Zwergschwäne - Foto: Monika Povel
Naturtagebuch 2015
Das war los im Katinger Watt.
Wetterextreme: Novemberregen und ein Dezember ohne Frost
Wetter
Der November war sehr regenreich, mild und stürmisch (doppelt so viele Tage mit Windböen >45 km/h wie im Mittel der letzten Jahre). In St. Peter-Ording fielen in der Summe 142,4 mm/qm (der Mittelwert der letzten Jahre liegt bei 76,8 mm). Das Wetter zu Beginn des Monats blieb da eine Ausnahme, denn zunächst sanken die Temperaturen (min. +2-3°C am 3.11.). Es fiel für vier Tage kein Niederschlag – die einzige trockene Zeit des Monats. Dann strömten subpolare Luftmassen nach Mitteleuropa, angetrieben durch Tiefdruckgebiete über dem Atlantik. Vom 5.11.-7.11. fielen ca. 32 mm Niederschlag (max. 10°C), in den Nächten vom 8.11. und 10.11. begleitet durch Sturm aus SW. Am 14.11. kam der nächtliche Sturm aus NW, noch morgens mit Gewittern und Hagelschauern. Schon am nächsten Tag setzte wieder Dauerregen ein bei Temperaturen um 9°C. An den folgenden Tagen war es tagsüber oft trocken(er), während es nachts regnete, am 18./19.11. erneut von einem Sturm begleitet. Tief „Ivan“ brachte Böen bis zu 112 km/h in der Nacht und wieder Regen und Graupelschauer am nächsten Tag. Auf Eiderstedt waren die Gräben bordvoll, die Böden waren mit Wasser gesättigt. Zwischen dem 13.11. und 21.11. erreichte die Niederschlagsmenge am Eiderästuar ca. 72 mm. In dieser Zeit lagen die Temperaturen etwa bei 8 bis 12°C.
Am Anfang der dritten Dekade beruhigte sich das Wetter kurzzeitig bei schwachem Wind und sinkenden Temperaturen. Der 22.11. brachte etwas Schnee bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt. Am folgenden Tag wurde die tiefste Temperatur des Monats erreicht (-2°C). Wenige Tage später setzte sich wieder regnerisches, stürmisches Wetter durch, das bis zum Monatsende anhielt (ca. 4-9°C, 21 mm am 28./29.11.). Das Sturmtief „Nils“ erreichte am 30.11. noch einmal 111 km/h. In den Schutzgebieten wurde ein maximaler Wasserstand erreicht. Das aus Eiderstedt abfließende Wasser war über Wochen von der ausgeschwemmten Erde milchig grau getrübt. Der Ackerboden der Halbinsel wurde ausgewaschen.
Im Dezember änderte sich wenig an der Großwetterlage. Es blieb mild und windig, regnete aber etwas weniger. Tiefdruckgebiete bestimmten weiterhin das Geschehen an der Westküste. Regelmäßig erreichten Stürme die Eidermündung (4.12.-6.12., 12.12., 21.12.-23.12., 27.12.). Vor allem das Sturmtief „Ahrend“ (max. 105 km/h) verursachte am 21./22.12. Schäden im Katinger Wald. In zwei Zeiträumen fielen täglich zwischen 2 und 6 mm Niederschlag (8.12.-12.12. und 21.12.-26.12., am 12.12. Graupelschauer). Herausragend war der 13.12., an dem in St. Peter-Ording 24 mm gemessen wurden. Am 21.12. erreichte der Pegel der Eider bei Tönning 696 mm PNN.
Im außergewöhnlich milden Dezember schwankten die minimalen Tagestemperaturen in der Regel zwischen 4 und 10°C, die maximalen zwischen 8 und 11°C. Zweimal wurde es etwas kälter, am 14./15.12. (2-5°C) und am 28./29.12., 31.12. (jeweils 2-6°C). Auffällig war lediglich der 14.12. mit leichtem Bodenfrost am Morgen und einer dünnen Eisschicht auf Kleingewässern.
Das Jahr 2015 war in St. Peter-Ording im Vergleich zum mehrjährigen Mittel (2000-2015) ähnlich wie der Frühwinter deutlicher regenreicher (909,6 mm/qm), milder und windiger.
Sprintidenzählungen
Die Springtidenzählungen wurden am 12.11., 26.11. und 8.12. durchgeführt:
Haubentaucher (12/1/1), Zwergtaucher (3/0/0), Kormoran (9/5/7), Graureiher (16/14/11), Silberreiher (3/0/2), Höckerschwan (8/6/9), Singschwan (2/12/10), Zwergschwan (0/0/8), Blässgans (197/197/196), Graugans (1.794/1.383/2.283), Nonnengans (4.846/1.351/6.849), Nilgans (1/0/4), Brandente (70/53/52), Pfeifente (686/214/741), Krickente (787/27/729), Schnatterente (34/50/78), Stockente (629/283/783), Spießente (6/5/44), Löffelente (96/25/71), Reiherente (11/18/40), Tafelente (75/245/49), Eisente (0/0/1), Schellente (51/41/55), Zwergsäger (7/0/11), Seeadler (2/3/1), Kornweihe (0/1/1), Mäusebussard (4/1/2), Rauhfußbussard (2/3/0), Habicht (0/2/1), Turmfalke (2/0/1), Wanderfalke (1/0/1), Blässralle (2/6/3), Säbelschnäbler (270/0/15), Goldregenpfeifer (9.924/0/6.280), Kiebitz (6.942/4.990/8.906), Sanderling (1/0/0), Alpenstrandläufer (586/254/79), Kampfläufer (0/0/2), Großer Brachvogel (556/958/246), Dunkler Wasserläufer (0/4/0), Lachmöwe (73/38/111), Sturmmöwe (69/0/50), Silbermöwe (23/4/0), Mantelmöwe (4/1/1). Auffallend waren die lange Verweildauer der Säbelschnäbler, die großen Rastschwärme der Goldregenpfeifer und Kiebitze sowie das geringe Vorkommen von Spießenten, Gänse- und Zwergsägern. Wie üblich in milden Wintern zeigten sich einige Arten bereits in Nähe ihrer potentiellen Brutgebiete (Graugans, Stockente, Blässralle).
Vor allem im November waren die Acker- und Grünlandflächen rund um das Eiderästuar sehr nass, so dass sich viele Vögel hier aufhielten. Die Schutzgebiete waren zwar noch nasser, wurden aber von nur vergleichsweise wenigen Vögel zur Hochwasserrast aufgesucht – es gab zu viele Alternativen.
Gänsezählungen
Vier Gänsezählungen deckten am 12.11., 26.11., 4.12. und 17.12. das Ästuar vollständig ab: Blässgans (224/199/0/208), Graugans (4.364/2.711/2.694/1.524) und Nonnengans (11.244/7.721/17.217/ 11.460). Die Vorkommen der Graugänse waren vermutlich aufgrund der milden Temperaturen relativ hoch. Auffällige Bestandsschwankungen als Folge von Winterfluchten traten nicht auf. Zum Übernachten wurden die Flussmündung und das angrenzende Wattenmeer von weiteren Gänsen aufgesucht (siehe unten).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Basstölpel: 15.11. – 1 vj. tot im Meeresspülsaum in Höhe Eiderdammflächen, 18.11. – 1 ad. + 1 immat. tot im Spülsaum in Höhe Deichkate südl. des Eidersperrwerks.
Silberreiher: In beiden Monaten wohl durchgehend bis zu 3 Einzelvögel im Ästuar, max. 5.11. – 12 Ind. Katinger Priel (Süd) ruhend; ähnliche Beobachtungen im Vorjahr.
Singschwan: Regelmäßig auf dem Katinger Priel und im Nullgebiet übernachtend, tagsüber auch in der weiteren Umgebung nach Nahrung suchend. Max. 9.11., 23.11. – 7 ad. Nullgebiet und im nahen Vorland der Grünen Insel, 22.11. – 31 ad. Kating gen E überfliegend, 5.12. – 6 ad./2 dj. NI-Areal, 12.12. – 7 ad./2 dj. Nullgebiet, 17.12. – 4 ad. Oldensworter Vorland. Dann erhöhten sich die Bestände wieder: 20.12. – 16 ad./3 dj. Nullgebiet, 25.12. – 19 ad. Olversumer Vorland, 27.12. – 7 ad./6 dj. Nullgebiet und 32 Ind. Grüne Insel.
Zwergschwan: Vor allem im November im Ästuar, u.a. 1.11. – insges. 36 ad./3 dj. Katinger Watt, hier am 4.11. – mind. 31 ad./4 dj. (u.a. H.J. August, J. Thieler), 9.11. – 5 ad. Oldensworter Vorland (M. Gottschling). Nach einer Pause am 30.12. wieder ein ähnliches Vorkommen mit 35 ad./6 dj. Nullgebiet/Grüne Insel.
Tundra-Saatgans: 21.11. – 1 Ind. Olversumer Vorland (B. Fischer).
Blässgans: 2.11. – 4.000-5.000 früh morgens auf dem Katinger Priel am Schlafplatz, 16.11. – mind. 1.243 Ind. Olversumer Vorland, 14.12. – mind. 620 Ind. NI-Areal (Schlafplatz). Tagsüber hielten sich in der Regel nur wenige Blässgänse in den Schutzgebieten auf (vgl. Gänsezählungen).
Nonnengans: 7.12. – mehr als 10.000 Ind. im Watt vor Vollerwiek übernachtend (nordwestl. der Eidermündung, ca. 5-7 km vom Eiderdamm entfernt), viele flogen von dort am Morgen direkt nach N-NW außerhalb des Berichtsgebietes.
Nilgans: 7.11., 27.11. – 1 bzw. 3 Ind. NI-Areal, 7.12. – 2 ad./3 dj., 9.12., 11.12., 27.12. – je 2 ad. NI-Areal; offenbar blieben die lokalen Brutvögel/Fml. in Nähe ihres Brutplatzes.
Schnatterente: max. 27.12. – 93 Ind. Katinger Watt.
Spießente: max. 27.12. – 84 Ind. Grüne Insel (vgl. STZ).
Trauerente: 18.11. – 1 M. tot im Spülsaum südl. Eidersperrwerk (länger tot), 20.11. – 1,2 Ind. tot im Spülsaum in Höhe Eiderdammflächen (noch recht frisch); wie üblich Totfunde nach Stürmen.
Eisente: 8.12. – 1 W. Speicherbecken; Gefieder verölt (STZ).
Schellente: 27.12. – 11,26 Ind. Katinger Watt; hier ähnlich hohe Bestände in beiden Monaten (vgl. STZ).
Gänsesäger: 5.12. – 4 Ind. Speicherbecken (B. Fischer), 27.12. – 5,1 Ind. NI-Areal und 2,1 Ind. auf der nahen Nordsee, 28.12. – 5,2 Ind. Nullgebiet (Y. Feldmeier); unauffälliges Vorkommen im milden Frühwinter.
Zwergsäger: Nicht häufig, u.a. 4.12. – 4 M. Schülperneuensiel/HEI und 1,7 Ind. Katinger Priel, 13.12. – 2,16 Ind. NI-Areal, 28.12. – 15,3 Ind. seeseitig am Eidersperrwerk (Y. Feldmeier).
Seeadler: Es wurde unübersichtlich: Neben dem lokalen Brutpaar (u.a. am 23.11., 12.12., 20.12. am Horst; Nestbau) hielten sich weitere Vögel vor allem an einem Schlafplatz im Wald bei Katingsiel auf. 10.11. – 4 immat., 1 ad./2 immat. (der Jungvogel saß abends auf einem größeren Horst, der Altvogel saß in unmittelbarer Nähe), 20.11., 23.11. – je 3 immat., 5.12., 24.12. – je 4 immat. NI-Areal/Grüne Insel/Olversumer Vorland (u.a. B. Fischer), 9.12. – erneut 1 ad. (beringt) und 1 immat. NI-Areal, 28.12. – 1 ad./2 immat. wieder am neuen Horst. Offensichtlich versucht sich ein zweites Paar im Katinger Wald anzusiedeln (ähnliche Beobachtungen im Vorwinter).
Kornweihe: 8.11., 9.11., 21.11., 23.11. – je 1 weibchenf. Ind. Eiderdammflächen, Nullgebiet, Grüne Insel, 1.12. – 1 M., 8.12., 9.12., 23.12. – je 1 weibchenf. Ind. im westlichen Katinger Watt.
Mäusebussard: Am 9.12. erbeutete ein Mäusebussard auf dem Katinger Priel eine weibliche Brandente (!) und brachte sie erfolgreich zum Kröpfen ans Ufer.
Rauhfußbussard: 8.11., 12.11., 17.11., 27.11., 17.12. – je 1-2 Ind. Eiderdammflächen, 5.12., 17.12. – 1 Ind. Grüne Insel/Olversumer Vorland, 30.12. – 1 Ind. Wesselburener Vorland.
Merlin: 26.11. – 1 Ind. Stare jagend über dem Olversumer Vorland, 29.12. – 1 M. Katinger Ackerflächen/Katingsiel.
Wasserralle: u.a. am 7.11. – 1 Ruf. NI-Areal, 23.11. – 3 Ruf. am Ringpriel im Katinger Wald; wie üblich in milden Wintern.
Blässralle: 23.12. – 35 Ind. Norderlochgraben/Katinger Ackerflächen; zudem kleine Gruppen auf den Brutgewässern am Katinger Priel/Nullgebiet.
Austernfischer: 28.12. – 50 Ind. Nullgebiet (Y. Feldmeier), 30.12. – ca. 100 Ind. Eidersperrwerk/NF.
Kiebitz: u.a. max. 8.11. – ca. 3.000 Ind. Eiderdammflächen, 16.11. – mind. 1.850 Ind. Katinger Ackerflächen, 17.11. – ca. 3.500 Ind. Eiderdammflächen, 26.11. – 3.480 Ind. Olversumer Vorland (vgl. STZ), 17.12. – mind. 6.000 Ind. Oldensworter Vorland, 24.12., 27.12. – 5.000-6.000 Ind. Grüne Insel/Olversumer Vorland.
Goldregenpfeifer: u.a. max. 8.11. – mind. 6.000 Ind. Eiderdammflächen, 16.11. – mind. 3.000 Ind. Olversumer Vorland und 1.200 Ind. auf den nahen Katinger Ackerflächen (vgl. STZ), 12.12. – 4.200 Ind. Eiderdammflächen, 24.12. – mind. 5.000 Ind. Grüne Insel/Olversumer Vorland. Am 28.12. schätzte T. Remmers den Bestand im Olversumer Vorland auf >10.000 Ind.
Kampfläufer: 5.11. – 1,3 Ind. Katinger Priel (Süd), 21.11. – 2 Ind. Eiderdammflächen (B. Fischer; vgl. STZ).
Bekassine: Im Rahmen von Wintervogelzählungen wurden Feuchtgrünländer begangen: 17.11. – 141 Ind. Eiderdammflächen, 26.11. – 43 Ind. westl. Oldensworter Vorland und 30 Ind. Olversumer Vorland, 27.11. – 15 Ind. Wesselburener Vorland; hohe Bestände wie in milden, wasserreichen Novembern üblich.
Zwergschnepfe: 10.11. – 1 Ind., 11.11. – 2 Ind am Ostufer Katinger Priel (Schilfstoppel), 12.11. – 2 Ind. Waldpriel (Schilfstoppel), 17.11. – 1 Ind. Eiderdammflächen (Grünland), 4.12. – 2 Ind. Oldensworter Vorland.
Waldwasserläufer: 8.11., 12.11. – 5 bzw. 3 Ind. Katinger Priel (NE), 23.11. – 4 Ind. Katinger Wald, 26.11. – 4 Ind. Oldensworter Vorland, 5.12. – 2 Ind. NI-Areal (B. Fischer); ähnliche Daten in den Vorjahren.
Sumpfohreule: 6.11. – 1 Ind. NI-Areal.
Eisvogel: 10.11. – 1 Verkehrsopfer an den südl. Eiderdammflächen. In der Eidermündung und im Oldensworter Vorland dürften sich 3-5 Ind. aufgehalten haben.
Kleinspecht: 28.12. – 1 Ruf. Katinger Wald/Waldsee; auch in den Vorjahren vereinzelt dort.
Feldlerche: Im Rahmen der Wintervogelzählungen am 17.11. – 28 Ind. Eiderdammflächen und 26.11. – 21 Ind. Olversumer Vorland in den weiträumig nassen Grünlandflächen.
Wiesenpieper: u.a. 17.11. – 37 Ind. Eiderdammflächen und 26.11. – 16 Ind. Oldensworter Vorland (West und zentral); kleine Gruppen in milden Wintern üblicherweise in den Feuchtgrünländern verteilt.
Strandpieper: 10.11. – 2 Ind. Katinger Priel (NE-Ufer), 26.11. – 3 Ind. Olversumer Vorland (West), 27.11. – 2 Ind. Wesselburener Vorland (West); regelmäßig in den Anwachszonen am Fluss.
Bergpieper: Einzelvögel am 1.11. – Nullgebiet (überfliegend), 17.11. – Eiderdammflächen, 26.11. – Olversumer Vorland.
Zilpzalp: 23.11. – 1 Ind. Katinger Wald.
Berghänfling: 27.11. – 35 Ind. Wesselburener Vorland (West) in einer Salzwiese; nicht häufig.
Schneeammer: 16.11., 20.11., 6.12. – 4-8 Ind. Meeresspülsaum Eiderdammflächen bis Sperrwerk; bislang wenige.
Säugetiere
Wasserspitzmaus: 1 Ind. in der Uferzone des Katinger Priels (gemähte Schilfstoppel, 9.11.) . Die Art ist vermutlich weiträumig im Ästuar verbreitet, wird aber nur selten nachgewiesen.
Wanderratte: Nach den Verkehrsopfern (Raum Husum-Tönning) zu urteilen war die Zahl der getöteten Wanderratten in diesem Jahr ähnlich hoch wie im Vorjahr, dem Maximalwert der letzten 15 Jahre. Vor allem nach der Maisernte wanderten die Ratten wieder verstärkt in die Siedlungen und Schutzgebiete ein.
Amphibien
Grasfrosch: Aufgrund des milden Wetters waren einige ad. noch im November aktiv, z.B. 9.11. – 8 ad. bei Arbeiten in Schilfstoppeln am Katinger Priel aufgescheucht.
Insekten
Wenige Großinsekten wurden noch beobachtet, so eine Blaugrüne Mosaikjungfern (12.11., Naturzentrum), Herbst-Mosaikjungern (12.11. – 2 M. Katinger Wald) und Große Heidelibellen (12.11. – 5 W. Katinger Wald), zudem je ein Admiral (4.11. – 1 Ind. südl. Katinger Priel), eine Dunkle Erdhummel (12.11. – 1 Königin Katinger Wald) und ein Tagpfauenauge (8.12. – Nullgebiet).
Beobachter waren u.a. L. Altenhöner, J. Autenrieth H.A. Bruns, J. Drescher, T. Hagemann, F. Hofeditz, P. Keuschen, T. Kreutle, St. Lindemann, J. Loris, M. Povel, L. Schlünß , J. Sohler, F. Waechter, T. Zeyn. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Nasser September, trockener Oktober
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Grünes Heupferd (Tettigonia viridissima) M. - Foto: Monika Povel
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Braune Randwanze (Gonocerus acuteangulatus) - Foto: Monika Povel
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Feuchtwiese - Foto: Monika Povel
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Großer Pappelbock (Saperda carcharias) - Foto: Monika Povel
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Juvenile Waldeidechse - Foto: Monika Povel
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Mondvogel (Phalera bucephala) Raupen - Foto: Monika Povel
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Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae) W. - Foto: Monika Povel
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Gänsesäger W. - Foto: Monika Povel
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Herbstfarben im Nullgebiet - Foto: Monika Povel
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Kiebitz - Foto: Monika Povel
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Alpenstrandläufer, Kampfläufer und Zwergstrandläufer - Foto: Monika Povel
Wetter
Der September war von Tiefdruckgebieten geprägt, die wechselhaftes Atlantikwetter brachten. Insgesamt wurden in diesem Monat in St. Peter-Ording 125 mm/m2 Niederschlag gemessen. Dabei fielen allein vom 3.9.-6.9. – 69 mm. Das Feuchtgrünland im Eiderästuar war in Folge weiträumig „nass“ – und die Heuernte war in Teilgebieten noch nicht beendet. Nach der ersten Woche (bis zum 11.9.) beruhigte sich das Wetter kurzzeitig, es wurde heiter, wolkig bei schwachem Wind. Dann folgten wieder tägliche Regenschauer bis zum 24.9. An eine Heuernte war weiterhin nicht zu denken. Der oft bedeckte Himmel und die vom Meer angewärmten Luftströmungen brachten ausgeglichen Höchsttemperaturen zwischen 16 und 19°C und Tiefsttemperaturen zwischen 11 und 15°C. Nur selten rutschten die Werte unter 8°C (9./10.9.) bei kurzzeitigem Hochdruckeinfluss. Am 15.9.-17.9. erreichten Reste eines Tropensturms das Wattenmeer mit Regenschauern und stürmischem Wind. Am 26.9. gelangte die Westküste in den Einfluss eines großen Russlandhochs, dass die Temperaturen nach klaren Nächten am Monatsende bis auf +5-6°C fallen ließ. Frühnebel und sonniges Wetter bei schwachem Wind waren die Folge. Der Vogelzug erreichte einen Höhepunkt.
Anfang Oktober änderte sich zunächst wenig am Wetter, es wurde aber wieder etwas wärmer. Erst die Tage vom 6.10.-8.10. brachten kräftigen Wind aus SE, Bewölkung und Regen (8 mm). Später drehte der Wind auf NE. Die Temperaturen erreichten in der ersten Dekade milde 14-18°C. Am 9.10. gelangte die Westküste erneut in den Einflussbereich eines Russlandhochs mit östlichen Winden und Sonnenschein bei sinkenden Temperaturen. Vom 11.10. bis 13.10. gab es bei Sonnenaufgang erstmals in diesem Herbst leichten Bodenfrost. Tagsüber wurden max. 8-9°C erreicht. Es folgten wenige regnerische, trübe Tage in denen am 14.10. und vom 16.10.-18.10. insgesamt 16 mm Niederschlag fielen. Die zweite Monatshälfte wurde wieder etwas milder (max. 10-14°C) mit nur zwei kalten Nächten am 20.10. (2°C) und 27.10. (3°C). Mit dem Ende der zweiten Dekade setzte sich wieder sonniges und trockenes Wetter durch - am 21.10. bei böigem Wind aus SW. Der Ausklang des Monats war bei ruhigem Hochdruckwetter sonnig mit Morgennebel, schwachwindig und mild – der Oktober insgesamt deutlich regenärmer als nach dem Mittel der Jahre 2000 bis 2014 zu erwarten wäre.
Springtidenzählungen
Springtidenzählungen wurden im Katinger Watt am 15.9. und 29.9., am 12.10. und 26.10. durchgeführt. Bedingt durch die verbreitet nassen Böden suchten viele Arten tagsüber nicht in den Schutzgebieten, sondern auf den abgeernteten landwirtschaftlichen Flächen der Umgebung nach Nahrung oder rasteten hier. Erst mit dem weiteren Absenken des Wasserstandes im Katinger Priel wurde dieser als Nahrungsgewässer interessanter und Wasservögel stellten sich vermehrt ein. Maisernte und der Umbruch der Felder lockten im Oktober erneut viele Vögel aus den Schutzgebieten in die weitere Umgebung des Ästuars:
Zwergtaucher (16/9/7/13), Haubentaucher (6/5/8/8), Schwarzhalstaucher (0/1/0/0), Kormoran (11/12/7/16), Graureiher (9/15/17/20), Silberreiher (1/3/1/4), Höckerschwan (0/1/8/3), Zwergschwan (0/0/0/17), Singschwan (2/0/3/4), Tundra-Saatgans (0/0/0/2), Kurzschnabelgans (0/0/0/4) Blässgans (2/0/2/12), Graugans (1.168/1.507/835/757), Kanadagans (0/20/0/0), Nonnengans (167/4.570/6.340/3.974), Nilgans (0/2/0/7), Brandente (200/17/14/25), Pfeifente (151/644/489/776), Krickente (202/762/383/314), Schnatterente (12/74/398/0), Stockente (361/702/162/287), Spießente (40/884/40/97), Löffelente (13/38/142/144), Reiherente (14/26/13/19), Tafelente (104/14/120/93), Schellente (9/1/1/0), Gänsesäger (0/0/0/4), Seeadler (1/6/3/3), Rohrweihe (4/0/0/0), Mäusebussard (2/4/1/8), Habicht (0/0/1/0), Turmfalke (4/3/3/5), Wanderfalke (0/2/0/1), Wasserralle (0/2/0/0), Teichralle (0/6/0/0), Blässralle (57/16/16/28), Austernfischer (1/0/0/0), Säbelschnäbler (4/5/0/2), Sandregenpfeifer (260/0/23/7), Goldregenpfeifer (0/85/575/9.227), Kiebitz (778/5.421/507/5.022), Alpenstrandläufer (1.960/1.000/613/579), Sanderling (0/0/0/21), Zwergstrandläufer (6/0/0/0), Sumpfläufer (1/0/0/0), Kampfläufer (0/4/0/2), Bekassine (0/2/6/13; deutlich mehr Vögel im Gebiet versteckt), Großer Brachvogel (742/50/305/165), Flussuferläufer (6/0/0/5), Waldwasserläufer (0/3/0/0), Grünschenkel (0/5/2/0), Dunkler Wasserläufer (5/0/0/7), Rotschenkel (0/20/6/0), Lachmöwe (92/155/0/475), Sturmmöwe (4/295/1/4), Mantelmöwe (1/0/1/3).
