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Jetzt Mitglied werden!NABU Landesstelle Wasser
Einsatz für den Schutz unserer Gewässer




Mit der Einrichtung der projektfinanzierten Landesstelle Wasser wird der NABU Schleswig-Holstein seit 2006 den besonderen Herausforderungen im Gewässerschutz gerecht. Als Land zwischen Nord- und Ostsee, mit einer Küstenlänge von gut 1.100 km, einem Fließgewässernetz von 30.000 km Länge, rund 460 Seen und unzähligen kleineren Stillgewässern spielen die Wasserlebensräume mit ihren angrenzenden Landlebensräumen eine bedeutende Rolle im Land.

Wandernde Alande sind ein gutes Zeichen für die Durchlässigkeit von Gewässern. - Foto: NABU / Carsten Pusch
Die Landesstelle Wasser ist zentrale Anlaufstelle für Fragen zum Gewässerschutz. Sie koordiniert und begleitet fachlich die Aktivitäten des NABU Schleswig-Holstein mit besonderem Fokus auf die Gewässer des Binnenlandes und des Grundwassers. Die EG-Wasserrahmenrichtlinie sieht eine intensive Beteiligung der Öffentlichkeit auf allen Ebenen des Umsetzungsprozesses vor. Hier sind auch die Naturschutzverbände als wichtige Akteure gefordert, ihre ehrenamtlichen Aktiven in die Lage zu versetzen, die vielfältigen Mitwirkungsmöglichkeiten wahrnehmen zu können und dabei die Belange des Naturschutzes kompetent zu vertreten. Die Landesstelle Wasser arbeitet dafür, dass die Ehrenamtlichen als auch die Mitarbeitenden ihre Kompetenzen durch die Mitwirkung in verschiedenen Arbeitsgruppen und Gremien auf allen Ebenen bis zur Landespolitik einbringen.

Das Keschern mit Kindern in der Natur gehört zum Umweltbildungsangebot der NABU Landesstelle Wasser. - Foto: NABU / Carsten Pusch
Umweltbildung als Grundstein
Nach Wahrnehmung des NABU müssen aber auch in der Bevölkerung die grundlegenden Kenntnisse über die vorkommende Lebewelt und die ökologischen Zusammenhänge erweitert werden. Dies soll das Verständnis für die Schutzbemühungen vor Ort an Gewässern stärken und zu einer breiten, aktiven Unterstützung des Gewässerschutzes motivieren. Deshalb bietet die NABU Landesstelle Wasser zahlreiche Seminare, Führungen, Exkursionen und weitere Formate der Umweltbildung für Kinder-, Jugendliche, aber auch für Erwachsene und Urlaubsgäste an. So wird durch die Vermittlung von positiven Naturerlebnissen die Basis für eine nachhaltige Auseinandersetzung mit dem Thema Gewässerschutz und allgemein mit dem Natur- und Umweltschutz geschaffen.

Die eingeschleppte Quagga-Muschel (Dreissena bugensis) wurde im Zuge der Facharbeit der Landesstelle in schleswig-holsteinischen Gewässern entdeckt. - Foto: NABU/Carsten Pusch
Fachlich qualifiziert
Der Diplom-Biologe Carsten Pusch nimmt im Rahmen einer Viertelstelle die Leitung der NABU Landesstelle Wasser wahr. Er stellt die Verzahnung dieser Tätigkeiten mit der Landesebene und anderen Interessenvertretern im Gewässerschutz im Land sicher. Als Mitglied des NABU Bundesfachausschusses „Lebendige Flüsse“ besteht durch den Leiter der NABU Landesstelle Wasser eine Zusammenarbeit und Informationsaustausch - auch über die Landesgrenzen hinaus. Mit besonderem Schwerpunkt auf die Region des Holsteinischen Hügellands werden projektbezogene Veranstaltungen und Angebote entwickelt. Zudem besteht durch die langjährige Tätigkeit von Carsten Pusch als Leiter der Natur-, Umwelt- und Abfallberatungsstelle des NABU Kreis Plön ein über 30 Jahre entwickeltes Netzwerk auch für den Bereich der Umweltbildung für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, seien es Einheimische oder Gäste. Einer seiner weiteren Arbeitsschwerpunkte ist die Öffentlichkeitsarbeit.
Die NABU Landesstelle Wasser ist in den Räumlichkeiten der Natur-, Umwelt- und Abfallberatungsstelle des NABU Kreis Plön in der Langen Straße 43, 24306 Plön zu finden.
CPu/SoSp/EK akt. Juni 2025
Projekte der Landesstelle Wasser:

