Wasserlobelie Lobelia dortmanna (Alle Fotos: biopix.dk)
NABU-Naturschutzgebiet ''Ihlsee und Ihlwald''
Artenreich und nährstoffarm
NABU-Naturschutzgebiet ''Ihlsee und Ihlwald''
Artenreich und nährstoffarm
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Ringloses Sichelmoos Drepanocladus aduncus
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Nadel-Sumpfbinse Eleocharis acicularis
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Quellmoos Fontinalis antipyretica
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See-Brachsenkraut Isoetes lacustris
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Zwiebelbinse Juncus bulbosus
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Strandling Littorella uniflora
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Wasserlobelie Lobelia dortmanna
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Ähriges Tausendblatt Myriophyllum spicatum
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Schimmernde Glanzleuchteralge Nitella translucens
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Pillenfarn Pilularia globulifera
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Stumpfblättriges Laichkraut Potamogeton obtusifolius
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Haar-Laichkraut Potamogeton trichoides
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Ufer-Hahnenfuß Ranunculus reptans
Bei den Pflanzen des Ihlsees handelt es sich um botanische Besonderheiten, wie sie bei uns nur selten zu finden sind. Nach der Roten Liste Scheswig-Holsteins sind acht Arten „vom Aussterben bedroht“, eine Art ist „stark gefährdet“ und fünf weitere gelten als „gefährdet“. Die Verschlechterung der Wassergüte bedroht die seltenen, teils unscheinbaren, trotzdem wertvollen Pflanzen des Ihlsees, die nur in nährstoffarmen Gewässern wie dem Ihlsee überleben können.
Einzigartiges Naturjuwel in Bad Segeberg
Hohe Gefährdung durch Nährstoffeintrag | NABU fordert aktiveren Schutz ein
Am nördlichen Rand von Bad Segeberg liegen der Ihlwald und der angrenzende Ihlsee. Beide Bereiche bilden das vom NABU Bad Segeberg betreute Naturschutzgebiet. Dieses Schutzgebiet zeichnet eine Reihe von Besonderheiten aus.
Nährstoffarm
Der Ihlsee, im Norden Bad Segebergs gelegen, ist einer der bedeutsamsten nährstoffarmen Seen Schleswig-Holsteins. Er ist 28 ha groß und misst an der tiefsten Stelle 21 m. Sein Untergrund und seine Umgebung wurden durch eiszeitliche Sande gebildet, die im Laufe der Späteiszeit und der frühen Nacheiszeit stark ausgewaschen und daher weitgehend von Nährstoffen befreit wurden. Kalkarmut und Nährstoffarmut des Ihlsees gestatten nur bestimmten untergetauchten Pflanzenarten eine stärkere Entwicklung. Ihr Vorkommen bleibt auf nährstoffarme Gewässer wie den Ihlsee beschränkt.
Natürliche Entwicklung
Südlich des Ihlsees grenzt der so genannte Bruchwald an, der auf einem Weg durchwandert werden kann. Der Wald setzt sich aus Laubwald, Feuchtwald und Bruchwald zusammen und fällt besonders dadurch auf, dass er sich natürlich entwickeln kann. Es findet keine Pflege statt und nur im Bereich des Weges kommt hin und wieder die Säge zum Einsatz, wenn die Verkehrssicherheit es erfordert. Im Laubwald wachsen hauptsächlich Eiche, Esche, Buche und Ahorn, im Feucht- und Bruchwald finden wir besonders Birke und Erle. Das Unterholz ist teilweise sehr dicht, es findet eine ständige Verjüngung statt. An einigen Stellen hat sich der Königsfarn angesiedelt.Von der großen Zahl toter Bäume und querliegenden Totholzes profitieren fünf Spechtarten und eine Vielzahl von Baumpilzen. Die zahlreich vertretene Weidenmeise zimmert ihre Bruthöhlen selbst in die weichen Hölzer der Bäume.
Selten und bedroht
Bei dem Pflanzen-Inventar des Ihlsees handelt es sich um eine Aufzählung von Besonderheiten, wie sie nur selten zu finden sind. Nach der Roten Liste Schleswig-Holsteins sind davon allein acht Arten „vom Aussterben bedroht“, eine Art ist „stark gefährdet“ und fünf weitere Arten gelten als „gefährdet“. Die Verschlechterung der Wassergüte bedroht die seltenen Pflanzen des Ihlsee, die nur in einem nährstoffarmen Gewässer überleben können.
Dem Besucher bleibt diese Welt allerdings zumeist verborgen. Nur einmal im Jahr zeigen sich etwa die Blütenstände der seltenen Wasserlobelie Lobelia dortmanna, wenn sie zu Hunderten aus dem Wasser schauen. Oder die langen Triebe des Wechselblütigen Tausendblattes Myriophyllum alterniflorum erreichen die Wasseroberfläche. Daneben kommen im Ihlsee das Brachsenkraut Isoetes lacustris, der unscheinbare Pillenfarn Pilularia globulifera und weitere stark bedrohte Pflanzen der Roten Liste vor.
Der Bruchwald mit seinen Totbäumen und Weichhölzern ist ein Refugium für Schwarzspecht, Grünspecht, Buntspecht, Mittelspecht und Kleinspecht. Rotkehlchen und Zaunkönig kommen in diesem Wald in einer Dichte vor, wie sie sonst selten zu finden ist.
Natura 2000 - Unser Naturerbe
Bereits 1936 wurde die Unterschutzstellung des Ihlsees beantragt, 1950 wurden der See und der angrenzende Bruchwald per Verordnung zum Naturschutzgebiet erklärt. Inzwischen ist das Gebiet wegen der Schutzwürdigkeit des nährstoffarmen Sees mit seiner seltenen Pflanzenwelt und wegen des Vorkommens der Bechsteinfledermaus sowie der Teichfledermaus als FFH-Gebiet ausgewiesen worden. Das europäische Naturschutzrecht verpflichtet zur Erhaltung und Wiederherstellung und enthält ein absolutes Verschlechterungsverbot. Naturschützer hoffen auf eine Rettung des Sees.
Die Höhlen im Segeberger Kalkberg
Unter dem Kalkberg und seiner direkten Umgebung liegen die Segeberger Kalkberghöhlen. Eine Besichtigung dieser schönen Gips-Schauhöhlen, die nur in der Zeit vom 1. April bis 30. September möglich ist, gehört zum absoluten "Muss" eines jeden Besuches in Bad Segebergs. Bekannt geworden sind die Höhlen bei Naturbegeisterten, da sie Überwinterungsort Tausender Fledermäuse sind.
Übersichtskarte der Lebensraumtypen
Führungen in das Schutzgebiet
Führungen in das Naturschutzgebiet nach Absprache mit dem Schutzgebietsreferenten des NABU.
Kontakt
NABU-Schutzgebietsreferent
Alfred Ortmann
Falkenburger Str. 83d
23795 Bad Segeberg
Tel. & Fax: 04551-4752.
Email: Alfred-K.Ortmann@t-online.de
Schutzgebietsverordnung
Verordnung über das Naturschutzgebiet "Ihlsee und Ihlwald" im Kreis Segeberg, GVOBl. S. 143, 791-3-33 vom 21. März 1950
Der Blick ins Schutzgebiet ...
Anfahrt
Segeberg ist von Bad Oldesloe aus (an der Strecke Lübeck - Hamburg) mit der Eisenbahn zu erreichen. Von dort aus fährt die Nordbahn mit Halt in Bad Segeberg Richtung Neumünster. Zudem fahren Busse von Kiel und Neumünster nach Bad Segeberg.
Das Naturschutzgebiet "Ihlsee - Ihlwald" erreichen Sie, wenn Sie von der Segeberger Innenstadt dem Wanderweg auf der ehemaligen Kleinbahntrasse in nördlicher Richtung folgen. Mit dem Auto erreichen Sie Bad Segeberg über die B 404.
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