Gänszählungen
Bei Gänsezählungen, die die gesamte Eidermündung abdeckten, wurden am 5./6.10. und 19.10. insgesamt Tundra-Saatgänse (9/0), Graugänse (3.606/3.360), Blässgänse (135/398), Kanada- (9/0) und Nonnengänse (10.216/19.355) erfasst.
Weitere Beobachtungen
Vögel
Weißstorch: 23.9. – 1 ad./ 6 dj. im Ort Kating abends auf einem Hausdach rastend (alle auf Föhr und in Dithmarschen beringt).
Silberreiher: Im September Einzelvögel im Katinger Watt, max. 29.9. – 3 Ind., 30.9. – 5 Ind. Im Okt. täglich 1-4 Ind., die in der Regel verstreut in den Feuchtgrünländern nach Nahrung suchten; unauffällig.
Löffler: 9.9. – letztmalig 1 Ind. Olversumer Vorland (F. Holland).
Singschwan: ab 11./12.9. bis Mitte Okt. regelmäßig 2 ad. (Paar) NI-Areal und Umgebung (u.a. F. Holland). Die Vögel verhielten sich unstet und flogen weiträumig umher, suchten tagsüber auch auf den Feldern der Umgebung Nahrung. Max.: 21.10. – 2 ad./1 dj. Waldsee und 29.10. – 3 ad. Nullgebiet (B. Fischer); unauffällig.
Zwergschwan: 8.10. – mind. 83 ad. Katinger Priel und Speicherbecken, 24.10. – 69 ad./7 dj. Katinger Priel (Süd), 29.10. – max. 64 ad./ 7 dj. Nullgebiet und 3 ad./1 dj. Waldsee (u.a. B. Fischer). Die Schwäne flogen teilweise tagsüber zur Nahrungssuche gen Süden über die Eider in die dithmarscher Köge.
Kurzschnabelgans: 13.10. – 1 ad. Olversumer Vorland (vgl. STZ).
(Tundra-)Saatgans: 6.10. – 9 Ind. Karolinenkoog, 19.10. – 2 Ind. Naturzentrum überfliegend gen NE (vgl. STZ).
Schneegans: 7.9. – 1 dz. Karolinenkoog (M. Gottschling); 19.47 h gen S.
Streifengans: 17./18.9. – 1 ad. Katinger Ackerflächen/Eiderdammflächen (u.a. M. Feldhoff, F. Schrauth).
Blässgans: Zunächst erschienen wenige Einzelvögel, am 29.9. – erstmals 5 Ind. Eiderdammflächen (M. Tenhaeff), am nächsten Tag bereits mind. 600 Ind. in diesem Grünland. 17.10. – 1.300 Ind., 28.10. – 2.300 Ind. am Schlafplatz auf dem nordöstl. Katinger Priel. In der Morgendämmerung wurden die Gänse täglich von Seeadlern aufgescheucht. Tagsüber hielten sich stets nur wenige Blässgänse im Katinger Watt auf.
Kanadagans: 6.9., 9.9. und 18.9. – 11, 15 bzw. 14 Ind. Eiderdammflächen und Grüne Insel (vgl. STZ). Kleine Gruppen blieben in diesem Jahr erstmals über einen langen Zeitraum seit Ende Mai im Eiderästuar. Zudem wurden erneut ein Altvogel und eine Hybride notiert (am 21.9.). Vermutlich diese zwei Vögel hielten sich erstmals in der 3. Maidekade hier auf.
Nonnengans: Im September stieg der Rastbestand im Katinger Watt zunächst langsam: 3.9. – 12 Ind., 8.9. – 70 Ind., 18.9. – 108 Ind. (F. Schrauth), 24.9. – 190 Ind., am 28.9. schließlich ca. 350 Ind. Dann begann der rasche Zuzug: 30.9. – 3000-4000 Ind. Eiderdammflächen und ca. 3.000 Ind. Oldensworter Vorland (ganztägig Zug von E). Die Gänse übernachteten im Watt vor der Eidermündung.
Ringelgans: 14.9. – 7 Ind. Eiderdammflächen; selten zu dieser Jahreszeit.
Nilgans: im Brutgebiet, dem NI-Areal, am 8.9. und 26.9. – je 1 Ind., am 25.9. – 2 ad. (vgl. STZ). Im Okt. mehrfach 3 dj. oder 2 Ind. (Paar) im NI-Areal, nordöstl. Kating und Katingsiel (Maisstoppel); max. 27.10. – 2 ad./5 dj. NI-Areal.
Rostgans: 25.9. – 2 weibchenf. Ind. NI-Areal.
Stockente: 27.9. – bei hohen Wasserständen im Grünland begannen sich erste Paare in potentiellen Brutterritorien aufzuhalten.
Knäkente: 27.9. – 1,1 Ind. NI-Areal; selten im Herbst notiert.
Spießente: 30.10. – 695 Ind. Katinger Priel (A. Neu; vgl. STZ). Spießenten beteiligten sich an den Nahrungsflügen auf die Ackerflächen der Umgebung.
Bergente: 22.9. – 1,1 Ind. Speicherbecken (A. Szwagierczak). In diesem Sommer gelang ein erster Brutnachweis dieser, im Eiderästuar seltenen, Art.
Gänsesäger: 27.10. – erste 4 W. NI-Areal.
Seeadler: 17.10. – mind. 6 Ind. flogen in der Morgendämmerung aus dem Katinger Wald (NE) kommend gen W zu den Schlafplätzen der Gänse im Watt. Der Rastbestand der Seeadler konnte nicht ermittelt werden, es dürften sich zeitweise bis ca. 10 Ind. im Ästuar aufgehalten haben.
Rohrweihe: 3.10., 6.10. – je 1 weibchenf. Ind. Wesselburener Vorland und Karolinenkoog, 23.10. – 1 ad. W. + 1 dj. westl. Oldensworter Vorland gen S; letzte Wegzügler im Oktober.
Merlin: 25.9. – 1 Ind. Eiderdammflächen (M. Kühn, C. Piening, A. Schacht), 29.9. – 2 dz. dort am Seedeich (M. Tenhaeff), 30.10. – 1 Ind. NI-Areal (A. Neu).
Wanderfalke: Die langjährigen Winterreviere wurden im September wieder besetzt: Nullgebiet/Grüne Insel (1 ad.), Eiderdammflächen/Katinger Priel (1 ad. und 1 dj.), Oldensworter Vorland (2 ad./Rufe, Flugspiele und 1 dj.).
Blässralle: Die mit einer Halsbandmanschette gekennzeichnete Ralle „OJM“, die sich am 17.7., 19.7.2014 und am 14./15.5., 24.5., 21.6.2015 unter den Brutvögel im Nullgebiet aufhielt (u.a. O. & B. Ekelöf), wurde am 21.11.2013 im 1. Kalenderjahr bei Sevilla/Südspanien im Winterquartiert markiert. Bislang liegen über diese lange Distanz nur wenige Funde vor (Vogelzugatlas).
Kranich: 15.10. – 43 dz. Katinger Ackerflächen, 11.04 h gen E.
Säbelschnäbler: regelmäßig noch kleine Gruppen auf den Eiderwatten, max. 20.9. – ca. 25 Ind., 29.9. – ca. 27 Ind. (vgl. STZ). Am 1.10., 9./10.10. – max. 9 Ind. Katinger Priel.
Goldregenpfeifer: 25.9. – 3.100 Ind. Eiderdammflächen (M. Kühn, C. Piening, A. Schacht), am 28.9. – noch 2.700 Ind., 29.9. – ca. 4.500 Ind. auf den Eiderwatten rastend. Auch im Oktober hohe Rastbestände, u.a. 3.10. – ca. 6.000 Ind. Wesselburener Vorland, 21.10. – mind. 2.000 Katinger Ackerflächen, 25.10. – mind. 3.000 Ind. Eiderdammflächen (vgl. STZ) und 28.10. – ca. 2.500 westl. Oldensworter Vorland.
Kiebitz: 4.9., 23.10. – 1.500-1.600 Ind. westliches Oldensworter Vorland, 9./10.9. – ca. 3.000 Ind. Grüne Insel, 28.9. – 4.500 Ind. Eiderdammflächen. Im Katinger Watt wurden im Rahmen der STZ über 5.000 Kiebitze erfasst, im gesamten Ästuar dürften in dieser Zeit max. 10.000 Ind. gerastet haben.
Zwergstrandläufer: 22.9. – 13 Ind., 25.9. – 7 Ind. Nullgebiet (u.a. A. Szwagierczak); letztmalig am 12.10. – 3 Ind. Katinger Priel (Süd).
Sumpfläufer: im Nullgebiet am 3.9. – 1 Ind. (J. Stipp), 6./7.9. – 1 dj. (M. Kühn, C. Stohl, T. Ortmann, C. Prizkall), 8.9. 1-2 Ind. (C. Stohl), 8.9. – 1 dj., 9.9. und 11.9. – 1 dj. (C. Stohl), am 28.9. – 3 ad. Eiderdammflächen.
Kampfläufer: noch im Okt. regelmäßig 5-7 Ind. im Katinger Watt.
Bekassine: Im „nassen“ Feuchtgrünland rasteten in der zweiten Septemberhälfte viele Hundert Bekassinen. Die auffälligsten Tage waren die um den 26.9., als kurzfristig ein deutlicher Bestandszuwachs erkennbar wurde, offenbar ein Zugstau. Auch später wurden hohe Rastbestände im Feuchtgrünland (u.a. 19.10. – ca. 380 Ind. nördl. Eiderdammflächen auf ca. 1/5 der Fläche) und in der Anwachszone am Fluss (u.a. 23.10. – 65 Ind. im westl. Oldensworter Vorland) ermittelt.
Zwergschnepfe: 12.9. – 1 Ind. Ostufer Katinger Priel, 28.10.-30.10. – 2,5 bzw.4 Ind. Fuchsinsel/NI-Areal; flogen bei Mäharbeiten auf. 19.10. – 2 Ind. Eiderdammflächen, 23.10., 28.10. – 1 bzw. 3 Ind. westl. Oldensworter Vorland (Niederterrasse; Mäharbeiten).
Großer Brachvogel: 25.10., 27.10. – max. 390 Katinger Priel (vgl. STZ).
Regenbrachvogel: 20.9. – noch 1 Ind. Nordseewatten vor den Eiderdammflächen.
Uferschnepfe: 3.9. – 1 flügelverletztes Ind. Eiderdammflächen.
Waldwasserläufer: regelmäßig am Rand der weitgehend abgelassenen Gewässer im Katinger Watt; max. 2.10. – 13 Ind. Waldpriel, 23.10. – 4 Ind. Oldensworter Vorland (Niederterrasse).
Dunkler Wasserläufer: 27.10. – noch ca. 30 Ind. Eiderdammflächen.
Rotschenkel: 9.10., 11.10. – mind. 137 bzw. 163 Ind. Katinger Priel.
Odinshühnchen: 7.9. – 1 dj. Eiderdammflächen (T. Ortmann, G. Pirzkall, C. Stohl).
Sumpfohreule: 22.10. – 2 Ind. seeseitig am Teerdeich/Eiderdammflächen.
Waldkauz: 8.9. – 1 Ind. NI-Areal; bislang sehr selten im Eiderästuar.
Mausersegler: 17.9. – ein später Dz. Katinger Priel.
Feldlerche: Gegen Ende des Monats setzte der Wegzug merklich ein, am 26.9. – mäßiger, am 29.9. – starker Zug.
Ohrenlerche: 29.10. – 2 Ind. Fuchsinsel/NI-Areal.
Rauchschwalbe: ein auffällig starker Zugtag war der 24.9.
Spornpieper: 24.10. – 1 dj., anhaltend rufend NI-Areal, 08.20 h gen S.
Bergpieper: 15.10. – erste 3 Ind. NI-Areal.
Strandpieper: Vor allem in der letzten Oktoberdekade regelmäßig rastend; max. 5 Ind. im westl. Oldensworter Vorland (Niederterrasse), max. 2 Ind. Fuchsinsel/NI-Areal und Einzelvögel am Seedeich in Höhe der Eiderdammflächen.
Bachstelze: 29.10. – 1 Ind. Nullgebiet (B. Fischer), 30.10. – 1 Ind. Fuchsinsel/NI-Areal; deutlich geringere Bestände als noch vor wenigen Jahren vor den kalten Wintern.
Gebirgsstelze: wie üblich einzelne Dz., u.a. 6.9. – 1 Ind. am Katinger Priel rastend, 24.9. – 1 dz. Eiderdammflächen, 09.53 h gen S, am 25.9. – hier 1 dz. gen N (M. Kühn, C. Piening, A. Schacht), 28.10. – 1 Ind. westl. Oldensworter Vorland rastend.
Steinschmätzer: 8.10. – noch 4 Ind. Seedeich in Höhe der Eiderdammflächen.
Gelbbrauen-Laubsänger: 22.9. – 1 Ind. Naturzentrum, 25.9. – 2 Ind. Nullgebiet (u.a. M. Kühn); nach den Erfahrungen der letzten Jahre vermutlich weitere im Katinger Wald.
Bartmeise: An mehreren Tagen drei Gruppen im westl. Oldensworter Vorland; max. 28.10. – 35-40 Ind.
Raubwürger: 15.10. – 1 Ind. Speicherbecken in einer halboffenen Weide.
Fichtenkreuzschnabel: 25.9. - >2 Ind. Nullgebiet (M. Kühn, C. Piening, A. Schacht), am 26.9. – 6 dz. NI-Areal, 08.02 h gen S.
Schneeammer: 29.9. – 1 Ind. Seedeich/Eiderdammflächen (M. Tenhaeff); die erste des Winters.
Zebrafink: 1./2.10. – 5 ad., alle weiß, Naturzentrum; mit Züchterringen. Die Vögel hielten sich überwiegend in Nähe von Feldsperlingen auf, verschwanden aber wieder nach wenigen Tagen.
Reptilien
Waldeidechse: Das einzig bekannte Vorkommen in der Eidermündung am Weg zum Beobachtungsturm Eiderdammflächen bestand am 27.9. aus mind. 2 ad./3 dj.; erstmals Nachweise von Jungtieren hier.
Säugetiere
Wanderratte: Mit der Maisernte im Oktober stieg wieder die Zahl der überfahrenen Ind. sprunghaft an.
Marderhund: Der deutliche Anstieg der Nachwiese hielt an: Am 11.9., 14.9.,18.9., 26.10. und 28.10. wurden weitere (diesj.) Marderhunde im Katinger Watt und Oldensworter Vorland erlegt. Hinzu kam der Totfund eines Jungtieres im Meeresspülsaum an der Badestelle im Wesselburener Koog/Eidersperrwerk am 7.9.
Seehund: Der Rastplatz in der Eidermündung löste sich im Laufe des Septembers bis auf wenige Tiere auf. Maximal waren am 3.9., 8.9. – 8 ad./2 dj. bzw. 9 ad./2 dj. anwesend, Ende September und im Oktober nur noch wenige Tiere (ausnahmsweise am 13.10. – 7 Ind.).
Insekten
Libellen:
Das Flugjahr einiger Libellenarten dürfte erst Anfang November enden, auch die Herbstvorkommen blieben auffällig gering. Die bislang spätesten Nachweise waren:
Weidenjungfer (2.9. – 1 Ind. Katinger Wald; unauffälliges Vorkommen), Blaugrüne Mosaikjungfer (max. 3.9. – 11,3 Ind. Katinger Wald, letzte Beobachtung am 25.10.), Herbst-Mosaikjunger (max. 3.9. – 17,3 Ind. Katinger Wald, letzte Beobachtung am 5.10.), Blutrote Heidelibelle (max. 3.9. – 8 M. Katinger Wald, letzte Beobachtung am 11.10.), Gemeine Heidelibelle (2.9., 15.9. – je 1 W. Katinger Wald), Große Heidelibelle (u.a. 7.9. – 15,3 Ind. Eiderdammflächen/Eiablage, 1.10. – mind. 19,12 Ind. Nullgebiet, 11.10. – 3,9 Ind. Katinger Wald; letzte Beobachtung am 25.10.), Schwarze Heidelibelle (3.9. – 1 W. Katinger Wald). Auffällig war nur das bislang stärkste Auftreten der Großen Heidelibelle in den letzten Jahren.
Tagfalter:
Arten, die als Falter überwintern zeigten sich letztmalig: Zitronenfalter (28.9.; bislang spätester Nachweis), Tagpfauenauge (11.10.), Admiral (25.10., Naturzentrum), C-Falter (26.10.; spätester Nachweis) und Kleiner Fuchs (28.10.). Letzte Flüge wurden beobachtet von Grünader-Weißling und Kleiner Kohlweißling (3.9.), Kleiner Heufalter (9.9.), Waldbrettspiel (15.9.; sehr spät), Großer Kohlweißling (3.10.; spätester Nachweis).
Wandernde Falter: Distelfalter (30.9. – 1 dz. gen S Eiderdammflächen; recht spät), Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum; je 1 Ind. 3.9., 15.9. im Naturzentrum; die bislang spätesten Nachweise).
Wildbienen:
Furchenbiene (Lasioglossum leucozonium): 7.9. – 1 W. Eiderdammflächen, Braunbürstige Hosenbiene (Dasypoda hirtipes): 7.9. – 3,19 Ind. in einer Kolonie auf den Eiderdammflächen, hier am 18.9. mind. 5 tote W.
Nicht genannte Beobachter/-innen waren L. Altenhöner, J. Autenrieth, H.A. Bruns, M. Espenschied, F. Hofeditz, J. Loris, J. Nedele, M. Povel, L. Schlünß, F. Waechter.
Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt.
August
Wettermix im Norden - und das übrige Deutschland schwitzte …
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Admiral (Vanessa atalanta) an Strandaster - Foto: Monika Povel
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Pollenbeladene Braunbürstige Hosenbiene (Dasypoda hirtipes) W. - Foto: Monika Povel
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Haussperling M. mit Waffenfliege (Stratiomys singularior) - Foto: Monika Povel
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Küsten-Seidenbiene (Colletes halophilus) W. - Foto: Monika Povel
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Bauliche Maßnahmen vor den Hütten für die Brutsaison 2016 - Foto: Monika Povel
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Rainfarn-Seidenbiene (Colletes daviesanus) W. - Foto: Monika Povel
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Ringeltaube - Foto: Monika Povel
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Landschaftspfleger - Rouge des prés-Kühe - Foto: Monika Povel
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Steinschmätzer 1er W. - Foto: Monika Povel
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Säbeldornschrecke (Tetrix subulata) W. - Foto: Monika Povel
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Waldeidechse - Foto: Monika Povel
Wetter
Ein durchwachsener Hochsommer an der Westküste ließ die Hitze in den übrigen Bundesländern nur erahnen. Norddeutschland lag häufig an einer Luftmassengrenze, die das atlantische Klima mit Wolken und Regenschauern an der Küste vom heißen Hochdruckwetter im Binnenland trennte. Die Luftdruck- und Temperaturkurven schwankten entsprechend deutlich. Dabei startete der Monat auch am Wattenmeer zunächst mit Sonne, leichter Bewölkung und wenig Wind. Die Temperaturen erreichten in der ersten Woche max. 29°C am 3.8. und 6.8., fielen nach klaren Nächten aber auch auf 8°C. Bodennah wurden am 1.8. nur +3°C erreicht.
Am 8.8. beendete ein kurzes Gewitter mit einem heftigen Regenschauer das schwül-warme Wetter. Dem folgte ein wolkiger, kühler Wettermix bis zur Monatsmitte (10.8. – Nachtregen, 14.8. – leichtes Gewitter, max. 27°C). Insgesamt fielen in der ersten Monatshälfte etwa 18 mm Niederschlag. Die zweite Monatshälfte sollte mit >59 mm/qm folgen. Die Nacht des 15.8. brachte erneut ein heftiges Gewitter mit vielen Blitzen, Starkregen und Sturmböen. Es folgte am 17.8. eine Abkühlung mit Dauerregen an den folgenden Tagen (am 18.8. – 22 mm/qm; nur max. 17°C). Die letzte Augustdekade begann mit Frühnebel, es wurde etwas sonniger und wärmer (22.8. – max. 26°C), aber bereits am 25.8. und am 27.8. folgten wieder stürmische Regenschauer aus West. Der Monat endete erneut mit einem heftigen Gewitter in der Nacht. Rechnerisch war der August 2015 durchschnittlich, etwas zu trocken, etwas zu warm mit wenig Starkwind. Vor allem in der zweiten Augusthälfte mussten die Heu- und Pflegemahden in den Schutzgebieten eingestellt werden, da der nasse, aufgeweichte Boden die Maschinen nicht hielt.
Springtidenzählungen
Die Springtidenzählungen wurden im Katinger Watt am 3.8. und 19.8. durchgeführt: Zwergtaucher (8/10), Haubentaucher (19/23), Schwarzhalstaucher (2/0), Kormoran (18/18), Graureiher (11/9), Silberreiher (2/0), Löffler (30/0), Höckerschwan (8/3), Blässgans (0/1), Graugans (1.216/751), Streifengans (1/0), Kanadagans (24/10), Nonnengans (2/8), Nilgans (0/3), Brandente (20/135), Pfeifente (8/35), Krickente (107/170), Schnatterente (116/41), Stockente (1.454/1.095), Löffelente (1/27), Reiherente (104/125), Tafelente (206/397), Schellente (3/3), Rohrweihe (2/1), Wiesenweihe (0/1), Mäusebussard (2/3), Habicht (0/1), Turmfalke (3/0), Blässralle (80/60), Teichralle (0/1), Austernfischer (82/0), Säbelschnäbler (123/44), Flussregenpfeifer (6/0), Sandregenpfeifer (61/644), Seeregenpfeifer (3/0), Goldregenpfeifer (3/0), Kiebitzregenpfeifer (9/0), Kiebitz (104/5), Alpenstrandläufer (150/204), Sichelstrandläufer (4/1), Zwergstrandläufer (3/4), Bekassine (9/21), Uferschnepfe (9/0), Pfuhlschnepfe (17/155), Großer Brachvogel (568/328), Regenbrachvogel (1/0), Flussuferläufer (19/9), Waldwasserläufer (1/1), Bruchwasserläufer (7/3), Grünschenkel (579/41), Dunkler Wasserläufer (22/26), Rotschenkel (486/163), Steinwälzer (2/0), Lachmöwe (174/50), Sturmmöwe (19/127), Mantelmöwe (1/0), Heringsmöwe (2/0), Silbermöwe (1/3), Flussseeschwalbe (2/0) und Küstenseeschwalbe (2/0). Die Vorkommen der weitaus meisten Arten lagen unter denen des Vorjahres, Ausnahmen waren u.a. Löffler, Kanadagans, Tafelente, Großer Brachvogel und Pfuhlschnepfe. Viele Vögel hielten sich wegen der Getreideernte auf den umliegenden Stoppel- und Ackerflächen auf (Gänse, Stockente, Kiebitz, Möwen, Stare). In den Schutzgebieten war zwar eine große Artenvielfalt zu beobachten, die Rastvorkommen der meisten Arten blieben hier tagsüber aber gering.
Weitere Beobachtungen
Vögel
Schwarzhalstaucher: 12./13.8. – bis 2 Ind. NI-Areal; wohl lokale Brutvögel und deren Nachwuchs.
Löffler: max. 4.8. – 36 Ind., 20.8. – 19 Ind., 23.8. – noch 6 Ind., 28.8. – 3 Ind.; zeitweise pendelten die Löffler zwischen dem NI-Areal und dem Nullgebiet.
Blässgans: 14./15.8. – 1 ad. NI-Areal (vgl. STZ); wohl durchgehend anwesend.
Streifengans: regelmäßig 1 ad. unter Graugänsen NI-Areal/Eiderdammflächen (u.a. T. Epple).
Kanadagans: max. 16.8. – 21 Ind. Eiderdammflächen und 5 Ind. Karolinenkoog/HEI, 23.8. – 25 Ind., 26.8. – 26 Ind. Eiderdammflächen. Kleine Gruppen hielten sich seit Anfang Juni im Ästuar auf, mausernten am Katinger Priel. Die Aufenthaltsdauer der Kanadagänse nahm in den letzten Jahren zu. Einige der Gänse zeigten eine verringerte Fluchtdistanz.
Nonnengans: max. 21.8. – 48 Ind. Eiderdammflächen; durchgehend Einzelvögel oder kleine Gruppen anwesend.
Bergente: 11.8. – W. mit 3 großen Küken Katinger Wald; bekannte Fml.
Fischadler. 6.8., 14.8., 16.8. – durchziehende Einzelvögel Katinger Watt.
Wiesenweihe: 16.8. – 1 W., 20.8. – 1 M./2 weibchenf. Ind., 27.8. – 1 dj. Eiderdammflächen, 28.8. – 1 Ind. und 29.8. – 1 ad. W. NI-Areal; relativ häufig in diesem August durchziehend.
Merlin: 25.8. – 1 W. Katinger Ackerflächen.
Sandregenpfeifer: max. 13.8. – 645 Ind. Nordseewatten vor Eidersperrwerk, 30.8. - >500 Ind. Nullgebiet (W. & M. Schumann); vgl. STZ.