Die limnischen FÜNF - Gefährdete Biodiversität in unseren Binnengewässern
Schellente, Steinbeißer, Süßwasserschwamm, Zebramuschel und Zuckmücke
Diese fünf von der NABU Landesstelle Wasser ausgewählten Arten bzw. Artengruppen stehen stellvertretend für viele andere Organismen in den Lebensräumen der heimischen Bäche, Flüsse und Seen. Die kleinen, aber entscheidenden Akteure sind hervorragend an ihre Umwelt in Körperbau und Lebensweise angepasst und tragen erheblich zum Funktionieren der komplexen Ökosysteme bei. Sie sind nicht die seltensten oder auffälligsten, aber sie leben in nahezu jedem naturnahen Gewässer und stehen für die Herausforderungen, die ihre Lebensräume bedrohen. Die fünf Arten zeigen, wie wichtig ein gesundes Ökosystem ist.
Aber die limnischen FÜNF weisen als Botschafter auch auf die vielfältigen Belastungen und Gefährdungen hin. Selbst in auf den ersten Blick intakten, geradezu idyllisch anmutenden Gewässern wirken negative Einflüsse auf diese spezialisierten Bewohner ein: zu intensive Nutzung angrenzender Flächen, die damit einhergehenden stofflichen Eintragungen, die Zerschneidung der Gewässer durch Querbauwerke oder auch eine zu intensive touristische Nutzung.
Im Rahmen des Projekts (Projektzeitraum 2023-2025), gefördert durch BINGO! - Die Umweltlotterie, möchte die NABU Landesstelle Wasser gewässerkundliches Wissen vermitteln und den Blick für die Artenvielfalt unserer heimischen Binnengewässer schärfen.
zum Projekt "Die limnischen FÜNF"
Das "neue" Grün - Nährstoffe und Landschaftswandel
Seen und Fließgewässer, aber allen voran die Ostsee leiden unter zu hohen Nährstoffeinträgen. Ein Zuviel der, eigentlich wertvollen, Nährstoffe stört empfindliche Ökosysteme unumkehrbar. Algenblüten, Fischsterben, Artenschwund geraten zunehmend in den medialen Fokus. In diesem durch BINGO! – Die Umweltlotterie geförderten Projekt (Projektzeitraum 2019-2020) informiert die Landesstelle Wasser über die Ursachen der problematischen Nährstoffanreicherung in Ökosystemen und gibt einen Ausblick über die Maßnahmen, um ihnen zu helfen.
über das Projekt "Das neue Grün"Die Europäische Wasserrahmenrichtlinie EG-WRRL – was ist das?
Seit 2000 ist die Europäische Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) in Kraft. Bis zum Jahr 2015 sollten alle Binnen- und Küstengewässer sowie das Grundwasser in einen guten ökologischen – also naturnahen – Zustand versetzt werden. Das Land ist zwingend verpflichtet, eine negative Entwicklung der Gewässer aufzuhalten (Verschlechterungsverbot). Für die Umsetzung der EG-WRRL in Schleswig-Holstein wurden 34 Bearbeitungsgebiete (BAG) festgelegt, für die jeweils Arbeitsgruppen mit verschiedenen Interessenvertretern etabliert wurden. Der ehrenamtliche Naturschutz ist darin landesweit mit engagierten Mitstreiter*innen vertreten.
Die verbindlichen Ziele der EG-WRRL, zu denen sich alle Länder der EU verpflichtet haben, werden allerdings nicht nur in Deutschland weitgehend verfehlt. Die Frist zur Umsetzung ist auf das Jahr 2027 festgesetzt. Es ist bereits jetzt klar, dass die Revitalisierung unserer stark in Anspruch genommenen aquatischen Lebensräume eine Generationenaufgabe für zahlreiche Akteure darstellt. Durch die Inanspruchnahme weiterer Verlängerungsfristen gegenüber der EU stehen den BAGs, und damit auch den Vertreter*innen des ehrenamtlichen Naturschutzes, weitere Jahre intensiver Arbeit bevor.
Infos AUs dem Lebensraum Wasser
Schwämme, unscheinbar, unerkannt, unbedeutend? Im Gegenteil. Es gibt in unseren Gewässern nicht viele Arten, daher ist es immer etwas Besonderes, einen Süßwasserschwamm zu entdecken. Mehr Informationen gibt der NABU Schleswig-Holstein. Mehr →
Am Kleinen Plöner See finden sich in manchen Jahren große, gallertige Kugeln. Aussehen und Konsistenz erinnern an Weintrauben oder grüne Pflaumen. Bei Wasserverlust am Ufer wirken diese Gebilde auch schrumpelig wie kleine Früchte. Es handelt sich um Blaualgen. Mehr →
In Schleswig-Holsteins Gewässern tummeln sich meist unentdeckt viele große Süßwasser-Muscheln. Welche Arten es gibt und inwieweit ihr Dasein immer mehr vom Menschen gefährdet wird, darüber informiert der NABU. Mehr →
Bereits 2017 wurden von Mitarbeitern der NABU Landesstelle Wasser am Ufer des Kleinen Plöner Sees Schalen einer hier nicht bekannten Süßwassermuschel gefunden. Es handelt sich um Schalen der invasiven Quagga-Muschel. Mehr →