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Jetzt Mitglied werden!Fische in der Elbe und Haseldorfer Marsch
Artenreichster Fluss Europas
Vor 1918 wurden noch rd. 9.840 t Fisch in der Unterelbe gefangen und mit 1.200 Booten hauptberuflich dem Fischfang nachgegangen. Heutzutage sind es nur noch wenige, die den Fischfang in der Elbe betreiben.
Aus einer Studie der Arbeitsgemeinschaft für die Reinhaltung der Elbe geht im Jahr 1996 hervor, dass Stinte, die im Frühjahr zum Laichen in die Elbe hinaufziehen, dort nur kurz verweilen und deshalb ohne Bedenken gegessen werden können. Da die Schadstoffbelastung durch drei bestimmte Umweltgifte (DDT, Hexachlorbenzol, Quecksilber) bei Brassen, Aal und Zander allerdings noch über der Höchstmenge der Lebensmittelverordnung liegt, können diese Fische nicht ohne Bedenken verzehrt werden.
Langfristig, bei weiterer Verbesserung der Elbwasserqualität, können zumindest fettarme Fischarten wie der Zander und von der Nordsee her als saisonale Gäste in die Elbe einwandernde Fischarten wie der Stint eher für die Vermarktung freigegeben werden, als fettreiche Fische wie der Aal, die sich mehrere Jahre in der Elbe aufhalten.
So könnte man möglicherweise wieder mehr Fischerboote auf der Elbe beobachten.
31 Meeresfischarten und 11 Arten,
die sowohl im Süßwasser als auch im Meerwasser auftreten. 27 der 37 Süßwasserfischarten kommen dabei in der Tideelbe (Unterelbe) vor.
Historische Vergleiche mit früheren Fischartenvorkommen in der Elbe belegen, dass einige Arten, die früher hier vorkamen, wie Lachs, Stör, Nordseeschnäpel, Zährte und Alse heute noch als ausgestorben, verschollen oder vom Aussterben bedroht gelten.
Dabei reichen die Gründe dafür von Überfischung, bis zu Gewässerverschmutzung und wasserbaulichen Maßnahmen, die wie das Wehr bei Geesthacht Wanderstrecken blockieren oder Laichgründe zerstörten.
Im binnendeichs gelegenen Abschnitt der Haseldorfer Binnenelbe, die sich nach dem Deichbau 1978 von einem tidebeeinflussten in ein stehendes Gewässer entwickelte, kamen bei einer fischereilichen Untersuchung 14 Fischarten vor, von denen 13 zu den Süßwasserarten, eine, der Aal, zu den sowohl Salzwasser als auch Süßwasser toleranten Arten zählen.
Das gute Aufkommen an Rotfeder, Schleie und Hecht weist diesen Gewässerbereich bereits als ein typisches Stillgewässer aus.
Eine Fischart, welche in den letzten Jahrzehnten einen beachtlichen Zuwachs in der Unterelbe erzielen konnte, ist der Zander, welcher auch als ausgezeichneter Speisefisch gilt. Der Zander ist eine der Süßwasserfischarten, die Brutpflege betreiben. Die Männchen heben zur Laichzeit auf sandigen Grund Laichgruben aus, in die Zanderweibchen ihre Eier abgeben. Während der Brutzeit bewachen die Zandermännchen die befruchteten Eier und fächeln ihnen auch frisches Wasser zu.
Bekanntester Elbfisch: Der Aal
Einer der bekanntesten Wanderfische der Elbe ist der Aal. Diese mittlerweile bundesweit gefährdete Fischart wird auch in der Elbe durch Hamen und Reusen stark befischt.
Zum einen hat man es auf die Satzaale abgesehen, die für Besatzzwecke vermarktet werden, zum anderen wird auch noch Konsumaal aus der Elbe vermarktet. Der Lebenszyklus des europäischen Aals beginnt als Ei und Larve in der Sargasso-See im Westatlantik, wobei die Weidenblattlarven mit dem Golfstrom östlich verdriftet werden und nach etwa drei Jahren die europäischen Küsten erreichen.
Dort wandeln sie sich in junge Aale um, die Glasaale, die dann in die Flussmündungen einwandern und in den Flüssen aufsteigen. Hier besiedeln sie unterschiedliche Süßwasserabschnitte und gelangen auch in Seen. Dort wachsen sie heran und werden nach einem Aufenthalt von 8 bis 12 Jahren geschlechtsreif.
Die geschlechtsreifen Aale wandern als Blankaale wieder die Flüsse hinab zum Meer, um die etwa 3 000 km in eineinhalb Jahren zu ihren Laichgründen zurückzulegen. Während ihrer Laichwanderung nehmen sie keine Nahrung mehr auf und sterben nach dem Laichen.
Zwei unscheinbare, nah verwandte Arten als Vertreter der Meerwasserfische in der Elbe, die Sand- und Strandgrundel, kommen bevorzugt an Stellen mit sandigem Substrat vor.
Die stromaufwärts gerichtete Wanderung der Strandgrundel erfolgt von August bis Oktober, wobei die seewärts gerichtete Wanderung im Spätherbst bei Wassertemperaturen unter 5° C stattfindet.
Sowohl Strand- als auch Sandgrundel laichen in küstennahen Flachwassergebieten der Nordsee. Dabei locken die Männchen die laichreifen Weibchen in eine Höhle unter eine leere Muschelschale, an deren Innenseite die Eier angeheftet und befruchtet werden.
Die Männchen bewachen das Eigelege bis zum Schlupf der Larven, die sich erst noch im freien Wasser aufhalten, bevor sie nach Abschluss des Larvenstadiums zum Bodenleben übergehen.
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