Goldregenpfeifer: max. 30.8. – ca. 200 Ind. Eiderdammflächen; bislang geringe Vorkommen. Im Wesselburener Koog/HEI rasteten größere Schwärme auf den frisch umgebrochenen Ackerflächen.
Kiebitzregenpfeifer: 4.8. – max. ca. 350 Ind. nördl. Eiderwatten (M. Rathgeber).
Uferschnepfe: 25.8.-31.8. – mind. 2 Ind. Eiderdammflächen.
Pfuhlschnepfe: 4.8. – ca. 500 Ind., 13.8. – 324 Ind. Eiderwatten (u.a. M. Rathgeber).
Sumpfläufer. 26.8. – 3 ad. Eiderdammflächen (u.a. N. Mandl, M. Roetten), 27.8. – 1 dj. Nullgebiet (M. Hennenberg)
Knutt: 4.8. – ca. 200 Ind. nördl. Eiderwatten (M. Rathgeber).
Rotschenkel: 4.8. – max. ca. 700 Ind. nördl. Eiderwatten (M. Rathgeber).
Odinshühnchen: 21.8.-28.8. – 2 dj. Eiderdammflächen.
Steppenmöwe: 11.8., 13.8. – 1 immat. (2. KJ) Eidersperrwerk und Eiderwatten bei Tönning.
Lachseeschwalbe: 4.8. – 1 Ind. Eidersperrwerk gen N überfliegend (C. Piening).
Brandseeschwalbe: 27.8. – 1 ad. Eidersperrwerk/NF (M. Hennenberg).
Weißflügel-Seeschwalbe: 9./10.8. – 1 ad. Ükld. Katinger Priel (Süd).
Trauerseeschwalbe: 10.8. – 2 SK Katinger Priel (Süd), 25.8., 27.8. – 1 dj. Katinger Priel/NI-Areal.
Eisvogel: vermehrt umherfliegende Einzelvögel, die auch an ungewöhnlichen Orten erschienen u.a. 7.8. (Oldensworter Vorland), 21.8. (Naturzentrum).
Rauchschwalbe: 25.8. – noch zwei Nester mit großen Küken NI-Areal und 3 besetzte Nester am Beobachtungsturm/Eiderdammflächen. Die Küken flogen in der Schlechtwetterperiode am Monatsende aus.
Uferschwalbe: 25.8. – ca. 400 Ind., 29.8. – ca. 200 Ind. Katinger Priel (Süd); bei Regen und Wind nach Nahrung suchend.
Wiesenpieper: 27.8. – noch 2 fütternde ad. NI-Areal.
Säugetiere
Marderhund: Am 5.8., 14.8., 17.8. wurden diesj. Marderhunde im Katinger Watt und Oldensworter Vorland erlegt; der Bestand scheint weiter anzusteigen.
Wanderratte: Nach der Getreideernte stieg die Anzahl der überfahrenen Ratten auf Eiderstedt sprunghaft; ein bekanntes Phänomen (vgl. Borkenhagen 2011: Säugetieratlas SH).
Wühlmäuse: immer noch eine hohe Bestandsdichte in den Grünländern.
Reptilien
Waldeidechse: 4.8., 13.8. – je 1 ad. am Straßensaum der Landesstraße an den nördlichen Eiderdammflächen; hier am 21.8. – ein überfahrenes ad. M. Am 30.8. hielten sich 2 ad. am nahen Weg zum Beobachtungsturm auf.
Insekten
Libellen:
Im Sommer 2015 auffällig wenige Libellen im Ästuar (eine Auswahl):
Gemeine Pechlibelle (u.a. 13.8. – ca. 300 Ind. westl. Oldensworter Vorland; wie üblich die deutlich häufigste Kleinlibelle), Kleines Granatauge (13.8. – 2,1 Ind. westl. Oldensworter Vorland/Kopula; bekanntes Vorkommen).
Braune Mosaikjungfer (6./7.8., 13.8. – je 1-2 Ind. Oldensworter Vorland und Katinger Wald, am 13.8. – Eiablage), Blaugrüne Mosaikjungfer (wie im Vormonat verbreitet, aber nirgends häufig, u.a. 13.8. – 11 M. südl. Katinger Wald), Herbst-Mosaikjungfer (9.8. – erste nicht ausgefärbte M. Katinger Wald, max. 23.8. – 37 Ind. östl./zentraler Katinger Wald, 30.8. – 22,3 Ind. nördl. Katinger Wald), Grüne Mosaikjungfer (max. 13.8. – 4,28 Ind./viele Eiablagen westl. Oldensworter Vorland).
Blutrote Heidelibelle (verbreitet, u.a. 8.8. – 16,3 Ind./Paarung südl. Katinger Wald, 23.8. – 16,2 Ind. südöstl. Katinger Wald), Gemeine Heidelibelle (23.8. – erste 2 M. Katinger Wald).
Tagfalter:
Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae; letztmalig 2.8. – 9 Ind. Nullgebiet).
Faulbaumbläuling (Celastrina argiolus; einzelne Falter am 3.8., 9.8., 11.8. – Naturzentrum, Kating und Nullgebiet; stets selten und verstreut im Eiderästuar), Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus; in diesem August nicht häufig, max. 7.8. – 19 überwiegend M. Ostufer Katinger Priel, 7,3 Ind. östl. Katinger Wald), Kleiner Heufalter (Coenonympha pamphilus; wie üblich verbreitet aber nirgends häufig, so 15.8. – 16 Ind. NI-Areal, 20.8. – 29 Ind. Kiek ut und Grüne Insel), Großes Ochsenauge (Maniola jurtina; letzte Falter am 20.8. Grüne Insel), Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus; letztmalig balzende Falter am 13.8.).
Nachtfalter:
Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum; 20.8. – 1 Ind. Naturzentrum), Pappelkarmin (Catacola elocata; 20.8. – 1 Totfund Naturzentrum).
„Wespen“:
Blaue Goldwespe (Trichrysis cyanaea; 1.8. – 1 W. Kating), Gemeine Goldwespe (Chrysis ignita; je 1 W. am 13.8., 2.8. Katinger Wald und NI-Areal; regelmäßig nachgewiesen).
Töpfergrabwespe (Trypoxolon figulus; 1.8. – 2 W. Kating).
Dickfühler-Lehmwespe (Symmorphus crassicornis; 1.8., 2.8., 9.8., 15.8. – je 1-4 Ind. Naturzentrum und NI-Areal).
Fliegenspießwespe (Oxybelus bipunctatus; 23.8. – mind. 20 Ind. Katinger Wald in einer Kolonie am Ringpriel).
Bienen:
Furchenbiene (Halictus confusus; 14./15.8. – max. 23 M. NI-Areal; Art erstmals bestimmt), Furchenbiene (Lasioglossum calceatum; 22.8. – 2 M. Nullgebiet).
Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum; 1.8. – 1 W. Kating).
Küsten-Seidenbiene (Colletes halophilus; 22.8. – 1 W. außendeichs am Eiderdamm; Erstnachweis), Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus; 2.8.-.22.8. regelmäßig 1-2 Ind. NI-Areal, Kiek ut und Nullgebiet, max. 20.8. – 8 W. am Kiek ut; Erstnachweis).
26.8.-30.8. – Braunbürstige Hosenbiene (Dasypoda hirtipes) eine Kolonie am Beobachtungsturm Eiderdammflächen; max. 30 W. und einzelne M./ca. 150 Nester. In der Kolonie zudem eine Löcherbiene (Heriades truncorum). Mit dem Erstnachweisen in diesem Monat stieg die Zahl der in der Eidermündung nachgewiesenen Wildbienen und Hummeln auf 74 Arten.
Die nicht genannten Beobachter waren u.a. L. Altenhöner, H.A. Bruns, L. Dieck, C. Gerets, F. Hofeditz, P. Keuschen, W. Linnerud, J. Loris, M. Povel, L. Schlünß, D. Schneider, F. Waechter. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
Juli – Sommer geht anders!
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Adulter Löffler - Foto: Monika Povel
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Flussuferläufer - Foto: Monika Povel
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Garten-Wollbiene (Anthidium manicatum) W. erntet Nistwolle - Foto: Monika Povel
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Hain-Schwebfliege (Episyrphus balteatus) - Foto: Monika Povel
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Haussperling M. mit Blutroten Heidelibellen - Foto: Phil Keuschen
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Kampfläufer M. - Foto: Monika Povel
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Kiebitzküken - Foto: Monika Povel
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Blütenreiche Mähwiese - Foto: Monika Povel
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Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima) M. - Foto: Monika Povel
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Rote Schuppenmiere (Spergularia rubra) - Foto: Monika Povel
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Sumpf-Stendelwurz (Epipactis palustris) - Foto: Monika Povel
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Wasserskorpion (Nepa rubra) - Foto: Monika Povel
Wetter
Wind aus der Sahara brachte am 2.7. Sommerwetter mit Temperaturen von max. 28-31°C an die Nordseeküste. Es wurden die wärmsten Tage im Juli. Lokale Gewitter waren eine Folge dieses schwülheißen Wetters, das am 6.7. nachts mit etwas Regen endete. Die Temperaturen sanken im Laufe dieser Nacht mit aufkommendem Westwind deutlich. Sie sollten im restlichen Monat überwiegend zwischen 14 und 21°C schwanken – mit wenigen Ausreißern nach oben (11.7./max. 23°C, 17.7./25°C) und unten (11.7., 17.7./min. 9-10°C).
Am 8./9.7. stellte sich stürmischer West-/Südwestwind ein, der bis 80 km/h erreichte. In Folge erreichte der Pegel der Eider bei Tönning max. 694 mm. In den folgenden Wochen zeigte sich ein unbeständiger Sommer, gelegentlich mit schwül-warmen Phasen, leichten Regenschauern und am 17./18.7. mit einer Gewitterfrost aus SW (wenige Sturmböen, etwas Niederschlag). In dieser Zeit wurde das zentrale Gewässer im Nullgebiet abgelassen. Entsprechend groß war die Anzahl der gefiederten Nahrungsgäste. Am 19.7. zogen Regenschauer durch (18°C) und am 22.7. frischte der Westwind erneut auf (20°C). Insgesamt waren die ersten zwei Julidekade eher trocken (ca. 17 mm Niederschlag in der Summe; lokal sehr unterschiedlich) und viele Flachgewässer trockneten in den Vorländern an der Eider vollständig aus. Dann kam Tief „Zeljko“, das in der Nacht auf den 25.7. mit Regen und Gewitter nasse Tage einleitete mit kräftigen bis stürmischen Winden aus westlichen Richtungen (bis 95 km/h in der Nacht 25./26.7.). Das Sturmzentrum zog aber über die Niederlande und NRW südlich an der Westküste Nordfrieslands vorbei. Bis zum Monatsende blieb es kühl, nass und windig. In der letzten Julidekade fielen ca. 70 mm Niederschlag, so dass die Monatssumme leicht über dem langjährigen Mittel der letzten fünfzehn Jahre lag. Bei den übrigen Wetterdaten erreichte der Juli 2015 insgesamt eher mittlere Werte (nur der Wind war etwas stärker), was auch an den unterschiedlichen Extremen zum Monatsanfang und –ende lag.
Springtidenzählungen
Die Springtidenzählungen (STZ) wurden im Katinger Watt am 6.7. und 20.7. durchgeführt: Zwergtaucher (6/7 inkl. 2 dj.), Haubentaucher (47 inkl. 11 dj./41 inkl. 3 dj.; geringer Bruterfolg), Schwarzhalstaucher (2/9), Kormoran (22/14), Graureiher (3/5; geringe Vorkommen), Löffler (20/49), Höckerschwan (17 inkl. 2 K./11 inkl. 6 K.), Graugans (708/1.364), Streifengans (0/1), Kanadagans (28/25), Nonnengans (3/3), Nilgans (6/2), Brandente (370/347; deutlich mehr als im Vorjahr), Pfeifente (31/60), Krickente (184/46), Schnatterente (283/210; nur wenige Fml.), Stockente (1.277/616; wenige Fml., geringe Vorkommen), Spießente (2/0), Löffelente (28/5), Reiherente (69/76 inkl. wenige Küken), Tafelente (3/72), Schellente (9/3), Seeadler (0/1), Habicht (1/0), Rohrweihe (0/2), Blässralle (164 inkl. 15 dj./131 inkl. 19 dj.; geringer Bruterfolg), Austernfischer (143/123), Säbelschnäbler (256/201), Flussregenpfeifer (0/6), Sandregenpfeifer (1/43), Seeregenpfeifer (2/0), Kiebitzregenpfeifer (0/1), Kiebitz (123/180), Alpenstrandläufer (0/26), Sichelstrandläufer (14/33), Sanderling (3/0), Zwergstrandläufer (0/9), Knutt (0/2), Graubrust-Strandläufer (0/1), Kampfläufer (15/47), Bekassine (1/12), Uferschnepfe (40/46), Pfuhlschnepfe (0/15), Regenbrachvogel (1/0), Großer Brachvogel (71/201), Flussuferläufer (2/20), Bruchwasserläufer (3/3), Grünschenkel (2/247), Dunkler Wasserläufer (8/26; geringe Vorkommen am Nordufer des Ästuars), Rotschenkel (199/270), Lachmöwe (1.669/1.212), Sturmmöwe (3/35), Mantelmöwe (1/1), Silbermöwe (2/0), Flussseeschwalbe (9/1) und Küstenseeschwalbe (1/0) – ohne die Vögel der Brutkolonie am Eidersperrwerk, Trauerseeschwalbe (0/1).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Basstölpel: 11.7. – 1 Ind. im 3. Kalenderjahr im NI-Areal. Der Vogel hatte sich zunächst in einem Fischernetz und dann in einem Stacheldrahtzaun verfangen. Nach der Befreiung des Vogels stellte sich eine Beinverletzung heraus. Der Vogel wurde in die Obhut einer Wildtierhilfe gebracht. Die Reste eines weiteren Basstölpels wurden am 4.7. im Spülsaum in Höhe der Eiderdammflächen gefunden.
Kormoran: Im Speicherbecken etabliert sich seit wenigen Jahren ein Schlafplatz: 17.7. – 29 immat. am frühen Morgen. Auch Reiher rasten regelmäßig in diesen Weidenbüschen am Gewässer.
Silberreiher: 5.7., 7.7. – 1 Ind., 23.7. – 2 Ind. Nullgebiet; unauffälliges Vorkommen.
Seidenreiher: 21.7. – 1 Ind. NI-Areal; ähnliche Beobachtung im Vorjahr.
Löffler: Im Laufe des Monats erhöhte sich ein durchgehend anwesendes Vorkommen, das sich vor allem im NI-Areal und Nullgebiet konzentrierte: 4.7. – 27 Ind., 12.7. – 36 Ind. (D. Cimiotti), 14.7. – max. 76 Ind., 18.7. – 45 Ind., 21.7. – 47 Ind., 26.7. – 55 Ind. Ein abgelassenes Großgewässer im Nullgebiet bot den Vögeln zeitweise viel Nahrung.
Kanadagans und -hybride: 8.7. – die Hybride hielt sich nach wie vor in Begleitung einer offenbar reinerbigen Kanadagans im NI-Areal auf (seit 23.5.). Hinzu kam die Mausergruppe der Kanadagänse am nahen Katinger Priel (seit dem 24.5.; vgl. STZ).
Nonnengans: Am Monatsanfang waren noch kleine Schwärme im Gebiet: 2.7. – 75 Ind., 3.7. – 36 Ind., 4.7. – 21 Ind. NI-Areal, dann nur noch wenige Vögel im Katinger Watt.
Ringelgans: 16.7. – 1 Ind. Nordseewatten vor den Eiderdammflächen.
Rostgans: 13.7. – 1 Ind. Nullgebiet (u.a. J. Wobker). Die Art tritt im Gegensatz zur Nordwestküste Nordfrieslands im Eiderästuar nicht regelmäßig auf.
Löffelente: 17.7. – W. mit 5 K./10tg. im Nullgebiet; eine der mittlerweile seltenen Familien.
Spießente: Wie seit Jahren wenige in den Sommermonaten im Katinger Watt, u.a. 6.7. – 1,1 Ind. Nullgebiet.
Reiherente: Im NI-Areal, Nullgebiet und im Oldensworter Vorland mind. 13 Fml. Vor allem rund um eine Lachmöwenkolonie an den Beobachtungshütten konzentrierten sich zeitweise die Fml. mit relativ synchron geschlüpften Küken, u.a. 16.7. – 7 W. mit 42 K./3-5tg. und 7 K./10tg.
Bergente: 17.7. – W. mit 4 K./7tg. Nullgebiet und später auf dem nahen Waldsee; einer der seltenen Brutnachweise an der Westküste. Die Art konnte u.a. anhand des grauen Rückengefieders und des breiten, weißen Schnabelringes klar von auch anwesenden Reiherenten unterschieden werden. Zuvor gab es es nur wenige Nachweise der Art in der Flussmündung: 18.2.-16.2. – 1 W. NI-Areal, 1.5. – 1 M. Eider (vgl. Monatsberichte). Weitere Beobachtungen fehlten bislang.
Seeadler: 10.7. – 2 ad. und 2 flügge dj. am Horst im Katinger Wald.
Tüpfelralle: 14.7. – 1 (leiser) Ruf. auf einer kleinen Insel mit Altschilf am südwestlichen Katinger Priel; einziges Vorkommen im Ästuar.
Blässralle: Anfang Juni sammelten sich zunehmend Mausergruppen auf dem Katinger Priel und besonders im Nullgebiet (vgl. STZ).
Austernfischer: Nach einem Wetterwechsel mit Regen lagen am 6.7. – 6 überfahrene ad. und 1 dj. auf der Landesstraße 305 zwischen Katingsiel und der Deichdurchfahrt am Wesselburener Koog/HEI. Offenbar hatten die Vögel auf der warmen, nassen Straße nach Nahrung gesucht.
Säbelschnäbler: 1.7. – noch Fml. mit wenige Tage alten Küken im NI-Areal (J. Thieler). Auch am Ende des Monats hielten sich noch warnende ad./Fml. u.a. im Olversumer Vorland und im Karolinenkoog Vorland/HEI auf.
Goldregenpfeifer: 14.7. – 3 Ind., 18.7. – 14 Ind., 24.7. – 50 Ind. Eiderdammflächen; der Wegzug beginnt.
Sandregenpfeifer: mind. 2 Fml. auf den Eiderdammflächen (14.7.) und 1 Fml. am Eidersperrwerk/HEI.
Seeregenpfeifer: Noch wenige Fml. im Juli: 9.7., 16.7. – 2 Bp./mind. 3 K. Eiderdammflächen am Beobachtungsturm, 14.7. – 2 warnende/verleitende ad. am beweideten Ufer des Katinger Priels (SW).
Graubruststrandläufer: 20.7. – 1 ad. NI-Areal; Einzelvögel werden regelmäßig zu den Zugzeiten im Eiderästuar beobachtet.
Kampfläufer: 20.7. – kurzzeitig 122 Ind. auf dem Schlamm des abgelassenen Großgewässer im Nullgebiet nach Nahrung suchend.
Bekassine: Am 11.7. wurde wieder eine kleine Gruppe am Speicherbecken notiert; Beginn des Wegzuges zur gleichen Zeit wie im Vorjahr.
Uferschnepfe: Noch am 14.7., 16.7. – mind. 1 Fml. auf den südlichen Eiderdammflächen und nördlich davon 2 Fml. sowie 4 flügge, selbstständige Jungvögel in Nähe des Beobachtungsturms, 16.7. – 7 Ind., 21.7. – 8 Ind. und 28.7. – noch 5 Ind./überwiegend dj. im NI-Areal.
Waldwasserläufer: u.a. am 27.7. >13 Ind. im Karolinenkoog Vorland/HEI; auffällig in diesem Spätsommer.
Steinwälzer: 28.7. – 80 Ind. am Eidersperrwerk rastend.
Schwarzkopfmöwe: 26.7. – 1 K3 Eidersperrwerk/NF.
Lachmöwe: Die Kolonien am Sperrwerk wurden bis zum Monatsende weitgehend verlassen (28.7. – noch ein letztes 3er Gelege): 1.7. – 852 ad./300 dj., 12.7. – 296 ad./138 dj., 16.7. – 531 ad./89 dj., 22.7. – 278 ad./58 dj. In den Kolonien wurden im Juli weitere 2 ad./121 dj. tot geborgen (überwiegend bereits länger tot, vgl. Monatsber.), weiterhin wurden 11 flügge dj. auf den nahen Straßen überfahren.
Sturmmöwe: 3.7., 12.7., 14.7. – 2 ad., teilweise heftig warnend am Eidersperrwerk/NF. Vermutlich wurde ein abgebrochener Brutversuch in der Lachmöwenkolonie/HEI auf dem umzäunten Gelände des Sperrwerks fortgesetzt.
Flussseeschwalbe: 1.7. – 84 ad./35 dj. Eidersperrwerk/NF und 25 ad./24 dj. an der nahen Hafenmole, 8.7. – max. 25 dj. am Eidersperrwerk, 13.7. – noch ca. 11 Nachgelege am Eidersperrwerk, viele Jungvögel hatten zu diesem Zeitpunkt die Kolonie bereits verlassen. 16.7. – 71 ad./16 dj. Eidersperrwerk/NF und 4 ad. auf der Südseite des Sperrwerks, wo scheinbar eine erneute Besiedlung stattfand. 22.7. – mind. 50 ad./2 dj. in der nordfriesischen Kolonie und 5 ad./5 dj. in der dithmarscher Kolonie. Die letzten Küken aus den späten Gelegen wurden von Lachmöwen erbeutet (A. Dänhardt). Im Juli wurden weitere 1 ad./19 Küken tot aus der Kolonie am Eidersperrwerk geborgen, 2 flügge Küken wurden auf der nahen Landstraße überfahren.
Küstenseeschwalbe: 1.7. – 58 ad./25 dj. am Eidersperrwerk/NF, 9.7. – ca. 40 ad./20 dj., 15.7. – 14 ad./4 dj., 21.7. – 26 ad./5 dj. Bis zum Monatsende wurde die Kolonie – bis auf wenige Einzelvögel – geräumt. Im Juli wurden 4 Küken tot aus der Kolonie am Eidersperrwerk/NF geborgen, auf der nahen Landesstraße wurden 1 Altvogel und 2 flügge Jungvögel überfahren.
Zwergseeschwalbe: 26.7. – 1 ad. NI-Areal, 2 Ind. Eidersperrwerk; wie üblich im Spätsommer. Überwiegend im Watt vor dem Eidersperrwerk sind nahrungssuchende Zwergseeschwalben im Spätsommer regelmäßig zu beobachten.
Trauerseeschwalbe: 19.7. – 2 ad. Katinger Priel (Süd), 29.7. – 1 Ind. Eidersperrwerk.
Mauersegler: Vor allem bei regnerischem, kühlem Wetter in der letzten Julidekade konzentrierten sich die Vögel über den großen Gewässern im Katinger Watt, u.a. 16.7. – >55 Ind.
Eisvogel: 1.7., 10.7. – wie gewohnt je 1 Ind. Nullgebiet/Katinger Wald.
Waldohreule: Am 15.7. wurde ein Altvogel am Nullgebiet überfahren.
Rohrschwirl: 11.7. – 1 Sg. Vorland Karolinenkoog/HEI (K. Bütje); bekanntes Vorkommen.
Star: Im Katinger Watt und in Altendeich/Oldensworter Vorland existierten im Juli mehrere Schlafplätze, u.a. am 27.7. – ca. 20.000 Ind. im Speicherbecken.
Säugetiere
Dachs: Am 5.7. wurde ein altes W. am Nullgebiet überfahren. Die Art ist im Katinger Wald bodenständig.
Mink: 9.7. – 1 dunkelbraunes Ind. Speicherbecken. Die Art wurde bislang nur wenige Male im Katinger Watt nachgewiesen (3.5.2007, 10.10.2009, 10.11.2014); scheint hier aber bodenständig zu sein.
Seehund: Am Ruheplatz in der Eidermündung hielten sich am 5.7. – 17 ad./6 dj., 16.7. – 17 ad./4 dj., 22.7. – 16 ad./5 dj. auf; ähnliche Bestände hier in den Vorjahren.
Fische
Steinbutt (Psetta maxima): Im Rahmen der touristischen Seetierfangfahrten in der Eidermündung ging am 16.7. ein ca. 20 cm langes Ind. ins Netz. Zuvor wurde im Frühjahr am 29.4.2015 – 1 Ind. (ca. 10 cm) hier gefangen. Junge Steinbutte dringen in die Brackwasserbereiche der Flussmündungen ein.
Insekten
Trotz der wenigen heißen Tage am Monatsanfang machten sich die Großinsekten auch im Juli rar.
Libellen:
Von den spät fliegenden, verbreiteten Arten schlüpften Blaugrüne Mosaikjungfern in den Gartenteichen am Naturzentrum über die ersten zwei Julidekaden verteilt (ab. 5.7.), Blutrote Heidelibellen erschienen im selben Zeitraum (10.7. – 14 Ind. Nullgebiet, >18 Ind. Katinger Wald, 21.7. – mind. 30 Ind. NI-Areal/mehrfach Paarungen). Von den Großlibellen waren zudem Königslibelle und Blaupfeil regelmäßig, Plattbauch und Vierfleck nur in Einzeltieren an den Gewässern von Katinger Watt und Oldensworter Vorland zu beobachten. Auch diese Vorkommen blieben im Vergleich zu früheren Jahren gering.
