Uhu wieder Brutvogel am Segeberger Kalkberg
Nachdem die Mitarbeiter der NABU-Landesstelle Fledermausschutz und –forschung im Frühjahr 2010 bei ihren Kontrollen am Kalkberg regelmäßig die Rufe eines Uhus hören konnten, bestand für die Naturschützer kein Zweifel mehr darüber, dass die Großeule zum Kalkberg zurückgekehrt ist. Bei einer Nachsuche am Tage konnte das Uhu-Weibchen nun brütend auf dem Nest entdeckt werden.
Der Uhu, wissenschaftlicher Name „Bubo bubo“, war als Brutvogel in Schleswig-Holstein rd. 150 Jahre lang ausgestorben. In einem über Jahre dauernden erfolgreichen Programm zur Wiedereinbürgerung ist er bei uns schließlich erneut heimisch geworden. So kam es auch in den 80er-Jahren zur ersten Ansiedlung und erfolgreichen Brut am Kalkberg in Bad Segeberg.
Dies war 1986 dann auch der Anlass für die Kalkberg GmbH als Ausrichter der Karl-May-Spiele im Stadion, dem damaligen Finanzminister und späteren Landesnaturschutzbeauftragten Roger Asmussen, der sich für den Schutz von Eulen in Schleswig-Holstein einsetzte, die Ehrenhäuptlingswürde und den Namen „Vater des großen Uhu“ zu verleihen. Das Uhu-Paar hat in den folgenden Jahren jedoch nicht länger am Kalkberg brüten können. Umso erfreulicher ist es nun, dass nach etwa 20 Jahren wieder ein Paar dieser eindrucksvollen Vögel in Bad Segeberg am Kalkberg brütet.
Der Uhu ist eine imposante Erscheinung unserer Landschaft. Er misst bis zu 70 Zentimeter, wiegt fünf Pfund und hat eine Spannweite von rd. 1,70 Metern. Das Weibchen wird die Eier etwa 34 Tage bebrüten bis die Jungen schlüpfen. Die jungen Uhus verbleiben im Nest in der Felswand, bis sie zielsicher fliegen können.
Der NABU hat die zuständigen Behörden des Kreises über das neue Brutvorkommen am Kalkberg informiert, Vorschläge für den Schutz des Uhu-Paares vorgelegt und wird über die weitere Entwicklung am Segeberger Kalkberg und über die hoffentlich erfolgreiche Entwicklung der Uhu-Familie berichten.
Kontakt
Alfred K. Ortmann, Tel. 04551-4752
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