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Schweinswal-Touren in der Flensburger Förde



Fahrten 2023 unklar - Schiff gesucht!
Stand: 29.05.2023
ACHTUNG! 2023 konnten mangels Schiff noch keine Fahrten stattfinden.
Wenn Sie sich für Touren in den Folgejahren interessieren, können Sie uns gern Ihre E-Mail-Adresse schicken. Wir setzen Sie dann auf die Benachrichtigungsliste.
Sie haben ein Schiff für ca. 20-30 Passagiere und würden uns für Fahrten von Ende Juni bis Anfang September ab Flensburg oder Langballigau zur Verfügung stehen? Dann melden Sie sich doch gern bei uns!
Kontakt: schweinswalschutz@nabu-sh.de
Liebe Freundinnen, liebe Freunde
der Ostseeschweinswale,
leider haben wir bisher für sie Saison 2023 noch kein Schiff finden können.
Sollten wir eines finden, werden wir alle auf unserer Warteliste informieren, damit die Anmeldungen starten können.
Bis dahin hoffen wir, dass nicht weitere Muschelbänke und Seegraswiesen zerstört werden.
Die Schweinswale kommen in der schönen Jahreszeit in die Förde, um dort ihre Kälber zu gebären. Der Grund dafür, dass sich die hohen Sichtungsquoten unserer Fahrten in den vergangenen Jahren bei 80-100% befanden, lag daran, dass wir in der Innenförde die Nahrungsquellen der Tiere abgefahren sind. Muschelbänke, Steinriffe und Seegraswiesen sind die Artenhotspots der Ostsee. Es sind die Lungen, die das Wasser filtern und die Orte, wo das CO2 gespeichert wird. In ihrem Schutz wachsen die Jungfische auf, die uns gerade verloren gehen. Schnecken, Krebse, Blumentiere, unzählige gefährdete Arten finden hier ihre Heimat.
Am Ende der Nahrungskette steht u.a. der Schweinswal, der hier im Sommer in der Förde hofft, ausreichend Fische für sich und seinen Nachwuchs zu finden.
Die Flensburger Förde ist - an erster Stelle wegen der massiven Nährstofflast - kurz davor zu kippen. Wissenschaftler und Umweltverbände haben der schleswig-holsteinischen Landesregierung fundierte Stellungnahmen geschickt und darauf hingewiesen, dass sofort gehandelt werden muss.
Auf der letzten Umweltausschuss-Sitzung der letzten Legislaturperiode hatte ich für den NABU mit anderen Experten zusammen Anfang des Jahres die Gelegenheit, diese Punkte vorzutragen und klar zu machen, wie dramatisch die Situation für die Fische, die Schweinswale und die Flensburger Förde ist.
Leider spiegelten die Kieler Koalitionsverträge dies bisher nicht wieder:
Die Wildmuschelfischerei wird hier nicht grundsätzlich verboten, die Fische erhalten keinen Schutz, der vom Aussterben bedrohte Schweinswal bekommt keinerlei Hilfe des Landes dergestalt, dass Gefahren von ihm abgewendet oder Nullnutzungszonen eingerichtet werden, um Refugien in unserer Ostsee zu schaffen.
Zu all diesen schlechten Nachrichten kommt hinzu, dass von dänischer Seite der Flensburger Förde - trotz Proteste der dänischen Region – mittlerweile mehrmals im Jahr die kompletten Muschelbänke der dänischen Innenförde entfernt werden, so dass eine Regeneration kaum noch stattfindet.
Doch zwei gute Nachrichten gibt es:
1. Es wird ein Ostseenationalpark geplant, in dem es Ruhezonen ohne Nutzung geben soll. leider ist der nationalpark noch nicht in trockenen Tüchern. Wir alle müssen für ihn kämpfen, damit das Kabinett 2024 für die Einrichtung stimmt.
2. Die NABU Landesstelle Ostseeschutz hat eine „Taskforce“ gegründet, die seit September 2021 daran arbeitet, noch mehr Menschen für die Ostsee, den Meeresschutz und ein Umdenken für den Artenschutz unter Wasser zu begeistern.
Wohnen Sie in Schleswig-Holstein? Dann machen Sie doch einfach mit!
Gerne dürfen Sie auch um Informationsmaterial zum Thema anfragen, das wir Ihnen gern zusenden.
Mit herzlichen Grüßen,
Dagmar Struß
Leiterin der NABU Landesstelle Ostseeschutz
DStr - 29. Mai 2023
Whale Watching
Lebensräume der Ostsee und ihrer Bewohner vor Ort kennenlernen

Flora II beim Ablegen im Flensburger Hafen. Auf zur Schweinswale-Tour! - Foto: Flensburger Fähr Betrieb
Auf der Flensburger Förde finden seit 2015 „Whale Watching“-Fahrten statt. Der NABU Schleswig-Holstein und der Flensburger-Fähr-Betrieb luden in den Sommermonaten gemeinsam zu Fahrten auf der „Flora II“ durch die Flensburger Förde ein - mit vielen interessanten Informationen über Schweinswale, die vor unserer Küste zuhause sind.
Mit etwas Glück kann man auf der etwa zweistündigen Fahrt die Rückenfinnen der kleinen Meeressäuger auf der Förde entdecken. Abgefahren werden ausgehend vom Flensburger Hafen vorrangig Gebiete, wo Schweinswale wiederholt gesichtet wurden. Doch auch ohne Walbegegnung lohnt sich die Fahrt, die den Gästen viele interessante Informationen zur Ostsee und seinen Walen nahebringen wird.
Leider ist die Besatzung der Flora II in den verdienten Ruhestand gegangen und die Flora II steht uns nicht mehr zur Verfügung. Aktuell sind wir auf der Suche nach einem neuen Schiff.
Hintergrund
Die Aufgabe eines NABU-Projektes der NABU-Landesstelle Ostseeschutz war es, Touristen wie Einheimische mit mehr Informationen über die vor unserer Küste lebenden Schweinswale auszustatten. Die Öffentlichkeitsarbeit für die Meeressäuger umfasste Informationstafeln, die aktuell an den Uferbereichen der Flensburger Förde stehen, Informationen für TV und Presse, Vorträge und Info-Veranstaltungen über den Ostsee-Flipper. Das Kernstück des Projektes (2014-2016) waren die "Whale Watching Fahrten" auf der Flensburger Förde.
Diese Fahrten wurden/werden fortgeführt.
Das Projekt wurde gefördert von der BINGO Umweltlotterie sowie aus Mitteln des Artenhilfsprogramms des schleswig-holsteinischen Umweltministeriums MELUND (jetzt MEKUN).
DStr - akt. 29. Mai 2023