Seit Jahren eine Seltenheit im Eiderästuar ist das Kleine Granatauge (5.7. – 3,2 Ind. Oldensworter Vorland; Eiablage).
Nachtfalter:
Pappelschwärmer (Laothoe populi; 22.7. – 1 Falter Eiderdammflächen), Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum; 12.7., 20.7., 24.7. – Einzeltiere Naturzentrum).
Wildbienen:
Blattschneiderbiene Megachile centuncularius (3.7. – 1 W. NI-Areal), Blaue Mauerbiene (Osmia caerulescens) und Totholz-Blattschneiderbiene M. willughbiella (14.7. – 1 M. Kating), Garten-Wollbiene Anthidium manicatum (2 W. Kating, bei der Wollernte am Wollziest), Lamellen-Maskenbiene Hylaeus hyalinatus (18.7. – 1 W. Naturzentrum; Erstnachweis), Maskenbiene H. confusus (3.7., 16.7. – 1-2 Ind. Kating bzw. Naturzentrum), Zweifarbige Sandbiene Andrena bicolor (4.7. – W. der zweiten Generation Kating), Furchenbienen Lasioglossum calceatum (4.7. – 1,1 Ind. Kating; Erstnachweise), L. leucozonium (10.7., 18.7. – 2 W. Katinger Wald bzw. 1,2 Ind. Kating) und Gebänderte Furchenbiene Halictus tumulorum (18.7. – 3 W. Naturzentrum), Blutbiene Sphecodes ephippius (10.7. – 1 Ind. Katinger Wald am Nest der Furchenbiene Lasioglossum), Goldgelbe Furchenbiene Halictus subauratus (4.7. – 2 W. Kating; Erstnachweise).
„Wespen“ und Verwandte:
Dickfühler-Lehmwespe (Symmorphus crassicornis); 26.7. – max. 8 W. Naturzentrum, Nester in Schilfrohren eines Insektenhotels und im Haus in den Löchern eines IKEA-Regals. Eingetragen wurden Larven des Pappelblattkäfers).
Gemeine Schornsteinwespe (Odynerus spinipes, 8.7. – 1 Ind. Naturzentrum), Sandknotenwespe (Cerceris arenaria, 5.7. – >30 W. Oldensworter Vorland/westl. Deich), Schildbeinige Silbermundwespe (Crabro cribrarius, 14.7. – 1 Ind. Deich am Vorland des Wesselburener Kooges/HEI), Weißfleckige Fliegenspießwespe (Oxybelus uniglumis, 4.7., 23.7. – >50 Ind. Katinger Wald/Sandbrücke), Grabwespe (Crabro peltarius; 5.7. – 7 W. Oldensworter Vorland),
Gemeine Goldwespe (Chrysis ignita; Einzeltiere Insektenhotel Naturzentrum), Maiglöckchen-Blattwespe (Phymatocera aterrima; 7.7. – Raupen Naturzentrum).
Beobachter waren u.a. L. Altenhöner, T. Böhm, H. Brune, H.A. Bruns, F. Hofeditz, P. Keuschen, W. Linnerud, J. Loris, L. Nicola, M. Povel, L. Schlünß, J. Schnier, F. Waechter. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
Juni mit ausgedehnter Schafskälte
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Austernfischer mit Küken - Foto: Monika Povel
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Mittleres Zittergras (Briza media) - Foto: Monika Povel
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Sechsfleckwirrderchen (Zygaena filipendulae) - Foto: Monika Povel
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Taubenschwänzchen ( Macroglossum stellatarum) - Foto: Monika Povel
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Fleischfarbenes Knabenkraut (Dactylorhiza incarnata) - Foto: Monika Povel
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Frühe Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii) - Foto: Monika Povel
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Graugansküken - Foto: Monika Povel
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Kalb auf blühender Weide - Foto: Monika Povel
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Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi) - Foto: Monika Povel
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Plattbauch (Libellula depressa) W. - Foto: Monika Povel
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Sandknotenwespe (Cerceris arenaria) mit Rüsselkäfer - Foto: Monika Povel
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Waldbrettspiel (Pararge aegeria) - Foto: Monika Povel
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Klatschmohn - Foto: Monika Povel
Wetter
Das Wetter war im Juni durchwachsen und wenig sommerlich mit einem Hang zu bedecktem Himmel, Wind und leichten Regenschauern. Sturmböen aus SW brachte lediglich der 2.6. (nachmittags bis 90 km/h), extreme Wasserstände blieben im Ästuar aus. Im Gegensatz hierzu waren der 4./5.6. und der 12./13.6. gefühlt „sommerlich“ mit maximal 24-26°C. Diese Temperaturen ragten deutlich heraus und bildeten Ausnahmen bei sonst eher kühlen Temperaturen. Schon am 14.6. folgte eine deutliche Abkühlung mit max. noch 14°C und NW-Wind bei bedecktem Himmel. Es folgten kühle Wochen mit nur kurzen, sonnigen Abschnitten – die typische „Schafskälte“. In der Regel lagen die tiefsten Temperaturen bei 9-13°C, einmal unterschritten bei 8°C am 10.6. Die höchsten Tagestemperaturen schwanken um 16°C (+/-2°).
Regen fiel am Monatsanfang (1./2.6. – ca. 3 mm) und nach einer Pause in der zweiten Monatshälfte (13.6.-28.6.) regelmäßig, aber wenig ergiebig (in der Summe ca. 26 mm). Nach einem Vergleich der Klimadaten von St. Peter-Ording war der Monat kühler und weniger sonnig als das langjährige Mittel der Jahre 2000-2015. Vor allem aber fielen nur 30,3 mm/qm Niederschlag, im langjährigen Mittel waren dies 58,1 mm.
Springtidenzählungen
Zwei Springtidenzählungen wurden im Katinger Watt am 4.6. und 19.6. durchgeführt. In der ersten Juniwoche ging der Heimzug der nordischen Watvögel zu Ende, nur wenige Tage später kamen ersten Wegzügler aus den nordischen Brutgebieten zurück (Dunkler Wasserläufer, Waldwasserläufer, Kampfläufer). Zudem zeigte sich der Mauserzug bei den Anatiden (vgl. Brandente, Schnatterente).
Zwergtaucher (1/1), Haubentaucher (25/12, nur eine Fml.), Schwarzhalstaucher (3/0), Kormoran (3/8), Graureiher (6/2; wenige, trotz umherstreifender Jungvögel), Höckerschwan (58/16; eine Fml.), Blässgans (1/0), Graugans (3.613 inkl. 17 Fml./2.258; Mausergäste), Kanadagans (10/24 inkl. je einer Hybride; Mausergäste), Nonnengans (55/3), Nilgans (6 = eine Fml./0), Brandente (2.024/671; alljährliches Bestandsmaximum vor dem Abzug zur Mauser des Großgefieders), Pfeifente (13/22; Mausergäste), Schnatterente (193/607; großes Vorkommen, Mausergäste), Krickente (0/22; geringe Vorkommen), Stockente (759/331; bislang geringes Auftreten der Mauservögel), Knäkente (2/0, die Art wird im Sommer oft übersehen), Löffelente (34/27), Reiherente (108/109), Tafelente (7/9; geringe Vorkommen), Seeadler (4/0), Mäusebussard (1/1), Rohrweihe (0/2), Turmfalke (0/1), Blässralle (67/102; geringe Vorkommen), Austernfischer (56/64), Säbelschnäbler (242 inkl. mind. 33 Küken/224 inkl. mind. 48 Küken), Sandregenpfeifer (117/16), Seeregenpfeifer (6/10), Kiebitz (172/83), Alpenstrandläufer (98/0), Sumpfläufer (2/0), Kampfläufer (0/7; geringe Vorkommen), Großer Brachvogel (0/4; beginnender Wegzug), Uferschnepfe (27/9), Pfuhlschnepfe (22/0; letzte Heimzügler), Dunkler Wasserläufer (3/24; geringe Vorkommen), Flussuferläufer (0/2), Rotschenkel (150/44), Flussseeschwalbe (4/6), Küstenseeschwalbe (1/13), Trauerseeschwalbe (6/0), Zwergmöwe (8/3), Lachmöwe (212/288), Sturmmöwe (0/3), Silbermöwe (0/2).
Die große Küstenvogelkolonie am Eidersperrwerk liegt außerhalb des Zählgebietes.
Weitere Beobachtungen
Vögel
Eissturmvogel: Je ein totes Ind. wurde am 26.5. und 19.6. auf den Eiderdammflächen gefunden; ungewöhnlich für die Jahreszeit.
Schwarzhalstaucher: In Nähe zur Lachmöwenkolonie im NI-Areal brüteten vermutlich 4 Paare auf Zweitgelegen (nach dem Verlust der Erstgelege), u.a. 19.6. neben 2 brütenden ad. eine Fml. mit 1 K./10-12tg., 21.6. – eine weitere Fml. mit 2 K./5tg., 22.6. neben einem Rp. und den bekannten Fml. eine weitere Fml. mit 1 K./wenige Tage alt.
Silberreiher: 4.6., 10./11.6. – 1-2 Ind. Oldensworter Vorland (NE).
Löffler: 22.6. – 1 Ind. Nullgebiet; selten in diesem Jahr.
Blässgans: 3.6., 10.6. – 1 ad. NI-Areal unter Graugänsen; wohl durchgehend anwesend (vgl. STZ).
Graugans: 14.6. – noch eine Fml. mit ca. 5tg. Küken im NI-Areal; wohl ein letzter Schlupf der Zweitbruten. Bei ca. 200 Bp. im Eiderästuar liegen bislang Hinweise auf etwa 38 Familien vor. Eine vollständige Erfassung der Fml. war allerding schwierig, da sich die Fml. an mindestens fünf Orten weiträumig verteilten. Der Mauserbestand verringerte sich im Vergleich zum Vorjahr (vgl. STZ).
Streifengans: 5.6., 11.6. – 1 Ind. NI-Areal/Eiderdammflächen (u.a. J. Dimmlich, C. Glöckner, K. Pagenkopf).
Kanadagans: Zwischen den mausernden Graugänsen hielt sich bereits seit Mitte Mai durchgehend ein Vogel auf, der von einer Kanadaganshybride begleitet wurde. Hiervon räumlich getrennt stellte sich wieder ein kleiner Bestand am Katinger Priel/Nullgebiet ein: 5.6. – 6 Ind., 8.6. – 7 Ind., 13.6. – 24 Ind., 16.6. – 14 Ind., 19.6.-22.6. – max. 5 Ind., 29.6. – 7 Ind.; weniger Vögel als in den Vorjahren. Außerhalb des Katinger Watts: 5.6. – eine Kanadaganshybride Oldensworter Vorland, hier am 8.6. – 20 Ind. Aktueller Zug: 14.6. – 55 dz. NI-Areal, 16.50 h gen E.
Nonnengans: Auf dem Katinger Priel, im Olversumer Vorland und im Vorland des Karolinenkooges hielten sich jeweils max. 4 Ind. auf (z.T. unter den mausernden Graugänsen, z.T. krank wirkende Einzeltiere oder Paare von denen ein Vogel leicht flugbehindert war). Darüber hinaus für die Jahreszeit auffällig große Ansammlungen: 22.6. – 42 Ind. NI-Areal, 26.6. – 22 Ind. Eiderdammflächen, 27.6. – ca. 45 Ind. Eidersperrwerk.
Ringelgans: Letzte Heimzügler: 3.6. – ca. 45 Ind. Watt vor Vollerwiek, 6.6. – ca. 50 dz. über den Eiderwatten gen E und 42 Ind. auf den Eiderdammflächen rastend (u.a. J. Sohler).
Brandente: 22./23.6., 26.6. – mind. 6 Fml. auf der Eider vor dem Wesselburener Vorland, einem traditionellen Aufzuchtgewässer. Die ältesten Küken waren ca. zwei Wochen alt. Hinzu kamen mind. 2 weitere Fml. vor dem östlich angrenzenden Karolinenkoog (27.6.). In dieser Jahreszeit sammeln sich traditionell wenige Tausend Vögel auf den Eiderwatten, wo die Mauser des Kleingefieders einsetzt (vgl. STZ).
Schnatterente: zur Brut- und Mauserzeit auffällig große Vorkommen vor allem im Nullgebiet (vgl. STZ), zudem 26.6. – ca. 70 Ind. Wesselburener Vorland.
Löffelente: wenige Bruthin-/nachweise, u.a. 15.6. – W. mit 5 K./7-10tg. Oldensworter Vorland, 22.6. – W. auf einem 8er Gelege Olversumer Vorland.
Samtente: 6.6. – 1 M. Katinger Priel (Süd); ungewöhnlich.
Eiderente: wenige direkte Zugbeobachtungen über der Eider gen W (der Zug dürfte deutlich ausgeprägter sein): 10.6. – 140 dz. (04.30 h), 22.6. – 5+70 dz. (06.20 h, 07.12 h), 23.6. – 75 dz. (06.45 h). Im Juni hielten sich zudem verstreut kleine Gruppen im Ästuar oder am Eidersperrwerk auf.
Schellente: 10.6., 12.6. – je 1 M. NI-Areal und Speicherbecken, 16.6., 20.6. – 3 weibchenf. Ind. Katinger Priel/Nullgebiet; wie üblich wenige Vögel zur Mauserzeit.
Wiesenweihe: 23.6., 28.6. – 1 M. Wesselburener Vorland; einzige Beobachtungen im langjährigen Brutgebiet.
Fischadler: 5.6. – 1 Ind. Katinger Priel (R. Bessoth); seltener Dz. in dieser Jahreszeit.
Rotfußfalke: 5.6. – 1 weibchenf. Ind. Oldensworter Vorland gen N.
Wachtel: 13.6. – 1 Ruf. Oldensworter Vorland; bekannter Brutzeitort.
Blässralle: Mitte des Monats sammelten sich Mauservögel vor allem im Speicherbecken/Nullgebiet, wo sich am 19.6. – ca. 80 Ind. aufhielten.
Säbelschnäbler: Im Ästuar verliefen Bruten in mehreren Subkolonien erfolgreich. Neben den zwei Kolonien im NI-Areal, deren Küken ins nahe Vollerwieker Watt abwanderten, noch am 8.6. – mind. 32 Fml. Vorland Grüne Insel, 9.6. – 80 ad./mind. 60 Küken in einer Kolonie + weitere 20 Fml. Olversumer Vorland, 27.6. – mind. 42 Fml. Karolinenkoog Vorland/HEI.
Sandregenpfeifer: 6.6. – 86 Ind. nördl. Eiderdammflächen, 8.6. – 142 Ind. Grüne Insel; letzte Wegzügler.
Seeregenpfeifer: 6.6. – 15 Ind. Eiderdammflächen (Nord), hier am 13.6. – 2 P./mind. 2 großen Küken (weitere Vorkommen weit verstreut im Grünland wurden nicht kontrolliert), 14.6. – in der Hauptkolonie auf den südwestl. Eiderdammflächen 6 P./mind. 4 K., am 17.6. hier mind. 4 Fml. mit 9 Küken. Eine Kontrolle des Seedeiches vor den Eiderdammflächen ergab am 29.6. auf gesamter Länge zwischen dem Eidersperrwerk und der Deichkurve Vollerwiek 14 M., 10 W. und 15 Küken (= mind. 13 Fml.).
Sanderling: 3.6. – 32 Ind. Nordseewatten vor Eiderdammflächen, 8.6. – 2 Ind. Grüne Insel; letzte Heimzügler.
Zwergstrandläufer: 8.6. – 6 Ind. Grüne Insel; letzte Heimzügler.
Sichelstrandläufer: 6.6., 8.6. – max. 6 Ind. Grüne Insel; letzte Heimzügler.
Sumpfläufer: 1.6. – 1 Ind. nördl. Eiderdammflächen (St. Natterer); vgl. STZ.
Kampfläufer: 6.6. – 1 W. Olversumer Vorland; jahreszeitlich besteht mit dieser Beobachtung ein leichter Brutverdacht. Ab dem 14.6. wurden zunehmend wenige M. im NI-Areal und auf den Eiderdammflächen beobachtet, darunter auch farbberingte M. und ein Vogel mit einem Sender: Die Vögel wurden im Frühjahr in den Niederlanden markiert. Der besenderte Vogel hielt sich zur Brutzeit in der Nähe von Stockholm und in Mittelschweden auf. Sein Rückflug führte über die dänische Ostsee ans Wattenmeer.
Bekassine: 6.6. – 1 Ind. Oldensworter Vorland; ohne Hinweise auf ein Brutvorkommen.
Uferschnepfe: Erste Gruppen der erfolglos brütenden Altvögeln sammelten sich in der ersten Junidekade. 8.6., 11.6. – 17-20 Ind. Grüne Insel/Olversumer Vorland, 13.6. – 16+3 Ind. Eiderdammflächen (u.a. K. Pagenkopf), dort am 13./14.6. ca. 19 Fml./warnende Paare.
Pfuhlschnepfe: 22.6. – ca. 70 Ind., 26.6. – ca. 45 Ind. Wesselburener Vorland.
Großer Brachvogel: 16.6. – 2 Ind. Eiderdammflächen; beginnender Weg-/Mauserzug. 23.6. – 22 Ind. Wesselburener Vorland (West), 26.6. – 81 Ind. im Osten desselben Vorlandes und 93 Ind. Eiderdammflächen (vgl. STZ).
Dunkler Wasserläufer: 9.6. – 17 Ind., 11.6. – 77 Ind. Grüne Insel/Olversumer Vorland (u.a. K. Pagenkopf), 26.6. – ca. 50 Ind. Wesselburener Vorland; Wegzug.
Grünschenkel: 4./5.6. – 1-2 Ind. Oldensworter Vorland, 11.6. – 4 Olversumer Vorland (K. Pagenkopf).
Waldwasserläufer: 6.6. – 1 Ind. Oldensworter Vorland, 26.6. – 2 Ind. Wesselburener Vorland; Beginn des Wegzuges.
Bruchwasserläufer. 26.6. – ca. 7 Ind. Wesselburener Vorland; beginnender Wegzug.
Flussuferläufer: 9.6. – 1 Ind. Olversumer Vorland (vgl. STZ); erster Wegzügler?
Odinshühnchen: 5.6.-7.6. – 1 W. nördl. Eiderdammflächen (u.a. J. Dimmlich, C. Glöckner, G. Rohleder).
Zwergmöwe: 8.6. – 16 Ind., 11.6. – 13 vj. Grüne Insel/Olversumer Vorland (u.a. K. Pagenkopf); vgl. STZ.
Schwarzkopfmöwe: 1.6., 11.6. – je ein K3 in der Lachmöwenkolonie am südl. Eidersperrwerk, am 8.6. dort 2 vj. Vögel (u.a. M. Gottschling, B. Hälterlein, K. Pagenkopf).
Lachmöwe: In den zwei Subkolonien auf dithmarscher bzw. nordfriesischer Seite des Eidersperrwerks wurden gezählt: 3.6. – 1.060 ad./148 dj. und 351 ad./34 dj., 7.6. – 1.260 ad./271 dj. und 348 ad./108 dj., 11.6. – 1.050 ad./352 dj. und 198 ad./96 dj., 17.6. – 957 ad./196 dj. und 362 ad./133 dj., 18.6. – erste flügge dj., 21.6. – 940 ad./358 dj. und 234 ad./153 dj., 25.6. – immer noch Nachgelege in der Kolonie, 28.6. – 485 ad./231 dj. und 259 ad./61 dj.
Die vielen Verluste von Gelegen und Jungvögeln setzten sich im Juni fort. Zwischen dem 20.5. und Ende Juni wurden insgesamt 5 ad., mind. 467 Küken und mind. 346 ausgefressene Eier aus der Lachmöwenkolonie entfernt. Das Gros der Eier und Küken wurde von Wanderratten erbeutet. In der letzten Junidekade kamen wetterbedingte Verluste hinzu, und mit dem Flüggewerden der Küken wurden zudem verirrte Küken vermehrt von Artgenossen getötet. In der südlichen Subkolonie brüteten nur wenige Seeschwalben, so dass die Verluste bei den Seeschwalben für denselben Zeitraum mit 3 Eiern/5 Küken relativ gering waren. In der nördlichen Subkolonie kamen bei einer Schlechtwetterperiode mind. 1 ad./5 dj. Flussseeschwalben und 3 dj. Küstenseeschwalben um. In dieser Kolonie wurden die wenigen toten Lachmöwenküken nicht gezählt/entfernt, um Störungen zu vermeiden.
Flussseeschwalbe: 3./4.6. – max. 290 ad./erste 13 Küken in der Kolonie am nördlichen Teil des Eidersperrwerks, hier am 11.6. – 191 ad./ca. 71 Küken, 14.6. – 105 ad./ca. 68 Küken (weiter Altvögel in den Subkolonien am südlichen Sperrwerk und am Außenhafen), 17.6. – 172 ad./ca. 75 Küken (NF-Kolonie) und 10 ad./4 Küken (HEI-Kolonie), 21.6., 23.6. – max. 183 ad./ca. 63 Küken (NF-Kolonie) und 12 ad. (HEI-Kolonie). Nicht immer konnten die Küken dieser Art von denen der folgenden unterschieden werden. Insgesamt stieg das Vorkommen der Flussseeschwalbe in den letzten Jahren, während das der Küstenseeschwalbe sank.
Küstenseeschwalbe: 3.6. – 224 ad./erste Küken in der Kolonie auf der Nordseite und ca. 14 ad. auf der Südseite des Eidersperrwerks. In den zwei Subkolonien am 7.6. – 201 ad./9 dj. + 10 ad., 11.6. – 97 ad./31 dj. + 6 ad., 17.6. – 102 ad./43 dj. + 12 ad., 23.6. – 126 ad./48 dj. + 8 ad. (erstes Küken flügge), 28.6. – 101 ad./63 dj. In einer weiteren Subkolonie am Außenhafen auf nordfriesischer Flussseite am 14.6. – 14 ad. Die Bruten in der dithmarscher Kolonie waren aufgrund der Übergriffe durch Wanderratten nicht erfolgreich.
Zwergseeschwalbe: 6.6. – 1 ad. Eidersperrwerk (J. Sohler), hier am 30.6. – 3 Ind.
Trauerseeschwalbe: ab mind. dem 9.6. hielt sich erneut ein Paar im nordöstl. Oldensworter Vorland auf (Paarung), 11.6., 13.6. – ad. brütet auf einem Nistfloß, 22.6. – 2 ad. anwesend, aber nicht mehr brütend.
Eisvogel: 15.6., 16.6., 21.6., 30.6. – je mind. 1 Ind. Katinger Wald, 29.6. – 2 Ind. Bruchwald/Nullgebiet. Mindestens eine Brut ist für den Katinger Wald wahrscheinlich.
Rohrschwirl: 28.6. – 1 Sg. Karolinenkoog Vorland (in Nähe zur Tönninger Brücke/B5); einziges Vorkommen im Eiderästuar.
Säugetiere
Seehunde
Am gleichen Tag wie im Vorjahr wurden in der Eidermündung am traditionellen Rastplatz an der Fahrrinne wieder erste Jungtiere notiert: 18.6. – 8 ad./2 dj., 23.6. – 6 ad./3 dj., 24.6.-28.6. – max. 14 ad./5 dj.
Wühlmäuse
Die Hinweise auf große Bestände im Grünland wurden Ende Juni deutlicher.
Insekten
Schon im Vorjahr war das Wetter im Juni nicht besonders „insektenfreundlich“. Im Juni 2015 machten sich die aktiven Insekten noch rarer.
Libellen
Im Juni kaum schlüpfende oder aktive Libellen, trotz regelmäßiger Suche.
Fledermaus-Azurjungfer (15.6. – 3 M. Katinger Wald), Hufeisen-Azurjungfer (3.6. – mind. 80 Ind. Katinger Wald, hier am 15.6. – 60 Ind., mehrfach Paarungen), Frühe Adonislibelle (max. 3.6. – 5,1 Ind. Paarung Katinger Wald), Gemeine Pechlibelle (max. 11.6. – 8,6 Ind., Eiablage nahe Katingsiel, frisch schlüpfende Ind. im Oldensworter Vorland, 15.6. – 25 Ind. Katinger Wald), Großer Blaupfeil (11.6., 15.6. – je 1 W. Katinger Wald), Plattbauch (15.6. – 1 W. Katinger Wald). Am 30.6. schlüpften die ersten Blutroten Heidelibellen im Katinger Watt.
Am 13.6. konnte ein M. der Frühen Heidelibelle (Sympetrum fonscolombii) am Speicherbecken identifiziert werden. An den Vortagen bestand mehrfach der Verdacht, dass einzelne Libellen dieser Art des Eiderästuar in Folge südlicher Luftströmungen erreicht hatten.
Tagfalter
Vor allem vom 10.6. bis 12.6. erreichten wenige Exemplare wandernder Arten wie Distelfalter, Admirale und Gammaeulen mit südlichen Luftströmungen die Flussmündung. Die meisten, der sonst häufigen Arten blieben Ausnahmen. Lediglich Kleiner Heufalter, Hauhechel-Bläuling und Waldbrettspiel (15.6. – 21 Ind. an einem Waldweg) wurden regelmäßig angetroffen. Mit der Wärme der letzten Junitage flog das Große Ochsenauge vermehrt in den Feuchtwiesen.
