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NABU kritisiert Deponieplanungen für Lebatz
18. November 2008: Die Deponie-Planungen der Firma 'Becker Bau' für das ehemalige Kiesabbaugelände bei Lebatz stoßen beim NABU auf deutliche Ablehnung. Gegen das Vorhaben gibt es eine ganze Reihe erheblicher Vorbehalte. So stehen einer Realisierung der Planung neben verschiedener wasser- und abfallrechtlicher Bedenken auch gewichtige Belange des Natur- und Artenschutzes entgegen.
Der NABU sorgt sich in diesem Zusammenhang besonders um die auf dem Abbaugelände lebenden Laubfrösche. So ist die Lebatz-Ahrensböker Population nicht nur die größte im gesamten Kreisgebiet, sondern gehört auch landesweit zu den individuenstärksten Vorkommen. NABU-Vorsitzender Oscar Klose: „Die Population ist für das Überleben dieser nach EU-Recht geschützten Art im Kreis Ostholstein insgesamt von essentieller Bedeutung. Eine Beeinträchtigung des Vorkommens können wir nicht hinnehmen!“
Als alles andere als tragfähig bewertet der NABU die seitens des Vorhabenträgers dargestellten Überlegungen, die Tiere kurzerhand in ein südlich angrenzendes Gewässer umzusiedeln. „Wer sich mit den Lebensraumansprüchen und der Populationsdynamik dieser Art ernsthaft auseinandersetzt, muss zwangsläufig feststellen, dass dies nicht funktionieren kann. Der Laubfrosch ist auf flache, fischfreie Kleingewässer früher Sukzessionsstadien angewiesen. Das für die Umsiedlung vorgesehene Gewässer wird diese Voraussetzungen aber nicht erfüllen. Eine erfolgreiche und nachhaltige Reproduktion ist somit dort überhaupt nicht zu erwarten“, kritisiert der Naturschützer.
Überdies kann es nicht angehen, dass andernorts im Kreis Ostholstein die Art sehr kosten- und personal intensiv wieder angesiedelt wird, während in Lebatz das kreisweit letzte vitale Vorkommen dieser streng geschützten Art kurzerhand wirtschaftlichen Einzelinteressen geopfert werden soll. „Der NABU erwartet vom Planungsträger keine halbgaren Ideen, sondern eine fachlich und rechtlich fundierte Auseinandersetzung mit dem Artenschutz!“, so Klose abschließend.