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Jetzt Mitglied werden!Stunde der Gartenvögel - Ergebnisse 2009
Manche Gartenvögel gehen winterbedingt zurück
27. Mai 2009: In Teilen scheint dies auf den vergleichweise harten Winter 2008/2009 zurückzuführen zu sein. Vor allem beim Haussperling - der trotzdem der häufigste Gartenvogel bleibt - sinkt die Zahl der beobachteten Tiere im Mittel von 5,7 (2008) auf 5,4 Vögel (2009) je Garten deutlich ab. Ähnliches ist auch für Amsel (2. Platz; 4,8 auf 4,3), Star (5. Platz; 2,7 auf 2,0) und Rabenkrähe (16. Platz; 0,9 auf 0,5) zu beobachten, während Kohl- und Blaumeise (Plätze 3 und 4) sowie die Elster (9. Platz) den Bestand halten. Für den Grünfinken (6. Platz) lag die Zählung noch zu früh, um das vor allem in Ostholstein beobachtete Sterben zu erfassen. Sein Bestand zeigt zum Zeitpunkt der Zählungen noch keinen deutlich negativen Trend auf. Nur der Feldsperling (13. Platz) und die Saatkrähe (17. Platz) lassen im Vergleich zum Vorjahr einen Aufwärtstrend (0,4 auf 0,7 bzw. 0,3 auf 0,5 Vögel je Garten) erkennen.
Von den 21 häufigsten Vogelarten zeigen gegenüber dem Vorjahr nur zwei eine positive Veränderung, zehn Arten bleiben im Bestand stabil und neun Arten nehmen ab. Verglichen mit dem Mittelwert der fünf Jahre 2004 (Beginn der Aktion) bis 2008 liegt die Zahl der beobachteten Vögel je Garten im Jahr 2009 bei vier Arten höher, bei zehn Arten gleich und bei sieben Arten darunter. Insgesamt wurden 51.196 Vögel gezählt. Erneut ist auch kein Zusammenhang zwischen der Zahl gemeldeter Rabenvögel und der anderer Gartenvögel zu erkennen.
Noch kein Anlass zur Besorgnis
Die beobachteten Bestandsrückgänge, die ähnlich denen für den Winter 2005 / 2006 liegen, bieten vor dem Hintergrund des letzten Winters und einer etwa für die Mehlschwalbe dokumentierten verspäteten Ankunft mancher Zugvögel noch keinen Anlass zur Besorgnis, da die Schwankungen noch im Wesentlichen im Rahmen der natürlicherweise zu erwartenden Variation liegen. Um so Interessanter wird es 2010 festzustellen, ob die Gartenvögel diese Rückschläge teilweise wieder gutmachen können.
Der NABU bedankt sich bei seinen zahlreichen Helfern, die sich eine Stunde für die Aktion Zeit genommen haben und damit wertvolle Erkenntnisse über die Situation der Vogelwelt vor unserer Haustür geliefert haben. In diesem Jahr erfassten in Schleswig-Holstein 2.627 Beobachter in 1.575 Gärten ihre gefiederten Freunde und meldeten diese dem NABU. Offensichtlich macht sich aber eine gewisse Müdigkeit bei den Beobachtern bemerkbar - obwohl die Ergebnisse wegen der Langfristigkeit der Datenerhebung - eigentlich immer interessanter und aussagekräftiger werden.
28. Mai 2009, ILu
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Die Ergebnisse der NABU-Aktion 'Stunde der Gartenvögel' in Schleswig-Holstein seit dem Jahr 2004 und eine erste Auswertung der Daten. Welche Aussagen sind bei einer Analyse möglich? Mehr →