Nachtfalter
Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum): 21.6. – 1 Ind. Kating; nicht in jedem Jahr.
Wildbienen
Mooshummel (Bombus muscorum; Einzeltiere am 3.6. – Katinger Wald, 10.6. – Nullgebiet, 11.6. – östl. NI-Areal und 13.6. – Speicherbecken, 21.6. – 1,1 Ind. Speicherbecken/Nullgebiet). Diese bedrohte Art trat häufiger als in den Vorjahren auf. Wiesenhummel (B. pratorum; 16.6.-19.6. – 1-2 Ind. Naturzentrum).Am Insektenhotel im
NI-Areal suchte die Blaue Mauerbiene (Osmia caerulescens) eine Bruthöhle für ihren Nachwuchs (29.6. – 2W.). In der Wärme des letzten Junitages zeigten sich am Naturzentrum noch einmal eine Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa) und eine Maskenbiene (Hylaeus confusus).
„Wespen“
Die gemischten Kolonien der Grab- und Sandknotenwespen an der westlichen Auffahrt ins Oldensworter Vorland und im Katinger Wald waren erneut besetzt: Grabwespe Crabro peltarius (7.6. – mind. 2 Ind. Katinger Wald und 11.6. – 5,10 Ind. Oldensworter Vorland), C. scutellatus (7.6. – 1 M. Katinger Wald); die Vorkommen beider Arten sind bekannt. Zudem Lindenius albilabris am 23.6. – 3,1 Ind. und L. panzeri am 28.6. – mind. 20 Ind. im Oldensworter Vorland.
Auch die Sandknotenwespe (Cerceris arenaria) war hier wieder vertreten: 23.6. – 8,3 Ind., 28.6. – 2,14 Ind. Weiterhin wurden die Grabwespe (Trypoxolon figulus, 28.6. – 2 Ind.) und die Lehmwespe (Ancistroceris nigricornis, 28.6. – 1 M.) im NI-Areal nachgewiesen. Die Weißfleckige Fliegenspießwespe (Oxybelus uniglumis) wurde am 7.6., 25.6. mit 3 bzw. mind. 20 Ind. im Katinger Wald, und am 28.6. mit 1 M. im Oldensworter Vorland angetroffen.
Käfer
Gemeiner Widderbock (Clytus arietis, 7.6. – 1 Ind. Naturzentrum), Großer Kolbenwasserkäfer (Hydrous piceus, 5.6. – zweimal Eiablage Oldensworter Vorland), Runzeliger Aaskäfer (Thanatophilus rugosus, 15.6. – 1 Ind. Katinger Wald).
Beobachter waren u.a. H. Brune, H.A. Bruns, F. Hofeditz, P. Keuschen, L. Nicola, M. Povel, J. Schnier. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
Mai
Britisches Wetter, windig und kühl
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Aurorafalter (Anthocharis cardamines) M. - Monika Povel
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Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza majalis) - Monika Povel
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Flussuferläufer - Monika Povel
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Gemeines Fettkraut (Pinguicula vulgaris) - Monika Povel
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Landkärtchen (Araschnia levana) - Monika Povel
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Leiterbock (Saperda scalaris) - Monika Povel
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Mausernde Gänse auf Rinderweide - Monika Povel
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Säbelschnäblerküken - Monika Povel
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Termminckstrandläufer - Monika Povel
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Sandbiene Andrena barbilabris - Monika Povel
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Grünfrösche, zwei Männchen - Monika Povel
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Säbelschnäbler und Brandente M. - Monika Povel
Wetter
Das „Aprilwetter“ im Mai war an der Westküste von westlichen Luftströmungen bestimmt. Der Himmel blieb an vielen Tagen bewölkt, und kurze sonnige Abschnitte wechselten nicht selten mit ebenso kurzen Regenschauern. Extreme waren Hagelschauer (1.5.), Bodenfrost (3.5.), Dauerregen bei kräftigem Westwind (18.5.) und ein kurzer Sturm in der Nacht auf den 30.5. Auffällig war der oft anhaltend starke, kühle Wind. Aus diesem Rahmen fielen der 5.5. (morgens regnerisch, sehr mild, stürmischer Wind von SE auf SW drehend, tagsüber heiter, schwülwarm bis max. 21°C, nachmittags ein heftiges Gewitter) und der 11.5. (südl. Windströmung, heiter, Temperaturen bis 22°C, kräftiger Südwind).
Im Mai fielen 42-44 mm Niederschlag/qm (Welt und St. Peter-Ording) mit Maxima am 3.5.-7.5., am 18./19.5., 29.5. und 31.5. Bis auf die genannten Ausnahmen am Monatsanfang lagen die minimalen Temperaturen recht gleichmäßig verteilt bei 7-11°C (Ausnahme 3.5. mit >1°C) und die maximalen bei 12-16°C. Auch die Sonnenscheindauer verteilte sich recht gleichmäßig über den Monaten mit 6-11 Std. Im Vergleich der mittleren Wetterdaten (2000-2015) war dieser Mai kälter mit weniger Sonnenstunden, deutlich windiger und – überraschenderweise – trockener (an mehr Regentagen fiel insgesamt weniger Niederschlag). Wetterbedingte Verluste dürften bei jungen Nestflüchtern (schwieriger Nahrungserwerb) und offen in Bäumen brütenden Singvogelarten (Sturmböen) aufgetreten sein. Der Mangel an Insekten machte sich u.a. bei den brutunwilligen Schwalben bemerkbar. Von den reichlich vorhandenen Tipula-Larven und Regenwürmern profitierten hingegen Wiesenlimikolen, Möwen und Stare.
Springtidenzählungen
Springtidenzählungen wurde im Katinger Watt am 7.5 und 21.5. durchgeführt. Die Ergebnisse der zweiten Zählungen sind nur eingeschränkt aussagekräftig, da die Flusswatten hinterm Sperrwerk während der Flut im Wattenmeer frei lagen und hier Tausende Watvögel nach Nahrung suchten, die nicht vollzählig erfasst werden konnten:
Zwergtaucher (1/2), Haubentaucher (25/36), Schwarzhalstaucher (6/1), Kormoran (9/10), Graureiher (0/7), Höckerschwan (25/47 inkl. einer Fml.; Beginn des Mauserzuges), Blässgans (1/2), Graugans (375 inkl. 14 Fml./731 inkl. 23 Fml.), Nonnengans (3.569/5), Nilgans (6/6 = eine Fml.), Brandente (340/377), Pfeifente (28/8), Schnatterente (200/215), Krickente (39/3), Stockente (158/283 inkl. 1 Fml.), Spießente (10/0), Knäkente (4/5), Löffelente (26/58), Tafelente (0/1), Reiherente (156/107), Rohrweihe (1/2), Seeadler (0/2), Mäusebussard (1/2), Blässralle (44/56 inkl. 3 Fml.), Austernfischer (70/91), Säbelschnäbler (531/412), Kiebitzregenpfeifer (14/84), Sandregenpfeifer (18/3.225), Seeregenpfeifer (0/11), Kiebitz (181/166), Knutt (12/1.905), Alpenstrandläufer (109/2.833), Sichelstrandläufer (0/80), Sanderling (1/1.800), Zwergstrandläufer (0/251), Kampfläufer (1/29), Uferschnepfe (10/26), Pfuhlschnepfe (18/160), Großer Brachvogel (16/31), Regenbrachvogel (6/64), Dunkler Wasserläufer (303/1), Bruchwasserläufer (3/0), Flussuferläufer (1/1), Grünschenkel (77/0), Rotschenkel (438/154), Odinshühnchen (0/1), Küstenseeschwalbe (9/16), Flussseeschwalbe (0/10), Trauerseeschwalbe (12/14), Zwergmöwe (2/49), Lachmöwe (472/406), Sturmmöwe (0/6), Heringsmöwe (0/7), Silbermöwe (8/14), Mantelmöwe (5/4).
Die große Küstenvogelkolonie am Eidersperrwerk, das dithmarscher Ufer des Ästuars und das Oldensworter Vorland liegen außerhalb des Zählgebietes.
Gänsezählungen
Im Rahmen von Gänsezählungen wurden in allen Schutzgebieten der Eidermündung am 1.5., 13.5. und 27.5. notiert: Blässgans (0/1/3), Graugans (480/607/3.084 inkl. 22 Fml.; Bestandsanstieg durch Mausergäste), Nonnengans (5.300/9.418/90 davon 35 dz.), Ringelgans (0/0/90 dz.).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Haubentaucher: Ein zögernder Brutbeginn ist in diesem Jahr auffällig. Im Hauptbrutgebiet, dem Speicherbecken, wurden am 22.5. mehrere Nester ohne Eier und lediglich ein 1er Gelegeanfang gefunden. Häufig hielten sich die Paare gemeinsam auf dem Gewässer auf.
Rothalstaucher: Der über Wochen anwesende Vogel wurde letztmalig am 2.5. im NI-Areal beobachtet.
Schwarzhalstaucher: Ab dem 6.5. brüteten 3 Paare im NI-Areal an einer Lachmöwenkolonie. Die ersten Bruten waren nicht erfolgreich (Wellenschlag?). Noch am 29.5. hielten sich hier 8 ad. auf, am 1.6. brütete der erste Taucher erneut.
Große Rohrdommel: 10.5. – 1 Ind. Ringpriel/Katinger Wald (P. Bachmann). Die Art brütete in den letzten Jahren nicht im Eiderästuar, ähnliche Beobachtungen aus dem Mai liegen aber aus mehreren Jahren vor.
Silberreiher: 13.5. – 1 Ind. Oldensworter Vorland.
Löffler: unregelmäßig 1-3 Ind./ad. verstreut im Ästuar (u.a. B. Fischer, St. Lindemann, K. J. Papke, F. & O. Specht, M. Walter, J. Wörner).
Singschwan: 25.5., 27.5. – 1 ad. Oldensworter Vorland.
Höckerschwan: Ab dem 7.5. hielt sich die erste Gruppe von Mauserzüglern auf dem Katinger Priel auf (vgl. STZ). Von den wenigen Brutpaaren im Katinger Watt war bislang nur eines erfolgreich: 17.5. – Fml. mit 6 Küken im NI-Areal.
Blässgans: regelmäßig 1 (bis 2) ad. NI-Areal und Nullgebiet, am 27.5. – 1 ad. und 2 immat. im NI-Areal (u.a. H. & P. Hoffmann); ähnliche Daten in den Vorjahren.
Graugans: bislang etwa 25-30 Fml. im Katinger Watt (bei >200 Bp.). Der späte Schlupf und die geringe Kükenzahl von etwa 4 pro Fml. lassen vermuten, dass erneut überwiegend Zweitbruten erfolgreich waren. Noch Ende Mai schlüpften Küken. Ab dem 15.5. wurde ein leichter Mauserzug notiert. Die Gänse kamen in kleinen Schwärmen u.a. von Süden her in die Eidermündung – gleichzeitig stieg der Rastbestand im traditionellen Mausergebiet (vgl. Gänsezählung).
Kanadagans: Zunächst überwiegend Einzelvögel zu Beginn des Mauserzuges: 23.5. – 1 NI-Areal, 24.5. – 2 Ind. Eiderdammflächen (u.a. M. Kühn, B. Fischer, T. Luther), 27.5. – 1 Ind. Oldensworter Vorland, 28.5. – 5 Ind. NI-Areal und 23 dz. gen E.
Kanada- x Grauganshybride: 23./24.5., 27.5. – je 1 Ind. Katinger Watt bzw. Oldensworter Vorland in Begleitung einer Kanadagans.
Nonnengans: Der unauffällige Heimzug zog sich in diesem Jahr gleichmäßig über die ersten zwei Maidekaden mit leichten Höhepunkten u.a. am 6.5. (ca. 5.100 dz. Oldensworter Vorland, 04.30-09.00 h), 12.5. (ca. 7.200 dz. Olversumer Vorland, 05.00-09.00 h) und 20.5. (3.590 dz. Tönning, 07.00-09.00 h). Am 22.5. wurden noch einmal drei Schwärme (370 dz.) notiert; der Heimzug klang aus (vgl. Gänsezählung). Bis zum Monatsende blieben regelmäßig Nonnengänsen verstreut in den Schutzgebieten, u.a. 23.5. – 3 Einzelvögel unter den mausernden Graugänsen, 24.5. – 30 Ind. Nullgebiet (A. Deißner), 26.5., 30.5. – 3-5 Ind. Eiderdammflächen.
Ringelgans: In der letzten Maidekade regelmäßiger Zug flussaufwärts.
Nilgans: Neben der Fml. mit 4 Küken im NI-Areal wurden weitere Nilgänse verstreut im Ästuar nachgewiesen, u.a. 3.5. – 1 M. rufend Oldensworter Vorland (NE; hier auch in den Vorjahren, Brut in der Nähe?), 12.5. – 1 Rp. in einer Säblerkolonie im Olversumer Vorland, 12./13.5. – ein weiteres Paar NI-Areal. Der aggressive Ganter des kükenführenden Paares wurde beobachtet wie er einen Krickentenerpel tötete (Fotobeleg).
Schnatterente: im Mai eine der auffälligsten Arten im Ästuar. Eine erste Fml. am 19.5. im NI-Areal zählte zu den frühesten der letzten Jahre. Darüber hinaus fiel im Mai der Mauserzug der Erpel auf, die sich u.a. im Nullgebiet konzentrierten (21.5. – 89,83 Ind.).
Krickente: Nach dem Abzug der letzten Heimzügler in der ersten Maiwoche (vgl. STZ) machte sich am 29.5. der erste Mauserzug mit 5 M. im NI-Areal bemerkbar.
Pfeifente: Wie üblich blieben wenige Pfeifenten zur Brutzeit im Ästuar (vgl. STZ). Ihr Vorkommen ist u.a. von der Ausdehnung der überschwemmten Grünlandflächen abhängig.
Spießente: Einzelvögel übersommern alljährlich im Eiderästuar: 18.5. – 1 M. Nullgebiet, 21.5. – 1 M. NI-Areal, 21.5. – 2,1 Ind. und 29.5. – 1 M. Grüne Insel (u.a. B. Fischer, M. Tenhaeff, H. Mensing, J. Wörner). Bruten wurden in den letzten Jahren nicht mehr nachgewiesen.
Tafelente: 30.5. – 11,2 Ind. Speicherbecken; Beginn des Mauserzuges der Erpel.
Bergente: 1.5. – 1 M. Eider vor dem Wesselburener Vorland (T. Hansen); selten zu dieser Jahreszeit.
Zwergsäger: 2./3.5., 8.5. – 1 M. südl. Katinger Priel (T. Wulf, K.J. Papke, M. Walter).
Schwarzmilan: 15.5. – 1 Ind. Katinger Watt (H. & P. Hoffmann).
Seeadler: Das lokale Bp. erbrütete 2 Küken. In der ersten Maihälfte entfernten sich die Altvögel schon recht weit vom Horst (2.5. – über Kating kreisend, 8.5. – im Oldensworter Vorland rastend). Zudem wurden regelmäßig immat. Einzelvögel im Ästuar beobachtet.
Kornweihe: 8.5. – 1 W. Katinger Ackerflächen (B. Fischer).
Baumfalke: 14.5. – 1 Ind. Katinger Watt (D. Cimiotti, M. Schleuning, J. Sohler); Heimzug.
Wanderfalke: 9.5. – hoch über dem Bruchwald/Nullgebiet vertrieb offensichtlich ein kleinerer Vogel (immat. M.?) einen etwas größeren Wanderfalken unter anhaltenden Rufen, derselbe Falke am 11.5. auf dem Seedeich/Eiderdammflächen rastend.
Großfalkenhybride: 6.5. – ein großes Ind. Oldensworter Vorland. Die geringe Fluchtdistanz deutete auf einen abgerichteten Jagdfalken.
Blässralle: Die ersten Küken schlüpften am 16.5. im Katinger Wald. Am 19.5. konnten B. & O. Ekelöf eine Blässralle mit schwarzer Halsmanschette „OJM“ im Nullgebiet ablesen. Der Brutvogel wurde in der Donana/Südspanien im Winterquartier markiert. Im Nullgebiet wurde der Vogel bereits im Vorjahr abgelesen (17.7.2014).
Säbelschnäbler: Mehrere Kolonien im Ästuar: 10.5. – 113 brütende ad. vor den Beobachtungshütten im NI-Areal, hier Schlupf ab dem 12.5. Auf einer Halbinsel am Beobachtungsturm/Eiderdammflächen waren am 10.5. – ca. 41 brütende ad., in einem Gewässer im Vorland Grüne Insel am 11.5. – mind. 35 Gelege (neben ca. 16 leeren Nistmulden) und am 12.5. – ca. 319 ad. in einer Kolonie im Olversumer Vorland. Hinzu kamen verstreute Vorkommen im Dithmarscher Eidervorland, wo die Art erneut auch auf Kohl- und Kartoffelfeldern brütete.
Die Fml. von den Beobachtungshütten/NI-Areal wanderten überwiegend am Deichfuß entlang zum nahen Watt vor Vollerwiek. Dabei mussten sie die vielbefahrene Landesstraße überqueren. Um die Zahl der Verkehrsopfer zu verringern wurden die wandernden Küken von Mitarbeiter des NABU über Straße und Teerdeich getragen. Die warnenden Altvögel verfolgten die Mitarbeiter bis zum Deichfuß wo die Küken freigelassen wurden und sofort von den Altvögeln ins Watt geführt wurden. Am 28.5. hatten alle Fml. die Kolonie verlassen, einige Nachzügler blieben an Flachgewässern im NI-Areal.
Stelzenläufer: 2.5. – 1 Ind. NI-Areal.
Kiebitz: In der letzten Maiwoche wurden die ersten Küken flügge, Mausergruppen sammelten sich. Gleichzeitig brüteten noch viele Kiebitze auf Nachgelege (u.a. 26.5. – drei Vollgelege zufällig auf den Eiderdammflächen gefunden).
Sandregenpfeifer: 3.5. – ca. 350 Ind. Watten am Eidersperrwerk (L. Andersen), 15.5. – ca. 400 Ind. Vorland Grüne Insel (H. & P. Hoffmann). Auf den Eiderwatten wurden am 21.5. noch deutlich mehr Vögel gezählt (vgl. STZ). Die Tore des Sperrwerks waren an diesem Tag geschlossen, so dass trotz der Flut im Wattenmeer die Flusswatten freilagen und Tausende Limikolen vom nahen Wattenmeer hier nach Nahrung suchen konnten. Kurz vor dem Abzug waren der Nahrungsbedarf und die Anzahl der Vögel hoch.
Seeregenpfeifer: 11.5. – 6 Rp. in einer Brutkolonie auf den südwestlichen Eiderdammflächen, weitere 14,12 Ind. am Seedeich vor den Eiderdammflächen (D. Cimiotti). Bei einer Synchronzählung am 26.5. wurden 17 W./Rp. auf den Eiderdammflächen und 5 W./Rp. am Seedeich erfasst. Damit liegt das Vorkommen etwas unter dem der Vorjahre (2010-14 >25 Rp.; max. 31 Rp. in 2012).
Goldregenpfeifer: 7.5. – 29 Ind., 10.5. – 13 Ind. Katinger Ackerflächen (u.a. M. Schleuning), 21.5. – 2 Ind. Grüne Insel (M. Tenhaeff, H. Mensing) und 25.5. – 15 Ind. Eiderwatten (F. Seer, A.S. Lüdtke); letzte Heimzügler.
Mornell: 5.5.-7.5. – 3,3 Ind. Katinger Ackerflächen, 8.5. – noch 4 Ind., 15.5. – 2 Ind. (B. Fischer, St. Lindemann); hier in den letzten Jahren auf dem Heimzug mehrfach nachgewiesen.
Sumpfläufer: 9.5. – 1 Ind. Watten vor den Eiderdammflächen (K. Günther, M. Kühn), dort 13./14.5. – 2 Ind. (D. Cimiotti, M. Schleuning, J. Sohler, M. Walter), 15.5. – 1 Ind. Nullgebiet und 5 Ind. NI-Areal (A. Kreusel), 16.5. – 6 Ind. Watten vor Vollerwiek (D. Gruber), 18.5. – 2 Ind. Vorland Grüne Insel (C. Piening), 11 Ind. Watten vor Vollerwiek (K. Günther), 19.5. – 1+2 Ind. NI-Areal/Eiderdammflächen (Nord; M. Kühn), 21.5., 25.5. – 1 Ind. Watt vor Vollerwiek (F. Drutkowski), hier am 24.5. – 14 Ind. (M. Kühn, B. Fischer, T. Luther), 29.5. – 3 Ind. Grüne Insel (B. Fischer), 30.5. – 2 Ind. am Beobachtungsturm Eiderdammflächen.
Sanderling: 14.5. – ca. 2.000 Ind. Watten am Eidersperrwerk (M. Schleuning). Auch an den folgenden Tagen wurden mehrfach mehrere Hundert Vögel auf den Eiderwatten oder im Watt vor Vollerwiek gezählt (vgl. STZ).
Terekwasserläufer: 13.5. – 1 ad. PK NI-Areal, 15.5.-17.5. – 1 Ind. Nullgebiet (u.a. A. Kreusel, H. Petersen, M. Riesch, M. Schleuning, F. & O. Specht).
Dunkler Wasserläufer: 11.5. – ca. 280 Ind. Vorland Grüne Insel (vgl. STZ).
Bruchwasserläufer: 18.5. – ein anhaltend balzendes Ind. im Nullgebiet. Ähnliches Verhalten wird alljährlich während des Heimzuges bei günstigen Wasserständen beobachtet.
Kampfläufer: Die Anzahl der rastenden Heimzügler blieb gering: 10.5. – 32 Ind. Eiderdammflächen (M. Schleuning), 12.5. – 4,12 Ind. NI-Areal (darunter ein am 17.9.2014 in Workum/Friesland/NL farbberingte M.), 15.5. – ca. 25 Ind. NI-Areal (H. & P. Hoffmann).
Schwache Hinweise auf Bruten: 24./25.5. – 1 W. im NI-Areal/nördl. Eiderdammflächen (u.a. A. Deißner, A.S. Lüdtke), 29.5. – 1 W. Grüne Insel (B. Fischer), 30.5. – 1 M. NI-Areal.
Bekassine: noch bis in die erste Maidekade vereinzelt späte Heimzügler in den Vorländern der Eider, keine Bruthinweise.
Zwergschnepfe: 2.5. – 1 Ind. Eiderdammflächen; letzter Heimzügler.
Uferschnepfe. 26.5. – noch 19 bis 21 warnende Paare/teilweise Fml. auf den Eiderdammflächen.
Großer Brachvogel: In der ersten Maiwoche ging der Heimzug zu Ende. Einzelvögel, Paare oder kleiner Gruppen hielten sich aber durchgehend in den Eidervorländern auf.
Teichwasserläufer: 8./9.5. – 1 Ind. Eiderdammflächen (G. Rastig, M. Walter, J. Sohler, F. Weiß), 15.5. – 1 Ind. Eiderwatten (A. Kreusel, F. & O. Specht).
Rotschenkel: 10.5. – 350 Ind. Nullgebiet, 18.5. – ca. 300 Ind. Vorland Grüne Insel (C. Piening); vgl. STZ.
Steinwälzer: 15.5. – max. ca. 200 Ind. Eidersperrwerk/NF (H. & P. Hoffmann).
Odinshühnchen: 15./16.5. – 1 W. (B. Fischer, M. Schleuning), 17.5. – 2-3 Ind. Grüne Insel (F. & O. Specht, H. Petersen, M. Riesch), 24.5. – 2-3 Ind. verstreut im Katinger Watt (u.a. A. Deißner, M. Kühn, B. Fischer, T. Luther), 27.5. – 1 Ind. Grüne Insel.
Schmarotzerraubmöwe: 25.5. – 1 immat. (K 3/4) Eidersperrwerk/NF (G. Rastig).
Zwergmöwe: Mit dem Schlupf der Zuckmücken treffen alljährliche geringe Anzahlen am Katinger Priel (Süd)/Speicherbecken/Nullgebiet ein. In diesem Jahr u.a. 1.5. – ca. 20 Ind. (M. Tennhaeff, H. Taudien, H. Henning), 2.5. – ca. 30 Ind. (T. Wulf), 4.5. – ca. 35 Ind. (J. Thieler), 9.5. – ca. 50 Ind. (U. Holst), 13.5. – 36 Ind. (M. Walter), 16.5. – 32 Ind. (M. Schleuning). Zunächst erschienen Altvögel, später nahm der Anteil der vorj. Jungvögel zu. Diese dominierten ab der zweiten Maidekade. Mitte des Monats verteilten sich kleine Gruppen zunehmend im Ästuar, u.a. 18.5. – 19 Ind. Olversumer Vorland, 33 Ind. Vorland Grüne Insel, 21 Ind. Nullgebiet (J. Wörner), 20.5. – ca. 15 Ind. Grüne Insel (T. Hansen) und ca. 30 Katinger Priels (Süd; E. Glaeser), 29.5. – 42 vj. Grüne Insel, 14 Ind. Olversumer Vorland und 2 vj. Katinger Priel (Süd; B. Fischer). Der verstreute Bestand war in dieser Zeit schwierig zu erfassen. Eine Zugbeobachtung: 23.5. – 10 dz. vorj. Ind. Vorland Karolinenkoog 09.35 h gen N.
Schwarzkopfmöwe: In der Lachmöwenkolonie am Eidersperrwerk erschienen über den Monat verteilt mind. fünf verschiedene Vögel: 11.5. – 1 unberingtes M./K3 (O. Ekelöf) und 14.5. – erneut ein K3-Vogel in der Lachmöwenkolonie am Eidersperrwerk (D. Cimiotti), am 16.5. – zwei K3 Vögel, M. und W. (das W. war metallberingt; M. Gottschling), 19.5. – 1 M./K3 (M. Gottschling). Wohl einer der Vögel wurde am 21.5., 23.5., 25./26.5. in der Kolonie notiert. Am 24.5. überflog ein K3-Vogel die nahen Eiderdammflächen. Schließlich sah O. Ekelöf am 31.5. ein ad. Paar, hatte eine Woche früher dort aber ein M. K3 und ein W. K2 beobachtet, so dass in dieser Zeit mind. vier Vögel die Kolonie aufsuchten. Ende Mai zeigte ein M./K3 Ansätze von Nestbauverhalten (u.a. D. Cimiotti).
Lachmöwe: In den Subkolonien am Eidersperrwerk wurde der Brutbestand am 20.5. (teilweise mittels Auszählung von Fotos) ermittelt: Die Hauptkolonie bildete sich mit 864 Rp./Bp. erneut auf der Südseite des Bauwerks, eine zweite Kolonie mit 258 Rp./Bp. auf der Nordseite. Hinzu kam ein Bp. an der Hafenmole/NF (erstmals hier brütend). Die Zahl der Brutvögel blieb in den letzten Jahren etwa gleich: 1.495 Rp. (2013), 1.047 Rp. (2014), 1.123 Rp. (1015). Wie in einigen Vorjahren drangen Wanderratten in der zweiten Maihälfte in die Kolonie am südlichen Sperrwerk ein. Zwischen dem 20.5. und 1.6. erbeuteten sie mind. 1 ad. Lachmöwe, 177 Küken und ca. 168 Eier. Zudem wurden mind. 3 ausgefressene Küstenseeschwalbeneier gefunden.
Küstenseeschwalbe: In den zwei Subkolonien auf der nördlichen und südlichen Seite des Eidersperrwerks hielten sich am 20.5. – 148 bzw. 12 Rp./Bp. auf. Hinzu kamen 26 Bp. in einer kleinen Subkolonie am Außenhafen/NF. Die Anzahlen der brütenden Küstenseeschwalben erreichte in den Jahren 2010 und 2013 mit 311 bzw. 310 Rp./Bp. Maxima. Im Vorjahr war das Vorkommen auf nur 140 Rp./Bp. gesunken (Ratten!).
Flussseeschwalbe: An beiden Seiten des Eidersperrwerks bildeten sich erneut kleine Brutkolonien. Eine Zählung am 20.5. erbrachte 9 Bp./Rp. für die dithmarscher- und 229 Bp./Rp. für die nordfriesische Seite des Gebäudes. Der Bestand dieser Art stieg in den letzten Jahren deutlich (2012-2014 – 73-100 Bp.) – im Gegensatz zum Vorkommen der Küstenseeschwalbe.
Zwergseeschwalbe: 6.5. – 4 Ind. südl. Katinger Priel, 21.5. – 1 Ind. Vorland Vollerwiek (F. Drutkowski); selten im Katinger Watt.
Weißflügelseeschwalbe: 7.5. – 1 ad. südl. Katinger Priel, 9.5. – hier 2 Ind. (U. Holst), 10.5. – 1 Ind. (M. Schleuning, M. Gottschling, M. Kühn), 12.5. – 4 dz. in geringer Höhe über das Olversumer Vorland 08.14 h gen N.
Trauerseeschwalbe: Überwiegend über dem südlichen Katinger Priel und dem Speicherbecken jagten im Mai nahezu täglich bis zu max. 30 Ind. (2.5., T. & M. Cattin), 24 Ind. (8.5., J. Sohler), 17 Ind. (17.5., H. Petersen). Mit dem Besetzen der Brutkolonien auf Eiderstedt wurden die Beobachtungen seltener im Katinger Watt: 20.5. – 3 Ind. (E. Glaeser), 29.5. – 2 Ind. (B. Fischer). An den Brutflößen im Oldensworter Vorland hielten sich selten Vögel auf, die nicht blieben: 6.5. – 2 Ind./Paar, 8.5. – 1 ad.
Eisvogel: 8.5. – mehrmals Nahrungsflüge, wohl fütternde ad., am Norderlochgraben im Katinger Wald.
Trauerbachstelze: 12.5. – 1 M. (vermutlich Hybride mit Bachstelze) Olversumer Vorland.
Ringdrossel: 11.5. – 1 Sg. Katinger Wald.
Neuntöter: 24.5. – je 1 M. Bruchwald/Grüne Insel und bei Katingsiel (M. Kühn); rastende Heimzügler.
Säugetiere
Seehund: Der Ruheplatz am Fahrwasser in der Eidermündung war am 21.5. mit max. 15 Ind. belegt.
Insekten
Das war kein Maiwetter für Insekten in diesem Jahr – entsprechend spärlich fielen die Beobachtungen aus.
Kleinlibellen: Frühe Adonislibelle (3.5., 6.5. – lokal begrenzt im Katinger Wald max. 2,7 Ind., 17.5. – 15 Ind.), Gemeine Pechlibelle (8.5. – 2 Ind. östlich NI-Areal, Erstbeobachtungen, bislang nur wenige Imago), Hufeisen-Azurjungfer (erste, frisch geschlüpfte Ind. am 23.5. Katinger Wald, später in diesem Gebiet bis max. 5,2 M. am 25.5., ca. 50 Ind. am 29.5.). Beobachtungen von Großlibellen liegen aus dem Mai nicht vor!
Sandbienen: Aschgraue Sandbiene (Andrena cineraria; 3.5. – 1 Ind., 21.5. – 8 Ind. Katinger Wald), Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa; 2./3.5. – 4,3 Ind. NI-Areal, später Einzeltiere im Katinger Wald), Andrena tibialis (20.5. – 2 W. Katinger Wald)
Blutbienen: 20.5. – 1 Ind. (Sphecodes albilabris) Katinger Wald.
Wespenbienen: Rothaarige Wespenbiene (Nomada lathburiana, 6.5. – 7 W. Katinger Wald), Nomada goodeniana (3.5. – 1 M. Katinger Wald).
Schwebfliegen: Große Sumpfschwebfliege (Helophilus trivittatus, 6.5. – Katinger Wald), Wespen-Moderholzschwebfliege (Temnostoma vespiforme, 17.5., 26.5. – je 1 W. Katinger Wald). Die letztgenannte Art steht auf der Vorwarnliste in der RL.
Tagfalter: Die Vorkommen blieben bislang unauffällig. Beispielswiese fehlen Beobachtungen vom sonst verbreiteten Hauhechel-Bläuling aus dem Mai. Aurorafalter (u.a. 3.5. – 5 M. Mähwiese am Ostufer Katinger Priel, hier dichte Bestände von Wiesenschaukraut, 17.5.-22.5. – auf einer Mähwiese am Waldrand 1-3 M., 1 W. sucht Pflanzen zur Eiablage), Distelfalter (6.5. – 1 Ind. Katinger Wald; ungewöhnlich waren die frischen Farben, d.h. in der Nähe geschlüpft? Später selten weitere Einzeltiere), Landkärtchen (u.a. 3.5. – 4 Ind. Katinger Wald), Kleiner Heufalter (7.5. – 1 erstes Ind. NI-Areal, in der dritten Dekade häufiger, u.a. 20.5. – 24 Katinger Wald), Waldbrettspiel (3.5., 6.5., 16.5. – max. 8 Ind. Katinger Wald, sonst überwiegend Einzeltiere).
Nachtfalter: Kleine Pappelglucke (Paecilocampa populi): 26.5. - 1 Raupe Katinger Wald.
Wanzen: 21.5. – 1 ad. Bunte Blattwanze (Elasmostethus interstinctus) Katinger Wald; Erstnachweis.
Käfer: Schwarzhörniger Samtlaufkäfer (Chlaenius nigricornis; 8.5. – 1 M. Sandweg am NI-Areal). Die Art wird in der Roten Liste SH als gefährdet eingestuft. Rotköpfiger Feuerkäfer (Pyrochroa serraticornis; 17.5. – 21 Ind. Katinger Wald), Weichkäfer (Cantharis nigricans; 26.5. – 7 Ind. Katinger Wald) und Leiterbock (Saperda scalaris; 31.5. – 1 Ind. Speicherbecken).
Beobachter waren u.a. H. Brune, H.A. Bruns, F. Hofeditz, P. Keuschen, A.S. Lüdtke, L. Nicola, I. v. Oven, M. Povel, J. Schnier, F. Seer. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
April
die Trockenheit im Frühjahr hält an
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Moorfrösche, 10.4.2015 - Foto: Monika Povel
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Blässrallen, 28.4.2015 - Foto: Monika Povel
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Bruchwasserläufer, 30.4.2015 - Foto: Monika Povel
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Flaum-Sandbiene (Andrena nitida), 22.4.2015 - Foto: Monika Povel
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Säbelschnäbler, 16.4.2015 - Foto: Monika Povel
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Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula) W., 28.4.2015 - Foto: Monika Povel
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Feldsperlinge, 5.4.2015 - Foto: Monika Povel
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Graugans mit Küken, 29.4.2015 - Foto: Monika Povel
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Rostrote Mauerbine (Osmia bicornis) M., 24.4.2015 - Foto: Monika Povel
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Rothalstaucher, 11.4.2015 - Foto: Monika Povel
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Uferschnepfen, 11.4.2015 - Foto: Monika Povel
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Wiesenpieper, 30.4.2015 - Foto: Monika Povel
Wetter
Mit den Nachwehen des Orkans „Niklas“ vom 31.3. startete der April stürmisch. In den ersten Tagen blieb es unbeständig mit Bodenfrost am frühen Morgen (der am 2.4. in Schneefall überging), mit kalten Regenschauern und einer nördlichen Luftströmung. Die tiefste Temperatur des Monats wurde am 5.4. mit -1°C gemessen.
So blieb die erste Aprilwoche kalt, auch wenn tagsüber die Sonne schien. Am 8.4. wurde es deutlich milder, bewölkter mit etwas Nieselregen am Morgen. Der 10./11.4. brachte einen ersten Frühlingsgruß mit Temperaturen bis 17°C (dies blieb der deutlich höchste Wert in diesem Monat). An den folgenden Tagen drehte der Wind auf W, es wurde wieder kühler und stürmischer (13.4.). Insgesamt war das Wetter in der zweiten Dekade aber sonniger und milder, es blieb trocken. Die Tiefsttemperaturen schwankten in der zweiten und dritten Aprilwoche etwa um 5-8°C, die Höchstwerte um 10-14°C. Zu einem erneuten Wetterumschwung kam es am 25.4. mit Wind und einer leichten Schauerneigung. Am 28.4. wurde ein zweites Monatsminimum mit einer Temperatur von +2°C gemessen. Der erwartete, aber nur leichte Regen führte erkennbar zu einem vermehrten Gras- und Laubwachstum. Insgesamt war der April 2015 aber wieder auffällig trocken. In der Messstation St. Peter-Ording wurde nicht einmal die Hälfte des langjährigen Mittels der Jahre 2000-2014 erreicht. Entsprechen waren viele Flachgewässer im Grünland der Schutzgebiete am Monatsende ausgetrocknet.
Sprintidenzählungen
Die Springtidenzählungen wurden am 7.4. und 24.4. durchgeführt. Die erste Zählung beschränkte sich auf das Gebiet des Katinger Watts, bei der zweiten Zählung wurden die Schutzgebiete der gesamten Eidermündung berücksichtigt:
Zwergtaucher (0/3), Haubentaucher (13/15), Rothalstaucher (1/0), Schwarzhalstaucher (0/3), Kormoran (22/22), Silberreiher (2/0), Graureiher (6/10), Höckerschwan (4/12; leichter Mauserzug), Graugans (308/512; Bestandsanstieg durch erste Mausergäste), Nonnengans (6.460/13.677, vergleichsweise geringe Bestände), Rothalsgans (1/1), Nilgans (2/2), Brandente (398/1.197), Pfeifente (163/216), Schnatterente (150/126), Krickente (356/1.111; hohes Rastvorkommen), Stockente (161/210), Spießente (57/29), Knäkente (2/7), Löffelente (192/459; hohes Rastvorkommen), Reiherente (206/236), Tafelente (31/3), Schellente (15/16), Mittelsäger (2/0), Zwergsäger (6/6), Seeadler (5/5), Rohrweihe (1/3), Mäusebussard (0/5), Rauhfußbussard (1/1), Turmfalke (1/0), Wanderfalke (1/1), Teichralle (0/1), Blässralle (30/74), Austernfischer (181/259), Säbelschnäbler (310/1.607; hoher Bestand), Sandregenpfeifer (2/0), Seeregenpfeifer (1/0; unvollständig), Goldregenpfeifer (0/89), Kiebitz (130/524), Alpenstrandläufer (53/0), Kampfläufer (9/12), Bekassine (0/3), Uferschnepfe (64/56), Großer Brachvogel (56/311), Dunkler Wasserläufer (1/41), Grünschenkel (0/3), Rotschenkel (18/163), Lachmöwe (220/557; ohne Kolonie am Eidersperrwerk), Sturmmöwe (50/33), Silbermöwe (3/8), Heringsmöwe (0/1), Mantelmöwe (3/13), Küstenseeschwalbe (0/4).
Gänsezählungen
Im Rahmen von Gänsezählungen wurden in allen Schutzgebieten der Eidermündung am 13.4. und 27.4. notiert: Graugans (369/482; erste Mausergäste im Gebiet), Nonnengans (10.101/14.229; Beginn des Heimzuges).
Weitere Beobachtungen
Avifauna
Zwergtaucher: 15.4. – bislang 12 Reviere auf dem Ringpriel im Katinger Wald, dem Verbreitungsschwerpunkt im Ästuar, daneben einzelne Paare auf anderen Gewässern im Katinger Watt.
Rothalstaucher: 5.4.-18.4., dann wieder ab dem 27.4. vermutlich derselbe territoriale Altvogel im NI-Areal (mehrfach aggressive Auseinandersetzungen mit Haubentauchern, Nestbau ohne Partner); ähnliche Beobachtungen in den Vorjahren.
Schwarzhalstaucher: 2.4. – ein erstes Ind. am Brutplatz des Vorjahres im NI-Areal, 5.4. – 1 Rp. (Nestbau), 18.4. – 2 Rp. an einer Möwenkolonie + 1 Ind. im Speicherbecken, 21.4. – Balz, 24.4. – Kopula, 27.4. – 4 P. an der Möweninsel. Die Art brütete im Vorjahr erstmals im Katinger Watt mit zwei Paaren.
Silberreiher: 3.4., 5.4., 11.4., 25.4., 27.4. – je 1-2 Ind. in verschiedenen Schutzgebieten des Ästuars (u.a. K. Bütje, G. Klassen).
Löffler: 1.4.-3.4. – 1 ad. NI-Areal/Grüne Insel/Oldensworter Vorland, 5.4. – 2 ad. und 27.4. – 1 ad. NI-Areal.
Singschwan: 3.4. – 2 ad. Hemmerdeich/Oldensworter Vorland auf einem Feld (K. Bütje), 9.4. – 1 ad. Oldensworter Vorland mit gelber Halsmanschette.
Tundra-Saatgans: 24.4. – 1 vorj. Ind. Nullgebiet.
Kurzschnabelgans: 3.4. – 5 Ind. Oldensworter Vorland (M. Tenhaeff, H. Mensing), 9.4. – 1 Ind. NI-Areal.
Blässgans: 17.4. – 1 ad. mit einem Grauganspaar NI-Areal (ähnlichen Beobachtungen aus den Vorjahren), 24.4.-30.4. – 2 ad. NI-Areal.
Graugans: 22.4. – erster Schlupf von Küken in zwei Gelegen am Ostufer des Katinger Priels. Bis zum Monatsende konnten ca. 6 Fml. unterschieden werden (bei ca. 200 Bp. im Ästuar). Wie schon in den Vorjahren wurde ein Großteil der ersten Gelege prädiert, nachweislich durch Wildschweine, Füchse und Mantelmöwen. Der o.a. Anstieg des Rastbestandes ging vermutlich auf die Ankunft der ersten Mausergäste am Monatsende zurück.
Nonnengans: leichter Heimzug setzte in den letzten Apriltagen ein, die Rastbestände im Ästuar verringerten sich in dieser Zeit aber noch nicht erkennbar.
Rothalsgans: 23.4. – 1 Ind. unter Nonnengänsen Oldensworter Vorland (vgl. STZ).
Nilgans: 23.4. – Fml. erscheint mit 4 frisch geschlüpften Küken im NI-Areal. Die Brut fand am langjährigen Brutplatz auf einer Insel zwischen Graugänsen und Lachmöwen statt.
Eiderente: Der Heimzug in Richtung Ostsee hielt über den gesamten Monat an: u.a. 2.4., 8.4., 21.4., 24.4., 28.4., 30.4. flussaufwärts ziehende Schwärme. Im Ästuar nur geringe Rastvorkommen: 22.4. – 2,1 Ind. Eider vor der Grünen Insel, 25.4. – 1,1 Ind. Oldensworter Vorland (NE).
Schellente: wie alljährlich späte Heimzügler: 5.4. – 12,6 Ind. Katinger Watt (G. Klassen, T. Matthies), 18.4. – 16,12 Ind. Speicherbecken intensiv balzend, 21.4. – 7,6 Ind. Speicherbecken/Nullgebiet.
Gänsesäger: 3.4. – letztmalig ein Paar auf der Eider im Oldensworter Vorland/Hemmerdeich (K. Bütje); wie im Vorjahr.
Zwergsäger: Letzte Rastvorkommen des Heimzuges im NI-Areal: 15.4. – 1 M., 16.4. – 1 W., 24.4. – 2,1 Ind.
Seeadler: Neben dem Brutpaar hielten sich weiterhin mind. 4 Seeadler im Eiderästuar auf, u.a. 8.4. – 4 immat. (2 vj., ein K3 und ein fast ad.) über Katinger Wald kreisend. Möglicherweise war darunter weiterhin ein zweites Paar, das sich regelmäßig im nördlichen Katinger Wald aufhielt.
Am 19.4. wurde in Welt ein Jungadler tot gefunden (beringt 2013 am Kembser See/PLÖ) und der Projektgruppe Seeadlerschutz für eine Untersuchung übergeben.
Rotmilan: 19.4. – 1 dz. NI-Areal (S. Lindemann).
Wiesenweihe: 10.4. – 1 M. Eiderdammflächen (V. Siegel).
Kornweihe: 7.4., 11.4. – 1 W. Karolinenkoog Vorland/HEI.
Wanderfalke: wie in den letzten Frühjahren hielt sich neben dem Rp. im Oldensworter Vorland mindestens ein weiterer Altvogel im Bereich der Grünen Insel/Eiderdammflächen auf.
Blässralle: 8.4. – ein 1er Gelegeanfang Speicherbecken, 21.4. – neben Nestern mit wenigen Eiern auch ein erstes 9er Vollgelege Nullgebiet; alljährlicher später Brutbeginn an den offenen/halboffenen Gewässern des Katinger Watts.
Säbelschnäbler: Verstreut im Ästuar versuchten sich Säbler in mehreren Kolonien anzusiedeln. Für Besucher am interessantesten war wieder die Kolonie vor den Beobachtungshütten im NI-Areal: 5.4. – erste 40 ad. (Paarungen), 11.4. – 124 ad. (Paarungen), 17.4. – 150 ad. (erste 6 brütend), 26.4. – 318 ad. (70 brütend) und 37 ad. in der Nähe am Beobachtungsturm/Eiderdammflächen, 30.4. – 89 brütende ad. vor den Hütten. Vorland der Grünen Insel: 2.4. – ca. 560 Ind. Diese Kolonie löste sich bis zum Monatsende weitgehend auf. Olversumer Vorland: 10.4. – ca. 390 Ind. in zwei Kolonien. Nullgebiet: 4.4. – 88 ad., 8.4. – 14 ad. (B. Köhler), 10.4. – 48 ad., 12.4., 21.4. – ca. 72 ad.; später nur noch wenige. Ehemalige Vogelinsel/HEI: 11.4. – 9 ad., 30.4. – 42 Ind.. Hingegen im Oldensworter Vorland nur 3.4. – 6 Ind. (M. Tenhaeff, H. Mensing) und auch im Karolinenkoog Vorland bislang nur wenige. In der Summe der Maxima ergäben sich hieraus ca. 1.400 Ind. – ein Vorkommen nahe am Ergebnis der STZ vom 24.4. In den letzten Jahren verhinderten Prädatoren die Ansiedlung eines ähnlich hohen Brutbestandes, so dass in der nächsten Zeit mit Umsiedlungen und Abwanderungen zu rechnen ist.
Flussregenpfeifer: Bislang Hinweise auf 3 Rp. an bekannten Orten (NI-Areal, Oldensworter Vorland, Wesselburener Sommerkoog/HEI) und erstmals balzende Ind. im Vorland des Karolinenkooges/HEI.
Sandregenpfeifer: 26.4. – 420 Ind. Nordseewatten in Nähe zum Eidersperrwerk.
Goldregenpfeifer: noch am 30.4. – 23 Ind. Vorland Karolinenkoog.
Seeregenpfeifer: bislang nur wenige Ind. an den bekannten Brutorten auf den Eiderdammflächen.
Kiebitz: In der letzten Aprilwoche schlüpfen im Ästuar verbreitet die Küken, ein guter Schlupferfolg zeigte sich z.B. auf den Eiderdammflächen und im Vorland des Karolinenkooges.
Kampfläufer: Bei den zunächst hohen Wasserständen rasteten in der ersten Aprildekade mehrere Gruppen in den Schutzgebieten, u.a. 3.4. – 36 Ind. Oldensworter Vorland und 9.4. – ca. 15 Ind. Eiderdammflächen (u.a. M. Tenhaeff, H. Mensing, St. Lindemann).
Zwergschnepfe: Wie seit Jahren wurden im Rahmen der Brutvogelerfassungen in den Feuchtgrünländern der Eidermündung regelmäßig Vögel zufällig aufgescheucht; insgesamt in der Zeit 3.4. bis 11.4. – 18 Ind., am 30.4. – noch 3 Ind. Eiderdammflächen.
Bekassine: Ende April/Anfang Mai läuft der Heimzug langsam aus. Im Rahmen von Brutvogelkartierungen in den Schutzgebieten wurden notiert: 3.4.-5.4. – mind. 230 Ind. Wesselburener Vorland/HEI, 6.4. – mind. 52 Ind. Vorland Karolinenkoog/HEI, 7./8.4. – mind. 117 Ind. rund um den Katinger Priel/Eiderdammflächen, 9.4.-11.4. – mind. 65 Ind. Grüne Insel/Olversumer Vorland und 9.4.-20.4. – mind. 48 Ind. Oldensworter Vorland, am 30.4. noch 12 Ind. Eiderdammflächen.
Uferschnepfe: u.a. 3.4. – 70 Ind. Eiderdammflächen, 6 Ind. Oldensworter Vorland (u.a. S. & M. Kühn, M. Tenhaeff, H. Mensing), 5.4. – 6 Ind. Wesselburener Sommerkoog (J. Heyna) und 130 Ind. Eiderdammflächen (T. Matthies, V. Salewski). In den folgenden Tagen verteilten sich die Vögel in den Brutgebieten der Umgebung, im NI-Areal am 23.4. noch 28 Nichtbrüter.
Isländische Uferschnepfe: 2./3.4. – je mind. 1 Ind. NI-Areal/Eiderdammflächen (u.a. M. Tenhaeff, H. Mensing); deutlich weniger als im Vorjahr.
Großer Brachvogel: 14.4.-28.4. – regelmäßig gen E/NE ziehende Brachvögel über der Eidermündung, u.a. am 14.4. zwischen 22.30 und 21.15 h mehrere Trupps, am 15.4. – 07.00-10.00 h – ca. 200 dz. sichtbar, dazu viele deutlich höher ziehende Trupps nur gehört (I. von Oven), 17./18.4. – an beiden Tagen ganztägig Zug, 23.4. – erneut vermehrt Zug am Vormittag, 24.4. – sehr auffälliger Zug, am Morgen ca. 3.000 dz. oft in großer Höhe kaum zu erkennen. Der Heimzug war am Monatsende noch nicht abgeschlossen.
Regenbrachvogel: vor allem in der letzten Aprilwoche regelmäßig überfliegend oder in kleinen Gruppen im Feuchtgrünland rastend.
Rotschenkel: 30.4. – ein erster 3er Gelegeanfang Vorland Karolinenkoog/HEI.
Zwergmöwe: Zunächst nur 1-2 Ind. am 5.4. (vorj.), 12.4., 25.4. (ad.) – in verschiedenen Gebietes des Ästuars (u.a. D. Müller-Wichards). Mit dem Schlupf der Zuckmücken erhöhte sich das Vorkommen auf 28.4. – 76 ad./2 vorj. südl. Katinger Priel.
Lachmöwe: Eidersperrwerk: 5.4. – 261 ad. an den drei Standorten der Subkolonien (Nestbau, 22 Ind. brütend), 9.4. – 301 Ind. (50 brütend), 12.4. – 731 Ind. (120 brütend), 19.4. – 817 im Süden und 154 Ind. im Norden des Sperrwerks, 22.4. – dort 1.077 und 174 Ind. (inkl. immat. und Nichtbrüter), 29.4. – entsprechend 737 Ind. (mind. 153 brütend) an der dithmarscher und 222 Ind. an der nordfriesischen Seite des Sperrwerks.
Eine kleine Kolonie bildete sich wieder im NI-Areal: 10.4., 20.4., 26.4. – 72-74 ad. an der Brutinsel.
Flussseeschwalbe: 14.4. – Ankunft der ersten zwei Ind. am Eidersperrwerk (C. Piening), erste Küstenseeschwalben wurde zwei Tage später notiert.
Küstenseeschwalbe: 19.4. – 22 Ind. am Koloniestandort Eidersperrwerk/NF, hier 22.4.-24.4. – 90-120 Ind. (u.a. C. Piening).
Trauerseeschwalbe: 18.4. – 1 Ind. wie üblich über dem südlichen Katinger Priel/Speicherbecken. Auch an den Folgetagen trat die Art in diesem Bereich regelmäßig auf. Mit dem Schlüpfen der Kriebelmücken erhöhte sich das Vorkommen auf max. 7 Ind. (25.4.) und 20 Ind. (29.4.).
Kuckuck: Erster Ruf. am 27.7. im Katinger Wald.
Sumpfohreule: 6.4. – 1 Ind. Vorland des Karolinenkooges/HEI.
Rötelschwalbe: 27.4. – 1 Ind. NI-Areal (D. Cimiotti).
Feldlerche: 7.4. – ein durchgehend schmutzigweißes M./Sg. Eiderdammflächen.
Strandpieper: 3.4. – 3 Ind. Eiderdammflächen (S. & M. Kühn), 5.4. – 1 Ind. Wesselburener Vorland.
Bergpieper: 3.4. – 1 Ind. PK Eiderdammflächen (Süd; S. & M. Kühn).
Wiesenpieper: 2./3.4. Nestbau in den Vorländern Grüne Insel und Wesselburen; 23.4. – 5er Vollgelege NI-Areal; am 30.4. erste fütternde ad. auf den Eiderdammflächen. Bei einer Lege- und Brutdauer von ca. 20 Tagen haben die Vögel um den 10.4. mit der Eiablage begonnen; früh. Zeitgleich war noch in der letzten Aprilwoche deutlicher Heimzug flussaufwärts (u.a. 25.4.) zu beobachten.
Trauerbachstelze: 3.4. – 1 Ind. Eiderdammflächen (wohl Mischform mit Bachstelze; S. & M. Kühn).
Gebirgsstelze: 3.4. – 1 dz. Multimar/Tönning (K. Bütje).
Eichelhäher: 22.4. – 4+2+1 Ind. Katinger Wald. In diesem Wald brüten nur wenige Paare. Es dürfte sich somit zum Teil um nordische Heimzügler gehandelt haben.
Bergfink: 18.4. – 1 Sg. in einem Weidenwald (Naturwaldparzelle) Nullgebiet; ungewöhnliche Beobachtung.
Grauammer: 14.4. – 1 Sg. Katinger Ackerflächen (O. Ekelöf). Bislang liegt aus den letzten 15 Jahren nur ein weiterer Nachweis vor: 2.7.2003 – 1 Sg. Oldensworter Vorland.
Säugetiere
Hase: 18.4., 2.5. - ein „schneeweißes“ ad. W. nahe Oldenswort, wurde von einem M. verfolgt.
Iltis: Wenig Scheu zeigte ein ad. (M.) am 9.4. auf den Eiderdammflächen einem Landwirt gegenüber, der bei Zaunarbeiten aus nächster Nähe beobachten (und fotografieren) konnte wie der Iltis einen Frosch erbeutete.
Seehund: Am langjährigen Ruheplatz in der Eidermündung wurden am 9.4. – max. 18 Ind. notiert.
Kegelrobbe: 28.4. – 1 Ind. (vermutlich ein M.) in der Eider vor dem Tönninger Hafen; selten hier.
Schweinswal: 1.4., 14.4. – je 1 Ind. in der Eider nahe am Sperrwerk.
Amphibien
Gras-/Moorfrosch: Durch den Anstau von Flachgewässern in den Schutzgebieten konnten beide Arten in den letzten Jahren gefördert werden. Im westlichen Oldensworter Vorland wurden am 15.4. allein in einem Grabenabschnitt am Plattenweg 433 Laichballen gezählt. Erste Laichballen von Grasfröschen datierten auf den 7./8.4. in verschiedenen Gewässern.
Moorfrosch: 4.4. – erste Rufer, 6.4.-10.4. – Maximum der Rufaktivitäten.
Erdkröte: Zu einer massiven Rückwanderung von den Laichgewässern kam es in der Regennacht 25./26.4. (nach langer Trockenheit). Da diese auf ein Wochenende fiel wurden viele Kröten überfahren.
Fische
Karausche: 8.4. – 6 große Ind. (>20 cm) im Schilf des Waldsees laichend; früh. Zudem an anderen Orten im Gewässer 3 tote, ebenfalls große Ind.
Insekten
An den sonnigen, aber kühlen und windigen Apriltagen erhöhten sich die Aktivitäten vieler Insekten nur zögernd. Von herausragender Bedeutung für viele Vögel war der Massenschlupf der Zuckmücken und die vermehrt aktiven Raub- und Dungfliegen (Viehauftrieb in der letzten Aprilwoche).
Libellen: Wie im Vorjahr waren Frühe Adonislibellen im Katinger Wald (27.4. – 7 Ind., 30.4. – 11 Ind.) die ersten, die ihre Metamorphose abgeschlossen hatten.
Sandbienen: Bei den Sandbienen wurden bekannte Arten wie A. clarkella (8.4.-20.4., max. 12 W. Grüne Insel und 5 W. Katinger Wald), A. haemorrhoa (verbreitet, 11.4.-20.4.; max. 18.4. – 12 M. Naturzentrum, weitere im NI-Areal und Katinger Wald), A. fulva (15.4.-29.4., Einzeltiere Katinger Wald, Kating), A. bicolor (17.4. – 4,5 Ind. Kating) und A. nitida (22.4. – 3,7 Ind. Kating) nachgewiesen. Die großen Kolonien der Weiden-Sandbienen (A. vaga) im Katinger Wald erreichten nicht die Bestandszahlen wie im Vorjahr.
Weitere Wildbienen/seltene Hummeln waren die Weiden-Seidenbiene (Colletes cunicularius, 9.4. – 7,5 Ind. Alter Eiderdeich/Katingsiel), die Baumhummel (Bombus hypnorum, 12.4. – 2 Ind. Naturzentrum), die Rote Mauerbiene (Osmia bicornis, 15.4.-27.4. – einzelne M. NI-Areal/Kating), die Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes; max. 2,14 Ind., 15.4.-28.4., Kating), die Vierbindige Furchenbiene (Halictus quadricinctus (17./18.4. – max. 6 W. NI-Areal), die Trauerbiene (Melecta albifrons; 17.4.-22.4. – 1-2 W. Kating), die Gebänderte Furchenbiene (Halictus tumulorum, 20.4. – 2 W. Grüne Insel), die Blaue Mauerbiene (Osmia caerulescens, 22.4. – 2,1 Ind. Kating) und die Mooshummel (Bombus muscorum, 22.4. Kating).
Wespenbienen: Nomada goodeniana (19.4.-22.4. – einzelne W. Kating/Katingsiel), N. lathburiana (19.4., 29.4. – 2 W. Katinger Wald).
Tagfalter: Nachdem sich im März bereits erste Arten zeigten, die als Falter überwintern (sowie ein erster Grünader-Weißling), erschienen weitere Arten wie Kleiner Kohlweißling (10.4.), Großer Kohlweißling und Faulbaum-Bläuling (11.4.), Admiral (17./18.4. – 1-2 Ind.), C-Falter (18.4.) und Waldbrettspiel (27.4.). Die Anzahlen der Falter blieben bislang gering.
Schwebfliegen: Gemeine Keilfleckschwebfliege (Eristalis pertinax, 3.4. – Bruchwald/Nullgebiet).
Beobachter waren u.a. H. Brune, H.A. Bruns, J. Daws, F. Hofeditz, P. Keuschen, L. Nicola, I. v. Oven, M. Povel, J. & M. Schnier, K. Wilkens. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
März 2015
Kühler, regnerischer Start in den Frühling
Der Monat in Bildern
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Bergahorn-Winkerzikade (Acericerus heydenii), 08.03. 2015 - Foto: Monika Povel
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Blässralle, 26.3.2015 - Foto: Monika Povel
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Bruchwald im Nullgebiet, 23.03.2015 - Foto: Monika Povel
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Graugans-Paarung, 26.03.2015 - Foto: Monika Povel
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Großer Brachvogel, 23.03.2015 - Foto: Monika Povel
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Knäkenten-Erpel, 17.03.2015 - Foto: Monika Povel
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Müllsammelaktion, 08.03.2015 - Foto: Daniela Spörl
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Muschelkrebse, 27.3.2015 - Foto: Monika Povel
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Reiherente, Weibchen, 26.03.2015 - Foto: Monika Povel
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Reiherenten-Erpel, 24.03.2015 - Foto: Monika Povel
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Uferschnepfen, 18.03.2015 - Foto: Monika Povel
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Weidenblüte, 27.3.2015 - Foto: Monika Povel
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Zwei Brandenten-Erpel, 17.03.2015 - Foto: Monika Povel
Wetter
In den ersten zwei Märzdekaden überwog Hochdruckeinfluss an der Westküste, der sonniges, trockenes, aber kühles Wetter brachte. Nicht selten zeigte sich in den frühen Morgenstunden leichter Bodenfrost (deutlicher Frost am 12./13.3., 22.3.). Ausnahmen waren regnerische, stürmische Tage zu Beginn des Monats (1.3.-4.3. – zusammen 18 mm Niederschlag), eine durchziehende Regenfront von NW am 10.3. (3 mm Niederschlag, erste Amphibienwanderung setzte ein) und erneuter Regen am 20./21.3. (12 mm). Schon am nächsten Tag strömte aber kurzzeitig wieder polare Kaltluft ein. Es wurde wieder sonnig, blieb aber mit ca. 4-6°C auch tagsüber kalt. Eine rasche Folge von Tiefdruckgebieten brachte in der letzten Märzwoche „Schmuddelwetter“ über den Atlantik. An diesen Tagen blieb der Himmel meistens bedeckt, es regnete und die Temperaturen schwankten zunächst nur geringfügig zwischen 4 und 9°C. In der Nacht zum 29.3. überquerte ein ergiebiges Regenband Schleswig-Holstein (und löste eine größere Amphibienwanderung aus). Die folgenden Tage blieben regnerisch und es wurde stürmischer. Insgesamt fielen in der letzten Märzwoche ca. 45 mm Niederschlag, in der stürmischen Nacht auf den 31.3. auch vermischt mit leichten Schneeschauern (Tiefsttemperatur nur +1°C). In Folge des konzentrierten Niederschlags waren die Gewässer in den Schutzgebieten zum Monatsende maximal gefüllt und das Grünland „patschnass“.
Freundliche Frühlingstage waren im März rar, so der 8.3. mit einer südwestlichen Luftströmung, an dem das Thermometer max. 10°C erreichte, der 12.3. mit max. 12°C und die Tage vom 17.3. bis 19.3., an denen 12-14°C gemessen wurden. Im Vergleich mit den Wetterdaten von St. Peter-Ording (2000-2014) war der März 2015 deutlich niederschlagsreicher und wies weniger Frosttage auf.
Springtidenzählungen
Die Springtidenzählungen wurden am 5.3. und 20.3. durchgeführt. Während sich die erste Zählung auf das Gebiet des Katinger Watts beschränkte, umfasste die zweite Zählung, eine Internationale Synchronzählung, das gesamte Ästuar (inkl. Dithmarscher Eidervorland und Oldensworter Vorland). Die Bestandszahlen beider Zählungen sind somit nicht direkt miteinander vergleichbar. Beide Zählungen blieben zudem unvollständig da große Bereiche der Flusswatten trotz der Springtide nicht von Wasser bedeckt waren und die Vögel so auch während der Flut weiträumig verteilt nach Nahrung suchen konnten. Der Grund: Die Tore des Eidersperrwerks waren frühzeitig vor der Flut geschlossen worden.
Deutlich stiegen im März die Bestände der Wasservögel und einiger Watvögel (Heimzug und Beginn der Revierbesetzungen). Von den typischen Wintergästen (Schwäne, Säger) blieben nur wenige:
Haubentaucher (2/14), Kormoran (20/13), Silberreiher (3/4), Graureiher (3/13), Singschwan (1/5), Zwergschwan (2/0), Höckerschwan (5/12), Blässgans (0), Graugans (508/447), Nonnengans (2.310/2.619), Nilgans (1/0), Brandente (152/1.307), Pfeifente (389/1.135), Schnatterente (47/179), Krickente (366/1.355), Stockente (279/344), Spießente (317/300), Löffelente (34/275), Reiherente (50/120), Tafelente (15/62), Schellente (45/26), Gänsesäger (2/2), Zwergsäger (6/16), Seeadler (1/1), Mäusebussard (6/5), Rauhfußbussard (1/0), Turmfalke (0/1), Wanderfalke (0/2), Teichralle (0/4), Blässralle (47/47), Austernfischer (3/312), Säbelschnäbler (26/602), Goldregenpfeifer (0/690), Kiebitz (578/694), Alpenstrandläufer (0/400), Kampfläufer (0/18), Uferschnepfe (0/112), Großer Brachvogel (214/718), Rotschenkel (0/9), Lachmöwe (55/310), Sturmmöwe (0/179), Silbermöwe (9/17), Mantelmöwe (3/8).
Gänsezählungen
Im Rahmen einer Gänsezählung wurden in den Schutzgebieten der Eidermündung am 13.3. notiert: Blässgans (616), Graugans (925), Nonnengans (14.146 Ind.). Auch die zweite Springtidenzählung ist mit einer Gänsezählung vergleichbar, da ebenfalls alle Schutzgebiete abgedeckt wurden. Über diese Tagesbestände hinaus übernachteten weitere Gänse in den Watten vor der Eidermündung oder auf den Flusswatten. Diese Gänse verließen das Gebiet bereits in der Morgendämmerung und flogen erst spät wieder ein. Vor allem der Ab- und Einflug der Blässgänse erfolgte oft im Dunkeln. Auffällig waren im März die vergleichsweise geringen Vorkommen von Nonnengänsen.
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: 11.3. – wenige Rp. auf den schilfbestandenen Gewässern des Katinger Waldes, die traditionell vor den deckungsärmeren Gewässern im Katinger Watt besetzt werden.
Haubentaucher: In der ersten Märzdekade trafen zunehmend Haubentaucher in den potentiellen Brutgebieten ein, Mitte des Monats bildeten sich erste Paare (14.3., 19.3. – Balz).
Rothalstaucher: 14.3. – 1 Ind. NI-Areal. Das nächste Brutvorkommen befindet sich an den Dünenteichen von St. Peter-Ording. Im Katinger Watt brütete die Art nur in einzelnen Jahren und bislang stets erfolglos.
Silberreiher: bis 11.3. regelmäßig Einzelvögel in verschiedenen Vorländern, am 12.3. – 7 Ind., 14.3., 18.3. – 10 Ind. Oldensworter Vorland, dann nur noch wenige. Eine Korrelation der Vorkommen mit den Laichwanderungen der Stichlinge war nicht zu erkennen (… im Gegensatz zu den Graureihern, die gezielt an Überläufen nach Kleinfischen suchten).
Löffler: 3.3. – 1 dz. Katinger Wald, 07.50 h gen N; früh. 31.3./1.4. – 1 ad. NI-Areal.
Singschwan: regelmäßig kleine Gruppen/Paare in verschiedenen Gebieten, max. 18.3. – 2 ad. + 2 ad./5 vj. Oldensworter Vorland und 2-3 ad. NI-Areal; in der letzten Märzdekade deutlicher Bestandsrückgang.
Kurzschnabelgans: 27.3. – 1 Ind. Katinger Ackerflächen (u.a. M. Tenhaeff, H. Mensing).
Dunkelbäuchige Ringelgans: 26.3. – 2 Ind. NI-Areal; selten im Ästuar.
Nilgans: im März regelmäßig 3-4 Ind. NI-Areal, aggressive Auseinandersetzungen u.a. am 4.3., 10.3. und 25.3. Offensichtlich vertrieb der Ganter des lokalen Paares ein zweites Paar. Die Gans brütete am langjährigen Brutplatz, einer Insel im NI-Areal.
Schnatterente: ab der Monatsmitte zunehmend Paare verstreut auf den Brutzeitgewässern, max. 13.3. – 110 Ind. Nullgebiet (A. Barkow).
Knäkente: ab 13.3. erste 3 M. im NI-Areal (u.a. F. Weiß).
Eiderente: weiterhin flussaufwärts ziehende Altvögel, so 3.3. – 60 dz. (09.13 h), 19.3. – 35 dz. (08.35 h), 21.3. – 23 dz. (09.56 h), 22.3. – 150 dz. (gen N), 25.3. – 145 dz. (06.10 h).
Rauhfußbussard: Im März regelmäßig Einzelvögel in allen Schutzgebieten der Eidermündung, vermutlich zeitgleich max. 3-5 Ind.
Seeadler: Neben dem bekannten Brutpaar im Süden des Katinger Waldes (5.3. – Kopula, 9.3. – Beginn der Brut) hielt sich ein zweites, jüngeres Paar im Nordosten bei Katingsiel auf. Dieses „besuchte“ mehrfach das Altpaar am Horst (u.a. 14.3.). Am 10.3. hielt sich das Jungpaar balzend in Nähe eines schwachen Horstes im nordöstlichen Katinger Wald auf (ca. 4 km Luftlinie zum Horst des Altpaares). Max. wurden am 13.3., 18.3., 29.3. – ca. 4-5 Jungadler gleichzeitig fliegend beobachtet (u.a. vom Schlafplatz kommend), am 19.3. – 6 Ind. hoch über dem NI-Areal kreisend. Bislang konnte die Altersstruktur des zweiten Paares noch nicht geklärt werden.
Rohrweihe: 17.3. – 1 M. NI-Areal überfliegend gen W, 18.3. – 2 Ind. Katinger Ackerflächen (R. Busch); bislang auffällig wenige Beobachtungen.
Kornweihe: nur 9.3., 13.3., 27.3. einzelne weibchenf. Ind. im Ästuar jagend; selten, trotz der relativ hohen Kleinsäugetierbestände.
Merlin: 16.3. – 1 Ind. Vorland Karolinenkoog/HEI.
Wanderfalke: Wie seit Jahre 1 Rp. Oldensworter Vorland (10.3.) und Einzelvögel im Vorland des Karolinenkooges/HEI und/oder auf der Grünen Insel; bekannte Winterreviere.
Blässralle: 11.3. – die traditionellen Reviere im Katinger Wald (Ring- und Waldpriel) waren weitgehend besetzt, während am Katinger Priel und im Nullgebiet die Besiedlung nur zögernd begann (vgl. Zwergtaucher).
Säbelschnäbler: 12.3. – 1 Ind. Oldensworter Vorland, 13.3. – 50 Ind. Olversumer Vorland (NE), 18.3. – 116 Ind. Vorland Grüne Insel, 18.3. – 131 Olversumer Vorland, 9 Nullgebiet und 264 Ind. Vorland Grüne Insel (G. Rastig); erste Vögel fanden sich an den Koloniestandorten der Vorjahre ein. 27.3. – 284 Ind. Vorland Grüne Insel (M. Tenhaeff, H. Mensing), 30.3. – 658 ad. an drei Koloniestandorten in den Vorländern der Grünen Insel. In den Kolonien im NI-Areal/Eiderdammflächen hielten sich am 31.3. ca. 40 Ind. auf (M. Tenhaeff, H. Mensing).
Flussregenpfeifer: 10.3. – 1 Ind. Oldensworter Vorland; Erstbeobachtung in einem traditionellen Brutrevier.
Sandregenpfeifer: 2.3. – erste 5 Ind. Eiderdammflächen.
Seeregenpfeifer: 28.3. – erstes M. auf den Eiderdammflächen (D. Cimiotti).
Goldregenpfeifer: 18.3. – ca. 3.000 Ind. Eiderdammflächen, 20.3. – 1.200 Ind. (u.a. G. Rastig, V. Salewski); Maxima in gleicher Höhe wie im Vorjahr.
Kiebitz: 22.3. – erster Gelegeanfang Karolinenkoog Vorland.
Sanderling: 31.3. – ca. 50 Ind. Wesselburener Vorland (Sturm; M. Tenhaeff, H. Mensing).
Alpenstrandläufer: 31.3. – ca. 500 Ind. Eiderdammflächen bei stürmischem Westwind (M. Tenhaeff, H. Mensing).
Waldschnepfe: 16.3., 19.3. – Einzelvögel Bruchwald/Nullgebiet, 20.3. – eine frische Rupfung Nullgebiet.
Kampfläufer: 9.3. – erste 2 M. Eiderdammflächen, 18.3. – 18 Ind. Oldensworter Vorland und 2,5 Ind. Eiderdammflächen (u.a. V. Salewski), 27.3. – 19 Ind. NI-Areal (M. Tenhaeff, H. Mensing).
Zwergschnepfe: 19.3. – 4 Ind. in einem bekannten, kleinflächigen Rastgebiet/Nullgebiet.
Uferschnepfe: 9.3. – 48 Ind. Vorland Grüne Insel, 14.3.- 32 Ind. Oldensworter Vorland, 139 Ind. Eiderdammflächen, 55 Ind. Vorland Grüne Insel (u.a. C. König. F. Weiß), 18.3. – 223 Ind. Eiderdammflächen (inkl. mind. 2 L. l. islandica, u.a. V. Salewski), 22.3. – 68 Ind. Oldensworter Vorland, 27.3. – 137 Eiderdammflächen + 31 NI-Areal, 5 Ind. Grüne Insel (M. Tenhaeff, H. Mensing), 28.3. – 126 Ind. Eiderdammflächen (inkl. 1-5 L. l. islandica), 14 Ind. NI-Areal und 11 Ind. Nullgebiet (u.a. D. Cimiotti).
Dunkler Wasserläufer: 18.3. – erste 2 Ind. Grüne Insel (R. Busch).
Rotschenkel: 14.3. – 3 Ind. Nullgebiet (C. König); erste potentielle Brutvögel in Revieren.
Lachmöwe: In der zweiten Dekade wurden die Kolonien sukzessiv besetzt, u.a. 18.3. – ca. 300 ad. Eidersperrwerk/HEI, 20.3. – erstmals 9 ad. NI-Areal. In der letzten Märzdekade suchten vor allem im nassen Grünland Eiderstedts bei stürmischen Winden viele Hundert Lachmöwen (gemeinsam mit Sturmmöwen) nach Nahrung.
Sturmmöwe: zum Monatsende, während der stürmischen und regnerischen Tage, große Rastschwärme (von überwiegend adulten Vögeln) im Grünland Eiderstedt.
Sumpfohreule: 17.3. – 1 Ind. Vorland Karolinenkoog; selten in diesem Winterhalbjahr.
Eisvogel: nach dem milden Winter erstmals seit Jahren wieder mind. 1 Revier im Katinger Wald (u.a. 10.3. – 2 Ind., Balz).
Wiesenpieper: 4.3. – mehrfach Gesang, erste Warnrufe NI-Areal, am 9.3. – leichter Heimzug. Im gesamten Monat kleine Rasttrupps neben den Brutvögeln in den Feuchtgrünländern.
Bergpieper: 4.3. – 1 Ind. NI-Areal, 22.3. – 1 überwiegend PK Vorland Karolinenkoog.
Bachstelze: 9.3. – erste Ind. im Katinger Watt eingetroffen.
Amsel: 5.3. – erste Nestbauaktivitäten Katingsiel.
Singdrossel: 3.3. – Erstgesang im Katinger Wald.
Zilpzalp: 13.3. – erstes Ind. Eiderdammflächen, ab 20.3. verbreitet Gesang Katinger Wald; später als im Vorjahr.
Bartmeise: 19.3. – Rufe Nullgebiet, im Brutgebiet des Vorjahres.
Goldammer: 10.3. – 1 Sg. Katinger Ackerflächen/K 41. Die Art brütet nicht im Ästuar. Aus den letzten 15 Jahren gibt es nur eine vergleichbare Beobachtung: 21.3.2013 – 1 Sg. im nahen Bruchwald/Nullgebiet.
Schneeammer: 14.3. – 9 Ind. Meeresspülsaum am Eidersperrwerk.
Rohrammer: 11.3. – Erstgesang im Sommerkoog des Karolinenkooges/HEI.
Säugetiere
Igel: 18.3., 21.3. – erste, tagsüber aktive vorj. Igel am Oldensworter Vorland (Altendeich) bzw. nördlich von Kating. Zu dieser Zeit waren noch keine Igel unter den Verkehrsopfern.
Amphibien
Aufgrund von Trockenheit und tiefen Nachttemperaturen setzten die Laichwanderungen erst spät im März ein. Ab dem 8.3. wurden zwar einzelne aktive Erdkröten und Grasfrösche beobachtet, leichte Wanderungen setzten aber erst in den Nächten zum 19.3 und 20.3. ein. Bei nächtlichem Regen waren dann starke Wanderungen von Erdkröten und Grasfröschen am 21.3. und 29.3. zu beobachten. Moorfrösche wurden ab dem 24.3. notiert.
