.
Silberreiher: Zunächst traten Einzelvögel am 2.1., 11.1., 23.1. und 28.1. in verschiedenen Grünländern des Katinger Watts auf – dann am 30./31.1. und im Februar verstreut im Ästuar regelmäßig 1-3 Ind. (vgl. STZ).
Singschwan: Durchgehend kleine Gruppen im Gebiet: 4.1. – 9 ad. + ad./2 vj. NI-Areal, 9.1. – 20 Ind. Katingsiel (D. Günther), 23.1., 29./30.1. – Fml. mit 4 vj. NI-Areal, 26.1., 28.1. – Fml. mit 2 vj. Speicherbecken/NI-Areal, 4./5.2. – 4 ad./2 vj. NI-Areal, 12.2., 17.2., 27.2. – 2-4 ad./4 vj. Waldsee und Nullgebiet, 24.2. – 5 ad. Oldensworter Vorland, 29.2. – 3 ad. + 2 ad./3 vj. Waldsee.
Zwergschwan: 22.1. – 9 dz. (ad./subad.) Katinger Priel gen W, 16.2. – 2 Ind. Nullgebiet; selten im Spätwinter.
Höckerschwan: In den letzten Januartagen stellten sich erste Paare in den langjährigen Revieren ein (Nullgebiet, Grüne Insel, westl. Oldensworter Vorland).
Tundra-Saatgans: 9.1. – 1 Ind. Katingsiel (D. Günther), 11.2., 13.2. – 4 Ind. Katinger Watt (u.a. M. Kühn).
Blässgans: Die Gänse verließen in der Regel in der frühen Dämmerung die Schlafgewässer im Katinger Watt, ohne dass eine Erfassung möglich war. Schlafgewässer befanden u.a. im NI-Areal, auf dem zentralen Katinger Priel und im Olversumer Vorland. Insgesamt dürften >3.000 Blässgänse am Ende des Winters im Katinger Watt übernachtet haben.
Nilgans: 29.1., 4.2. – 2 ad. am Brutplatz der letzten Jahre im NI-Areal, am 27.2. hier 3 Ind. (vgl. STZ).
Brandente: Ab Anfang Februar erschienen regelmäßig Gruppen in allen Schutzgebieten des Ästuars: u.a. 9.2., 22.2. – 9,7 bzw. 25 Ind./Balz NI-Areal, 22.2. – 13 Ind. Oldensworter Vorland.
Löffelente: 13.2., 22.2. – je ein Einzelpaar im NI-Areal, 27.2. – hier 3,1 Ind.
Eiderente: 26.1. – mind. 40 Ind. seeseitig am Eidersperrwerk, 27.1. – mind. 450 Ind. im Wattenmeer vor den Eiderdammflächen. Im Februar zogen mehrfach kleinere Schwärme eideraufwärts: 12.2. – 20 dz., 24.2. – 55+32 dz. Der weitaus größte Teil der ziehenden Vögel blieb vermutlich unbemerkt.
Gänsesäger: Im milden Winter nur wenige, kleinere Gruppen u.a. 11.1. – 7,5 Ind. Wesselburener Vorland, 28.1. – 6,2 Ind. Katinger Priel, 31.1. – 5,3 Ind. Speicherbecken, 13.2. – mind. 10 Ind. Speicherbecken Schülperneuensiel/HEI (K. Pagenkopf).
Seeadler: 4.1. – 1 ad./4 immat. im NI-Areal an einem gerupften Stockerpel. Drei der Jungvögel waren beringt - vom 23.5.2013 (Hof Redentin/Nordwestmecklenburg), 22.5.2014 (Schenefeld/IZ) und 26.5.2015 (Drelsdorf/NF). Zudem hielt sich das Revierpaar regelmäßig am oder auf dem Horst auf (Bautätigkeiten u.a. 9.1., 18.1., 6.2., 12.2.).
Rauhfußbussard: Das regelmäßige Vorkommen vom Winteranfang ging zurück: 18.1. – 1 ad. W. Oldensworter Vorland (NE), 12.2. – 1 Ind. Eiderdammflächen.
Kornweihe: regelmäßig 1-2 W. im Katinger Watt (2.1., 11.1., 19.1., 30./31.1.), je 1 M. hier am 18.1., 26.1. und 9.2. nach Nahrung suchend.
Merlin: 28./29.1. – 1 Ind. NI-Areal, 20.2., 24.2. – 1 W./Ind. Seedeich an den Eiderdammflächen.
Großfalke(nhybride): 22.2. – 1 Ind. überflog das NI-Areal gen N.
Wanderfalke: Wie in jedem Winterhalbjahr hielten sich territoriale Einzelvögel verstreut im Ästuar auf, u.a. in den Grünlandgebieten zwischen NI-Areal und Grüner Insel mind. 1 ad. + 1 immat. (u.a. D. Cimiotti).
Wasserralle: Auch während der Frostperioden waren Einzelvögel im Katinger Wald nachweisbar – überwiegend in Nähe offener Wasserstellen.
Blässralle: Vermutlich blieben wenige Vögel durchgehend im Katinger Watt. 23.1. – 9 Ind. Speicherbecken, 31.1., 16.2. – 4 bzw. 26 Ind. Norderlochgraben/Katinger Ackerflächen, 27.2. – 22 Ind. Nullgebiet. In der zweiten Februarhälfte wurden zunehmend die Brutterritorien im Katinger Watt/-Wald besetzt (vermehrt Rufe) und auch bei leichter Vereisung der Gewässer nur kurzzeitig wieder aufgegeben.
Austernfischer: Wie in jedem Spätwinter sammelten sich die Vögel zunehmend in einem Schwarm am seeseitigen Eiderdamm, die Rufaktivität stieg im Februar. 24.2. – erste Einzelvögel an den potentiellen Brutorten am binnenseitigen Eidersperrwerk, 26.2. – erste Vögel an der Eider in Höhe Oldensworter Vorland.
Goldregenpfeifer: 6.2., 13.2. – je ca. 5.000-6.000 Ind. Eiderdammflächen, am 27.2.- hier 570 Ind. (vgl. STZ).
Sandregenpfeifer: 22.2. – ein erstes Ind. auf den Eiderdammflächen.
Kiebitz: In der letzten Februarwoche waren auf der langjährigen Probefläche im Vorland des Karolinenkooges bereits wenige Hundert Vögel, darunter am 25.2. mind. 7 farbberingte M., die hier in den Vorjahren geboren wurden. An diesem Tag war erstmals heftige Balz und das Drehen von Nistmulden zu beobachten. An frostigen Vormittagen wurde das Vorland wieder weitgehend geräumt, die Vögel erschienen aber sofort bei etwas höheren Temperaturen wieder in den potentiellen Brutrevieren.
Kampfläufer: 2.1. – 1 Ind. Grüne Insel (D. Cimiotti), 20.1. – 1 M. Ostufer Katinger Priel; ungewöhnlich in dieser Jahreszeit.
Waldschnepfe: Auch während der Frostperioden war die Art im Katinger Wald verbreitet, u.a. 10.1. – 2 Ind. Bruchwald/Nullgebiet, 15.1., 13.2., 29.2. – je 1 Ind. an anderen Orten im Wald. Der Wald wurde kaum betreten, so dass die Beobachtungen nicht repräsentativ sind.
Bekassine: Einzelvögel auch in den Frostperioden im Ästuar, so 14.1. – 2 Ind. NI-Areal, 24.2. – 2 Ind. Eiderdammflächen.
Zwergmöwe: 31.1. – 1 vj. Grüne Insel überfliegend gen W.
Lachmöwe: 24.2. ff. – erste 10 bis 15 ad. am Eidersperrwerk in Nähe der (späteren) Brutkolonien im Wasser rastend oder auf den Seewatten nach Nahrung suchend.
Sumpfohreule: 8.1. – 1 Ind. Katinger Ackerflächen (H.H.A. Katzenberger).
Eisvogel: Einzelvögel durchgehend im Katinger Wald (5.1., 20.1.-23.1.; u.a. R. Reitz) und im Bereich des westlichen Oldensworter Vorlandes/Kläranlage Tönning (22.1.). Die Vögel überdauerten die Kälteperioden im Januar an kleinen eisfreien Gewässerbereichen, waren in dieser Zeit territorial. Aus dem Februar fehlen Beobachtungen.
Feldlerche: 26.1. – 3 Ind. Wesselburener Vorland, 30.1. – ca. 10 Ind. am Meeresspülsaum in Höhe der Eiderdammflächen.
Früh, am 4./5.2., sangen erste Feldlerchen über den Feuchtgrünländern des Ästuars. 11.2. – am Tage waren viele Territorien im Oldensworter Vorland besetzt, es kam zu ersten territorialen Auseinandersetzungen. An sonnigen Tagen ab dem 19.2. war vielfach Gesang zu hören. 20.2. – noch eine Gruppe von ca. 50 Ind. am Seedeich in Höhe der Eiderdammflächen. Die Territorien wurden auch bei Frost im Februar nicht geräumt, die Aggressivität der Vögel untereinander schien aber mit den tiefen Temperaturen zu sinken, so dass sich wieder kleine Gruppen zusammenfanden.
Bachstelze: Erste Vögel am 26.2. (Oldensworter Vorland) und 27.2. (Eiderdammflächen).
Wiesenpieper: Auch während der Frostperioden hielten sich kleinen Gruppen im Katinger Watt auf, u.a. 20.1.-22.1. – 3-5 Ind. am Ostufer des Katinger Priels. Im Februar erhöhten sich die Vorkommen in den Feuchtgrünländern.
Singdrossel: 27.2. – erster Sänger im Katinger Wald; früh.
Bartmeise: 27.2. – 2 Ind. am bekannten Brutort im nordöstl. Oldensworter Vorland.
Star: In beiden Wintermonaten waren regelmäßig kleinere Schwärme im Ästuar und auf Eiderstedt zu beobachten. In der ersten Februarhälfte erschienen erste Vögel an den Nistkästen u.a. in Kating.
Buchfink: 19.2. – erste Sg. Oldensworter Vorland/Tönning.
Berghänfling: Nur kleine Schwärme: 5.1. – ca. 20 Ind. Wesselburener Koog (R. Reitz), 26.1. – 3 Ind. Karolinenkoog (Sommerkoog).
Schneeammer: Am üblichen Ort, dem Meeresspülsaum in Höhe der Eiderdammflächen, wurden am 24.1. – ca. 30 Ind., 27.1., 30.1. – ca. 40 Ind. und am 20.2. – ca. 25 Ind. notiert.
Rohrammer: 18.2. – ein erstes Ind. Ostufer Katinger Priel; später häufiger Einzelvögel verstreut im Ästuar.
Säugetiere
Igel: 14.2. – ein frühzeitig aktives Ind. Kating/Ort. Der Igel holte sich an den Folgetagen allabendlich Nahrung ab.
Marderhund: 10.1. – 1 vorj. M. (8,24 kg) Bruchwald/Nullgebiet erlegt.
Seehund: 27.2. – 9 Ind. am bekannten Rastplatz in der Eidermündung.
Amphibien
In den Wintermonaten wurden nur wenige aktive Tiere beobachtet. Nach den Fraßresten von Froschweibchen („Sternenrotze“) im Grünland zu urteilen dürften vor allem Mäusebussarde mehrfach Frösche erbeutet haben.
Moorfrosch: 29.1. - 1 vj. NI-Areal; sehr träge.
Grasfrosch: 1./2.2. – 1 vj. Naturzentrum; sehr träge.
Fische
Aufgrund der milden Witterung setzten größere Laichwanderungen der Dreistacheligen- und Zwergstichlinge bereits in den ersten Februarwochen ein. Trotz der frostigen Nächte am Monatsende waren vor allem Dreistachelige Stichlinge zu Hunderten im Olversumer- und Oldensworter Vorland nachweisbar.
Insekten
Stierkäfer (Typhaeus typhoeus): 29.2. – 1 totes M. Eiderdammflächen; Erstnachweis. Die Art gilt in SH als bestandsgefährdet. Sie ist typisch für sandigen Heidegebiete.
Beobachter waren u.a. L. Altenhöner, J. Autenrieth, B. & S. Borwieck, H.A. Bruns, J. Daws, T. Hagemann, F. Hofeditz, T. Holsten, P. Keuschen, J. Loris, M. Povel, R. Retzko, M. Richter, J. Schnier, L. Schlünß, H. Seitz-Moskaliuk, J. Sohler. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt.