Schmetterlinge
Auf zarten Flügeln durch die Luft
Welche Tag- und Nachtfalter gibt es eigentlich im Land zwischen den Meeren? Der NABU gibt Informationen über die zerbrechlich beflügelten Schmetterlinge in Schleswig-Holstein. Mehr →
27. August 2010: Da staunte Familie Prüß aus Plön nicht schlecht, als sie sich am 22. August 2010 ihren Dill im Garten ein wenig genauer anschaute und dort drei dicke Schmetterlingsraupen entdeckte. Schnell war auch die Art bestimmt: es handelt sich um kurz vor der Verpuppung stehende Raupen des Schwalbenschwanzes!
Diese naturkundliche Besonderheit wurde der Natur-, Umwelt – und Abfallberatungsstelle des NABU in Plön gemeldet. Carsten Pusch und Mitarbeiter Thomas Behrends wollten die Tiere dann selber in Augenschein nehmen und konnten die Bestimmung nur bestätigen sowie Familie Prüß noch einiges Wissenswertes über die attraktive Schmetterlingsart berichten.
Immer wieder kommt es zu Funden des Schwalbenschwanzes in Schleswig-Holstein. Aktuell gibt es aber immer nur Einzelnachweise. Die Verbreitung des Schwalbenschwanzes in Schleswig-Holstein bleibt aber unklar, da die guten Flieger weite Strecken wandern können und vielfach auch außerhalb ihrer Entwicklungsgebiete auftreten.
Regelmäßig gibt es Hinweise auf Aussetzungen gezüchteter Falter, die eine Beurteilung der Bestandssituation zusätzlich erschweren.
Zur Zeit können in keinem Gebiet in Schleswig-Holstein Schwalbenschwänze sicher erwartet werden. Es bleibt daher unklar, ob die Art bei uns überhaupt noch dauerhaft vorkommt. Auch die Gefährdungssituation des Schwalbenschwanzes ist damit kaum abzuschätzen.
Die typischen Lebensräume der Art sind aber in Schleswig-Holstein stark zurückgegangen.
Die Art benötigt ein Mosaik aus unterschiedlichen, benachbarten Lebensräumen, damit sowohl die Ansprüche der Raupe als auch des Falters erfüllt werden. Diese fliegen zur Nahrungssuche weit umher und treffen sich zur Paarung besonders auf Hügelkuppen („hilltopping“). Die Raupen wurden zum einen in Mooren, Niedermooren und Großseggenriedern, aber auch auf Magerrasen, Dünen sowie in Gärten gefunden.
Zu den typischen Nahrungspflanzen der Raupen des Schwalbenschwanzes zählen in Gärten kultivierte Möhren, Dill und Kümmel, in der freien Landschaft Pflanzen wie Sumpf-Haarstrang und Wilde Möhre. Wahrscheinlich kommen aber noch weitere Doldenblütler in Frage.
Der aktuelle Nachweis des Schwalbenschwanzes in Plön hängt sicher auch mit den klimatischen Bedingungen zusammen. Sehr wahrscheinlich sind im Laufe des heißen Sommer etliche Tiere aus dem Süden nach Norden eingeflogen. Herr Prüß hat im Sommer kurz einen Falter in seinem Garten beobachten können. Offenbar hat dieses Tier dann auch einige eiförmige „Abschiedsgeschenk“ an den Blättern des Dill`s hinterlassen. Aktuell aus diesem Jahr stammt auch einen Hinweis auf einen Raupenfund aus Preetz, ebenfalls an Dill.
Die NABU Natur-, Umwelt- und Abfallberatungsstelle nimmt gerne Hinweise auf weitere Beobachtungen des Schwalbenschwanzes oder
seiner Raupen entgegen.
Tel. 0 45 22 - 21 73
Umweltberater Carsten Pusch war aus Plön bislang nur ein weiterer Nachweis Anfang der neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts dieses attraktiven und auffällig großen, mit gelben Flügeln mit schwarzer Zeichnung versehenen Falter bekannt.
„Ich selbst habe noch keinen Schwalbenschwanz oder seine Raupen in Schleswig-Holstein gesehen, toll, dass dieser schöne Schmetterling vielleicht in den nächsten Jahren auch bei uns häufiger zu sehen sein wird“, so Carsten Pusch.
CPu 27. August 2010
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