Fische
Die Wanderung der Dreistacheligen Stichlinge landeinwärts fand kontinuierliche (seit Mitte Februar) verteilt über den gesamten März statt und erreichte an der Eider im Oldensworter- und Olversumer Vorland in der Zeit vom 12.3. bis 18.3. kleinere Maxima. Zwergstichlinge waren zwar täglich in den Schwärmen nachweisbar, ihre Zahl lag aber deutlich unter der der Vorjahre. Möglicherweise waren die Tiere in dem milden Winter in geringerem Umfang oder sehr zeitig gewandert. Die Laichwanderungen sind von milden Temperaturen und abfließendem Wasser (Leitströmung) abhängig.
Insekten
Zögernd zeigten sich aktive Tagfalter im Katinger Watt, so Grünader-Weißling (8.3.), Kleiner Fuchs (17.3.), Zitronenfalter und Tagpfauenauge (18.3). Hinzu kamen Wildbienen wie Dunkle Erdhummel und Weiden-Sandbiene (Andrena vaga) ab 8.3. In den Sandbienenkolonien waren etwa ein Drittel der früh geschlüpften Tiere vom Fächerflüglern (Stylops melittae) parasitiert. Zeitgleich traten auch die parasitischen Ölkäfer (Meloe proscarabaeus) in den Kolonien auf. Sie waren in diesem Frühjahr recht zahlreich.
Als weitere aktive Insekten wurden zwei Bergahorn-Winkerzikaden (Acericerus heydenii) fotografiert. Eine Art, die im Norden Deutschlands selten auftritt.
Das nasse, kühle und windige Wetter in der dritten Märzdekade verhinderte weitere Beobachtungen.
Muschelkrebse
Muschelkrebse (Ostrakoden): 27.3. – größeres Vorkommen in Kleingewässern des Katinger Waldes. Das Foto zeigt die Muschelkrebse beim Fressen an einer toten Schnecke. Muschelkrebse gelten als Indikatoren für eine höhere Wasserqualität und sind selten. Die Art konnte nicht bestimmt werden.
Beobachter waren u.a. H. Brune, H.A. Bruns, F. Hofeditz, P. Keuschen, L. Möllenbruck, L. Nicola, I. v. Oven, M. Povel, M. Rogge, J. Schnier. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
Januar und Februar 2015
Die Monate in Bildern
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Teichfrosch am Terrassenteich des Naturzentrums, 20.01.2015 - Foto: Monika Povel
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Mäusebussard auf der Jagd nach Mäusen, 21.01.2015 - Foto: Monika Povel
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Grau-, Bläss- und Nonnengänse mit einer Tundra-Saatgans, 05.02.2015 - Foto: Monika Povel
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Eis am Schilf an einem neblig, frostigen Morgen, 06.02.2015 - Foto: Monika Povel
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Erdmaus in der Mittagssonne im Katinger Wald, 08.02.2015 - Foto: Monika Povel
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Sommergoldhähnchen M. im Katinger Wald, 05.02.2015 - Foto: Monika Povel
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Balzende Zwergsäger im NI-Areal vor den Hütten, 18.02.2015 - Foto: Monika Povel
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Stockenten vor der Paarung im NI-Areal vor den Hütten, 18.02.2015 - Foto: Monika Povel
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Großer Brachvogel erbeutet einen adulten Moorfrosch und verspeist ihn, 16.02.2015 - Foto: Monika Povel
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Junger Seeadler WO61, beringt 2013 in Lundstedt/ Rendsburg, am 19.02.2015 im NI-Areal - Foto: Monika Povel
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Bergente, W. als Gast im NI-Areal vor den Beobachtungshütten, 24.2.2015 - Foto: Monika Povel
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Paarungszeit bei den Hasen auf einer Weide bei Katingsiel, 22.02.2015 - Foto: Monika Povel
Wetter
Im Januar dominierten Tiefdruckgebiete an der Westküste. Norddeutschland lag dabei oft am Rand der Drucksysteme – entsprechend unbeständig zeigte sich das Wetter. Der Monatsanfang brachte kräftigen Westwind und milde Temperaturen (+4-+7°C). Kurz zeigte sich am 7.1. Hochdruckeinfluss (leichter Bodenfrost) bevor Regen drei Sturmtiefs ankündigte, die in den nächsten Tagen in rascher Folge die Küste erreichten (= Ausläufer eines zentralen Islandtiefs, milde Temperaturen +1 bis +9°C, Gewitter, Hagel). Am 13./14.1. fielen ca. 30 mm Niederschlag. Zwischen dem Abzug des letzten Sturmtiefs am 11.1. und einem weiteren Sturm am 16.1. sanken die Temperaturen kurzzeitig (Bodenfrost nach klarer Nacht). Dann stellte sich die Wetterlage um. Zwischen dem 17.1. und 23.1. war der Wind überwiegend schwach mit Schneeregen, Nachtfrösten und Tageshöchsttemperaturen bei +2°C (leichter Dauerfrost am 23.1.). Am 24.1. fiel morgens wenig Schnee (max. 4 cm) bei Temperaturen weiterhin um den Gefrierpunkt. Es folgten etwas mildere Tage mit Regen (25.1., Pegel Eider/Tönning: 698 mm), ohne dass letzte Eis- und Schneereste schmolzen. Am 29.1. wurde es noch einmal turbulent. Ein starker Westwind brachte nass-kaltes Wetter (28./29.1. – 35 mm Niederschlag) mit Gewitter und Graupelschauer und frostige letzte Januartage (max. 2 cm Schneedecke). Zum Monatswechsel sank die Nachttemperatur auf -6°C, der tiefste Wert dieses Winters bislang. Insgesamt war der Januar 2015 deutlich nasser, milder und windiger als das langjährige Mittel (2000-2014) dies erwarten ließ.
Februar: In der ersten Februarwoche wurden die tiefsten Temperaturen in diesem Monat mit -5°C bei St. Peter-Ording gemessen. Das kalte, ruhige, teilweise sonnige Winterwetter wurde in der Nacht zum 7.2. mit Nieselregen und Tauwetter beendet. Die Höchsttemperaturen lagen an den folgenden Tagen überwiegend bei +2 bis +6°C. Nach einem böigen NW-Wind setzte sich um den 12.2. wieder ruhiges Hochdruckwetter mit Hochnebel bei nur leichten Bodenfrösten in den Nächten durch.
Auch in klaren Nächten zwischen dem 14.2. und 17.2. sank das Thermometer mehrfach unter den Gefrierpunkt. Viele Gewässer zeigten in Folge wieder eine leichte Eisschicht. Ein Tiefdruckgebiet brachte am 19.2. kräftigen Wind aus SSW mit Schneeregen und Temperaturen bis max. 4°C. Auch an den Folgetagen führte ein großes Tiefdruckgebiet über Skandinavien Kaltluft nach Mitteleuropa. Es fiel zeitweise etwas Schnee, der nicht liegenblieb. Der Februar war zunächst ohne Niederschlag. Erst am 20./21.2. wurden zusammen ca. 18 mm Regen in Nähe zum Eiderästuar gemessen (in der letzten Februarwoche an mehreren Tagen zusammen noch einmal ca. 14 mm). Am 21.2. und 24.2. wurden hohe Wasserstände in der Eider von 694 bzw. 698 mm am Pegel Tönning gemessen. Auch die temporären Gewässer im Feuchtgrünland waren jetzt wieder maximal gefüllt. Eine durchziehende Schneeregenfront brachte am 23.2. nasskaltes Wetter an die Nordseeküste. In den letzten Februartagen wurde es deutlich milder mit max. +8°C am 26.2. Dies zeigte sich auch deutlich an den ansteigenden Rastvorkommen der Vögel. Insgesamt war der Februar im Vergleich zum Mittel der Jahre 2000-2014 zu trocken, zu mild (bei 8 Frosttagen) und sonniger als üblich.
Springtidenzählungen
Springtidenzählungen (STZ) wurden im Katinger Watt am 2.1., 19.1. (Internationale Synchronzählung), 3.2. und 18.2. durchgeführt. Die Rastbestände sind nicht direkt miteinander vergleichbar, da bei der Synchronzählung am 19.1. die Schutzgebiete im gesamten Eiderästuar berücksichtigt wurden, also auch das Dithmarscher Eidervorland und das Oldensworter Vorland. Bei den Zählungen im Januar waren die Eiderwatten im Mündungsbereich nicht vollständig überschwemmt, so dass hier Nahrungsflächen trotz der Hochwasserphasen vorhanden waren (u.a. für Austernfischer, Großer Brachvogel, Brandente, Lachmöwe). Die Zählung an den Hochwasserrastplätzen blieb so unvollständig. Die erste Februarzählung fand bei weitgehend vereistem Gebiet statt:
Zwergtaucher (0/25/0/1), Haubentaucher (6/0/0/0), Kormoran (1/2/0/28), Silberreiher (0/1/0/0), Graureiher (14/10/8/4), Singschwan (14/9/5/10), Zwergschwan (0/4/8/0), Höckerschwan (11/11/6/5), Blässgans (20/21/48/177), Graugans (803/1.118/206/148), Nonnengans (6.760/16.469/858/581), Nilgans (0/2/0/0), Brandente (68/181/61/281), Pfeifente (21/478/0/167), Schnatterente (1/0/0/44), Krickente (10/0/0/7), Stockente (1.200/1.166/24/216), Spießente (0/342/3/29), Löffelente (22/3/0/0), Reiherente (40/12/0/0), Tafelente (70/7/16/72), Schellente (68/80/69/62), Eiderente (0/0/0/1), Gänsesäger (2/1/1/28), Zwergsäger (7/11/2/27), Kornweihe (1 W./1 W./0/0), Seeadler (0/2/2/1), Rauhfußbussard (0/0/2/0), Mäusebussard (4/8/3/2), Turmfalke (1/0/0/0), Wanderfalke (1/2/0/1), Blässralle (0/0/0/3), Kiebitz (2/8/0/64), Alpenstrandläufer (0/12/0/0), Großer Brachvogel (1.138/995/30/175), Lachmöwe (47/262/1/8), Sturmmöwe (56/0/2/43), Silbermöwe (7/67/1/6), Mantelmöwe (2/20/5/8).
Gänsezählungen
Im Rahmen von vier Gänsezählungen wurden in allen Schutzgebieten der Eidermündung am 19.1. (vgl. STZ) sowie am 27./28.1., 11./12.2. und 26.2./28.2. notiert: Blässgans (21/113/162/366 Ind.), Graugans (1.118/1.052/304/707 Ind.), Nonnengans (16.469/9.137/16.045/10.811 Ind.).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Haubentaucher: 20.2. – erstes Ind. Speicherbecken, auch später nur Einzelvögel.
Kormoran: 24.2. – 38 ad./3 immat. Katinger Priel; erstmals wieder in größerer Anzahl.
Silberreiher: nur am 8./9.2., 11.2. – Einzelvögel Vollerwiek bzw. Olversumer Vorland, dann wieder am 24.2., 28.2. im Oldensworter Vorland und 26.2. im Katinger Watt.
Höckerschwan: 16.1. – mind. 4 Paare Katinger Watt. Bei Eisfreiheit hielten sich tagsüber bereits die Reviervögel an bekannten Brutgewässern auf. Mitte Februar stieg das Vorkommen auf mind. 6 Rp. in den Schutzgebieten.
Singschwan: u.a. 4.1., 7.1. – ca. 12 ad./3 vj., 22.1. – 14 ad./3 vj. NI-Areal/Katinger Priel. Vermutlich blieb die Gruppe länger im Bereich Katinger Watt/Vollerwiek: 3.2., 8.2. – 15 Ind., 11.2. – max. 11 ad./5 vj., 24.2. – 10 ad./3 vj.
Zwergschwan: u.a. 4.1. – 3 ad./1 vj. Eiderwatten, 17.1., 22.1. – 3 ad. Grüne Insel/Speicherbecken, 11.2. – 2 ad. Katinger Priel. Am 26.2. – 12 dz. ad. Oldensworter Vorland 09.44 h gen E in die Eider-Treene-Sorge Niederung mit ihren großen Rastvorkommen?
Kurzschnabelgans: 20.1. – 1 Ind. NI-Areal.
Tundra-Saatgans: 5.2. – 1 Ind. Katinger Ackerflächen unter Blässgänsen.
Blässgans: 12.1., 7.2. – mind. 1.300 bzw. ca. 2.000 Ind. früh morgens am Schlafplatz Katinger Priel (NE); tagsüber verteilt im weiteren Umland des Ästuars.
Graugans: 4.1. – in milden Wetterphasen suchten erste Paare die späteren Brutgebiete auf, verstärkt dann ab der ersten Februardekade.
Nonnengans: 11.2. – wieder steigende Rastvorkommen im Ästuar und viele Flüge eideraufwärts (vgl. Gänsezählung).
Ringelgans (-bernicla): 3.2. – 1 ad. Olversumer Vorland.
Nilgans: 4.1., 2.2., 14.2. – 2 Ind., 23.2. – 3 Ind. NI-Areal (vgl. STZ); vermutlich das lokale Revierpaar.
Brandente: 12.2. – erste Paare/Gruppen im Oldensworter Vorland und in anderen Vorländern, 19.2. – Balz im NI-Areal; später deutlicher Zuzug im gesamten Ästuar.
Pfeifente: 20.2. – plötzlich ca. 600 Ind. Oldensworter Vorland; hier am Vortag noch nicht in der Anzahl. Am folgenden Tag war das Gros der Enten wieder verschwunden.
Krickente: 15.1. – max. 12,10 Ind. Waldsee; selten in diesem Winter.
Schnatterente: 15.1. – max. 11,9 Ind. Waldsee; weitgehend fehlend im Jan., Mitte Februar wieder etwas häufiger.
Stockente: wie üblich im milden Winter frühe Balz, Paarungen u.a. 18./19.2.
Bergente: 18.2.-26.2. – 1 W. NI-Areal; selten.
Eiderente: wie alljährlich über der Flussmündung Zug flussaufwärts, u.a. am 19.2. – 45 dz. (10.02 h), 22.2. – 60 dz. ( 07.44 h), 24.2. – 110 dz. (07.42 h), 26.2. – 45 dz.; vermutlich das schwache Abbild eines viel stärkeren Zuges.
Gänsesäger: regelmäßig kleine Gruppen: 2.2. – max. 20,8 Ind. Katinger Priel (Süd) und Speicherbecken, mehrfach auch weiträumig auf der Eider verteilt, u.a. 24.2. – mind. 15 Ind. Katinger Watt und 7,6 Ind. auf der Eider vor dem Karolinenkoog (u.a. St. Lindemann).
Zwergsäger: im Januar regelmäßig auf den Gewässern im Katinger Watt, max. 12.1. – 5,3 Ind. NI-Areal, 22.1. – 6,4 Ind. verstreut Katinger Watt, 2.2. – 9,14 Ind. Katinger Priel, 18.2. – 15,13 Ind. Katinger Watt., 24.2. – 14,13 Ind. verstreut im Ästuar (zwei Paarungen); regelmäßige Balz, unauffälliges Vorkommen. Mehrfach wurde das Erbeuten von Fröschen, Stichlingen und Wasserschnecken beobachtet.
Rohrweihe: 19.2. – 1 M. Katinger Ackerflächen; ca. vier Wochen zu früh (bei günstigen Beobachtungsbedingungen).
Seeadler: u.a. 4.1., 17.1., dann regelmäßig – 2 ad. am Horst im Katinger Wald (10.2. Paarung) und mehrfach ca. 4-5 immat. im Ästuar. Einer der Jungadler „W061“ wurde am 18.5.2013 in Luhnstedt/RD beringt.
Rauhfußbussard: 4.1., 5.1., 17.1., 22.1., 2./3.2., 11.2. – Einzelvögel im Bereich Olversumer Vorland/Katinger Ackerflächen bis Katingsiel; vermutlich zwei Vögel. Am 2.2., 28.2. – 1 Ind. Oldensworter Vorland, 19.2. – 1 Ind. Karolinenkoog Vorland/HEI.
Merlin: 25.2. – 1 weibchenf. Ind. NI-Areal (E. Engel, St. Lindemann).
Wanderfalke: wie üblich im Winterhalbjahr je 1-2 ad./Ind. vor allem im Oldensworter- bzw. Olversumer Vorland.
Blässralle: 9./10.2. – erste Gruppe mit max. 24 Ind. Norderlochgraben/Katinger Ackerflächen, am 14.2. erstmals in späterem Brutrevier/Katinger Wald, am 20.2. zunehmend territorial an schilfbestandenen Gewässern bei ansteigenden Beständen.
Austernfischer: 12.2. – erstmals rufende Ind. in den Vorländern, an den folgenden Tagen zunehmend territoriales und aggressives Verhalten, Balz. In der letzten Februarwoche waren auch erste Reviere im Oldensworter Vorland, ca. 10 km landeinwärts, besetzt.
Säbelschnäbler: 23.2. – erste 2 Ind. Eiderwatten vor Tönning (St. Lindemann).
Goldregenpfeifer: 4.1. – 53 Ind. Wesselburener Vorland/HEI, 20.1. – 2 Ind. Eiderdammflächen, dann fehlend, und wieder am 21.2. – 19 und 27.2. – 284 Ind. Eiderdammflächen.
Kiebitz: 2.2. – 2 Ind. Oldensworter Vorland, 3.2. – 16 Ind. Olversumer Vorland; erste Rückkehrer trotz weiträumiger Vereisung, 13.2. – erste balzende M., an den folgenden Tagen verstärkt im Grünland.
Waldschnepfe: Einzelvögel u.a. am 11.1. Katinger Wald, 14.1. Bruchwald/Nullgebiet, 3.2., 5.2. Weidenwald/Nullgebiet, 7.2. – 1 Ind. Ostufer Katinger Priel; zufällig aufgescheucht. Im küstennahen Wald rasten regelmäßig Durchzügler (bei nur wenigen Bp.).
Bekassine: im Januar regelmäßig im Grünland, u.a. 4.1. – 7 Ind. Wesselburener Vorland/HEI, 7.1. – 6 Ind. Mähwiese im NI-Areal. Auch später im NI-Areal mehrfach 1-4 Ind. Während einer Kälteperiode mit leichter Schneedecke und Frost u.a. 1.2. – 5 Ind. Eiderdammflächen, 3.2. – 12 Ind. Olversumer Vorland und 6 Ind. Nullgebiet. Auch im Februar durchgehend Nachweise, u.a. 3.2. – 12 Ind. Olversumer Vorland, 7 Ind. Nullgebiet, 4.2. – 6 Ind. Wesselburener Vorland und 7 Ind. Eiderdammflächen.
Zwergschnepfe: 27.1. – 1 Ind. Mähwiesen im NI-Areal.
Waldwasserläufer: 7.1. – verstreut 4 Ind. NI-Areal, 3./4.2. – weiterhin Einzelvögel Katinger Priel/-Wald.
Eisvogel: 7.1., 17.1. – je 1 Ind. an den Gewässern des nordöstlichen Katinger Waldes/Katingsiel/NI-Areal, 5.2. – 2 Ind. Katinger Wald.
Grünspecht: 19.1. – 1 Ind. Katinger Wald; bislang hier nur zweimal nachgewiesen (18.6., 21.8.2013).
Feldlerche: 20.1. – 1 Ind., 1.2. – 13 Ind. Eiderdammflächen, 2.2. – 31 Ind. Oldensworter Vorland und 38 Ind. Olversumer Vorland trotz leichter Schneedecke und Frost. 13.2. – erster Gesang Oldensworter Vorland, 18.2. – vermehrt Gesang, verbreitet Revierstreitigkeiten.
Ohrenlerche: 1.2. – 132 Ind. Eiderdammflächen und im nahen Meeresspülsaum. 2.2. – 15 Ind. Oldensworter Vorland, 4.2. – 4 Ind. Wesselburener Vorland; selten hier.
Bergpieper: 8.1. – 2 Ind., 20.1. – NI-Areal (Nordost); auch gemeinsam mit Wiesenpiepern. 2.2. – 4 Ind. Oldensworter Vorland.
Strandpieper: 4.1., 4.2. – 6 Ind. Wesselburener Vorland, 16.1., 1.2. – bis 2 Ind., 5.2. – ca. 6 Ind. Eiderdammflächen und im nahen Meeresspülsaum, 2.2., 11.2. – 2 Ind. Oldensworter Vorland, 3.2. – 3 Ind. Olversumer Vorland.
Wiesenpieper: im Winter regelmäßig, u.a. 15.1. – 14 Ind. Nullgebiet, 7./8.1. – 8-11 Ind., 17.1. – 17 Ind., 20.1. – 9 Ind. NI-Areal/Mähwiesen im Nordosten, 1.2. – 61 Ind. Eiderdammflächen, 2.2. – 128 Ind. Oldensworter Vorland und 3.2. – 87 Ind. Olversumer Vorland trotz leichter Schneedecke und Frost.
Schwarzkehlchen: 19.1. – 2,1 Ind., 27.1. – 2 Ind. Sommerkoog des Karolinenkooges; ungewöhnliches Vorkommen.
Wacholderdrossel: 6./7.1. – ca. 180-200 Ind. Katinger Ackerflächen, 30.1. – 115 Ind. Olversumer Vorland (M. Gottschling, M. Kühn), 30.1., 1.2. – ca. 1.200 Ind. Eiderdammflächen (+ 4 Rotdrosseln, 6 Stare), 2.2. – 126 Oldensworter Vorland (+ 22 Stare), 3.2. – 413 Olversumer Vorland (+ 3 Rotdrosseln, 27 Stare), 13.2. – ca. 300 NI-Areal und 45 Ind. Eiderdammflächen; später deutlich weniger.
Amsel: leiser Gesang ab dem 15.2., 18.2. erster Vollgesang Kating/Katinger Watt.
Singdrossel: 19.1. – 4 Ind. Sommerkoog des Karolinenkooges.
Sommergoldhähnchen: 5.2., 2.2. – 5 bzw. 2 Ind. Katinger Wald.
Raubwürger: 7.1. – 1 Ind. Katinger Ackerflächen; später nicht mehr beobachtet.
Star: durchgehend Schwärme im Feuchtgrünland, u.a. 2.2. – 22 Ind. Oldensworter Vorland, 3.2. – 27 NI-Areal, 27 Olversumer Vorland und ca. 60 Ind. Katingsiel, 4.2. – 7 Ind. Wesselburener Vorland, 5.2. – ca. 60 Ind. Meeresspülsaum in Höhe Eiderdammflächen.
Feldsperling: um den 22.2. vermehrt Gesang, Nestbau.
Buchfink: ab dem 10.2. vereinzelt, am 22.2. verbreitet verbreiteter Gesang Katinger Wald.
Grünling: 13.2. – Erstgesang Eiderdammflächen (SW).
Schneeammer: 10.1. – 3 Ind. Eidersperrwerk, 1.2. – 2 Ind. Eiderdammflächen und 115 Ind. am nahen Meeresspülsaum; hier später regelmäßig.
Säugetiere
Wasserspitzmaus: 18.2. – 1 Ind. an einem Überlauf im Oldensworter Vorland, vor dem sich die wandernden Stichlinge stauten.
Wühlmäuse: In höheren, trockenen Grünlandgebieten war über den Winter eine deutliche Aktivität der Feld- und Erdmäuse zu beobachten. Auch das regelmäßige Auftreten von Greifvögeln und „mäuselnde“ Füchsen im Katinger Watt ließen auf größere Bestände der Kleinsäugetiere schließen.
Bisam: Wenige Verkehrsopfer und geringe Aktivitäten an den typischen Wohngewässern der Bisame im Oldensworter Vorland deuteten auf geringe Vorkommen.
Wildschwein: Nachdem Wildschweine erst vor zwei Jahren in den Katinger Wald einwanderten hielt sich auch in diesem Winter mindestens eine Gruppe von 3 Ind. am Ostufer des Katinger Priels auf (Spuren, Umbrüche). Der durch die vielen Sturmschäden unzugängliche Katinger Wald bietet den Tieren günstige Tagesverstecke.
Amphibien
Wie für milde Winter in der Marsch üblich wurden wenige „oberirdisch aktive“ Gras-, Grün- und Moorfrösche notiert. Vor allem im Februar erbeuteten mehrfach Zwergsäger und einmal eine Stockente Frösche in den Gewässern des NI-Areals und am Waldsee. Erwähnenswert war auch ein adulter Moorfrosch, der von einem Großen Brachvogel verschluckt wurde (16.2. NI-Areal).
Fische
Aufgrund der milden Witterung setzten die Laichwanderungen des Dreistacheligen- und des Zwergstichlings bereits Mitte Februar ein und zeigten bis Ende des Monats etwa eine gleichbleibende Intensität.
Insekten
Wie alljährlich folgten ab Mitte Februar einige räuberische und Aas fressende Insekten den laichwandernden Stichlingen, so die auffälligen Gelbrandkäfer (Dytiscus spec.), Furchenschwimmer (Acilius sulcatus) und Ruderwanzen (Notonecta spec.) sowie Brackwassergarnelen (Palaemonetes varians).
Beobachter waren u.a. H. Brune, H.A. Bruns, F. Hofeditz, P. Keuschen, L. Nicola, I. v. Oven, M. Povel, M. Rogge, J. Schnier. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt