Graureiher mit Stockenten auf Nahrungssuche - Foto: Monika Povel
Naturtagebuch 2017
Das war los im Katinger Watt.
Mit wenig Frost durch Regen und Sturm
November und Dezember
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Gänsesäger W. - Foto: Monika Povel
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Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum) M. - Foto: Monika Povel
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Typisches Novemberwetter in diesem Jahr - Foto: Monika Povel
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Hase - Foto: Monika Povel
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Silberreiher - Foto: Monika Povel
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Zaunkönig - Foto: Monika Povel
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Graugänse auf Nahrungssuche im ersten Schnee - Foto: Monika Povel
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Kormoran mit Zope - Foto: Monika Povel
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Zwergsäger W. mit Dreistacheligem Stichling - Foto: Monika Povel
Wetter
Im November blieb die Westküste im wechselnden Einfluss der Randströmungen von Wettersystemen, die in der Regel graues „Schmuddelwetter“ vom Atlantik brachten. Der 2.11. war der wärmste Tag des Monats. Es wurden >13°C gemessen und Großinsekten zeigten sich noch einmal aktiv. Nach klaren Nächten kam es am Morgen des 6.11. und 7.11. in ungünstigen Lagen kurzzeitig zu Bodenfrost. An beiden Tagen war es tagsüber sonnig und schwachwindig. Diese Tage blieben aber Ausnahmen. Am 9.11. nahm der SW-Wind zu, der später auf Nordwest drehte. Es folgten Graupel- und Regenschauer. Kurzzeitig wurde es am 13.11. noch einmal sonnig bei schwachem Wind und erneut Bodenfrost am Morgen. In der Nacht folgte aber bereits wieder der Wetterumschwung mit Nieselregen und kräftigen westlichen Winden (+5-6°C). Dann erneut das Wechselspiel: Am 15.11. sonnig und mild, der Frühnebel blieb in geschützten Lagen tagsüber erhalten, am 16.11. aufgrund eines Tiefausläufers wieder Nieselregen und bewölkt. Am 18./19.11. brachte das Tief „Peter“ zwei Sturmfluten, Regenschauer und einen kräftigen NW-Wind. Die stärkste Böe wurde in St. Peter-Ording mit 94 km/h gemessen. Am 20.11. beruhigte sich die Wetterlage für wenige Tage: neblig, trübes Herbstwetter bei schwachem Wind und milden Temperaturen. Insgesamt fielen in der zweiten Dekade >34 mm Niederschlag mit einem Maximum am 18.11. (11 mm).
Am 23.11. strömte dann mit einem Sturm aus südwestlicher Richtung erneut milde Meeresluft am Rand eines Islandtiefs ins Land. Die letzten Novembertage wurden wieder wechselhaft und kühler. Die Sonne war ein seltener Gast zwischen den täglichen Regenschauern (3. Dekade: insgesamt >45 mm Niederschlag). Am 28.11. brachte die Randströmung eines Tiefs polare Kaltluft an die Westküste. Als Folge kam es zu einer Kälteflucht von Kiebitzen, Drosseln und Buchfinken. Am letzten Tag des Monats fiel das Thermometer leicht unter die Frostgrenze.
So startete der Dezember frostig. Am 2.12. wurden -3°C erreicht, und die Gewässer zeigten vormittags noch leichte Eisdecken. Es folgten Tage mit milder Luft, die aus Südwesten nach Norddeutschland einströmte, während große Teile Deutschlands weiter unter einer Schneedecke lagen. Am 5./6.12. wurden etwa +8°C erreicht. Am 7.12. setzte Weststurm mit ergiebigen Regen- und Graupelschauern ein (bis zum 11.12. wurden insgesamt 29 mm Niederschlag gemessen).
An den folgenden Tagen zeigte sich ein ähnliches Bild (Regenschauer, dazwischen sonnige Abschnitte und starker Westwind bis 80 km/h). Am 10./11.12. fiel Schnee oder Schneeregen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt. Eine leichte Schneedecke und kurzfristig Eisschichten auf kleineren Gewässern waren die Folgen. Am 13.12. lagen die Temperaturen nachts nur leicht über dem Gefrierpunkt, die dünne Schneedecke taute. Tags darauf wurde es stürmischer, zwischenzeitlich fiel Schnee, abends stiegen die Temperaturen wieder auf +5°C. Am 16.12. strömte polare Kaltluft ein, die Temperaturen sanken bis knapp über dem Gefrierpunkt. Es folgten zwei sonnige, kalte Tage bei schwachem Wind. Dann ein Wetterumschwung, der die zweite Monatshälfte dominieren sollte: Am 19.12. strömten am Rande eines Hochs milde Luftmassen aus SW nach Mitteleuropa. Die Folge war eine graue, trübe Vorweihnachtszeit mit Nebel und Nieselregen. Über Weihnachten blieb es mild und teilweise stürmisch (am 25.12. bis 76 km/h, am 26.12. bis 90 km/h). Auch die letzten Tage des Jahres waren wechselhaft mit Regen- und Graupelschauern, mit kurzen Gewittern und milden Temperaturen (max. +4-6°C).
Springtidenzählungen
Springtidenzählungen (STZ; nur am Nordufer des Eiderästuars im Katinger Watt) wurden am 3.11., 17.11., 3.12. und 18.12. durchgeführt. Am 3.11. lagen die Eiderwatten im Ästuar teilweise trocken. Ein Teil der sonst bei Flut in den Schutzgebieten rastenden Vögel suchte daher weit verstreut in den Flusswatten nach Nahrung und entging der Erfassung. Dennoch waren die hohen Bestandszahlen vieler Anatiden in den staunassen Feuchtgrünländern der Schutzgebiete Anfang Nov. auffällig:
Zwergtaucher (2/4/0/0), Haubentaucher (6/7/3/0), Kormoran (62/18/18/14), Graureiher (16/12/10/6), Silberreiher (7/14/5/3), Höckerschwan (4/0/0/2), Singschwan (8/10/13/16), Saatgans (1/0/0/0), Blässgans (122/59/152/0), Graugans (2.507/3.512/935/772), Nonnengans (7.440/2.710/3.693/413), Nilgans (0/2/0/0), Brandente (111/126/90/78), Pfeifente (1.313/1.237/74/35), Krickente (1.739/563/67/423), Schnatterente (98/524/66/11), Stockente (1.986/816/579/870), Spießente (13/207/117/6), Löffelente (31/62/4/34), Tafelente (33/109/35/0), Reiherente (18/22/11/16), Schellente (1/8/36/17), Gänsesäger (9/6/12/41), Zwergsäger (0/7/12/16), Seeadler (2/2/0/0), Mäusebussard (1/0/3/1), Turmfalke (1/0/0/0), Blässralle (2/0/0/2), Teichralle (1/0/0/0), Austernfischer (1/0/1/0), Säbelschnäbler (3/0/8/0), Goldregenpfeifer (654/742/1.998/0), Kiebitzregenpfeifer (29/0/0/0), Kiebitz (7.579/2.435/3.803/0), Alpenstrandläufer (2.518/1.080/25/1.210), Kampfläufer (0/0/2/0), Bekassine (4/23/0/0), Großer Brachvogel (404/445/89/415), Grünschenkel (13/2/0/0), Rotschenkel (5/0/0/1), Dunkler Wasserläufer (0/1/0/0), Waldwasserläufer (4/1/0/0), Lachmöwe (147/89/7/170), Silbermöwe (34/0/7/2), Heringsmöwe (0/0/0/1 ad.) und Mantelmöwe (9/4/0/12).
Gänsezählungen
Gänsezählungen deckten am 21.11. und 13.12. das Ästuar vollständig ab: Tundra-Saatgans (1/0), Blässgans (479/103), Graugans (6.378/1.987), Nonnengans (21.474/10.152), Nilgans (2/0). Auffällig waren die für die Jahreszeit hohen Rastzahlen der Graugans.
Von L. Kretschmer (29.11.) und J. Sohler (25.11., 29.12.) wurden Wintervogelzählungen durchgeführt (WVZ).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: In beiden Monaten blieben kleine Gruppen mit üblicherweise 2-4 Ind./max. 7 Ind. auf dem südl. Katinger Priel (2.11.) und dem Ringpriel im Katinger Wald (6.11., 25.11.), im NI-Areal (2.11., 7.11., 16.11.) oder auf dem Norderlochgraben/Katinger Ackerflächen (8.11., 16.12.). Aus der zweiten Dezemberhälfte liegen wenige Nachweise von 1-2 Ind. auf den bekannten Gewässern vor.
Haubentaucher: 2.11.-7.11. – max. 3-5 ad./1 dj. südl. Katinger Priel und Speicherbecken, im Dez. 1-2 Ind. auf dem südl. Katinger Priel, 30.12. – 1 Ind. NI-Areal auf einem potentiellen Brutgewässer (vgl. STZ).
Kormoran: 7.11., 14.11. – 86 bzw. 112 Ind. am Schlafplatz im Speicherbecken, 16.11. – tagsüber 68 Ind. im NI-Areal rastend, 22.11. – 51 Ind. südl. Katinger Priel bei der Schwarmfischjagd, 23.11. – erneut 114 Ind. am bekannten Schlafplatz.
Basstölpel: 3.11. – 1 ad. länger tot westl. Oldensworter Vorland, 25.11. – 1 ad. tot im Meeresspülsaum am Eiderdamm, dort am 27.12. erneut 1 ad. und 1 vorj. Ind.
Silberreiher: Im Spätherbst verringerten sich die Vorkommen: 2.11. – 5 Ind. Nullgebiet, 6.11. – 8 Ind. südl. Eiderdammflächen, 7.11. – 13 Ind. südl. Katinger Priel, 13.11. – 13 Ind. Vorland des Karolinenkooges/HEI, 21.11. – 9 Ind. nordöstl. Oldensworter Vorland, 23.11. – 9 Ind. an Schlafplätzen im Speicherbecken und Nullgebiet, 25.11. – verstreut 6 Ind. am Katinger Priel. Im Dezember deutlich weniger: 8.12. – 3 Ind., 14.12. – 4 Ind. Speicherbecken, 16.12.-19.12. – max. 3 Ind. südl. Katinger Priel, später überwogen Einzelvögel im Katinger Watt.
Rohrdommel: 31.10., 1.11. – 1 Ind. südwestl. Katinger Priel (u.a. J. Bendrien), 7.11. – 1 Ind. Speicherbecken. Die Art wird im Winterhalbjahr regelmäßig im Eiderästuar beobachtet, brütet hier aber nicht mehr. Am 29.12. an zwei Orten im Katinger Wald relativ frische Spuren auf nassen Wegen in Nähe am Ringpriel.
Singschwan: In diesem Spätherbst nur kleine Ansammlungen, bei einer langen Verweildauer: 2.11. – 6 ad. NI-Areal, 8.11.-24.11. – max. 7-9 ad. Nullgebiet/Waldsee, 3.12. – 12 ad. Nullgebiet/Waldsee, 5.12. – 3 ad./1 dj. NI-Areal, 9.12. – 18 ad./1 dj., 11.12. – 28 ad./1 dj. und 14.12. – 12 ad./1 dj. Nullgebiet, 19.12. – 9 ad./1 dj. und 20.12. – 16 ad./1 dj. Nullgebiet/NI-Areal, 26.12. – 17 ad./1 dj. Nullgebiet. Die Schwäne suchten ausschließlich auf Gewässern nach Nahrung.
Zwergschwan: 21.11. – 13 ad./3 dj. südl. Katinger Priel, 9.11. – 3 ad. Speicherbecken, 13.11. – 4 ad. Katinger Wald gen W überfliegend, 25.11. – 62 Ind. (vermutlich diese Art) das Speicherbecken hoch gen W überfliegend.
Tundra-Saatgans (oft nur als Saatgans bestimmt): 6./7.11. – max. 12 Ind. Katinger Ackerflächen (M. Kühn, I. Fahne), 25.11. – 2 Ind. NI-Areal überfliegend, 28./29.11., 2.12. – 1 ad. flügelverletzt Katingsiel.
Blässgans: 7.11. – ca. 1.200 Ind. am Schlafgewässer im NI-Areal (weitere Schlafplätze verstreut im Ästuar), 20.11. – 435 Ind. gemeinsam mit Nonnengänsen Katinger Ackerflächen, 16.12. – ca. 900 Ind. im Olversumer Vorland übernachtend. Im Rahmen der Rastvogelzählungen wurden tagsüber stets deutlich weniger erfasst.
Nilgans: Im Nov. und Dez. hielten sich regelmäßig 2 Ind. im NI-Areal auf. Eines der lokalen Bp. schien dem langjährigen Brutplatz über Winter treu zu bleiben, während andere Nilgänse abzogen.
Pfeifente: 7.11. – 2.400 Ind. Grüne Insel (I. Fahne), 13.11. – ca. 2.500 Ind. im nordöstl. Oldensworter Vorland, 19.11. – dort noch 750 Ind. (S. Barzel), 29.11. – ca. 3.000 Ind. Oldensworter Vorland (L. Kretschmer), 6.12. – ca. 2.000 Ind. im westl. Oldensworter Vorland. Mildes Wetter und weiträumig staunasses Feuchtgrünland führten zu hohen Vorkommen.
Krickente: 7.11. – mind. 150 Ind. Grüne Insel (I. Fahne), 30.12. – 120 Ind. NI-Areal; vgl. STZ.
Schnatterente: 7.11. – mind. 150 Ind. Grüne Insel (I. Fahne); vgl. STZ.
Stockente: Im milden Spätherbst und Frühwinter hielten sich verbreitet Paare an den Brutgewässern auf, u.a. auf den Eiderdammflächen (Süd), im Nullgebiet, am Ringpriel im Katinger Wald und am Waldsee. 15.12. – Paarung NI-Areal.
Löffelente: 7.11. – mind. 250 Ind. Grüne Insel (I. Fahne); das größte Rastvorkommen im Spätherbst. Auch im Dez. verweilten kleinere Gruppen im Ästuar, so am 12.12. – 15,13 Ind. südl. Katinger Priel und 29.12. – 10,8 Ind. Waldsee, 20,16 Ind. NI-Areal.
Trauerente und Eisente: 18.12. – je 1 Ind. Eidersperrwerk/NF (Schutzstation Wattenmeer). Am 26.12. wurde 1 dj. Eisente tot im nahen Spülsaum gefunden; vermutlich derselbe Vogel.
Schellente: 19.12. – 7,15 Ind. Katinger Priel, 26.12. – max. 12,16 Ind. verstreut im Katinger Watt; vgl. STZ.
Zwergsäger: 7.11. – 1 W. NI-Areal, hier am 18./19.11. – max. 3,6 Ind., 25.11. – 2,6 Ind., 3.12.-5.12. – max. 3,9 Ind. NI-Areal, 15.12. – 4,4 Ind. NI-Areal, 18.12. – 2,3 Ind. südl. Katinger Priel, 30.12. – 6,10 Ind. Katinger Priel (T. Wulf); nur geringe Anzahlen wie in milden Wintermonaten üblich.
Gänsesäger: Eine Auswahl der max. Rastbestände: 1.11.-7.11. – max. 1,4 Ind. NI-Areal und 1,2 Ind. Speicherbecken, 9.11. – 4,12 Ind. Katinger Priel (NE), 16.11. – 3,7 Ind. NI-Areal, 20.11. – 3,17 Ind. Norderlochgraben/Katingsiel, 25.11. – 5,9 Ind. Katinger Wald. Im Dezember erhöhte sich das Vorkommen auf dem Katinger Priel, wo die Vögel den Weißfischschwärmen nachstellten: 14.12. – 31,10 Ind., 18./19.12. – max. 42,24 Ind., 21.12. – 41,23 Ind., 27.12. – 34,18 Ind.; vgl. STZ. Offenbar erhöhte der niedrige Wasserstand im Katinger Priel den Jagderfolg der Fischjäger (vgl. Kormoran). Im Winterbetrieb bestand eine direkte Verbindung zwischen Katinger Priel und Eider über das geöffnete Leitdammsiel am Speicherbecken. Die Wasserstände im Katinger Priel schwankten entsprechend deutlich.
Kornweihe: 9.11., 25.11. – je 1 W. Eiderdammflächen, 21.11., 13.12. – 1 W. Vorland und Sommerkoog/Karolinenkoog, 4.12., 14.12. – 1 W. NI-Areal, 26./27.12. – 1 M. Katinger Ackerflächen und NI-Areal.
Seeadler: Das lokale Brutpaar saß am 3.11. am bekannten Horst, einzelne Altvögel wurden regelmäßig auch in anderen Gebieten des Eiderästuars notiert. Am 6.11., und regelmäßig im Dezember hielten sich 2 ad./1 Rp. im nordwestl. Katinger Wald auf. Von einem Schlafplatz im nahen Wald flogen am 1.11. – 7 immat., am 5.12. – mind. 4 immat. früh morgens gen Westen, um ihr Jagdglück bei den Gänseschwärmen auf dem Katinger Priel und im Vollerwieker Watt zu testen.
Raufußbussard: 6.11. – je 1 Ind. Olversumer Vorland und Katinger Priel (M. Kühn), weitere Einzelvögel am 13.11. (Eiderdammflächen), 20.11. (NI-Areal), 21.11. (dj.; Olversumer Vorland), 13.12. (Wesselburener Sommerkoog).
Merlin: 1.11. – 1 Ind. westl. Oldensworter Vorland.
Wanderfalke: Im Oldensworter Vorland ist das M. nach dem Verlust des Brutweibchens im Sommer wieder verpaart: 9.11. – 1 Rp. gemeinsam jagend und ruhend. Darüber hinaus in den bekannten Winterrevieren: 6.11., 19.11. – je 2 Ind. Katinger Priel (u.a. M. Kühn), einzelne Altvögel auf den Eiderdammflächen (13.11., 1.12., 12.12.), im Katinger Wald (25.11.) und im Olversumer Vorland/Grüne Insel (4.11., 8.11.).
Kranich: 6.11. – 3 dz. gen N Eiderdammflächen (M. Kühn), dort am 8.11. – 34 dz. (09.40 h gen S).
Wasserralle: 6.11. – 2 Ruf. Ring- und Waldpriel im Katinger Wald, 7.11. – 1 Ind. östl. Speicherbecken, 13.11. – 2 Ind., 17.11. – 1 Ind. südwestl. Katinger Priel, 25.11. – 5 Ind. Ringpriel/Katinger Wald, 19.12., 26.12. – 1 Ind. Waldsee/Katinger Wald.
Blässralle: 13.11. – je 3 Ind. südl. Eiderdammflächen und Ringpriel im Katinger Wald, 20.11. – 1 Ind. NI-Areal, 25.11. – 4 Ind. Ringpriel, 2 Ind. Eiderdammflächen (Süd) und 1 Ind. NI-Areal, 19.12., 26.12. – 1 rufendes Ind. Waldsee. In der Regel verlassen Blässrallen die Brutgewässer im Katinger Watt im Winter. In diesem milden Frühwinter verhielten sich hingegen wenige Vögel territorial.
Austernfischer: Am 3.11. (STZ), 18.11., 28.11., 5.12. und 15.12. hielt sich 1 Ind. im NI-Areal auf – war wohl durchgehend anwesend; ungewöhnlich für die Jahreszeit. In den Wintermonaten halten sich Austernfischer in der Regel in den nahen Nordseewatten auf, wo sie bei Hochwasser größere Rastschwärme am Eiderdamm bilden (26.12. – 245 Ind., 31.12. – ca. 300 Ind.).
Säbelschnäbler: 6.11., 9.11. – 2 Ind. Eiderdamm (I. Fahne, M. Kühn), 28.11. – 1 Ind. NI-Areal; vgl. STZ.
Goldregenpfeifer: 2.11. – 845 Ind. im Sommerkoog des Karolinenkooges, 13.11. – mind. 1.750 Ind. Eiderdammflächen, 21.11. – mind. 350 Ind. Olversumer Vorland und 250 Ind. im Vorland Wesselburener Koog/HEI, 24.11. – 1.500 Ind. südl. Eiderdammflächen, 29.11. – nur 25 Ind. Oldensworter Vorland (L. Kretschmer), 28./29.12. – erneut max. 1.500 Ind. Eiderdammflächen; vgl. STZ.
Kiebitz: Größere Rastschwärme in den nassen Grünlandgebieten der Schutzgebiete, u.a. 7.11. – mind. 1.900 Ind. Grüne Insel und 9.11. – 1.500 Ind. südl. Eiderdammflächen (I. Fahne), 29.11. – 1.770 Ind. Oldensworter Vorland (L. Kretschmer), hier im westlichen Vorland am 6.12. – ca. 5.000 Ind.; vgl. STZ.
Kampfläufer: 6.11. – 5 Ind. Katinger Priel und 1 Ind. Olversumer Vorland (M. Kühn), 9.11. – 1 Ind. südl. Eiderdammflächen (I. Fahne), 19.11. – 15 Ind. NI-Areal.
Bekassine: Im Nov. weiterhin große Vorkommen in den nassen Vorländern: 3.1. – 22 Ind. westl. Oldensworter Vorland, 4.11. – 115 Ind. Olversumer Vorland/Grüne Insel, hier am 6./7.11. – max. ca. 285 Ind. (M. Kühn, I. Fahne), 13.11. – 86 Ind. im östl. Wesselburener Vorland und ca. 180 Ind. im nordöstl. Oldensworter Vorland. Die reale Anzahl der rastenden Bekassinen lässt sich nicht ermitteln, sie dürfte deutlich höher liegen. Nach kalten Tagen im Dezember deutlich weniger, aber weiterhin weiträumig verbreitet: 11.12. – 5 Ind. NI-Areal in beweidetem Schilf, später regelmäßig einzelne Vögel.
Zwergschnepfe: 1.11. – 1 Ind. halboffene Weide im Speicherbecken.
Waldschnepfe: Der nasse Katinger Wald bot den Schnepfen vermutlich günstige Lebensräume, so hielten sich am 5.11. allein auf einem kurzen Waldweg 3 Ind. in der Morgendämmerung auf. Später wurden mehrfach Einzelvögel im Katinger Watt aufgescheucht.
Isländische Uferschnepfe: 6.11. – 8 Ind. NI-Areal (M. Kühn), 9.11. – 1 Ind. Südl. Eiderdammflächen (I. Fahne), 19.11., 20.11. – 9 bzw. 12 Ind. NI-Areal.
Waldwasserläufer: 11.11., 18.11. – 2 Ind. NI-Areal, 18.11. – 4 Ind. Katinger Wald, 24.11. – 6 Ind. nordöstl. Katinger Priel, 25.11. – 1 Ind. Grüne Insel (A. Kruse), 5.12., 18.12. – 2-3 Ind. und am 29.12. – 9 Ind. nordöstl. Katinger Priel. Der Wasserstand im Katinger Priel wurde gesenkt, die trocken gefallenen Uferzonen boten den Vögeln günstige Lebensräume.
Dunkler Wasserläufer: 2.11. – 44 Ind. südl. Katinger Priel, 6.11. – insgesamt 56 Ind. an verschiedenen Gewässern im Katinger Watt (M. Kühn), 18.12. – 1 Ind. nördl. Katinger Priel.
Grünschenkel: 6.11. – 7 Ind. im Katinger Priel (M. Kühn).
Rotschenkel: 7.11. – mind. 4 Ind. Grüne Insel, 9.11. – 4 südl. Eiderdammflächen und 2 Ind. am Eiderdamm (I. Fahne).
Eisvogel: Die Zahl der Eisvögel ist weiterhin in allen Schutzgebieten hoch, u.a. 6.11. – 3 Ind. Katinger Wald, 11.11. – 2 Ind. NI-Areal und verstreut Einzelvögel (u.a. 1.11.-3.11. – südl. Katinger Priel, 7./8.11. – Kating/Ort, Katinger Ackerflächen, Nullgebiet und Waldsee), 25.11. – 6 Ind. Katinger Wald, 15.12. – 1 Ind. Naturzentrum, 18.12. – 2 Ind. Norderlochgraben östl. NI-Areal, 29.12. – 3 Ind. Ringpriel/Katinger Wald.
Sumpfohreule: 27.12. – 1 Ind. im Meeresspülsaum am Eiderdamm.
Feldlerche: 13.11. – mind. 8 Einzelvögel im nordöstl. Oldensworter Vorland.
Bergpieper: 3.11. – 1 Ind. westl. Oldensworter Vorland.
Strandpieper: 15.11. – 3 Ind. nördl. Eidersperrwerk am Eiderdamm (A. Kruse), 25.11. – 12 Ind. Eiderdamm, 26.12. – 3 Ind. Eidersperrwerk, 27.12., 31.12. – 2 Ind. Eiderdamm.
Wiesenpieper: u.a. 13.11. – 6 Ind. Speicherbeckenweide und ca. 15 Ind. nordöstl. Oldensworter Vorland, 29.11. – 4 Ind. Oldensworter Vorland (L. Kretschmer).
Gebirgsstelze: 1912. – 1 Ind. Nullgebiet überfliegend.
Heckenbraunelle: 25.11. – 1 Ind. Katinger Wald.
Ringdrossel: 1.11. – 1 Ind. Nullgebiet gen E überfliegend.
Mönchsgrasmücke: 25.11. – 1 weibchenf. Ind. Katinger Wald (J. Sohler).
Star: 28.12. – 54 Ind. Katinger Ackerflächen. Schlafplatzflüge zeigten, dass sich im milden Frühwinter noch Hunderte im Umfeld der Eidermündung aufhielten.
Fichtenkreuzschnabel: 18 Ind. Katinger Wald.
Kernbeißer: 28.12. – 19 Ind. Katinger Wald.
Birkenzeisig: 25.11. – 5 Ind., 28.12. – 4 Ind., 29.4. – 7 Ind. Katinger Wald, 30.12. – ca. 30 Grüne Insel (H. Fedders), 31.12. – 5 Ind. Naturzentrum; der landesweit starke Einflug erreichte das Eiderästuar nicht.
Berghänfling: 20.11. – 5 Ind. westl. Oldensworter Vorland.
Rohrammer: 13.11. – noch 4 Einzelvögel im Vorland des Karolinenkooges.
Schneeammer: 27.12. – 1 ad./1 dj. Meeresspülsaum am Eiderdamm.
Säugetiere
Wanderratte: Im Spätherbst erhöhte sich noch einmal die Anzahl der überfahrenen und beobachteten Wanderratten deutlich. Für die Jahreszeit ist dies ungewöhnlich. Im Regelfall lagen die höchsten Zahlen von Verkehrsopfern in den Monaten August/September (vgl. Borkenhagen 2011: Säugetieratlas Schleswig-Holstein). Ein Grund dürfte in den nicht abgeernteten Maisfeldern zu suchen sein. In den umgeknickten Kulturen waren die Maiskolben flächendeckend angefressen, und in regelmäßigen Abständen befanden sich Baueingänge im (durchnässten) Ackerboden.
Seehund: In diesem Jahr wurden mehrfach tote oder sterbende Seehunde am Eidersperrwerk und -damm gefunden. Nach Auskunft von K. Hildebrandt (Seehundjäger) haben die Tiere vermehrt Lungenwürmer, und einige wurden offensichtlich von Kegelrobben getötet.
(Rot-)hirsch: Am 29.12. wurden frische Spuren eines Junghirsches oder weiblichen Tieres am Ringpriel/Katinger Wald gefunden. Zwei weitere Nachweise von Spuren stammen vom 26.12.2013 (Eiderdammflächen) und 28.8.2014 (Nullgebiet). Einzelne Hirsche scheinen demnach regelmäßig (?) die Eidermündung zu durchwandern. Es liegen noch keine Sichtnachweise vor.
Schweinswal: 26.12. – frischer Totfund am Eiderdamm (K. Hildebrandt).
Amphibien
Überwiegend in regenassen Nächten waren auch im Dezember noch Amphibien aktiv: u.a. 3.12. – 1 ad. Grasfrosch Katingsiel, 3.12., 26.12. – 1 ad. Grasfrosch auf Straße am Speicherbecken. Zudem am 17.12. – 1 dj. Moorfrosch Weide im Speicherbecken, 29.12. – 1 ad. südl. Eiderdammflächen. Rupfungsreste zeigten, dass vermutlich Mäusebussarde regelmäßig Amphibien erbeuteten.
Fische
Erstmals wurde am 19.12. ein Kormoran beim Erbeuten einer Zope (Abramis ballerus) im Katinger Priel fotografiert (siehe Foto). Die Art ist ein typischer Bewohner großer Flussmündungen und im Elbe-Stör-Raum verbreitet. Sie gilt in Schleswig-Holstein als selten.
Dreistacheliger Stichlinge: 29.12. – ein Schwarm versuchte unterhalb eines Rinnsales am Ringpriel/Katinger Wald aufzusteigen. Vermutlich handelte es sich überwiegend um Altfische der kleineren Süßwasserform.
Insekten
Insekten: Bei dem nassen und windigen Wetter im November wurden am 2.11. ein letztes Mal Große Heidelibellen (Sympetrum striolatum; 26 M./2 W.) und eine männl. Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima) an den westl. Einfahrt ins Oldensworter Vorland notiert. Ein ähnlich später Nachweis der Zartschrecke liegt vom 6.11.2010 aus dem gleichen Gebiet vor. Die Insekten wärmten sich an sonnenbeschienen Zaunpfählen auf.
Die nicht genannten Beobachter waren u.a. L. Altenhöhner, J. Authenrieth, H.A. Bruns, E. Dietzsch, A. Domes, F. Hofeditz, P. Keuschen, M. Povel, O. Schröder, F. Seeger, S. Seibel, J. Sohler. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt.
Nass und drei Orkane
September und Oktober
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Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanaea) Kopula - Foto: Monika Povel
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Dunkler Wasserläufer - Foto: Monika Povel
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Fitis - Foto: Monika Povel
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Graugans - Foto: Monika Povel
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Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum) W. - Foto: Monika Povel
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Grünfink M. - Foto: Monika Povel
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Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor) . Foto: Monika Povel
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Rinderweide nach kräftigen Regenfällen - Foto: Monika Povel
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Stieglitz - Foto: Monika Povel
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Sumpf-Sichelwanze (Nabis limbatus) - Foto: Monika Povel
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Wasserbüffel - Foto: Monika Povel
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Wegwespe Arachnospila spec. mit erbeuteter Wolfspinne - Foto: Monika Povel
Wetter
Vor allem die erste Septemberhälfte war regnerisch. Lediglich der Monatsbeginn zeigte sich heiter bis wolkig (5.5. – Monatshöchsttemperatur 21°C). Bei schwachem Wind und kalten Nächten mit Morgennebel am 4.9. und 5.9. wurden deutlich <10°C erreicht. Am 6.9. setzte nachts Regen ein. Die Temperatur sprang von 10 auf 17°C. Es wurde regnerischer und milder. Bei Dauerregen und kräftigem NW-Wind fielen am 8.9. ca. 21 mm/qm Niederschlag. Die Flachgewässer im Feuchtgrünland füllten sich. Am 10./11.9. war es überwiegend sonnig bei starkem SW-Wind, am 12.9. durchsetzt mit Schauern. Am 13.9. brachte Tief „Sebastian“ Sturm mit orkanartigen Böen, die in St. Peter-Ording bis 130 km/h erreichten. Es fielen ca. 15 mm/qm Niederschlag. Die Folgetage waren weiterhin von einer Westwind-Wetterlage mit Regenschauern geprägt. Auch am 15.9. wurden ca. 15 mm/qm gemessen. Es wurde kälter. Die Tmax lagen zwischen 15 und 16°C. Am 18.9. kam die Westküste kurz in den Genuss eines Zwischenhochs mit sonnigen Tagen und kaltem Frühnebel. An diesen Tagen wurden die tiefsten Temperaturen mit 6-7°C gemessen. Schon am Nachmittag des 19./20.9. setzten wieder kräftige Regenschauer ein. Am 21.9. folgte bis zum Monatsende trübes Hochdruckwetter (mit einer hohen Wolkendecke). Es blieb weitgehend trocken bei schwachen Winden. Diese Wetterperiode endete mit Tmax 20°C am 29.5.; ein zweites Temperaturmaximum in diesem Monat. Am Spätnachmittag des 30.9. setzten wieder Regenschauer ein (15 mm/qm).
Das wechselhafte Wetter setzte sich Anfang Oktober fort. So begann der Monat kühl mit Regenschauern und wenigen sonnigen Abschnitten. Die Tmax lagen im Oktober bei 14-18°C. Am 4.10. wurde es windiger, am nächsten Tag brachte das Tief „Xavier“ stürmischen NW-Wind mit Dauerregen (lokal über 50 mm/qm). Der Orkan verursachte große Schäden in Niedersachsen und östlichen Bundesländern, für die Westküste Schleswig-Holstein blieben die Schäden gering. Nach dem Regen standen allerdings viele Weiden und Äcker unter Wasser. Über Tage lief das viele Wasser aus Eiderstedt ab und schwemmte mit schmutzig-braunem Wasser den Ackerboden in die Eider. Am 9.10. wurde es nach klarer Nacht morgens auffällig kalt (ca. 5°C; ein extremer Wert in diesem Monat mit sonst Tmin von 10-14°C), später aber wieder milder. Es folgten zwei regnerische Tage, der Westwind erreicht erneut stürmische 90 km/h. In der ersten Oktoberdekade fielen ca. 125 mm Niederschlag auf den qm. Zur Monatsmitte wurde es etwas milder, heiter bis bewölkt und trocken, bevor am 16.10. der Hurrikan „Ophelia“ den britischen Inseln große Zerstörungen brachte. Schleswig-Holstein wurde lediglich von dessen Randströmung erreicht: Hochnebel, später Sonnenschein. Der Hochnebel hielt noch am 17.10. an. Der Tag wurde auffällig trüb, da Saharastaub und die Rauchpartikel von Waldbränden in Portugal mit einer kräftigen SW-Strömung an die Westküste gelangten. Die nächsten Tage blieben trocken bei schwachem Wind aus östl. Richtungen. Am 20.10. setzten erneut Regenschauer ein, die bis einschließlich 24.10. in der Summe ca. 24 mm/qm Niederschlag brachten. Die Landwirte in SH konnten die Maisernte aufgrund der aufgeweichten Böden nicht einbringen. Laut Husumer Nachrichten standen Ende Oktober noch etwa 35% der Maisfelder. Am 28./29.10. fegte noch einmal das Sturmtief „Herwart“ aus nordwestlicher Richtung über die Küste. In St. Peter-Ording wurden max. 135 km/h gemessen. Es war bereits der dritte Orkan in diesem Herbst.
Springtidenzählungen
Springtidenzählungen (STZ) wurden im Katinger Watt am 7.9., 21./22.9., 6.10. und 19.10./21.10. durchgeführt. Im Rahmen der zweiten und vierten Zählung konnten zusätzlich die Rastbestände im Oldensworter Vorland erfasst werden. Am 6.10. war das Eidersperrwerk wegen Hochwassers im Wattenmeer geschlossen, während Teile der Eiderwatten trocken lagen und eine große Zahl nahrungssuchender Vögel angelockt wurde (viele konnten aufgrund der Entfernungen nicht erfasst werden). Weiterhin hatten die hohen Regenwasserstände im und außerhalb des Ästuars einen großen Einfluss auf die Zählergebnisse. Selbst nasse Ackerflächen wurden so zu Nahrungs- und Rastgebieten für zahlreiche Vögel. Einige Arten konzentrierten sich daher nicht wie üblich in den Schutzgebieten:
Zwergtaucher (10/2/6/1), Haubentaucher (16/11/15/6), Kormoran (134/166/54/30; hohe Bestände), Löffler (4/0/1/0), Graureiher (10/44/19/9), Silberreiher (8/22/16/21), Höckerschwan (4/11/12/21 inkl. 5 dj.), Singschwan (2/2/2/0), Blässgans (1/0/111/103), Graugans (1.479/3.235/1.832/2.559), Kanadagans (0/47/0/0), Nonnengans (2/386/3.442/8.277), Nilgans (0/0/2/1), Brandente (191/54/492/83), Pfeifente (267/815/1.609/2.125), Krickente (25/1.601/221/492; deutliches Maximum), Schnatterente (58/607/405/724; hohe Bestände), Stockente (1.523/2.662/2.166/1.196), Spießente (0/54/172/186), Löffelente (18/27/36/46), Reiherente (26/16/16/20), Tafelente (35/37/17/41), Schellente (6/0/0/0; sehr geringe Vorkommen), Gänsesäger (0/0/3/0), Seeadler (4/1/1/0), Rohrweihe (1/0/1/0), Kornweihe (0/0/0/1/1), Mäusebussard (2/0/1/2), Turmfalke (4/0/2/0), Wanderfalke (1/0/1/0), Blässralle (23/21/2/0), Austernfischer (198/1/0/0), Säbelschnäbler (48/48/95/1), Sandregenpfeifer (236/12/0/3), Goldregenpfeifer (1.545/3.859/1.643/1.446), Kiebitzregenpfeifer (1/3/42/0), Kiebitz (1.036/5.420/1.255/2.343), Alpenstrandläufer (1.377/804/3.397/1.715), Sichelstrandläufer (1/16/2/4), Zwergstrandläufer (3/0/0/0), Knutt (6/160/2/0), Kampfläufer (26/44/4/113), Bekassine (3/38/0/118; weitere versteckte Vögel im Gebiet), Uferschnepfe (24/16/44/0), Pfuhlschnepfe (0/3/0/1), Großer Brachvogel (387/524/609/320), Flussuferläufer (17/1/1/0), Bruchwasserläufer (2/0/0/0), Waldwasserläufer (1/0/0/1), Grünschenkel (126/8/1/2), Dunkler Wasserläufer (0/5/3/0), Rotschenkel (83/84/7/8), Odinshühnchen (1/0/0/0), Zwergmöwe (1/0/0/0), Lachmöwe (1.466/1.362/1.160/169), Mantelmöwe (5/1/3/0), Heringsmöwe (1/0/0/0), Silbermöwe (2/9/3/1).
Gänsezählungen
Im Rahmen von Gänsezählungen (GZ), die die gesamte Eidermündung abdeckten, wurden am 19.9., 28./29.9. und 13.10. erfasst: Blässgans (0/56/409), Graugans (6.459/5.283/4.608; hohe Bestände), Kanadagans (34 inkl. 2 Hybride/117/12) Nonnengans (0/7.080/10.151).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: Bis Mitte September waren noch Familien zu beobachten, dann überwogen kleine Gruppen verstreut auf vielen Gewässern im Katinger Watt (R. Beschow, M. Tenhaeff, T. Wulf).
Haubentaucher: Im September und Oktober Bestandsrückgang bei den auf dem Katinger Priel rastenden Vögeln; vgl. STZ.
Kormoran: 19.10. – 95 Ind. am Schlafplatz im Speicherbecken; vgl. STZ. Mittlerweile wird dieser Schlafplatz vermutlich ganzjährig von Kormoranen und Reihern aufgesucht.
Silberreiher: Das weiträumig überschwemmte Feuchtgrünland in den Schutzgebieten zog größere Gruppen von Silber- und Graureihern an; vgl. STZ.
4.9. – 9 Ind. NI-Areal, 5.9. – 5 Ind. Katinger Watt und 12 Ind. Oldensworter Vorland, 9.9. – 11 Ind. NI-Areal und 6 Ind. Grüne Insel (I. & U. Perschke), 13.9., 19.9. – 16 Ind. Katinger Priel (Süd) bzw. Nullgebiet, 22.9. – 33 Ind. Nullgebiet, 23.9. – 37 Ind. verstreut im Katinger Watt, 26.9. – 34 Ind. Grüne Insel und 30.9. – 18 Ind. im nordöstl. Oldensworter Vorland. Die Vögel übernachteten mehrfach im Speicherbecken und verteilten sich am frühen Morgen weiträumig über das Ästuar.
3.10. – max. 20 Ind. früh morgens Katinger Priel/Grüne Insel (u.a. S. Nielsen, F. Schrauth). Nach starken Regenfällen und hohen Wasserständen auf Eiderstedt blieben im Ästuar weniger Silberreiher: 11.10. – 5 Ind. Katinger Watt, 9 Ind. Nord- und Südufer der Eidermündung, 18.10. – ca. 10 Ind. Katinger Ackerflächen, 25.10. – max. 9 Ind. Speicherbecken (u.a. M. Hennenberg, J. Thieler), 26.10. – 7 Ind. weiträumig im Ästuar verteilt. Hingegen außerhalb des Ästuars: 5.10. – 25 Ind. südl. St. Peter-Ording, 18.10. – ca. 10 Ind. nahe Katharinenheerd.
Seidenreiher: 23.9. – 2 Ind. NI-Areal.
Löffler: 3.9. – 1 Ind., 7.9. – 4 Ind. Eiderdammflächen, 8.9. – 8 Ind., 9.9. – 6 Ind. NI-Areal (u.a. I. & U. Perschke), 11.10. – noch 1 Ind. NI-Areal; vgl. STZ.
Singschwan: Im September und Oktober hielten sich wohl durchgehend 1-2 Paare im Katinger Watt auf.
Zwergschwan: 8.10.-11.10. – 1 ad. Speicherbecken/Nullgebiet/NI-Areal (u.a. K. Köster, F. Schrauth, C. Strauch), 25.10. – 10 ad. Grüne Insel (M. Hennenberg); bislang geringes Vorkommen.
Kurzschnabelgans: 21.9. – 1 Ind. Grüne Insel (A. Vogel), 7.10. – 1 Ind. Grüne Insel/Katinger Ackerflächen (u.a. M. Tenhaeff, T. Wulf).
Tundra-Saatgans: 3.10. – 3 Ind., 7.10. – 1 ad. Katinger Ackerflächen/Olversumer Vorland (u.a. M. Tenhaeff, T. Wulf), 23.10. – mind. 11 ad. NI-Areal (vermutlich ein gemischter Trupp aus beiden Unterarten).
Blässgans: 5.9., 10.9., 18.9. – je 1-2 ad. NI-Areal/Eiderdammflächen, 24.9. – 24 Ind. Grüne Insel; erste Wegzügler ähnlich wie im Vorjahr. Am 17.10. mind. 420 Ind. Grüne Insel/Olversumer Vorland, am 27.10. – 381 Ind. Eiderdammflächen; vgl. GZ und STZ.
Graugans: Die Gänsezählungen zeigten hohe Vorkommen bis in den Oktober hinein. Dies war vermutlich eine Folge der hohen Wasserstände und milden Temperaturen im Ästuar und auf Eiderstedt (Pflanzenwurzeln ließen sich leicht ausgraben) sowie der guten Nahrungsverfügbarkeit auf noch nicht umgebrochenen Getreidestoppeln oder auf den üppig wachsenden Wintersaaten.
Kanadagans: 4.9., 6.9. – 21-25 Ind. Eiderwatten/Dithmarscher Vorland, 6.9. – 13 Ind. NI-Areal (vgl. GZ, STZ).
Nonnengans: 3.9. – 22 Ind. Eiderdammflächen. Wie üblich kamen die wegziehenden Nonnengänse die Eider entlang an die Westküste. Die Rastgebiete im Eiderästuar wurden einige Tage früher als anderenorts besetzt: 22.9. – mind. 730 Ind. Eiderdammflächen, 24.9. – 1.600 Ind. Grüne Insel und 2000-3000 Ind. Eiderdammflächen (vgl. STZ/Gänsezählung). Starker Zug setzte auch in der letzten Oktoberwoche ein.
Ringelgans: 3.9., 5.9. – 1 dj. Eiderdammflächen (u.a. F. Seeger, M. Walter), 20.9. – 13 Ind. Wesselburener Vorland (A. Neu), 7.10., 18.10. – 1 Ind. Grüne Insel bzw. Eiderdammflächen (u.a. M. Hennenberg, M. Tenhaeff, T. Wulf). Die Art meidet die Eidermündung weitgehend.
Nilgans: 4./5.9., 16.9., 3.10., 8.10., 10.10., 18.10. – je 2 Ind. NI-Areal/Eiderdammflächen (u.a. M. Hennenberg, F. Schrauth); vermutlich das lokale Brutpaar. Am 8.10. zogen 14 Ind. über den Katinger Ackerflächen gen N (11:15 h).
Rostgans: 8.10. – 3 Ind. Katinger Ackerflächen (M. Tenhaeff, T. Wulf).
Pfeifente: 16.10. – ca. 2.000 Ind. nordöstl. Oldensworter Vorland. In dieser Zeit dürften sich mind. 4.000 Ind. im Ästuar aufgehalten haben.
Schnatterente: 4.9. – zwei Fml. mit 5 und 7 Küken, die noch nicht flugfähig waren im Oldensworter Vorland; späte Bruten.
Stockente: Am 26.10. fand eine Paarung im NI-Areal statt.
Knäkente: 12.9. – 2 Ind. NI-Areal (A. Vogel).
Spießente: 25.10. – ca. 600 Ind. südl. Katinger Priel (M. Hennenberg); in diesem Herbst bislang nicht so häufig.
Bergente: 14.10., 25.10. – 1 M. Katinger Priel (Nord) bzw. Waldsee (R. Beschow, M. Hennenberg); in den letzten Wintern regelmäßig Einzeltiere bis kleine Gruppen im Katinger Watt.
Schellente: 25.9. – 47 Ind. Speicherbecken, später auffällig geringe Bestände: 20.10., 25.10. – je 2 W. südl. Katinger Priel/Waldsee (u.a. M. Hennenberg).
Gänsesäger: 3.10. – 1 W. nördl. Katinger Priel, 20.10.-23.10. – 3 weibchenf. Ind. NI-Areal; bislang unauffällig, wie in milden Wintern üblich.
Zwergsäger: 20.10. – 1 dj. NI-Areal; einzige Beobachtung bislang.
Fischadler: 1.9. – 1 dz. Eiderdammflächen (07:21 h gen S). An der Westküste blieb der Zug unauffällig.
Rotmilan: 25.9. – 1 kreisender Durchzügler über dem nordwestl. Katinger Watt, 18.10. – 1 dz. NI-Areal (M. Hennenberg).
Rohrweihe: Bis Mitte September traten regelmäßig Rohrweihen im Eiderästuar auf, letztmalig am 21.9. – 1 weibchenf. Ind. Katinger Ackerflächen; vgl. STZ.
Kornweihe: 8.10., 19.10. – je 1 weibchenf. Ind. Katinger Ackerflächen und Nullgebiet (u.a. S. Lippemeier).
Steppenweihe: 18.10. – 1 dj. Eiderdammflächen (M. Hennenberg).
Seeadler: Zeitgleich wurden im Oktober max. 2 ad./3 immat. im Katinger Watt und 1 immat. im Oldensworter Vorland beobachtet (C. Braunberger, M. Hennenberg, P. Neumann, F. Schrauth, M. Tenhaeff, T. Wulf). Weitere Seeadler hielten sich vermutlich im dithmarscher Bereich der Flussmündung auf.
Rauhfußbussard: 25.10. – 1 Ind. Grüne Insel (M. Hennenberg); bislang geringes Vorkommen.
Wanderfalke: Einzelvögel besetzten die üblichen Winterreviere. 1.9., 5.9., 12.9., 17.10., 20.10. und 26./27.10. – 1 ad./Ind. NI-Areal/Eiderdammflächen, 3.9. – 1 ad. Waldsee, 21.9. – 2 Ind., 5.10. – 1 ad., 11.10. – 1 Ind. Grüne Insel/Katinger Ackerflächen (u.a. C. Braunberger, A. Vogel). Im einzigen Brutrevier, dem Oldensworter Vorland, am 3.10. – 1 ad. (F. Schrauth) und am 9.10. erstmals nach dem Tot des Brutweibchens wieder 2 Ind. im westl. Vorland.
Kranich: 25.9. – 11 dz. Katinger Wald gen S; ähnlich wenige Beobachtungen in den Vorjahren.
Tüpfelralle: 1.9. – 1 ad./1 großes Küken rufend am nordöstl. Katinger Priel. Die Art wurde hier bereits in früheren Jahren unregelmäßig nachgewiesen.
Wasserralle: weiträumig verbreitet in den Schilfröhrichten des Katinger Watts, u.a. 24./25.9. – max. 2 Ind. Katinger Wald, 9.10. – 2 Ind. Nullgebiet (F. Schrauth), 25.10., 27.10. – 1 Ind. Waldpriel; übliche Winterreviere.
Austernfischer: 3.10. – ca. 300 Ind. seeseitig vor dem Eiderdamm; langjähriger Hochwasserrastplatz außerhalb der Brutzeit.
Säbelschnäbler: 4.10., 8.10. – noch ca. 200 Ind. bzw. 67 Ind. Eiderwatten, 11.10. – 7 Ind. südl. Katinger Priel; vgl. STZ.
Sandregenpfeifer: 3.10. – mind. 25 Ind. Nullgebiet (S. Nielsen), 5 Ind. Katinger Ackerflächen, 17.10. – hier noch 2 Ind.; vgl. STZ.
Goldregenpfeifer: 10.9. – ca. 4.000 Olversumer Vorland, 22.9. – mind. 2.000 Ind. Eiderdammflächen. Im Oktober zunächst weiträumigere Verteilung auch in der nassen Umgebung des Eiderästuars. Ab der Monatsmitte wieder konzentrierter: 11.10. – mind. 950 Ind. Eiderdammflächen, 13.10. – 2.000 Ind. Olversumer Vorland, 4.000 Ind im Vorland des Karolinenkooges und 3.000 im benachbarten Wesselburener Vorland, 14.10. – mind. 1.450 Ind. Eiderdammflächen (R. Beschow), 23.10. – ca. 1.500 Ind. Olversumer Vorland; vgl. STZ. Die Eidermündung erreichte mit den max. 9.000 rastenden Ind. für die Art internationale Bedeutung.
Mornell: 19.9. – 1 Ind. Katinger Ackerflächen überfliegend. In diesem Herbst wurden auf den frisch umgebrochenen Ackerflächen, trotz mehrfacher Suche, keine rastendenden Mornellregenpfeifer beobachtet.
Kiebitz: In den nassen Grünländern der Schutzgebiete rasteten mehrere Tausend Kiebitze. In der dritten Septemberdekade dürften im Ästuar ca. 6.000-8.000 Kiebitze gerastet haben (vgl. STZ).
Zwergstrandläufer: max. 3.10. – 6 Ind. NI-Areal, 2 Ind. Olversumer Vorland, 1 Ind. Katinger Ackerflächen (u.a. F. Schrauth), 14.10. – 3 Ind. Eiderdammflächen (R. Beschow).
Kampfläufer: Neben Einzelvögel, die sich verstreut im Feuchtgrünland aufhielten, am 2.9. – 7 Ind. Nullgebiet, 6.9. – 9 Ind. Eiderdammflächen; geringe Vorkommen (vgl. STZ).
Bekassine: Im nassen Grünland verteilten sich die Rastvögel weiträumig. Größere Gruppen wurden vor allem am 19./20.9. im NI-Areal notiert. Am 6.9. zeigte ein M. einen kurzen Balzflug im Oldensworter Vorland. Im Oktober weiterhin viele Vögel im Feuchtgrünland bei hohen Wasserständen. 11.10. – mind. 20 Grüne Insel (C. Braunberger), 14.10. – 24 Ind. Eiderdammflächen (West), 17.10. – 43 Ind. Olversumer Vorland (Ost), 21.10. – 52 Ind. NI-Areal (Süd), 26.10. – 39 Ind. Eiderdammflächen (Nord). Die realen Rastbestände lassen sich bei dieser Art nicht abschätzen.
Zwergschnepfe: 18.10. – 3 Ind. und 19.10. – 1 Ind. bei Pflegemahd im Nullgebiet aufgescheucht.
Uferschnepfe: 6.9. – 8 Ind., 20.9. – 14 Ind. und 3.10. – 1 Ind. Eiderdammflächen (u.a. A. Neu, F. Schrauth), 11.10. – 2 Ind. Grüne Insel (C. Braunberger); vgl. STZ.
Dunkler Wasserläufer: max. 3.10. – 11 Ind. NI-Areal, sonst im Okt. mehrfach 1-7 Ind. Katinger Watt und Eiderwatten (u.a. C. Braunberger, M. Hennenberg, J. Ouedraogo, P. Neumann, F. Schrauth).
Bruchwasserläufer: 7.10. – noch 1 Ind. Olversumer Vorland (u.a. M. Tenhaeff, T. Wulf).
Waldwasserläufer: u.a. 21.9., 3.10., 14.10. – max. je 3-4 Ind. Katinger Wald und NI-Areal (u.a. F. Schrauth), 27.10. – 7 Ind. Katinger Priel/NI-Areal, sonst meist 1-2 Ind. verstreut in den Schutzgebieten.
Flussuferläufer: 3.10. – noch 1 Ind. Katinger Wald.
Grünschenkel: 18.10. – 15 Ind. südl. Katinger Priel (M. Hennenberg).
Odinshühnchen: 7.9., 24.9. – 1 dj./Ind. Nullgebiet. Die Art blieb im Vergleich zu anderen „Naturschutzkögen“ an der Westküste im Eiderästuar selten.
Skua: 3.10. – 1 Ind. Eidersperrwerk/HEI (G.M. Heinze).
Zwergmöwe: 7.9. – 1 Ind. Nullgebiet (vgl. STZ).
Mantelmöwe: 4.10., 8.10. – max. 10 ad./1 immat. Eiderwatten, vgl. niedrige Erfassung bei STZ.
Trauerseeschwalbe: 2.10. – 1 Ind. Olversumer Vorland (M. Kühn).
Trottellumme: 4.10. – 1 Ind. Eidersperrwerk, in der Schleuse.
Eisvogel: In beiden Monaten auffällig viele Beobachtungen im Katinger Watt; wie im Vorjahr. Neben den Verbreitungsschwerpunkten im und rund um den Katinger Wald konnten Eisvögel auch an den Gräben der Katinger Ackerflächen, in Kating/Ort, an der Teichkläranlage von Tönning oder in Altendeich/Oldensworter Vorland beobachtet werden. Es waren vermutlich mehrere Bruten im Katinger Wald erfolgreich.
Wendehals: 3.10. – 1 Ind. Süderfriedrichskoog/nahe nordöstl. Oldensworter Vorland (F. Schrauth).
Feldlerche: 18.9. – deutlicher Wegzug, bei sonnigem Wetter noch Vollgesang über den Eiderdammflächen.
Rauchschwalbe: 11.10. – ein später Einzelvogel Grüne Insel (R. Dröschmeister).
Wiesenpieper: Wie alljährlich war ein ausgeprägter Wegzug u.a. 18.9. und 21.9. über dem Katinger Watt zu beobachten. Die Art zieht hier in großer Zahl durch.
Strandpieper: 18.9. – 2 frühe Einzelvögel morgens über dem Nullgebiet gen SW ziehend, 8.10. – mind. 3 Ind. seeseitig am Eiderdamm; einem langjährigen Winterrevier.
Gebirgsstelze: 7.10. – 1 Ind. Olversumer Vorland, 8.10. – 1 dz. Eiderdamm (12:37 h gen SE).
Bachstelze: Auf den regennassen Ackerflächen und im Feuchtgrünland der Schutzgebiete hielten sich mehrfach größere Ansammlungen auf: 31.8. – mind. 37 Ind. Katinger Ackerflächen (an einem Schlafplatz auf Getreidestoppel), 1.9. – mind. 76 Ind. NI-Areal, 25.9. – mind. 30 Ind. Nullgebiet.
Steinschmätzer: 8.10. – noch mind. 6 Ind. seeseitig am Eiderdamm.
Bartmeise: 8.10. – ca. 5 Ind. nordöstl. Oldensworter Vorland, 19.10. – mind. 1 Nullgebiet gehört; die bekannten Brutgebiet sind weiterhin besetzt.
Fichtenkreuzschnabel: 24.9. – 5 Ind. Katinger Wald, 6.10. – 13 Ind. Bruchwald/Nullgebiet. Im Vergleich zu den vielen Beobachtungen in anderen Teilen Schleswig-Holstein im Katinger Watt sehr unauffällig. Der Katinger Wald wurde nur selten aufgesucht.
Kiefernkreuzschnabel: 9.10. – 1 M. Katinger Wald gen N überfliegend.
Säugetiere
Wolf: Am 5.9. wurde am frühen Morgen möglicherweise ein Wolf im dithmarscher Eiderwatt in Höhe Tönning fotografiert (Husumer Nachrichten 30.9.2017). Gesicherte Nachweise liegen aktuell aus der Umgebung von Garding/NF (8.9.) und Glüsing/HEI (14.9.), Fotos und Videos von 29.9. (Norddeich) und 3.10. (Friedrichskoog) vor.
Marderhund: 19.9. – 1 Ind. im östl. Vorland des Karolinenkooges (H. Schacht), 30.9. – 1 vorj. M. nordöstl. Oldensworter Vorland erlegt (5,68 kg).
Seehund: Auf der Sandbank an der Fahrrinne im Ästuar u.a. am 7.9. – 9 ad./2 dj. und 14.9. – 6 ad./3 dj.; später nur noch 2-4 Ind. Ähnliche Bestände im Oktober – mit einer Ausnahme: 8.10. – 9 Ind. auf den Eiderwatten.
Schweinswal: Weiterhin selten in diesem Jahr: 21.9. – 2 Ind., 4.10. – 1 Ind. Eiderwatt, am 14.10. – dort 1 totes Alttier (Besatzung des Adlerschiffs).
Amphibien
Am 26.10. wurden auf den Eiderdammflächen am Weg zum Beobachtungsturm drei tote Grasfrösche gefunden, die vermutlich von Wanderratten angefressen wurden.
Fische
Am 6.9. wurde im Rahmen der Seetierfangfahrten in der Eidermündung ein ad. Flussneunauge (Lampetra fluviatilis) gefangen (ca. 35 cm). Zwischen Sept. und Nov. findet eine anadrome Laichwanderung statt.
Insekten
Das Wetter erschwerte die Beobachtung von Insekten erheblich.
Libellen: Im regenreichen September gelangen nur wenige Beobachtungen von Kleinlibellen: Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa; 1.9. – 5,1 Ind./Paarung Oldensworter Vorland), Weidenjungfer (3.9. – mind. 15 Ind./mehrfach Eiablagen östl. Katinger Wald) und Gemeine Pechlibelle (1.9. – 9 M. Oldensworter Vorland). Unter den Großlibellen waren zu nennen: Blaugrüne Mosaikjungfer (max. 10.9. – 7,2 Ind./Paarung im südl. Katinger Wald, 25.9. – 8 M. im östl. Katinger Wald), Braune Mosaikjungfer (3.9. – 1 M. Katinger Wald) und Grüne Mosaikjungfer (Aeshna viridis; 1.9. – 3 W.; Eiablage im bekannten Verbreitungsgebiet, einem Krebsscheren-Graben im Oldensworter Vorland). Herbst-Mosaikjungfern flogen verbreitet, u.a. 1.9. – 4 M. Oldensworter Vorland, 3.9., 10.9. – je mind. 25-30 Ind. Katinger Wald, 17.9. – 5 Ind. Nullgebiet, 15.10. – 12,2 Ind. Katinger Wald, 18.10. – 2 M. Nullgebiet, 27.10. – noch eine Paarung im Katinger Wald). Zudem wurden Blutrote Heidelibelle (3.9. – mind. 20 M. Katinger Wald, 17.9. – 2 M. Nullgebiet), Große Heidelibelle (Sympetrum striolatum; 10.9. – 1 W., 25.9. – 3,4 Ind. südl. bzw. östl. Katinger Wald, 15.10. – 5,2 Ind. Katinger Wald, 18.10., 25.10., 27.10. – je 1-2 M. Nullgebiet und Katinger Wald), Gemeine Heidelibelle (3.9., 21.9. – je 1 W. Katinger Wald, 24.9. – 3,2 Ind. NI-Areal) und eine Schwarze Heidelibelle (18.10. – 1 M. Nullgebiet) notiert.
Tagfalter: Wie erwartet waren im September vor allem die Admirale eine auffällige Erscheinung. An den wenigen sonnig-warmen Tagen konzentrierten sich u.a. 16 Ind. im Garten des Naturzentrums (18.9.), auf den Phacelia-Feldern der Katinger Ackerflächen (23.9., 25.9. – ca. 18 Ind.) oder im Katinger Wald (25.9. – 29 Ind.). Eine Wanderung gen Süden wurde am 17.9. notiert, als 14 Ind. das Eidersperrwerk in kurzer Zeit passierten. Letzte Falter wurden am 15.10., 21.10. notiert
Andere Tagfalterarten wurden in diesem September selten beobachtet, so am 1.9. – ein Kleiner Feuerfalter (Oldensworter Vorland), am 3.9. – Hauhechel-Bläuling (3,2 Ind. östl. Katinger Wald) und am 11.9. ein Waldbrettspiel (Kating).
Wildbienen: 25.9. – Blutbiene (Sphecodes spec.; 1 W. östl. Katinger Wald.).
Wegwespe (Arachnospila spec.; 25.9. – 2 W. östl. Katinger Wald).
Heuschrecken: Punktierte Zartschrecke (Leptophyes punctatissima, 10.9., 17.10. – je 1 M. südl. Katinger Wald bzw. Naturzentrum; bekannte Vorkommen), Feld-Grashüpfer (Chorthippus apricarius; 3.9. – ca. 20 Ind. östl. Katinger Wald), Gemeine Dornschrecke (Tetrix undulata; 3.9. – 3 M.) und Säbeldornschrecke (Tetrix subulata; 9 Ind.) am 3.9. im östl. Katinger Wald auf geschreddertem Holz).
Die nicht genannten Beobachter waren u.a. T. Böhm, H.A. Bruns, E. Dietzsch, A. Domes, F. Hofeditz, T. Holsten, M. Povel, O. Schröder, F. Seeger, F. Seer, S. Seibel, J. Sohler. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt.
Wechselhafter Sommer
August
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Adulter Zwergtaucher - Foto: Monika Povel
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Bekassine - Foto: Monika Povel
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Blaugrüne Baumwanze (Zicrona caerulea) - Foto: Monika Povel
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Braunbürstige Hosenbiene (Dasypoda hirtipes) W. - Foto: Monika Povel
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Gelbrandkäfer W. (Dysticus spec.) - Foto: Monika Povel
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Friedliches Miteinander - Wasserbüffel mit Stockenten - Foto: Monika Povel
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Krähenfuß-Laugenblume (Cotula coronopfolia) auf Rinderweide - Foto: Monika Povel
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Rauchschwalbenfütterung - Foto: Monika Povel
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Rohrweihe nach erfolgreicher Jagd - Foto: Monika Povel
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Rotbeinige Furchenbiene (Halictus rubicundus) W. - Foto: Monika Povel
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Roter Zipfelkäfer (Anthocomus coccineus) - Foto: Monika Povel
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Warnender Eisvogel W. - Foto: Monika Povel
Wetter
Das Wetter an der Westküste Schleswig-Holsteins stand auch im Spätsommer überwiegend unter dem Einfluss von Tiefdruckgebieten (12 Regentage, 107 mm/qm Niederschlag). Es blieb wechselhaft mit nur wenigen warmen Sonnentagen.
Am 3./4.8. kam es zu Gewittern mit teilweise kräftigen Regenschauern (14 mm/qm) und starkem Seewind. Am 7./8.8. wurde es zum ersten Mal in diesem Monat für kurze Zeit etwas wärmer. Die Höchsttemperaturen erreichten 23°C. Der 12.8. brachte kräftige Niederschläge (12 mm/qm), die Tageshöchsttemperatur sank auf 18°C. Am frühen Morgen des 14.8. zeigte das Thermometer kühle 10°C. Tagsüber wurde es sonnig und warm bei schwachem Wind. Am nächsten Tag erreichten die Tagestemperaturen mit max. 25°C wieder einen sommerlichen Wert. Eine Folge dieses Zwischenhochs waren kühle Morgenstunden und herbstlicher Frühnebel. Schnell wechselte das Wetter wieder. Regen brachte über die nächsten Tage verteilt in der Summe ca. 20 mm/qm. Am 21.8. lagen die Tageshöchsttemperaturen wieder bei frischen 18°C (Regenschauer, NW-Wind). Auch in der dritten Augustdekade blieb es wechselhaft (Gewitter am 23.8., kräftige Regenschauer am 27.8.). Am Monatsende wurde es noch einmal richtig nass (29./30.8. – 52 l/qm). Am 29.8. stieg das Thermometer ein drittes Mal im August auf warme 24°C. Schon am Monatsende stürzten die Höchsttemperaturen aber wieder auf 17°C.
Springtidenzählungen
Die Springtidenzählungen wurden im Katinger Watt am 5.8. und 24.8. durchgeführt (ohne Oldensworter Vorland und dem Südufer der Eidermündung). Wie in regenreichen Spätsommern üblich, bot die Umgebung außerhalb der Zählgebiete viele günstige Rast und Nahrungsgebiete u.a. für Gänse, Enten und Möwen (Getreidestoppel, frische Ackerflächen). Auch die Feuchtgrünländer der Schutzgebiete boten weiträumig versteckte Wasserflächen und nahrungsreiche Uferbereiche an abgelassenen Staugewässern. Die Vögel verteilten sich so auf großer Fläche und konnte während der STZ nur sehr unvollständig erfasst werden. Die großen Rastbestände der Watvögel auf den Eiderwatten wurden nicht erfasst. Vor allem Zwergtaucher, Wald- und Bruchwasserläufer, Bekassine, Kampfläufer waren unterrepräsentiert oder fehlten in der Zählungen ganz:
Zwergtaucher (3/7), Haubentaucher (22 + 2 dj./13), Kormoran (94/110), Graureiher (10/14), Silberreiher (9/7), Löffler (93/27), Höckerschwan (7 + 5 dj./2), Blässgans (0/5), Streifengans (0/1), Graugans (1.046/2.340), Kanadagans (32/38), Nonnengans (14/0), Nilgans (7/2), Brandente (181/150), Pfeifente (1/40), Krickente (96/19), Schnatterente (137/448), Stockente (1.912/1.293), Löffelente (4/7), Knäkente (0/1), Reiherente (33/66), Tafelente (123/239), Rohrweihe (2/1), Wiesenweihe (1/1), Seeadler (1 ad. + 2 dj./2 ad. + 2 dj.), Mäusebussard (0/3), Turmfalke (0/3), Blässralle (165/120), Austernfischer (54/4), Säbelschnäbler (285/45), Flussregenpfeifer (2/0), Sandregenpfeifer (934/1.037), Goldregenpfeifer (5/514), Kiebitz (136/168), Alpenstrandläufer (0/615), Sichelstrandläufer (19/6), Zwergstrandläufer (7/0), Knutt (7/6), Kampfläufer (34/12), Bekassine (19/8), Uferschnepfe (6/1), Großer Brachvogel (128/461), Regenbrachvogel (3/0), Waldwasserläufer (9/0), Flussuferläufer (26/20), Grünschenkel (1/2), Dunkler Wasserläufer (1/0), Rotschenkel (21/39), Lachmöwe (556/55), Sturmmöwe (11/0), Mantelmöwe (6/5), Silbermöwe (0/8), Küstenseeschwalbe (1/0).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: Im NI-Areal erfolgten 2-3 späte Bruten: 2.8. – 2 ad./7dj. (J. Thieler), 11.8. – Fml. mit 3 K./10tg., 21.8. – 5 ad./2 dj. + 1 Paar. Auf dem Ringpriel im Katinger Wald konnten ebenfalls erfolgreiche Spätbruten nachgewiesen werden: 24.8. – 6 Fml. mit mind. 12 Küken. Zudem auf dem Waldpriel am 28.8. – 3 Fml. mit je einem Küken und auf dem Waldsee am 30.8. – 5 ad./2 dj.
Haubentaucher: 4.8., 11.8. – eine Fml. mit 2 Küken NI-Areal/Möweninsel, 11.8. ff. – eine weitere Fml. mit 2 K./3wö. Speicherbecken. Der Bruterfolg der Haubentaucher war 2017 auffällig gering.
Schwarzhalstaucher: u.a. 11.8. – 3 ad./2 dj. NI-Areal; die bekannte(n) Fml.
Kormoran: 11.8. – 128 Ind. am morgendlichen Schlafplatz im Speicherbecken. Der Schlafplatz war im Sommer durchgehend besetzt, die Zahlen von Kormoranen und Reihern stiegen hier in den letzten Jahren.
Silberreiher: Eine Erfassung des Bestandes erwies sich als schwierig. Zeitweise konzentrierten sich die Vögel bei niedrigem Wasserstand im Nullgebiet: 3.8., 5.8. – 8 Ind. Nullgebiet und auf der Weide im Speicherbecken, 8.8. – ca. 8 Ind. verstreut im Katinger Watt (u.a. O. Richter), 9./10.8. – 6 Ind. Oldensworter Vorland, max. 8-9 Ind. Katinger Watt und 1 Ind. Vorland Karolinenkoog, 14.8. – 8 Ind. Katinger Watt, 25.8. – 11 Ind. südl. Eiderdammflächen und 3 Ind. nördl. Katinger Priel, 30.8. – 21 Ind. südl. NI-Areal.
Seidenreiher: 2./3.8. – 2 Ind. Nullgebiet.
Löffler: 1.8. – 82 Ind., 13.8. – ca. 90 Ind., 16.8. – 42 Ind., 19.8. – 9 Ind., 23.8. – 37 Ind., 30.8. – 19 Ind. südl. NI-Areal/ Eiderdammflächen (u.a. D. Cimiottti, M. Hennenberg, F. Schurr, F. Seeger).
Blässgans: 3.8. – 2 Ind., 4.8., 8.8. – 1 Ind. NI-Areal, dort 19.8. – 3 ad. (F. Weiß), 23.8. – 1 ad. (mit etwas hängendem Flügel; D. Cimiotti).
Streifengans: 22.8., 24.8. – 1 ad. Katinger Ackerflächen/Eiderdammflächen (Süd).
Zwergschneegans: Der seit dem 16.5. notierte Altvogel wurde nach der Großgefiedermauser letztmalig am 16.8. auf den Eiderdammflächen notiert (M. Hennenberg). Später hielt sich ein Vogel auf Hallig Hooge auf (dasselbe Ind.?).
Kanadagans: 11.8. – 32 Ind., 14.8. – 38 Ind. Speicherbecken, 28.8. – 76 Ind. Eiderdammflächen, 29.8. – 11 Ind. NI-Areal, 31.8. – 13 Ind. Eiderwatten (vgl. STZ); ähnliches Vorkommen im Vorjahr. Über die letzten Jahre bildete sich eine Mausertradition dieser kleinen Gruppe im Eiderästuar. Die Vögel verweilen zunehmend länger im Gebiet. Zudem am 8./9.8., 11./12.8. – 1 Ind., 21.8. – 2 Ind. NI-Areal (u.a. F. Seeger).
13.8., 15.8. – 1 Kanada- x Nonnenganshybride Eiderdammflächen (F. Schurr).
Nonnengans: 10.8. – 17 Ind., 13.8., 15.8. – max. 16 Ind. Eiderdammflächen (u.a. F. Schurr); ähnliches Vorkommen im Vorjahr.
Nilgans: Im August regelmäßig 1,1 Ind. NI-Areal in Nähe des langjährigen Brutplatzes, max. 29.8. – 3 Ind. Die zwei Fml. aus diesem Gebiet hatten im August das Eiderästuar verlassen.
Knäkente: 19.8.-26.8. – max. 6 Ind. NI-Areal (u.a. F. Weiß); auch in den Vorjahren nach der Brutzeit hier.
Seeadler: Von der lokalen Brut flogen mind. 2 Jungvögel aus, u.a. 3.8. – 2 dj. Oldensworter Vorland (vgl. STZ). 11.8. – das Rp. ruht auf dem Leitdamm im Nullgebiet. In der Folgezeit wurden regelmäßig 1-2 ad. und dj. im Katinger Watt beobachtet. Die drei Jungvögel der lokalen Brut wurden nie gemeinsam gesehen – möglicherweise flogen nur zwei aus. Am 27.8. hielt sich ein 2-3jhr. Seeadler im Oldensworter Vorland auf.
Wiesenweihe: 6.8. – 1 W. Katinger Ackerflächen. Die im Rahmen der STZ erfassten Weihen waren männlich.
Adlerbussard: 24.8. – 1 Ind. Katinger Ackerflächen (S. Samu, J. Chmill; Fotonachweis).
Habicht: 5.8. – 1 dj. Katinger Wald (Süd); wohl Nachwuchs eines der 1-2 Bp. im Katinger Wald.
Sperber: 10.8. – 1 Ind. über dem Speicherbecken jagend; erster Wegzügler?
Wanderfalke: 15.8. – 1 ad., wohl das M. des früheren Rp., Oldensworter Vorland auf Masten der Überlandleitung ruhend. 30.8./1.9. – 1 Ind. Eiderdammflächen (in einem seit Jahren besetzten Winterrevier).
Flussregenpfeifer: 24.8. – 2 ad./1 dj. warnend am Beobachtungsturm auf den Eiderdammflächen. Der Jungvogel konnte gerade fliegen; späte Brut.
Sandregenpfeifer: 16.8. – 500 Eiderwatten (M. Hennenberg); vgl. STZ.
Goldregenpfeifer: 16.8. – 61 Ind. (M. Hennenberg), 28.8. – mind. 150 Ind. Eiderdammflächen; vgl. STZ.
Kiebitzregenpfeifer: 16.8. – 100 Eiderwatten und 70 Ind. am Eidersperrwerk (M. Hennenberg).
Alpenstrandläufer: 16.8. – 1.000 Eiderwatten und 500 Ind. am Eidersperrwerk (M. Hennenberg).
Kampfläufer: 2.8. – 78 Ind. Nullgebiet (St. Natterer); nahrungssuchende Vögel auf abgelassenem Gewässerboden. 16.8. – 41 Eiderdammflächen und 34 Ind. Nullgebiet (M. Hennenberg). Kleine Schwärme verteilten sich in der zweiten Augusthälfte auch auf nassen Stoppelfeldern der weiteren Umgebung.
Bekassine: In der 3. Augustdekade stiegen die Rastvorkommen im regennassen Feuchtgrünland sprunghaft.
Uferschnepfe: 2.8. – 12 Ind. Nullgebiet (St. Natterer), 3./4.8. – Einzelvogel im NI-Areal, dort am 19.8. – ca. 5 Ind. (F. Weiß), 23.8., 28.8., 30.8. – 9-10 Ind. Eiderdammflächen (u.a. D. Cimiotti; vgl. STZ).
Rotschenkel: 16.8. – 1.500 Eiderwatten (M. Hennenberg). Die Vögel rasten bei Hochwasser im nahen Wattenmeer (vgl. geringe Anzahlen der STZ).
Zwergmöwe: 2.8. – 3 ad., 6.8. – 7 Ind., 8.8. – 8 Ind. Nullgebiet (St. Natterer, S. Heer, M. Schoebinger), 16.8. – hier 10 Ind. (M. Hennenberg).
Lachmöwe: Am 21.8. wurden 4 ad. und letztmalig 2 dj. in einer Subkolonie am Eidersperrwerk erfasst.
Brandseeschwalbe: 13.8. – 1 Ind. Eidersperrwerk/NF (F. Schurr).
Flussseeschwalbe: Am 21.8. wurden die jüngsten 2 Jungvögel am Eidersperrwerk noch gefüttert.
Küstenseeschwalbe: 15.8. – noch 14 ad./19 dj. in einer Subkolonie am Eidersperrwerk. Wenige Tage später hatten die Seeschwalben den Brutort verlassen.
Zwergseeschwalbe: 3.8. – 2 ad., 8.8. – 1 Ind. NI-Areal (u.a. M. Schoebinger).
Weißflügel-Seeschwalbe: 31.8. – 1 dj. NI-Areal.
Eisvogel: 11.8. – 1 W. NI-Areal. Der Vogel fraß kleine Stichlinge selbst und legte sich größere Moderlieschen vor dem Abflug für die Fütterung im Schnabel zurecht. 28.8. – Einzelvögel wechseln häufiger zwischen verschiedenen Gewässern im nordöstl. Katinger Wald und dem Sielzug bei Katingsiel/NI-Areal. Der Brutort blieb unbekannt.
Rauchschwalbe: 11.8. – in den Beobachtungshütten noch drei Bruten/Fml. mit 4,5,5 großen Küken.
Wiesenpieper: 11.8. – der flavistische Jungvogel hielt sich noch im NI-Areal auf (vgl. Juni 2017).
Größere Finkenschwärme fanden sich an verschiedenen Nahrungsquellen ein: 24.8. – 30 Stieglitze Eiderdammflächen in einer halboffenen Weide, 26./27.8. – max. 90 Bluthänflinge auf einer Wildblumenwiese im NI-Areal, 29.8. – ca. 70 Buchfinken auf den Katinger Ackerflächen in einem Weizenfeld und ca. 130 Stieglitze im Oldensworter Vorland auf gemähten Kratzdisteln.
Säugetiere
Bisam: Im August geringe Vorkommen im Eiderästuar und auf Eiderstedt. Für letzteres sprachen die wenigen überfahrenen Tiere.
Marderhund: In den Lebendfallen wurden bislang weniger Jungtiere als im Vorjahr gefangen, am 25.8. – 1 dj. W. im nordöstl. Oldensworter Vorland.
Seehund: Am Rastplatz in der Eidermündung u.a. am 1.8. – 12 ad./3 dj., 8.8. – 6 ad./4 dj., 10.8. – 12 ad./1 dj., 15.8. – 13 ad., 30./31.8. – 9 ad./2 dj.
Fische
Bei den Seetierfangfahrten in der Eidermündung wurden im August auffällig viele Fünfbärtelige Seequappen (Onos mustela) gefangen.
Insekten
Kleinlibellen: Gemeine Pechlibelle (29.8. – 1,1 Ind./Eiablage Vorland Grüne Insel. Am Monatsende nur noch geringe Vorkommen), Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio; 29.8. – 1 W. Kleingewässer mit Binsen im Vorland der Grünen Insel/Eiablage), Gemeine Weidenjungfer (9.8., 24.8., 27.8. – max. 3 M./1 W. Katinger Wald).
Großlibellen: Blaugrüne Mosaikjungfern konnten im August regelmäßig mit 1-5 Ind. im Naturzentrum, im südl. und östl. Katinger Wald, im Wesselburener Vorland beobachtet werden; max. 24.8. – 13,2 Ind. Katinger Wald. Auch die Herbst-Mosaikjungfern flogen wieder verbreitet im Katinger Wald (u.a. 9.8. – mind. 30 Ind., 24.8. – 51 Ind., 27.8. – mind. 35 Ind., 28.8. - Paarung). Daneben war noch die Blutrote Heidelibelle verbreitet, u.a. 5.8. – 3,7 Ind. südl. Katinger Wald, 9.8. – ca. 50 Ind. östl. Katinger Wald, 27.8. – hier mehrfach Paarungen.
Nur noch vereinzelt flogen: Großer Blaupfeil (2.8. – 1 M. südl. Eiderdammflächen), Große Königslibelle (nur noch 1 M. auf den südl. Eiderdammflächen am 2.8.), Braune Mosaikjungfer (6.8., 21.8., 24.8. – 1-2 M./Ind. Katinger Wald) und Große Heidelibelle (24.8., 28.8. – je 2 W. Katinger Wald und auf den Eiderdammflächen). Zudem wurden die Gemeine Heidelibelle (29.8. – 3,2 Ind. im Vorland der Grünen Insel; Eiablage) und die Schwarze Heidelibelle beobachtet (9.8. - 1 M. Katinger Wald; die erste und einzige Beobachtung in diesem Jahr).
Wildbienen: Zu den verbreiteten oder lokal häufigeren Arten zählten die Braunbürstige Hosenbiene (Dasypoda hirtipes; 1.8. – 7 M. an der seeseitigen Steinschüttung des Eiderdamms auf Acker-Gänsedistel, 7.8. – mind. 10 M. südwestl. Eiderdammflächen, 28.8. – 8 W. an den Nistplätzen am Beobachtungsturm Eiderdammflächen) und die Buckel-Seidenbiene Colletes daviesanus, die nahrungssuchend auf Rainfarn nachgewiesen wurde (2.8., 6.8. – max. 2,6 Ind. und 18.8., 25.8. – max. 9 W. Nullgebiet, 7.8., 14.8. – südwestl. Eiderdammflächen). Seltener wurden notiert: Küstenseidenbiene (Colletes halophilus; 18.8., 25.8. – max. 3,2 Ind. am Meeresspülsaum auf Höhe der Eiderdammflächen an Strandastern), Rothaarige Furchenbiene (Halictus rubicundus; 25.8. – 7 W. Nullgebiet an Rainfarn), Furchenbiene Lasioglossum calceatum (28.8. – mind. 5 M. Eiderdammflächen an Herbstlöwenzahn) und Braunfühler-Schmalbiene (L. fulvicorne; 13.8. – 4 M. NI-Areal/Beobachtungshütten an Rainfarn).
Tagfalter: Von den bunten Sommerfaltern waren an den wenigen warmen Tagen Admirale (1.8. – 46 Ind. Naturzentrum) und Kleiner Füchse noch am häufigsten. Außerdem war auch das Vorkommen der Grünader-Weißlinge in diesem Jahr auffällig. Mäßig häufig waren hingegen die Vorkommen der verbreiteten Arten Kleiner Kohlweißling (je 1-4 Ind. Naturzentrum und Eiderdammflächen), Tagpfauenauge (max. 7.8. – 12 Ind. Naturzentrum) und Hauhechel-Bläuling (5.8., 9.8., 14.8., 24.8. – je 7-15 Ind. südl. und östl. Katinger Wald, 28.8. – 1,3 Ind. Eiderdammflächen/Beobachtungsturm). Nicht häufig, aber regelmäßig mit 1-3 Ind., wurden Großer Kohlweißling, Distelfalter, Zitronenfalter und Waldbrettspiel beobachtet. Vom Kleiner Feuerfalter (25.8. – 1 Ind. Nullgebiet) und Postillion (1.8. – 1 Ind. Wesselburener Koog) wurden nur Einzelfalter nachgewiesen.
Von den braunen Grasfaltern wurde ein letztes Großes Ochsenauge am 24.8. im Katinger Wald notiert, vom Kleinen Heufalter max. 6 Ind. auf den südl. Eiderdammflächen (2.8.) und im südlichen (5.8.) bzw. östl. Katinger Wald (9.8.) beobachtet.
„Wespen“: Gelbschwarze Blattwespe (Tenthredo vespa; 9.8. – 3,2 Ind./Paarungen Katinger Wald), Schildbeinige Silbermundwespe (Crabro cribrarius; 9.8. – 4 W. östl. Katinger Wald, alle auf Schafgarbe). Grabwespen der Gattung Mimumesa wurden am 9.8., 14.8. im Katinger Wald beim Eintragen von Zikaden in Brutkammern beobachtet.
Wanzen: Blaugrüne Baumwanze (Zicrona caerulea; 5.8. – 1 Ind. Katinger Wald; Erstnachweis für das Eiderästuar), Braune Randwanze (Gonocerus acuteangulatus; 2.8., 5.8. – ad. und max. 15 Nymphen südl. Katinger Wald), Grüne Stinkwanze (Palomena prasina; 5.8., 9.8., 24.8. – je Funde von 7-10 Nymphen Katinger Wald)
Käfer: Großer Kolbenwasserkäfer (Hydrous piceus; 6.8. – 1 Larve Nullgebiet auf dem Weg zur Verpuppung), Vierbindiger Schmalbock (Leptura quadrifasciata; 9.8. – 2 Ind. Katinger Wald), Großer Breitrüssler (Platystomos albinus; 21.8. – 1 Ind. Katinger Wald).
Von der Wespenspinne Argiope bruennichi wurden am 9.8. – 2 W. im östl. Katinger Wald notiert.
Die nicht genannten Beobachter waren u.a. H.A. Bruns, E. Dietzsch, A. Domes, T. Dreyer, F. Hofeditz, P. Keuschen, A. Pieper, M. Povel, C. Schellworth, F. Seeger, J. Schnier, O. Schröder, H. Wiegand, J. Winkelmann.
Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
Aprilwetter im kühlen Sommer
Juli
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Wiesenpieper (flavistischer Jungvogel) - Foto: L. Prelle
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Auen-Schenkelbiene (Macropis europaea) W. - Foto: Monika Povel
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Blässrallenküken - Foto: Monika Povel
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Braune Randwanze (Gonocerus acuteangulatus) Larve - Foto: Monika Povel
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Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus) W. - Foto: Monika Povel
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Gewöhnliche Schmalbiene (Lasioglossum calceatum) W. - Foto: Monika Povel
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Große Königslibelle (Anax imperator) M. - Foto: Monika Povel
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Großes Ochsenauge (Maniola jurtina), Kopula - Foto: Monika Povel
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Löffler - Foto: Monika Povel
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Pflanzenvielfalt auf einer Mähwiese - Foto: Monika Povel
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Rotgefleckte Weichwanze (Calocoris roseomaculatus) - Foto: Monika Povel
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Säbeldornschrecke (Tetrix undulata) M. - Foto: Monika Povel
Wetter
Das wechselhafte Wetter im Juli wurde von Tiefdruckgebieten geprägt, die regelmäßig feuchte Luftmassen über die Nordsee nach Schleswig-Holstein brachten. Diese Großwetterlage entsprach der des Sommers im Vorjahr. Die wenigen sonnigen Tage und klaren Nächte waren in der Regel mit kühlen Temperaturen am frühen Morgen und gelegentlich mit „herbstlichem“ Frühnebel verbunden. Die Tiefsttemperaturen lagen zwischen 10 und 16°C, wobei die kühlsten Morgenstunden am 6.7., 9.7., 14.7., 15.7. und 19.7. gemessen wurden. Die erste Julidekade war noch relativ trocken. Danach regnete es gefühlt jeden zweiten Tag. Die Summe des Niederschlags im Juli 2017 entsprach dennoch etwa der des langjährigen Mittels. Von den heftigen Niederschlägen und Hochwassern in anderen Teilen Deutschlands blieb die Westküste verschont.
Der 11./12.7. war kühl mit Dauerregen (11 mm/qm) und kräftigem NW-Wind (bis 67 km/h) am Abend. Der Wind flaute bereits am nächsten Tag ab. Es wurde kurzzeitig heiter bis wolkig bei max. 17°C. Am 16.7. strömte südwestliche Meeresluft ein, die am Morgen erneut Regen brachte. Am 19./20.7. fielen in St. Peter-Ording 14 mm/qm Niederschlag. Der 19.7. war der (schwül-)wärmste Tag des Monats. Es wurden fast 26°C erreicht – ein herausragender Wert in diesem Juli. Die Tageshöchsttemperaturen lagen an anderen Tagen bei etwa 20°C (+/- 2°C). Am 23./24.7. wurden ca. 25 mm/qm Niederschlag gemessen, und einmal mehr brachte ein Tiefdruckgebiet über Irland feuchte Meeresluft nach Norddeutschland.
Auch die letzte Julidekade blieb im Einfluss dieser Luftmassen, die wechselhaftes „Aprilwetter“ mit Regenschauern, Gewittern (28.7.) oder Dauerregen (29.7.) brachten. Insgesamt fielen zwischen dem 28.7. und 31.7. geschätzt etwa 25-30 mm/qm Niederschlag (die Wettermessungen in Sankt-Peter-Ording fielen aus). Zwischenzeitlich gab es immer wieder sonnige Abschnitte an den Nachmittagen. Die Ernte von Gerste und Raps wurde für die Landwirte zu einem Problem. Das Getreide trocknete nicht, und der feuchte Boden trug die schweren Erntemaschinen nicht. Auch ein Grünlandschnitt oder eine Pflegemahd in den Schutzgebieten konnte nicht erfolgen.
Springtidenzählungen
Die Springtidenzählungen (STZ) wurden im Katinger Watt am 11.7. und 27.7. durchgeführt: Zwergtaucher (14/5), Haubentaucher (36/30), Schwarzhalstaucher (0/2), Kormoran (70/115), Graureiher (12/8), Silberreiher (0/6), Löffler (48/64), Höckerschwan (11 inkl. 2 dj./10), Blässgans (0/3), Graugans (2.240/3.024; der übliche Bestandsanstieg zur Zeit der Getreideernte), Kanadagans (14/50), Nonnengans (12/2), Nilgans (10/12 inkl. 5 dj.), Brandente (212/106), Pfeifente (15/0), Krickente (0/31), Schnatterente (298/150; wenige Fml.), Stockente (1.409/1.691; wenige Fml. Bei weiteren 153 Ind. erfolgte keine sichere Unterscheidung von Schnatter- und Stockente), Spießente (0/5), Löffelente (10/6), Reiherente (33/45 inkl. 7 dj.), Tafelente (19/87), Seeadler (1/1), Rohrweihe (0/1), Mäusebussard (2/0), Turmfalke (0/1), Blässralle (183/225 inkl. 5 dj.; geringer Bruterfolg), Austernfischer (153/98), Säbelschnäbler (438/0), Flussregenpfeifer (5/4), Sandregenpfeifer (2/164), Seeregenpfeifer (5/0), Kiebitz (312/208), Alpenstrandläufer (25/531), Sichelstrandläufer (2/31), Zwergstrandläufer (0/3), Knutt (0/4), Kampfläufer (8/1), Uferschnepfe (44/30), Pfuhlschnepfe (2/0), Großer Brachvogel (190/122), Flussuferläufer (6/11), Grünschenkel (4/1), Dunkler Wasserläufer (2/1.579), Rotschenkel (19/94), Zwergmöwe (2/0); Lachmöwe (615 inkl. 88 dj./1.058), Sturmmöwe (0/5), Silbermöwe (35/1), Brandseeschwalbe (1/0), Fluss- (4/0) und Küstenseeschwalbe (13/15 – ohne die Vögel der Brutkolonie am Eidersperrwerk), Trauerseeschwalbe (0/1).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: Bislang liegen nur wenige Meldungen von Fml. im Katinger Watt vor; 30.7. – drei Fml. Nullgebiet mit insgesamt 6 Küken.
Schwarzhalstaucher: Die zwei späten Bruten im NI-Areal in der Nähe einer Lachmöwen-Kolonie waren erfolgreich: 5.7. – 2 Bp./eines mit 2 frisch geschlüpften Küken, 10.7. – das zweite Bp. brütet weiterhin, 26.7. – 2 ad. führen 2+1 unterschiedlich alte Küken. Nur eine Beobachtung aus einem anderen Gebiet: 21.6. – 1 ad. Nullgebiet.
Haubentaucher: In diesem Jahr nur wenige, späte Fml., u.a. im NI-Areal: 7.7. – 2 Fml. mit je 1 Küken und 11.7. – Fml. mit 2 Küken im Bereich der Lachmöwenkolonie. Auf den größeren Gewässern im Katinger Watt, den traditionellen Brutgewässern (Katinger Priel, Speicherbecken, Nullgebiet), war keine Brut erfolgreich (langjähriger Gesamtbestand im Eiderästuar: 30-35 Rp.).
Basstölpel: 12.7. – 1 ad. im Meeresspülsaum am Eiderdamm; bereits länger tot.
Seidenreiher: 18.7. – 1 Ind. südl. Katinger Priel (T. Epple).
Silberreiher: 4.7., 18.7. – 1 Ind. Oldensworter Vorland, 19./20.7. – 1 Ind., 21.7. – 4 Ind. Nullgebiet, 18.7. – 1 Ind. südl. Katinger Priel, 24.7., 28.7. – max. 8 Ind. Eiderdammflächen und Nullgebiet, 28.7. – 7 Ind. Nullgebiet und 1 Ind. südl. Eiderdammflächen, 31.7. – 11 Ind. Nullgebiet. In der zweiten Monatshälfte wurde das Wasser im Nullgebiet langsam abgelassen, um eine Mahd zu ermöglichen. Das reiche Nahrungsangebot lockte zahlreiche Wasservögel an.
Weißstorch: 15.7. – 3 Ind. NI-Areal (M. Klinger, G. Papenburg), 27.7. – wohl dieselben 3 Ind. im Olversumer Vorland. In diesem Zeitraum (28./29.7.) wurden 2-3 ad. auch mehrfach an der B 202 bei Hochbohm/Kotzenbüll auf einer frisch gemähten Wiese beobachtet. Auf dem nassen Boden erbeuteten sie größere Mengen Regenwürmer.
Löffler: Im Juli stiegen die regelmäßigen Rastvorkommen: 1.7. – 8 ad./6 dj. NI-Areal/Eiderdammflächen, 5.7. – 7 ad./3 dj. NI-Areal und 10 Ind. Nullgebiet, 6.7. – dort 18+5 Ind. (u.a. K. Wesolowski), 7./8.7. – max. 26 Ind. verstreut im Katinger Watt, 10.7., 13.7. – max. 40-43 Ind. NI-Areal., 20.7. – max. 56 Ind. NI-Areal, 21.7. – 33 Ind. Nullgebiet, 26.7. – 48 Ind. NI-Areal, 30.7. – 71 Ind. NI-Areal; vgl. STZ. Auch die Löffler profitierten für wenige Tage von den niedrigen Wasserständen im Nullgebiet.
Höckerschwan: Im Katinger Watt schlüpften die Küken einer zweiten Brut: 10.7. – Fml. mit 4 K. im Alter von wenigen Tagen. Es war der zweite Brutversuch dieses Paares. Am Monatsende fehlte eines der Küken.
Blässgans: 26.7. – 1 ad. NI-Areal (u.a. H. Mensing); vgl. STZ. Vermutlich wurden bis zu 4 Ind. in den großen Graugansschwärmen übersehen.
Zwergschneegans: Der bekannte Vogel wurde noch am 20.7. auf dem Katinger Priel notiert.
Kanadagans: 1.7., 3.7., 10.7., 15.7., 30.7. – je 2 Ind. NI-Areal. Zudem die Mausergänse am Katinger Priel: 23.7. – 21 Ind. Eiderdammflächen (vgl. STZ).
Brandente: 11.7., 13.7. – etwa 5 Fml. mit 1,4,5,6,8 Küken auf den Eiderwatten im Ästuar; geringer Schlupferfolg im Ästuar.
Nilgans: Weiterhin relativ großes Vorkommen im Bereich NI-Areal/Katingsiel (darunter 2 Fml. mit 4 und 5 K.): 3.7. – max. 7 ad. + eine Fml., 11.7. – 15 ad. Katingsiel, 15.7. – max. 19 Ind. NI-Areal (u.a. M. Klinger, G. Papenburg). In der zweiten Monatshälfte waren nur wenige Vögel im Brutgebiet zu beobachten. Ein Teil dürfte tagsüber den anderen Gänsen auf die Stoppelfelder der Umgebung gefolgt sein.
Schnatterente: Für die Art ist das Flachgewässer im Nullgebiet alljährlich das Hauptaufzuchtgebiet im Ästuar: 4.7. – mind. 8 Fml. Nullgebiet, 4.7. – 2 Fml. Oldensworter Vorland, 8.7., 11.7. – weitere 4 Fml. mit kleinen Küken Nullgebiet; hier am 21.6. – ca. 15 Fml., 17.7., 19.7. – 2 Fml. auf den südl. Eiderdammflächen. Insgesamt waren im Eiderästuar vermutlich ca. 25-30 Bruten erfolgreich – ein mittleres Ergebnis.
Stockente: Nachdem die ersten Bruten wenig erfolgreich waren stieg die Zahl der späten Fml.: 1.7. – W. mit 5 K./7tg. NI-Areal und 2 Fml. auf den südl. Eiderdammflächen, 4.7. – W. mit 5 K./3-5tg. NI-Areal, 4.7. – 3 Fml. im westlichen und zentralen Oldensworter Vorland, 6.7. – 1 Fml. Vorland Karolinenkoog, 8.7. – eine letzte Fml. mit 4 K./3-5tg. im Nullgebiet.
Reiherente: Auffällig wenige Fml.: 5.7., 7.7., 10.7. – max. W. mit 5 K./1-2tg. und 3 gleichaltrige Küken ohne Begleitung im Bereich der Möweninsel/NI-Areal; einem langjährigen Brutgebiet. 10.7. – W. mit 5 K./3-5tg. und 21.7. zwei Fml. mit 1 K./7tg. und 5 K./7tg. Nullgebiet. Zudem im Oldensworter Vorland am 18.7. ff. – 3 W. mit zusammen 18 Küken.
Eiderente: Am kleinen, traditionellen Mauserplatz südlich des Eidersperrwerks: 2.7. – 7 M., 13.7. – 3,5 Ind., 16.7. – 6,3 Ind.
Wiesenweihe: 6.7. – 1 M. Karolinenkoog (Sommerkoog), 22.7. – 1 W. Eiderdammflächen (M. Kühn).
Baumfalke: 22.7. – 1 Ind. Grüne Insel (C. Heuck).
Wanderfalke: Nach dem Verlust des Brutweibchens und der Brut wurde das ad. M. am 4./5.7. auf der Überlandleitung im Oldensworter Vorland bestätigt. Am 28.7. – 1 Ind. Eiderdammflächen.
Teichralle: 21.6. – ad. und mind. 3 K./10tg. Oldensworter Vorland. Die Art brütet nur sehr selten im Eiderästuar, ist in den Gräben Eiderstedts aber weit verbreitet. Im Brutgebiet des Oldensworter Vorlandes hatte sich in den letzten Jahren ein dichter Saum aus Sumpf-Schwertlilien an einem Graben gebildet, in dem das Nest versteckt wurde.
Säbelschnäbler: 19.7. – noch eine späte Fml. Eiderdammflächen.
Flussregenpfeifer: Vor allem im NI-Areal konnte das Überschneiden der letzten Bruten und das Erscheinen der ersten Nichtbrütertrupps beobachtet werden: 3.5.-5.5. – max. 4 ad., eine Fml. mit 1 K./2wö. und ein Brutpaar (Nest vor einer der Beobachtungshütten), 7.7. – neben einer zweiten Fml. mit einem kleinen Küken noch weitere 8 Ind. im Gebiet, 11.7. – 8 ad., die Fml. mit einem großen Küken und das bekannte Brutpaar (brütet noch). Zudem hielten sich im Nullgebiet am selben Tag 2 ad./1 dj. auf.
Sandregenpfeifer. 30.7. – ca. 180 Ind. nördl. Eidersperrwerk (J. Wermes). Die großen Limikolenschwärme auf den Eiderwatten und im Vollwieker Watt wurden nicht erfasst.
Seeregenpfeifer: 3.7., 5.7. – 1 M. NI-Areal; selten hier. In der ersten Monatshälfte wurden die Brutgebiete rasch geräumt (vgl. STZ). Am 10.7. noch ein letztes 2er Gelege am Eiderdamm.
Sumpfläufer: 29.7. – 1 Ind. Watt nördl. Eidersperrwerk (F. Hollander).
Kampfläufer: Die Art rastete in diesem Sommer auffällig selten im Eiderästuar: u.a. 1.7. – verstreut 6 M. NI-Areal/Eiderdammflächen, 10.7. – 22,6 Ind. NI-Areal, 30.7. – 20 Ind. (M. Korn; vgl. STZ).
Uferschnepfe: Traditionell sammeln sich die Jungvögel aus dem Ästuar (und darüber hinaus?) nach dem Flüggewerden an den Flachgewässern im NI-Areal: 11.7. – 2 ad./34 dj., 20.7., 28.7. – noch ca. 15 dj./Ind. (u.a. T. Epple), 26.7. – 13 Ind. (u.a. H. Mensing); vgl. STZ. Die Brutsaison auf den Eiderdammflächen war in diesem Jahr wohl recht erfolgreich. 19.7. – noch eine letzte Fml. Eiderdammflächen.
Flussuferläufer: 28.7. – 22 Ind. früh morgens im westl. Oldensworter Vorland. Die Vögel hatten vermutlich an einem Priel an der Eider übernachtet.
Steinwälzer: 30.7. – 78 Ind. nördl. Eidersperrwerk (J. Wermes).
Zwergmöwe: 3.7. – 2 vj. NI-Areal, 6.8., 8.7. – max. 17 Ind., wohl alles vj., Nullgebiet.
Schwarzkopfmöwe: 4.7. – 1 ad. Eidersperrwerk/HEI.
Lachmöwe: In der südl. Subkolonie am Eidersperrwerk wurden am 9.7. – 111 dj. und am 17.7. – 128 flügge dj. gezählt. In den nahen Subkolonien auf den Trennmolen des Sperrwerks am 4.7. – 129 dj. und am 24.7. – noch ca. 37 dj. Die Subkolonien am nördl. Sperrwerk hatten keinen Bruterfolg (Prädation). In der kleinen Möwenkolonie im NI-Areal wurden ca. 30 flügge Jungvögel gezählt.
Zwergseeschwalbe: 17.7. – 4 Ind., 19.7. – 2 Ind. Eidersperrwerk überfliegend.
Flussseeschwalbe: In der Kolonie am Eidersperrwerk (zentrale Trennmole) am 9./10.7. – ca. 143 ad./67 dj., 17.7./19.7. – 132 ad./22 dj., 31.7. – 33 ad./36 dj. Noch am Monatsende saßen wenige ad. auf Gelegen.
Küstenseeschwalbe: Die Subkolonie auf der zentralen Trennmole war die einzige mit nennenswertem Bruterfolg am Eidersperrwerk: 17.7./19.7. – 52 ad./24 dj., 24.7. – noch ca. 43 ad./19 dj. Bei den vielen Flugbewegungen in der Kolonie und den vielen Versteckmöglichkeiten für die Jungvögel waren die Erfassungen beider Seeschwalbenarten schwierig.
Brandseeschwalbe: 11.7. – 2 Ind. dz. Vollerwieker Bucht; 06.20 h gen E. Die Art kann in den Sommermonaten regelmäßig weit draußen vor dem Eidersperrwerk gesehen werden.
Trauerseeschwalbe: 18.7. – 1 ad./1 flügger Jungvogel Grüne Insel, wohl dieselben Vögel am 26.7.-28.7. im NI-Areal, hier am 31.7. – 2 dj.
Hohltaube: 16.7. – 2 ad. auf einem Getreidestoppel nördl. Kating; der Täuber zeigte kurz im Flug Imponierverhalten. Bereits in den Vormonaten wurden vereinzelt Hohltauben beobachtet. Die Art war in den letzten Jahren nur selten in der Brutzeit zu beobachten.
Wiesenpieper: 23.7., 30.7. – ein flavistischer Jungvogel NI-Areal (u.a. L. Prelle; siehe Abb.).
Pirol: 6.7. – 1 Ind. nahe Waldsee bestätigt (K. Wesolowski).
Säugetiere
Fledermäuse: Im Rahmen einer Führung wurden die üblichen, häufigen Arten am Alten Eiderdeich/Katingsiel und im nahen Katinger Wald notiert: Wasserfledermaus (Myotis daubentoni), Abendsegler (Nyctalus noctula), Breitflügelfledermaus (Eptesicus serotinus) und vermutlich Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus).
Kleinsäugetiere: Vermehrte Beobachtungen, Spuren, Totfunde und Verkehrsopfer von Feld-, Erd- und Schermäusen zeigten im Juli eine Erholung der Wühlmausbestände.
Marderhund: Am 1.7., 3.7. und 12.7. wurden jeweils Jungtiere in Lebendfallen am Nordostufer des Katinger Priels und im Südwesten der Eiderdammflächen gefangen. Frische Spuren im Watt zeigten, dass am 19.7. eine Fml. die nördlichen Küstenvogelkolonien am Eidersperrwerk besuchte und den nichtflüggen Nachwuchs der Vögel vollständig erbeutete.
Seehund: am 2.7. – 7 ad./5 dj. auf der Sandbank am Fahrwasser innerhalb des Ästuars. Hier am 9.7. – 14 ad./5 dj., am 13.7. – 14 ad./6 dj. und am 19.7. – 10 ad./5 dj. Ähnliche Zahlen sind aus den Sommern der letzten Jahre bekannt.
Fische
Stint: Im diesem Sommer sind auffällig wenige Stinte (Osmerus eperlanus) in den Fängen der Seetierfangfahrten im Eiderästuar.
Insekten
Kleinlibellen: Verbreitet, aber in vergleichsweise geringen Anzahlen traten lediglich Gemeine Pechlibellen auf (u.a. 5.7. – mind. 100 Ind. im westl. Oldensworter Vorland, noch am 26.7. hier Eiablagen). Kleines Granatauge (26.7. – 2,2 Ind. westl. Oldensworter Vorland/Eiablagen).
Großlibellen: In den Gartenteichen des Naturzentrums schlüpften über den Juli verteilt – ca. 70 Blaugrüne Mosaikjungfern. Einige wurden bei ihren ersten Flugversuchen von Grauschnäppern erbeutet.
Große Königslibellen waren verbreitet, aber stets in geringer Anzahlen in den Schutzgebieten anzutreffen (max. 5.7. – max. 3,2 Ind. westl. Oldensworter Vorland, 14.7. – 1 M. Nullgebiet, 16.7. – 2 M. Katinger Wald). Nur selten flogen auch Große Blaupfeile (u.a. 5.7. – 2 M. westl. Oldensworter Vorland, 14.7. – 1 M. Nullgebiet, 26.7. – 1,1 Ind. Katinger Wald). Als letzte Arten schlüpften Herbst-Mosaikjungfer (18.7. – 1 Ind. Nullgebiet; noch nicht ausgefärbt; 29./30.7. – max. 18 Ind. Katinger Wald) und Braune Mosaikjungfer (26.7. – ca. 4-6 Ind. westl. Oldensworter Vorland/Eiablage, 29.7. – 1 Ind. nördl. Katinger Wald). Erneut verbreitet waren auch in diesem Jahr die Blutroten Heidelibellen (4.7. – 4 noch nicht ausgefärbte Ind. Katinger Wald, 8.7. – 14 frisch geschlüpfte Ind. Nullgebiet, hier am 14.7. – 16 Ind., 16.7., 19.7., 29.7. – viele im Katinger Wald). Andere Heidelibellen machten sich rar.
Tagfalter: An den warmen Tagen zeigten sich größere Ansammlungen von Faltern im blütenreichen Garten des Naturzentrums, u.a. Admiral (19.7., 21.7., 23.7. – max. 25-30 Ind., 24.7. – 59 Ind.) und Tagpfauenauge (mind. 48 Ind.). Von den braunen Sommerfaltern waren vor allem der Braune Waldvogel (Aphantopus hyperantus) im Katinger Watt häufig, u.a. 8.7. – ca. 25 Ind. Nullgebiet, am 16.7. – viele im Katinger Wald. Zudem flogen verbreitet Große Ochsenaugen über den Mähwiesen und Rinderweiden, aber auch an Wegrändern (u.a. 16.7. – viele im Katinger Wald), und Schwarzkolbige Braundickkopffalter (Thymelicus lineola; 13.7. – 11 Ind. NI-Areal/Beobachtungshütten, 14.7., 17.7. – max. 15 Ind. Nullgebiet, 18.7. – mind. 15 Ind. im östl. Katinger Wald). Selten waren in diesem Juli Sechsfleck-Widderchen (6.7. – 1 Ind. NI-Areal, 8.7. – 4 Ind. Speicherbecken, 14.7. – 13 Ind. Nullgebiet, u.a. an der Dornigen Hauhechel fressend), Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas; 8.7. – 1 Ind. Katinger Wald) und der C-Falter (Polygonia c-album; 26.7. – 2 Ind./Paarungsflug Katinger Wald). Auch von Zitronenfalter, Landkärtchen, Waldbrettspiel und Hauhechel-Bläuling wurden stets nur wenige Exemplare notiert.
Wildbienen: Das Vorkommen der Braunbürstigen Hosenbienen auf den Eiderdammflächen konnte bestätigt werden (Dasypoda hirtipes: 24.7. – mind. 20 M. am Eiderdamm, 26.7. – 3 W. und viele Nester in der bekannten Kolonie am Beobachtungsturm). Weitere Wildbienenarten waren: die Gewöhnlichen Schmalbiene (Lasioglossum calceatum; 5.7., 15.7. – max. 3,2 Ind. Kating), die Verkannte Maskenbiene (Hylaeus confusus; 2.7. – 1,2 Ind. Kating; an Glockenblumen), die Buckel-Seidenbiene (Colletes daviesanus; 14.7., 23.7. – max. 4,3 Ind. Nullgebiet an Rainfarn. Zudem wurden mehrfach Auen-Schenkelbienen (Macropis europaea) nachgewiesen; 17./18.7., 30.7. – max. 3,2 Ind. Katinger Wald an Gilbweiderich, hier am 26.7. – 3 W.; Erstnachweise für die Eidermündung).
Wespen: Weißfleckige Fliegenspießwespe (Oxybelum uniglumis; mind. 10 Ind. Katinger Wald), Grabwespe (Crabro peltarius; 17.7. – 1 W. Nullgebiet an Rainfarn, 26.7. – 9,1 Ind. Eiderdammflächen) und am 3.7. – 1 W. die Gichtwespe (Gasteruption assectator) im Garten des Naturzentrums, die u.a. an Bruthilfen bei Maskenbienen und Grabwespen parasitierte.
Beobachter waren u.a. H.A. Bruns, E. Dietzsch, A. Domes, T. Dreyer, F. Hofeditz, A. Pieper, M. Povel, C. Schellworth, O. Schröder, R. Schorneck, F. Seeger, H. Wiegand und J. Winkelmann.
Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
Chaostage im wechselhaften Juni
Juni
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Blaue Goldwespe (Trichrysis cyanaea) W. - Foto: Monika Povel
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Flussseeschwalbe - Foto: Monika Povel
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Große Königslibelle (Anax imperator) M. - Foto: Monika Povel
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Grünfink M. - Foto: Monika Povel
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Haubentaucher mit Küken - Foto: Monika Povel
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Heuler - Foto: Monika Povel
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Kampfläufer M. - Foto: Monika Povel
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Rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus) - Foto: Monika Povel
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Schwarzhalstaucher - Foto: Monika Povel
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Wegwespe Anoplius infuscatus beim Graben einer Nisthöhle - Foto: Monika Povel
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Weißfleckige Fliegenspießwespe (Oxybelus uniglumis) W. mit Fliege - Foto: Monika Povel
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Wiesenpieper mit Nahrung für den Nachwuchs - Foto: Monika Povel
Wetter
Der Juni war im Vergleich zum Mittel der Jahre 2000 bis 2017 zu nass, etwas wärmer und windiger. Das Wettergeschehen blieb unbeständig mit kurzzeitigen Höchsttemperaturen von über 22°C am 6.6., 11.6., 15.6., 19.6. (max. 26°C) und 22.6. Die Tiefsttemperaturen lagen in der Regel zwischen 12 und 16°C (min. 11°C am 15.6.).
Erste Junitage waren noch sommerlich warm mit kühlem Morgennebel – letzte Stunden des Hochdruckwetters im Mai. Am 3.6. kam es zu einem Wetterwechsel. Der Wind drehte auf West und nachts zogen Wolken auf. Mit dem ungewöhnlich kräftigen Tiefdruckgebiet „Ingraban“ strömten vom 6.6. bis 8.6. polare Luftmassen aus SW bis W ein, die Regen und Sturmböen bis 65 km/h brachten. Am 9.6. kam es morgens zu Gewittern, es blieb regnerisch (6.6.-9.6. – insgesamt ca. 40 mm/qm Niederschlag). Nach diesen chaotischen Tagen waren viele Möwen- und Seeschwalbenküken in der Kolonie am Eidersperrwerk tot oder verschwunden, hohe Meer- und Flusswasserstände hatten Bodengelege überschwemmt, junge Singvögel wurden aus den Nestern geweht und viele überfahrene Amphibien lagen auf den regennassen Straßen.
Die zweite Junidekade begann schwülwarm mit kurzen Schauern. An Fronleichnam (15.6.) war es sonnig und warm. Viele Gäste bevölkerten das Katinger Watt. In den folgenden Wochen ging die Achterbahnfahrt beim Wetter weiter. Am 16.6. war es bewölkt und kühl bei kräftigem NW-Wind. Der 19.6. war wieder sonnig und heiß mit morgendlichem Frühnebel. Am 22.6. zog eine Gewitterfront über Deutschland, die viele Hagel- und Sturmschäden auch in Norddeutschland verursachte. Die Westküste Schleswig-Holsteins blieb - bis auf wenige Gewitter - vom Unwetter verschont. Eine beachtliche Regenmenge von 21 l/qm zeigte im Feuchtgrünland kaum Wirkung, da der ausgetrocknete Boden und die Vegetation das Wasser rasch aufnahmen. Die folgenden Tage waren bundesweit sommerlich. An der Westküste blieb es hingegen wechselhaft, meistens bedeckt, mit Sprühregen am 24.6. Der Pegel bei Tönning zeigte an diesem Tag einen hohen Wasserstand von 695 mm PNN. Erneut wurden tiefe Vorlandgebiete am Südufer der Eidermündung und im Olversumer Vorland überschwemmt.
Auch die letzten Junitage blieben wechselhaft: 28.6. (kräftiger Regen am Morgen, zunehmender Ostwind, dabei schwülwarm), 29.6. (schwach windig, teilweise bewölkt und trocken). Am 30.6. brachte das Tief „Rasmund“ ergiebige Niederschläge bei Dauerregen, der in der Nacht begann und über den gesamten Tag anhielt (28.6.-30.6. – 38 mm/qm). Wie üblich wurde das großräumige Tiefdruckgebiet von kräftigem Westwind begleitet. Ein zweites Mal starben viele Möwen- und Seeschwalbenküken in der Kolonie am Eidersperrwerk an Unterkühlung.
Springtidenzählungen
Zwei Springtidenzählungen wurden im Katinger Watt am 13.6. und 27.6. durchgeführt. In der ersten Juniwoche ging der Heimzug der nordischen Watvögel zu Ende, nur wenige Tage später kamen erste Wegzügler aus den Brutgebieten zurück (u.a. Kampfläufer, Große Brachvögel, Dunkle Wasserläufer). Zudem zeigte sich der Mauserzug bei den Anatiden:
Haubentaucher (20/28), Schwarzhalstaucher (0/2), Kormoran (37/48), Silberreiher (1/0), Graureiher (1/7), Löffler (2/4).
Höckerschwan (47/28 inkl. je 2 dj.), Blässgans (0/4), Graugans (3.011/2.241; überwiegend Mausergäste), Kanadagans (36/32; Mausergäste), Nonnengans (19/134), Nilgans (8/0), Brandente (279/130), Pfeifente (13/2), Schnatterente (224/325 inkl. 8 Küken; Mauservorkommen), Krickente (25/50), Stockente (999/468 inkl. 19 dj.; deutlich weniger als in den Vorjahren), Spießente (3/2), Knäkente (0/1, die Art wird im Sommer oft übersehen), Löffelente (12/6), Reiherente (43/26), Tafelente (12/11).
Mäusebussard (2/0), Seeadler (1/0), Rohrweihe (1/1), Blässralle (103 inkl. 3 dj./84 inkl. 10 dj.), Austernfischer (50/121), Säbelschnäbler (85/89), Flussregenpfeifer (3/3), Sandregenpfeifer (2/1), Seeregenpfeifer (0/4), Kiebitz (174/254), Alpenstrandläufer (26/0), Knutt (99/0), Kampfläufer (0/31), Bekassine (1/0), Großer Brachvogel (0/4), Uferschnepfe (54/20), Waldwasserläufer (0/1), Dunkler Wasserläufer (7/12), Grünschenkel (0/4), Rotschenkel (21/31).
Lachmöwe (282/378 inkl. 45 dj.), Silbermöwe (46/0), Mantelmöwe (5/0), Küstenseeschwalbe (9/4). Die große Küstenvogelkolonie am Eidersperrwerk liegt außerhalb des Zählgebietes.
Weitere Beobachtungen
Vögel
Schwarzhalstaucher: Nach nur kurzer Anwesenheit weniger Altvögel in den Vormonaten etablierte sich doch wieder ein Brutvorkommen: 8.6.-11.6. – 1 Bp./Schwimmnest an der Möweninsel im NI-Areal, 16.6. – ein zweites Paar erschien im Gebiet, 19.6. – auch das zweite Paar begann mit der Brut an der Möweninsel. Am Monatsende brüteten noch beide Paare.
Haubentaucher: Der Brutzeitbestand im Katinger Watt dürfte mit 25-30 Rp. leicht unter dem langjährigen Vorkommen liegen. Bislang liegen Hinweise auf nur sehr wenige Fml. vor; u.a. 24.6., 26.6. – 2 Fml. mit noch kleinen Küken im Rückengefieder NI-Areal.
Eissturmvogel: 20.6. – ein Kadaver im Meeresspülsaum am Eiderdamm.
Seidenreiher: nur noch unregelmäßig: 1.6. – 3 Ind., 14.6., 27.6. – je 1 Ind. Rinderweiden im Speicherbecken/südl. Eiderdammflächen.
Silberreiher: Einzelvögel am 19.6. im nordöstl. Oldensworter Vorland, 30.6. im NI-Areal.
Brauner Sichler: 20.6. – 1 Ind. NI-Areal (W. Jank). Im Vorjahr erschien ein Vogel später, vom 21.7. bis 31.7., im Katinger Watt.
Löffler wurden täglich im Eiderästuar beobachtet. Zunächst waren es überwiegend Einzelvögel, die sich in verschiedenen Gebieten verteilten. Später bestimmten kleine Gruppen das Bild. Es handelte sich dabei nicht selten um unterschiedliche Ind., die auf eine hohe Fluktuation hindeuteten. Größte Vorkommen: 3.6. – 9 Ind. Katinger Watt/Oldensworter Vorland (u.a. A. Bräunlich, T. Hansen), in beiden Gebieten am 20./21.6. – 4 Ind. (u.a. W. Jank, M. Kühn), 23.6. – 11 Ind. Speicherbecken/Nullgebiet, 26.6. – 7 Ind. Eiderdammflächen (Süd), 29./30.6. – max.10 Ind. verstreut im Katinger Watt.
Höckerschwan: 10.6. – max. 39 Ind. im Nullgebiet (vgl. STZ). Im Eiderästuar besteht keine Mausertradition. Nur bei einem üppigen Angebot an submerser Vegetation verweilen Schwäne länger im Sommer.
Tundra-Saatgans: 10.6. – 1 Ind. nordöstl. Oldensworter Vorland.
Blässgans: Zwischen den mausernden Graugänsen auf den Eiderdammflächen hielten sich mind. 3-4 Ind. durchgehend auf (u.a. B. Fischer, M. Kühn).
Graugans: Am 19.6. waren im Oldensworter Vorland ca. 200 Ind. wieder flugfähig. Etwa zur gleichen Zeit wurden am 13.6. noch ca. 3.000 Mauservögel auf dem Katinger Priel beobachtet (vgl. STZ).
Zwergschneegans: Der Altvogel mit einem grünen Züchterring, der sich seit Mitte Mai im Katinger Watt aufhielt, wurde auch im Juni regelmäßig am Katinger Priel beobachtet. Hier mauserte er das Großgefieder (u.a. A. Bräunlich, B. Fischer, T. Hansen, W. Jank, M. Kühn); Gefangenschaftsflüchtling.
Kanadagans: Wie in den Vorjahren wurde ein Mauserzug in der ersten Junihälfte deutlich: 5.6. – 29 dz. Oldensworter Vorland (05.00 h gen E), 95 dz. (06.33 h gen E) und 31 dz. (08.50 h gen NE) Eiderdammflächen, 13.6. – 14 dz. Karolinenkoog Vorland/HEI gen NW, 15.6. – 21 dz. Naturzentrum Katingsiel (10.14 h gen W).
Rastvorkommen: 3.6. – 4 Ind. NI-Areal, 4.6. – 24 Ind. Olversumer Vorland (M. Kühn), 5.6. – 14 + 5 Ind. Eiderdammflächen, 9./10.6. – 16 Ind. NI-Areal/Eiderdammflächen, hier am 11.6. – 23 Ind., 18.6. – 6 + 11 Ind. (B. Fischer), 24.6. – 11 Ind. und eine Hybride Eiderdammflächen (Süd). Die Vorkommen hielten sich in mehreren kleinen Gruppen verstreut im Gebiet auf, so lagen die Ergebnisse der großräumigeren STZ höher.
Nonnengans: Wie im Vorjahr auffällig hohe, deutlich schwankende Bestandszahlen im Juni; später Heim- oder Mauserzug(?): Zwischen den mausernden Grau- und Kanadagänsen wurden regelmäßig 2-3 Ind. am Katinger Priel notiert. Darüber hinaus liegen folgende Daten vor: 10.6. – 18 Ind. Grüne Insel, 12.6. – 8 Ind. NI-Areal (flugfähig), 13.6. – 6 Ind. Vorland des Karolinenkooges/HEI, 14.6. – 29 Ind. südl. Eiderdammflächen (flugfähig), 18.6. – 46 Ind. NI-Areal (B. Fischer), 29.6. – 85 flugfähige Ind. Eiderdammflächen.
Ringelgans: 2.6. – 60 dz. Speicherbecken (10.40 h gen E); letzte Heimzügler.
Nilgans: Die Bestände waren nur ungenau zu ermitteln, da sich in diesem Jahr neben den zwei Familien im NI-Areal mehrere Mausergäste (?) im gleichen Gebiet und im weiteren Ästuar aufhielten: 3.6. – 2,1 Ind. an einer potentiellen Brutinsel am Waldpriel, 3+5 ad. im angrenzenden NI-Areal und 2 ad. Nullgebiet; 5.6. – 2+7 ad. Eiderdammflächen (Süd; die Gruppe konnte noch fliegen, das Paar nicht mehr); 8./9.6. – eine Fml. (mit 5 Küken) und 5 ad. NI-Areal; 10.6. – 1 Ind. Oldensworter Vorland (West); 12.6. – ein territoriales Paar und 7 ad. NI-Areal; 18.6. – die zweite Fml. mit 4 K. NI-Areal.
Brandente: 19./20.6. – 1 Fml. auf der Eider im nordöstl. Oldensworter Vorland, 26./27.6. – zwei Fml. im Bereich Grüne Insel/Olversumer Vorland (einmal 6 K./2-3wö.); bislang wenige Fml. in traditionellen Aufzuchtgebieten an der Eider.
Schnatterente: In der ersten Junidekade erschienen einzelne Fml. auf den größeren Flachgewässern und Gräben im Eiderästuar. Bis zum Monatsende wurden ca. 13 Fml. unterschieden, bei einem Brutzeitvorkommen von ca. 150 Rp.
Rastvorkommen: 10.6. – ca. 150 Ind. Oldensworter Vorland; vgl. STZ.
Stockente: 10.6. – noch zwei Gelegeanfänge im Oldensworter Vorland.
Bislang wurden im Eiderästuar etwa 35 Fml. erfasst. Entgegen dem diesjährigen Trend ist dies ein relativ hoher Schlupferfolg. Vor allem im Olversumer- und Oldensworter Vorland lag die Zahl der Fml. über der der letzten Jahre. Der Brutzeitbestand der Art dürfte im Eiderästuar aktuell etwa bei >200 Rp. liegen.
Spießente: 13.6. – 2,1 Ind. Katinger Priel/Eiderdammflächen, 16.6. – 2 M. Nullgebiet, 27.6. – 1,1 Ind. NI-Areal; alljährliche Sommergäste in geringer Anzahl.
Löffelente: Der Brutzeitbestand im Katinger Watt lag in den letzten Jahren bei 20-25 Rp. Bislang wurden zwei Fml. bekannt: 26.6. – W. mit 9 K./3wö. Nullgebiet, W. mit 5 K./2-3wö. Katinger Priel (Nord).
Eiderente: An einem seit Jahren im Sommer besetzten Rastplatz außendeichs vor dem Eidersperrwerk max. am 21.6. – 3,5 Ind.
Rohrweihe: 27.6. – M. bringt Nahrung an einen Brutplatz im Vorland des Karolinenkooges. Im Großraum des Eiderästuars dürften in diesem Jahr nicht mehr als ca. 5-7 Territorien bestehen.
Seeadler: 24.6. – auf dem Horst im Katinger Wald saßen 3 große Jungvögel, die ihre Flugmuskeln trainierten. Neben den Altvögeln hielt sich noch mind. 1 immat. im Katinger Watt auf.
Säbelschnäbler: sehr geringer Bruterfolg. Im NI-Areal zogen 5-7 Fml. wenige Küken auf, am 26./27.6. – 7-9 Fml. an der Eider im Bereich von Grüner Insel und Olversumer Vorland. Hinzu dürften noch einige Fml. am dithmarscher Eiderufer kommen. Mitte April hielten sich im Eiderästuar noch ca. 800 brutwillige Altvögel auf.
Kiebitz: In diesem Jahr wurde ein sehr niedriger Bruterfolg im Vorland des Karolinenkooges beobachtet, hingegen verliefen vor allem späte Bruten u.a. im Oldensworter Vorland (>30 Fml.) und auf den Eiderdammflächen oft erfolgreich.
Goldregenpfeifer: 3.6. – 1 ad. Oldensworter Vorland (A. Bräunlich, T. Hansen).
Flussregenpfeifer: 6.6. – 1 Fml. mit 4 K./5-7tg. Eiderdammflächen. Zusammen mit je 2 Rp./Bp. NI-Areal und im Sommerkoog des Wesselburener Kooges (vgl. Mai) sowie einem Rp. im Oldensworter Vorland hielten sich mind. 6 Rp. im Eiderästuar auf. Dies stellt ein langjähriges Bestandsmaximum dar.
Seeregenpfeifer: Nachdem sich der Brutbestand in den Vormonaten nur zögernd auf den Eiderdammflächen und am Seedeich (= Teerdeich) etablierte, wurde im Juni wieder die Bestandshöhe der Vorjahre von ca. 25-30 Rp. erreicht. Am Eiderdamm konnten zwei Vögel identifiziert werden, die mit Farbringen markiert waren: 1 M. wurde am 4.7.2016 als Küken im Beltringharder Koog beringt, 1 W. als Altvogel dort am 31.5.2013 beringt und zwischenzeitlich mehrfach im Beringungsgebiet und in St. Peter-Ording abgelesen.
Kampfläufer: 18.6. – 2 M. Nullgebiet (B. Fischer), 26.6. – 1 M. Weide im Speicherbecken, 21.6., 23.6., 26.6., 28.6. – max. 2,1 Ind. NI-Areal (u.a. J. Thieler), 27.6. – 3 M. noch im PK Wesselburener Vorland; wohl erste Wegzügler. Im niederschlagsarmen Frühjahr gab es keine Hinweise auf Brutvorkommen im Eiderästuar. Das Feuchtgrünland war vielerorts ausgetrocknet.
Bekassine: Einzelvögel am 3.6., 20.6. Oldensworter Vorland (u.a. A. Bräunlich, T. Hansen), 11.6. NI-Areal (und STZ). Keine deutlichen Hinweise auf ein Brutterritorium. Am 29.6. wurde der erste kleine Trupp mit 5 Ind. Eiderdammflächen (Süd) notiert; der Wegzug hatte begonnen.
Uferschnepfe: 5.6. – ca. 15 Fml. im Hautbrutgebiet Eiderdammflächen/NI-Areal; vgl. STZ. Wie üblich erfolgte ein rascher Abzug aus den Brutgebieten.
Rotschenkel: 27.6. – in einem Nest 4 wenige Stunden alte Küken, westl. Wesselburener Vorland.
Waldwasserläufer: 21.6. – die ersten 2 Ind. im Vorland des Karolinenkooges nach einer Sommerpause; spät.
Bruchwasserläufer: 19./20.6. – mind. 6 Ind. Oldensworter Vorland; die ersten nach dem Heimzug.
Zwergmöwe: 16.6. – 1 ad. PK Nullgebiet, 16.6. – 8 vj. Grüne Insel, auf dem Eiderwatt rastend.
Schwarzkopfmöwe: Im Juni hielten sich regelmäßig Altvögel in der Küstenvogelkolonie am Eidersperrwerk auf. Hier konnte O. Ekelöf bis zu 6 Ind. unterscheiden. Einzelne Paar verhielten sich kurzzeitig territorial, Nestbau wurde jedoch nicht beobachtet. An anderen Orten wurde die Art nur selten notiert. 20.6. – 2 ad. NI-Areal (C. Burger).
Sturmmöwe: In der Küstenvogelkolonie am Eidersperrwerk max. 8 ad. am 29.6.
Lachmöwe: In den Kolonien am Eidersperrwerk insgesamt 31.5./1.6. – 1.485 ad. (ca. 1.034 Rp.), 6.6. – 1.434 ad., 13./14.6. – 1.474 ad., 20./21.6. – 1.350 ad., 29.6. – 1.198 ad./mind. 364 dj. In den nördlichen zwei Subkolonien wurden alle Küken prädiert.
Ein einschneidendes Ereignis waren Sturm- und Regentage am 8./9.6. mit hohen Verlusten unter den Küken. So wurden vom 8.6.-10.6. insgesamt 2 ad. und 227 Küken tot geborgen. Dabei wurden die Subkolonien nicht systematisch abgesucht, um in der ohnehin angespannten Situation die Störung für die Kolonie zu minimieren. 21.6. – die ersten Küken konnten fliegen. Der Dauerregen am 29./30.6. tötete weitere Küken.
Brandseeschwalbe: 19.6. – 2 dz. Oldensworter Vorland gen E (auf dem Weg zur Ostsee?).
Flussseeschwalbe: In den Kolonien am Eidersperrwerk am 1.6. – 177 ad. (= 132 Rp.), 6.6. – 172 ad. Mitten in dem Wetterchaos schlüpften am 9.6. viele Küken in der Hauptkolonie. 13./14.6. – 131 ad., 20./21.6. – 201 ad. (= 152 Rp.; viele Küken in der Hauptkolonie), 29.6. – 130 ad./mind. 50 Küken.
Küstenseeschwalbe: 1.6. – ein erstes Küken am Eidersperrwerk.
Vor allem in der südlichen und in den zwei nördlichen Subkolonien verschwanden die Seeschwalbenküken mehrfach vollständig (so am 9.6. nach dem Sturmchaos). Tot geborgen wurden in der ersten Junihälfte hingegen nur wenige. Das Gros dürfte prädiert worden sein.
Bestandsverlauf: 31.5./1.6. – 332 ad. (= 202 Rp.), 6.6. – 320 ad., 13./14.6. – 228 ad. (= 179 Rp.), 20./21.6. – 257 ad. (= 153 Rp.), 29.6. – noch 155 ad.
Hohltaube: 4.6. – 1 Ind. Katinger Ackerflächen überfliegend (M. Kühn); ähnliche Beobachtungen in den Vormonaten.
Uferschwalbe: 19.6. – 2 besetzte Brutröhren in einem Prallhang an der Eider bei Altendeich/Oldensworter Vorland, ca. 20 ad. anwesend.
Birkenzeisig: 17.6. – 1 Sg. Speicherbecken (vgl. Mai 2017).
Säugetiere
Marderhund: 28.6., 1.7. – 2 dj. W. Fuchsinsel/NI-Areal erlegt.
Mink: Am 21.6. überquerte ein Mink tagsüber eine Straße in Tönning – nur wenige hundert Meter vom Oldensworter Vorland entfernt.
Seehund: Am traditionellen Liegeplatz im Eiderästuar wurden u.a. notiert: 1.6. – 10 Ind., 11.6. – 14 Ind., 13.6. – 13 Ind. (zudem wurde ein wenige Tage alter Heuler in der Schleuse des Sperrwerks geborgen), 14.6. – 15 ad./3 dj. (totes ad. W. am Eiderdamm), 15.6. – ein Heuler (dj. M.) am nördlichen Eiderdamm geborgen, 20.6. – 11 ad./5 dj., 29.11. – 11 ad./4 dj. Im Juni wurden zudem mehrere vorjährige Seehundkadaver am Eiderdamm angeschwemmt. Auffällig waren in diesem Jahr die sehr synchronen Geburten.
Schweinswal: Im Juni stieg die Zahl der beobachteten Kleinwale: 11.6., 13.6., 18.6., 27./28.6. – je 1-3 Ind. im Ästuar. Am 29.6. lagen am Eiderdamm die Kadaver eines ad. W. und eines Jungtieres. Die Verwesung war bereits weit fortgeschritten.
Amphibien
Im Juni verlässt der erste Amphibiennachwuchs die Gewässer im Katinger Watt. Diesjährige Grasfrösche traten verbreitet auf den südlichen Eiderdammflächen und am Waldsee auf (11.6.). Erdkröten wurden hingegen nur vereinzelt in einem Weidenwald (Nullgebiet) notiert. Nach einer Regennacht wurden am 9.6. auffällig viele Amphibien im Katinger Watt überfahren.
Insekten
Für Freunde der sechsbeinigen Mitbewohner war der Sommer an der Westküste bislang eher langweilig. Die Vorkommen von Libellen, Tagfalter und Wildbienen blieben gering.
Kleinlibellen: Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella; 26.6. – mind. 200 Ind. Katinger Wald/Ost; häufige Eiablagen), Gemeine Pechlibelle (Ischnura elegans; weit verbreitete Art, aber unauffällige Vorkommen in diesem Jahr. Max.: 12.6. – mind. 50 Ind. NI-Areal, 13.6. – mind. 100 Ind. Ringpriel/Katinger Wald).
Großlibellen: Blaugrüne Mosaikjunger (Aeshna cyanaea; 29.6. – erstes frisch geschlüpfte Ind. Naturzentrum, 1 M. NI-Areal), Große Königslibelle (Anax imperator; 10.6. – 2 M. westl. Oldensworter Vorland, 15.6. – 2 M. südl. Eiderdammflächen, 19.6. – mind. 8 M. nordöstl. Oldensworter Vorland und 1 M. Nullgebiet), Vierfleck (Libellula quadrimaculata; 6.6. – 1 Ind. Eiderdammflächen), Plattbauch (Libellula depressa; 2.6., 11.6., 18.6. – je 1 W. im Katinger Wald, NI-Areal, Speicherbecken und 19.6. – 1 M. nordöstl. Oldensworter Vorland), Großer Blaupfeil (Orthetrum cancellatum; 15.6., 18.6., 19.6. – je 1 M. südl. Eiderdammflächen, Nullgebiet und 2 M. im nordöstl. Oldensworter Vorland), Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum; 1 M. Oldensworter Vorland an einem Krebsscheren-Bestand), Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum; 18.6. – 1 W. Nullgebiet; bislang sehr geringes Vorkommen dieser sonst häufigen Art).
Tagfalter:
Rostfarbiger Dickkopffalter (Ochlodes sylvanus; 11.6. – 1 Ind. Katinger Wald, 18.6. – 1 Ind. Nullgebiet), Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus; max. 11.6. – 20 Ind. im nordwestl. Katinger Wald, u.a. 14.6. – 7 Ind. Nullgebiet, 18.6. – 9 Ind. Speicherbecken), Admiral (nach dem Einflug im Vormonat im Katinger Wald und auch in allen Vorländern vereinzelt fliegen, max. 13.6. – 17 Ind., 26.6. – mind. 30 Ind. jeweils in Teilgebieten des Katinger Waldes. Im Feuchtgrünland wurden überwiegend Kratzdisteln zur Nahrungsaufnahme aufgesucht.), Distelfalter (nach dem leichten Einflug im Vormonat im Juni vor allem am 10.6. auffällig, u.a. 21 Ind. Oldensworter Vorland, 4 Ind. Südufer des Speicherbeckens im Katinger Watt. Zum Ende der 2. Junidekade wurden die abgeflogenen Falter seltener.), Kleiner Fuchs (im Grünland an Kratzdisteln verbreitet, so 19.6. – 11 Ind. nordöstl. Oldensworter Vorland, 21.6. – 17 Ind. Vorland Karolinenkoog), Landkärtchen (Araschnia levana; 26.6. – 1 Ind. Katinger Wald; selten in diesem Jahr), Waldbrettspiel (Pararge aegeria; 10./11.6. – 2-3 Ind. Nullgebiet und Katinger Wald), Kleiner Heufalter (Coenonympha pamphilus; 2.6. – 14 Ind. Weide im Speicherbecken, 11.6. – mind. 25 auf den Wegen im nordwestl. Katinger Wald, 14.6. – mind. 10 Ind. Nullgebiet), Großes Ochsenauge (Maniola jurtina; 11.6. – erste 3 Ind. Katinger Wald, 14.6. – 19 Ind. Nullgebiet, 21.6. – 5 Ind. Vorland Karolinenkoog, 26.6., 29.6. – mind. je 30 Ind. Grüne Insel und im östl. Katinger Wald. Die Art dürfte auf den ausgedehnten Grünlandflächen/Mähwiesen noch deutlich häufiger sein), Brauner Waldvogel (Aphantopus hyperantus; 26.6. – erste, frisch geschlüpfte Falter Katinger Wald/Nullgebiet).
Nachtfalter: Trinkerin (Euthrix potatoria; 13.6., 21.6. – zwei Falter an der L 305/NI-Areal), Zimtbär (Phragmatobia fuliginosa; 26.6. – Raupe Katinger Wald), Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum; 2.6. – 1 Ind. Kating), Mittlerer Weinschwärmer (Deilephila elpenor; 27.6. – 2 Ind. Naturzentrum; wie im Vorjahr),
Brauner Mönch (Cucullia verbasci; 25.6. – Raupe an Königskerze in Kating), Gammaeule (Autographa gamma; ein deutlicher Einflug war nicht zu beobachten, u.a. 10.6. – 3 Ind. Oldensworter Vorland), Kleespinner (Lasiocampa trifolii; eine Raupe im Meeresspülsaum Eiderdammflächen).
Wildbienen: Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis; 22.6. – letztmalig 1,6 Ind. Kating), Braunbürstige Hosenbiene (Dasypoda hirtipes; 29.6. – die ersten 4 W. in einer bekannten Kolonie am Beobachtungsturm/Eiderdammflächen), Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa; 11.6. – 1 W. Katinger Wald, 14.6. – noch 3,5 Ind. Grüne Insel/Leitdamm), Sheppards Wespenbiene (Nomada sheppardana; 11.6. – 2 W. Katinger Wald), Baumhummel (B. hypnorum; 26.6. – 8 Ind. Naturzentrum an Brombeerblüten), Wiesenhummel (Bombus pratorum; 12.6., 16.6., 20.6. – Einzeltiere Naturzentrum).
„Wespen“:
Gemeine Goldwespe (Chrysis ignita; u.a. 11.6. – 4 W. nordwestl. Katinger Wald, weiterhin 1-2 Ind. NI-Areal, Nullgebiet und Kating), Sand-Goldwespe (Hedychrum nobile; 19.6. – 1 W. Oldensworter Vorland/West; wie im Vorjahr), Blaue Goldwespe (Trichrysis cyanaea; 1.6., 18.6. – bislang nur 1-2 Ind. Kating/Ort), Töpfergrabwespe (Trypoxolon figulus; 1.6. – max. 5,3 Ind. Kating, an Bruthilfen), Grabwespe Lindenius albilabris (10.6. – mind. 20 Ind., 19.6. – ca. 50 Ind. Oldensworter West; Deichauffahrt), Sandknotenwespe (Cerceris arenaria; 10.6. – 8,4 Ind./Paarungen, 19.6. – ca. 40 Ind. Oldensworter Vorland/West; beide Geschlechter tragen viele Rüsselkäfer in die Nisthöhlen), Schildbeinige Silbermundwespe (Crabro cribrarius; 27.6. – 3,4 Ind. Grüne Insel/Leitdamm, 29.6. – 2 M. Eiderdammflächen), Grabwespe Cabro peltarius (10.6. – mind. 20 Ind. Oldensworter West; Deichauffahrt), Weißfleckige Fliegenspießwespe (Oxybelum uniglumis; 1.6., 10.6. – 2 W. bzw. 5 W. westl. Oldensworter Vorland, 19.6. – hier mind. 20 Ind., die regelmäßig Fliegen in die Bruthöhlen eintragen, 26.6. – mind. 40 Ind. Katinger Wald/Ringpriel, 29.6. – 15 W. Eiderdammflächen am Beobachtungsturm).
Beobachter waren H.A. Bruns, T. Dreyer, F. Hofeditz, A. Pieper, M. Povel, C. Schellworth, L. Schlünß, R. Schorneck und J. Winkelmann.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt!
Ein trockener Monat
Mai
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Aurorafalter (Anthocharis cardamines) M. - Foto: Monika Povel
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Blässralle mit Küken - Foto: Monika Povel
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Blütenmeer - Foto: Monika Povel
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Flussuferläufer - Foto: Monika Povel
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Mooshummel (Bombus muscorum) auf Apfelblüte - Foto: Monika Povel
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Rehbock - Foto: Monika Povel
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Revierende Uferschnepfen - Foto: Monika Povel
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Riesenschlupfwespe (Dolichomitus imperator) W. bei der Eiablage - Foto: Monika Povel
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Rothaarige Wespenbiene (Nomada lathburiana) W. mit Ölkäferlarven - Foto: Monika Povel
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Wasserbüffel - Foto: Monika Povel
Wetter
Der Monatsanfang war bei kaltem Wind aus östlichen Richtungen und etwas Regen kühl (Tmin 5-8°C, Tmax 11-15°C). Der anhaltende Ostwind drückte die Flut im Wattenmeer an einigen Tagen weit nach Westen. So fielen weite Wattflächen vor dem Eiderdamm/Vollerwieker Bucht trocken. Am 9.5. kam es morgens zu leichtem Bodenfrost. Es waren die kältesten Stunden des Monats. In der folgenden Nacht setzte leichter Regen ein, bei bedecktem Himmel wurde es milder. Die folgenden Wochen sollten wechselhaft und insgesamt etwas wärmer werden (Tmin 8-12°C, Tmax 16-20°C). Am 13.5. kam es nachts zu einem Gewitter (schwülwarm, dichter Nebel). Bei milden Temperaturen fiel am 16.5. nachts und morgens leichter Regen (16 mm). Der folgende Tag wurde schwülwarm bei max. 25°C – einer der zwei wärmsten Tage in diesem Monat. Am 19./20.5. fiel leichter Dauerregen, ohne dass größere Regenmengen gemessen wurden (10 mm). Die folgenden Tage waren sommerlich (meistens schwacher Wind, trocken).
Am 24.5. wurde es bei kräftigem NW-Wind kühler, morgens lagen die Werte bei nur 10-11°C. Der Wind trieb das Meereswasser in die Flussmündung. Der Pegel in Tönning erreichte 683 mm. Vor allem die tiefliegenden Bereiche im Dithmarscher Eidervorland wurden großflächig überflutet. Es folgte ein Hochdruckgebiet, das bei südlichen Luftströmungen, Frühnebel und sonnigen Tagen einen Hauch von Sommer brachte. Der 27.5. wurde mit 27°C der wärmste Tag des Monats. Vor allem in anderen Teilen Deutschlands wurde es sommerlich. Dort kam es zu Unwettern (Starkregen, Hagelschauer, Gewitter). In der letzten Maidekade blieb das Wetter an der Westküste hingegen wechselhaft: diesige Tage, auch mal sonnige Nachmittage, gelegentlich kurze Gewitter, mal frischer Wind aus NW. Insgesamt fiel nur gut die Hälfte des üblichen Niederschlags im Mai 2017.
Springtidenzählungen
Springtidenzählungen wurde im Katinger Watt am 12.5 und 28.5. durchgeführt:
Zwergtaucher (1/2), Haubentaucher (36/44), Kormoran (31/24), Löffler (14/1), Silberreiher (1/0), Seidenreiher (2/3), Graureiher (8/4).
Höckerschwan (21/36), Blässgans (0/1), Graugans (420 inkl. 17 Küken/3.021; Mausergäste), Kanadagans (0/69; Mausergäste), Nonnengans (5.908/47), Nilgans (11 inkl. 5 Küken/6 inkl. 4 K.), Brandente (516/690), Pfeifente (28/20), Schnatterente (152/540; Mauserzug), Krickente (16/4), Stockente (225 inkl. 15 Küken/493; Erpel sammeln sich zur Mauser), Spießente (16/1), Knäkente (5/2), Löffelente (9/67), Tafelente (2/14), Reiherente (210/86), Schellente (1/0).
Rohrweihe (1/1), Seeadler (4/2), Mäusebussard (0/1), Wasserralle (0/1), Blässralle (45/76 inkl. 4 dj.), Austernfischer (45/71), Säbelschnäbler (217/49), Kiebitzregenpfeifer (84/7), Flussregenpfeifer (2/2), Sandregenpfeifer (155/232), Seeregenpfeifer (6/7), Kiebitz (137/198), Knutt (0/3), Alpenstrandläufer (796/96), Sichelstrandläufer (0/7), Zwergstrandläufer (0/7), Kampfläufer (4/0), Uferschnepfe (23/9), Pfuhlschnepfe (1/1), Großer Brachvogel (19/2), Regenbrachvogel (16/0), Dunkler Wasserläufer (21/3), Bruchwasserläufer (3/0), Flussuferläufer (19/3), Grünschenkel (3/0), Rotschenkel (68/46), Steinwälzer (9/0).
Flussseeschwalbe (2/10), Küstenseeschwalbe (25/0), Trauerseeschwalbe (57/0), Zwergmöwe (17/18), Schwarzkopfmöwe (2/0), Lachmöwe (606/313), Sturmmöwe (8/0), Silbermöwe (7/5), Mantelmöwe (20/4).
Die große Küstenvogelkolonie am Eidersperrwerk, das dithmarscher Ufer des Ästuars und das Oldensworter Vorland liegen außerhalb des Zählgebietes. Die Vogelbestände im Grünland waren aufgrund einer langanhaltenden Trockenheit gering. Das Gros der vielen Tausend Watvögel, die vor dem Heimzug im Ästuar nach Nahrung suchen, wird bei der STZ während des Hochwassers nicht erfasst. Die Schwärme rasten während der Flut westlich des Eidersperrwerks im Wattenmeer oder am Südufer der Eider.
Gänsezählungen
Im Rahmen von Gänsezählungen wurden in allen Schutzgebieten der Eidermündung am 5.5. und 19.5. notiert: Graugans (342/1.075 Ind; Bestandsanstieg durch Mausergäste), Nonnengans (15.350/126).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Schwarzhalstaucher: 5.5.-7.5. – 2 ad. NI-Areal am Brutort der letzten Jahre (u.a. K. Borkenhagen), 10.5. – hier 4 ad., 18.5., 25.5. – 2 ad. (u.a. M. Kühn, N. Wuttke). Eine Ansiedlung erfolgte in diesem Jahr nicht. 27.5. – 2 Ind. Nullgebiet.
Rothalstaucher: 5./6.5. – 2 Ind. Speicherbecken (u.a. F. Braun).
Silberreiher: 6.5.-24.5. – je 1 Ind. Oldensworter Vorland (NE) und später auf einer Weide am Speicherbecken und/oder im nahen Olversumer Vorland (u.a. K. Borkenhagen, D. Cimiotti, M. Gottschling, C. Stohl). Am Schlafplatz im Speicherbecken flogen im Mai max. 3 Ind. ein (K. Günther); ungewöhnlich für diese Jahreszeit.
Seidenreiher: 1.5.-5.5. – 1 ad. Eiderdammflächen (Süd) und Speicherbecken, 6.5. – 3 Ind., 7.5.-10.5. – wieder nur 1 Ind., 11./12.5. – 3 Ind., 13./14.5. – 4 Ind., 15.5., 17.5. – 3 Ind., 18.5., 20.5. – 2 Einzelvögel, 21.5. – 4 Ind., 24.5. – 3 Ind., 26.5. – 5 Ind., später regelmäßig 3 Ind. (u.a. I. Banning, K. Borkenhagen, F. Braun, C. Burger, D. Cimiotti, M. Gottschling, M. Feldhoff, U. Holst, B. Koop, M. Kühn, B. Mendel, C. Müller, G. Müller, D. Müller-Wichards, N. Röder, R. Schaack, J. Sohler, F. & O. Specht, J. Stieg, C. Stohl, J. Thieler). Eine solche Ansammlung von Seidenreihern wurde bislang im Eiderästuar oder an der Westküste Schleswig-Holsteins nicht beobachtet.
Weißstorch: 6.5. – 1 Ind. Katinger Ackerflächen überfliegend.
Löffler: 1.5., 6.5., 11.5., 12.5. – 1-2 Ind. in verschiedenen Gebieten der Flussmündung (u.a. S. Zirpel), 15.5. – 2 ad./3 vj. NI-Areal. In der zweiten Monatshälfte wurden regelmäßig 1-2 Vögel im Katinger Watt beobachtet (u.a. B. Koop, M. Schleuning, C. Stohl, S. Lorenzen).
Singschwan: Am 11.5. hatte 1 ad. eine Auseinandersetzung mit einem Paar Höckerschwäne im Oldensworter Vorland. 12.5. – wohl dasselbe Ind. im NI-Areal.
Höckerschwan: Die meisten Höckerschwanbruten im Eiderästuar (mind. 5 Rp.) verliefen erfolglos. Die Gelege in den auffällig großen Nestern wurden vermutlich von Füchsen erbeutet. Lediglich im NI-Areal erschien am 29.5. eine Fml. mit vier ca. 7tg. Küken. Auch hier war ein Teil der Eier zuvor aus dem Nest entfernt worden, die Altvögel brüteten aber auf dem Restgelege weiter.
Saatgans: 23.5. – 1 Ind. NI-Areal (O. Gerke).
Blässgans: Überwiegend im NI-Areal wurden Einzelvögel notiert, u.a. ein ad. (1./2.5., 10./11.5., 22./23.5.) und ein vj. (11.5., 22./23.5.; u.a. B. Fischer, O. Gerke, M. Kühn). Am 30.3. hielt sich ein zweiter Altvogel im Gebiet auf. Die Vögel suchten keinen Kontakt zueinander und dürften Ende Mai mit der Großgefiedermauser begonnen haben.
Graugans: Die Zahl der Fml. stieg im Mai auf ca. 15 im NI-Areal und je mind. 1 Fml. auf dem Katinger Priel (Süd) und im Nullgebiet. Im Oldensworter Vorland (NE) hielten sich weitere 5 Fml. auf, die vermutlich überwiegend am gegenüberliegenden Eiderufer (Lundener Vorland/HEI) erbrütet wurden. Bei einem Brutbestand von ca. 200 Paaren war der Schlupferfolg erneut gering. Nichtbrüter begannen, sich in der ersten Maidekade zu sammeln: 9.5. – 80 Ind., 25.5. – 1.500 Ind. auf dem zentralen Katinger Priel (vgl. STZ vom 28.5.).
Zwergschneegans: 16.5. bis mind. 31.5. – 1 ad. NI-Areal (K. Borkenhagen, B. Fischer, O. Gerke, M. Gottschling, J.P. Hansen, M. Rumberger, M. Schleuning, C. Stohl). Der Vogel trug links einen grünen Züchterring.
Kanadagans: 10.5. – 1 Ind. NI-Areal, 12.5. – 7 dz. von Süden kommend auf dem Katinger Priel landend (06.55 h), 22.5. – max. 11 Ind. NI-Areal (B. Fischer), 23.5. – max. 24 Ind. Katinger Priel, 28.5., 31.5. – 37 Ind. NI-Areal. Wie bereits in den letzten Jahren üblich trafen wenige Gänse zur Mauser auf dem Katinger Priel ein (vgl. STZ).
Mauserzug: 27.5. – 5 dz. Vorland Karolinenkoog (07.14 h; gemeinsam mit 2 Nonnen- und 7 Graugänsen) gen E, ca. 120 dz. (18.00 h gen E) und 60 dz. NI-Areal (18.40 h gen E).
Nonnengans: Der Heimzug setzte um den 7.5. ein, mit Maxima am 11.5. und 14.5. Am 15.5. zogen morgens deutlich weniger Vögel flussaufwärts, am 17.5., 18.5. nur noch vereinzelt kleine Schwärme. In den Schutzgebieten blieben zunächst noch kleinere Gruppen: 18.5. – 120 Ind. Vorland Karolinenkoog, 19.5. – 65 Ind. Grüne Insel (vgl. GZ), 23.5. – 32 Ind. Nullgebiet, 15 Ind. Olversumer Vorland und 38 Ind. Katinger Priel (Süd). Zudem hielten sich verstreut in allen Vorländern kleine Gruppen oder Einzelvögel auf, die nicht selten von Seeadlern erbeutet wurden. Zug wurde in der letzten Maidekade nur noch selten beobachtet, u.a. 22.5. – 18 dz. Eidersperrwerk (13.43 h gen E; vgl. STZ).
Ringelgans: Wie üblich überschnitt sich der auslaufende Heimzug der Nonnengänse mit dem beginnenden der Ringelgänse: 15.5., 17.5., 18.5. – mehrfach Schwärme über dem Ästuar gen E, 20.5. – in den Morgenstunden erneut intensiver Heimzug. Auch an den folgenden Tagen zogen regelmäßig Schwärme eideraufwärts (u.a. B. Koop). Viele kleinere Schwärme wurden noch am 26.5. notiert, letztmalig ein Schwarm am 28.5.
Nilgans: Nachdem ein wachender Ganter im Mai regelmäßig am bekannten Brutort im NI-Areal beobachtet wurde, zeigte sich hier am 12.5. eine Fml. mit 5 K./1tg. Zudem bestand im Mai mehrfach der Verdacht auf 1-2 weitere Rp. im NI-Areal und den angrenzenden Waldgebieten (u.a. B. Fischer). Am 27.5. tauchte dann eine weitere Fml. mit 4 kl. Küken im selben Brutgebiet an der Möweninsel/NI-Areal auf.
Zudem am 20.5. – 2 Ind. im Vorland des Karolinenkooges.
Pfeifente: 6.5. – noch 140 Ind. im Oldensworter Vorland; ein großes Rastvorkommen für die Jahreszeit (verzögerter Heimzug durch anhaltenden Ostwind?). In der dritten Maidekade wurden die Bestände deutlich geringer: 22./23.5. – 4,1 Ind. Olversumer Vorland, 6,2 Ind. Katinger Priel (B. Fischer), 27.5. – 1 P. Vorland Wesselburener Koog (u.a. S. Wolff). Im Eiderästuar brüten vermutlich alljährlich wenige Paare.
Schnatterente: Wie üblich machte sich der Mauserzug der Erpel bemerkbar: 21.5. – 110 M. Nullgebiet (B. Koop), 25.5. – 30 Ind. NI-Areal (vgl. STZ vom 28.5.).
Stockente: 1.5. – erste Erpel beginnen sich zur Mauser zu sammeln. 12.5., 14.5. – erste Fml. mit 7 und 8 K. im NI-Areal (u.a. H.J. August, C. Viße). Bis zum Monatsende wurde der Vorkommen auf nur etwa 5 Fml. im gesamten Eiderästuar geschätzt. Bei einem Brut(zeit)bestand von >200 Rp. ist dies bislang ein sehr geringer Schlupferfolg.
Spießente: Der Heimzug verzögerte sich in diesem Jahr. Noch am 12.5. wurden im Rahmen der Springtidenzählung 16 Ind. im Katinger Watt notiert. 22./23.5. – je 1 P. NI-Areal und Nullgebiet (B. Fischer, M. Schleuning). Einzelne Paare/Erpel übersommern alljährlich im Gebiet, Brutnachweise fehlen aus den letzten Jahren.
Bergente: 1.5., 11.5. – 1 W. Nullgebiet/Speicherbecken. Seit Jahren hält sich in den Sommermonaten eine Ente im Ästuar auf.
Zwergsäger: 2.5. – letztmalig 1 P. NI-Areal.
Seeadler: 5.5., 8.5. – mind. 2 K. im langjährig besetzten Horst, 14.5. – noch mind. 3 immat. Seeadler an einem bekannten Schlafplatz im Katinger Wald. Die Seeadler attackierten in den Morgenstunden regelmäßig die mausernden Gänse auf dem Katinger Priel.
Habicht: 24.5. – ein großer Jungvogel im Horst am Oldensworter Vorland (West).
Sperber: 21.5. – 1 Ind. Nullgebiet (B. Koop); die Art brütet nur vereinzelt im Katinger Wald.
Rohrweihe:
Das Brutvorkommen war bislang unauffällig:
• 15.5. – 1 Rp., max. 2 W. Katinger Ackerflächen,
• 6.5. – 1 M. Oldensworter Vorland NE (trägt Nistmaterial), 9.5. – hier 1 W.
• Am gegenüber liegenden Eiderufer (Lundener Vorland/HEI) balzte am 13.5. – 1 Rp. (parallel balzte auch das M. im nahen Oldensworter Vorland).
• 2.5., 8.5. – 1-2 Rp. im Norden des Wesselburener Kooges/HEI zwischen der L 305 und dem Speicherbecken Schülperneuensiel.
Wiesenweihe: 13.5. – 1 W. seeseitig an den Eiderdammflächen gen S fliegend.
Baumfalke: 15.5. – 1 Ind. Katinger Wald (C. Kompter), 25.5. – 1 Ind. Katinger Priel (Süd; M. Kühn); vermutlich Durchzügler.
Merlin: 1.5., 3.5., 6.5., 10.5., 18.5. – jeweils 1 W. in verschiedenen Gebieten des Eiderästuars (u.a. M. Kühn). Am 3.5. wurde eine Feldlerche im Vorland des Karolinenkooges erbeutet.
Wanderfalke: Bis auf das lokale Paar im Oldensworter Vorland wurden keine weiteren Wanderfalken im Ästuar beobachtet. Im Oldensworter Vorland fand eine erfolglose Bodenbrut statt: 29.5. – Reste des ad. W. am Nest, die 3 Küken waren verschwunden, das M. ruhte auf dem Masten der Überlandleitung.
Tüpfelralle: 29.5. – 1 Ruf. im beweideten Brackwasserröhricht des Karolinenkoog Vorlandes.
Blässralle: 13.5. – erste Fml. mit 6 frisch geschlüpften Küken im westlichen Speicherbecken; spät.
Rebhuhn: 8.5. – 2 Ind. Wesselburener Koog am alten Eiderdeich. Altvögel wurden seit Jahren ausschließlich am dithmarscher Südufer des Ästuars beobachtet, Jungvögel oder Ketten hielten sich nicht in Nähe des Schutzgebietes auf.
Säbelschnäbler: 10.5. – ca. 140 Bp. im NI-Areal. Die letzten zwei noch nicht prädierten Brutkolonien im Katinger Watt. Ab dem 10./11.5. schlüpfen die ersten Küken vor den Beobachtungshütten und die Fml. begannen gen Westen ins Vollerwieker Watt zu wandern. Mitte Mai wurde eine Kolonie in Nähe zum Beobachtungsturm/Eiderdammflächen prädiert. Der Wasserstand im Flachgewässer war auf Grund der anhaltenden Trockenheit deutlich gesunken und die Gelege so für Säugetiere leicht erreichbar. Am 22.5. wurde auch die letzte Kolonie vor den Beobachtungshütten massiv gestört, wenige Tage später hatten die meisten Vögel das Gebiet verlassen. Zeitgleich begannen Säbelschnäbler Rüben- und Kartoffelfelder im Sommerkoog des Karolinenkooges/HEI zu besiedeln.
Flussregenpfeifer: 5.5. – 2 Bp. NI-Areal, 26./27.5. – 1 Rp. + 1 Fml. im Sommerkoog des Wesselburener Kooges an einem bekannten Brutort.
Sandregenpfeifer: 24.5., 29./30.5. – 2-3 Rp. südl. Eidersperrwerk/HEI und 5 Rp. am Eiderdamm zwischen Eidersperrwerk/NF und der Deichkurve am Naturzentrum. Auf den Eiderdammflächen hielten sich weitere 2-3 Rp. auf. Auch im Sommerkoog des Wesselburener Kooges warnten 2 Rp. (im gleichen Lebensraum wie eine Flussregenpfeifer-Familie).
Seeregenpfeifer: In der ersten Monatshälfte wurde nur ein geringes Vorkommen auf den Eiderdammflächen und am angrenzenden Seedeich erfasst. Am 24.5., 29./30.5. war die Anzahl der Seeregenpfeifer am Eiderdamm auf max. 12,9 Ind. + 1 Fml. gestiegen. Die Vorkommen auf den nahen Eiderdammflächen (30.5. – 7,5 Ind. in einer bekannten Kolonie) und am Beobachtungsturm (2 Fml.; u.a. K. Günther) wurden zu diesem Zeitpunkt noch nicht systematisch erfasst.
Goldregenpfeifer: 10.5. – noch 120 Ind. Katinger Ackerflächen (M. Kühn), 11.5. – 12 Ind. Oldensworter Vorland, 15.5. – 8 Ind. Katinger Ackerflächen, 20.5. – 1 Ind. Olversumer Vorland (M. Kühn); verzögerter Heimzug durch mehrere Tage mit Ostwind?
Sumpfläufer: 13.5. – 1 Ind. Vollerwieker Vorland (F. & O. Specht), 15.5. – 2 Ind. vor dem Eiderdamm und 1 Ind. Grüne Insel (M. Feldhoff), 16.5. – 1 Ind. NI-Areal (M. Gottschling, K. Borkenhagen), 18.5. – ca. 15 Ind. Vollerwieker Vorland und 2 Ind. Grüne Insel (M. Jönck, F. Braun), 19.5. – 2 Ind. Vollerwieker Vorland (M. & J. Pfenningschmidt), 21.5. – max. 14 Ind. am Seedeich vor den Eiderdammflächen (C. Burger, D. Cimiotti), 22.5. – 2 Ind. Nullgebiet (B. Fischer).
Kampfläufer: Die Rastvorkommen während des Heimzuges blieben gering, u.a. 8.5. – 7,2 Ind. Nullgebiet, 9.5. – 8,11 Ind. Oldensworter Vorland (NE), 8.5. – 1 W. an einem bekannten Brutort auf den Eiderdammflächen, 12.5. – 3,1 Ind. Eiderdammflächen, 18.5. – 1 W. Oldensworter Vorland (NE), 22./23.5. – 1 M. Nullgebiet (u.a. M. Schleuning).
Bekassine: 5.5. – noch 15 Ind. Eiderdammflächen (Heimzug durch Ostwind behindert?), 6.5. – 3 Ind. Oldensworter Vorland (NE), 9.5. – 2 Ind. Oldensworter Vorland (West; einmal Flugbalz), 10.5., 11.5., 13.5., 23.5. – weitere Einzelvögel in anderen Vorländern (u.a. M. Kühn).
Großer Brachvogel: Der Heimzug verzögerte sich auch bei dieser Art etwas. 6.5. – 6 dz. Oldensworter Vorland gen E (09.20 h), 10.5. – 1 P. Vorland Karolinenkoog, 12.5. – 5 Ind. NI-Areal, 14./15.5. – 1 Ind. NI-Areal (u.a. C. Kompter), 15./16.5. – 2 Einzelvögel Vorland Karolinenkoog (vgl. STZ). Darüber hinaus Einzelvögel am 19.5. im Vorland der Grünen Insel, am 21.5. im westlich Vorland des Wesselburener Kooges, am 26.5., 28.5. im NI-Areal und am 28.5. im Olversumer Vorland.
Regenbrachvogel: leichter Zug eideraufwärts wurde am 6.5. und 11.5. notiert.
Uferschnepfe: Das Brutvorkommen im Ästuar hat sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringert: Anfang bis Mitte Mai – 5 Rp. NI-Areal, 25 Rp. Eiderdammflächen, 4 Rp. Nullgebiet und Einzelvorkommen im Oldensworter Vorland (6.5.) und Olversumer Vorland (22.5.).
Bruchwasserläufer: 6.5. – max. ca. 120 rastende Heimzügler im Oldensworter Vorland (NE).
Odinshühnchen: 10.5. – 1 Ind. Olversumer Vorland (M. Kühn), 15.5. – 1 Ind. Nullgebiet, später vermutlich im NI-Areal (M. Feldhoff). 16.5. – NI-Areal/Eiderdammflächen (u.a. K. Borkenhagen, M. Gottschling, M. Kühn, C. Stohl).
Steinwälzer: 9.5. – 22 Ind., 22.5. – 66 Ind., 25.5. – max. 170 Ind. Eidersperrwerk (Hochwasserrast; u.a. B. Fischer).
Schwarzkopfmöwe: 1.5. – 2 Ind. NI-Areal (S. Zirpel), 6.5., 10.5., 13.5., 14.5., 17./18.5. – 1-2 ad. Eidersperrwerk (u.a. H.J. Augst, M. Kühn, J. Sohler, C. Stohl, C. Viße), 24.5. – 2 ad. erneut am Eidersperrwerk.
Zwergmöwe: 2.5. – 5 Ind. Katinger Priel (Süd), 3.5. – 12 Ind. Grüne Insel (H.P. Ecker), 6.5. – 2 ad./1 vj. Oldensworter Vorland (NE), 7./8.5. – max. 17 Ind. Katinger Priel (Süd; u.a. J. Wörner), 9.5. – 2 Ind. Oldensworter Vorland (NE), 10.5. – 45 Ind. Katinger Priel (Süd) und Speicherbecken (M. Kühn), 11.5. – dort 22 Ind., 14.5. – 10 Ind. (H. Ruch), 15.5. – 76 Ind. (C. Kompter), 18.5. – 60 Ind., überwiegend vj., Speicherbecken (F. Braun), 19.5. – 3 ad./69 vj. Eidersperrwerk/NF im Watt rastend, hier am 21.5. – max. 44 vj. (R. & M. Cattin, D. Cimiotti) und 39 vj. Speicherbecken (dieselben? B. Koop), 22.5. – max. 51 vj. Eidersperrwerk/NF (B. Fischer), 25.5. – ca. 60 Ind. Speicherbecken (R. Schaack), 28.5. – 7 vj. Nullgebiet.
Lachmöwe: Das Bestandsmaximum in den Subkolonien am Eidersperrwerk wurde am 9./10.5. mit 1.656 ad. ermittelt (= ca. 1.442 Bp.). Die größeren Subkolonien wurden anhand von Fotos ausgezählt, die kleineren anhand der Nester. Am 23.5. waren erste Küken ca. 2 bis 3 Tage alt.
Brandseeschwalbe: 18.5. – 2 Ind. Nullgebiet gen W (F. Braun).
Flussseeschwalbe: 10.5. – ein erstes Ei in der traditionellen Kolonie am Eidersperrwerk. In dieser Teilkolonie trat Anfang Mai eine Prädation vermutlich durch Marder (Lachmöwen mit abgebissenen Köpfen), ab Mitte Mai durch Wanderratten auf (tote ad. Seeschwalben und ausgefressene Eier verschiedener Lariden). Die Flussseeschwalben siedelten sich zunächst nur in sehr geringer Anzahl an, u.a. 16.5. – nur 9 brütende ad. In der zweiten Monatshälfte stieg dann das Vorkommen rasch an. Am 23./24.5. wurden in den Subkolonien am Eidersperrwerk insgesamt 146 ad. (= 103 Bp.) erfasst.
Küstenseeschwalbe: Die Kolonien am Eidersperrwerk wurden zunächst sehr zögernd besetzt. Auch bei diese Art erfolgte eine rasche Besiedlung in der zweiten Monatshälfte. 9./10.5. – ca. 60 ad./ein erstes Ei, 14.5./16.5. – 270 ad., 23./24.5. – 346 ad. (= 270 Bp.). Ende des Monats verstärkten sich in zwei nördlichen Subkolonien Gelegeverluste vermutlich durch Igel (Kotspuren) und Silbermöwen.
Zwergseeschwalbe: 7.5. – max. 6 Ind. Katinger Priel (Süd; J. Wörner, K. Borkenhagen), 19./20.5. – je 2 Ind. Grüne Insel überfliegend bzw. Eidersperrwerk, 22.5. – 1 Ind. erneut am Eidersperrwerk/HEI.
Weißbart-Seeschwalbe: 6.5. – 2 Ind. Oldensworter Vorland (NE), 18.5. – 8 Ind. Katinger Priel (Süd; u.a. N. Wuttke).
Trauerseeschwalbe: Über dem südlichen Katinger Priel und im Speicherbecken regelmäßig jagende Schwärme: 1.5.-3.5. – max. 71 Ind. (u.a. I. Banning), 7.5. – max. 20 Ind. (J. Wörner, K. Borkenhagen), 8.5. – 32 Ind., 9.5. – 19 Ind. (J. Clausen), 10./11.5. – 10 Ind. (u.a. M. Kühn), 13.5. – 26 Ind. (J. Sohler), 15.5. – 15 Ind. (C. Kompter), 16.5. – 4 Ind. Speicherbecken (C. Stohl).
Kleinspecht: B. Fischer bestätigte am 22.5. das bislang einzige Vorkommen im südl. Katinger Wald/Waldsee (vgl. April).
Wendehals: 11.5. – 1 Ind. Grüne Insel; Heimzügler treten nahezu alljährlich im Eiderästuar auf.
Ringeltaube: Am 22.5. flogen 52 Ind. das Ästuar von Süden kommen an und fielen für Stunden in das Vorland des Wesselburener Kooges ein. Später flog der Schwarm gen E (14.16 h); ungewöhnliche Ansammlung zu dieser Jahreszeit.
Hohltaube: 12.5. – 1 Ind. nordwestl. Kating (B. Mendel), 14.5. – 2 Ind. NI-Areal in den Katinger Wald fliegend, 22.5. – 2 Ind. Olversumer Vorland. Eine Brut erscheint im Katinger Wald möglich (vgl. April).
Mauersegler: Ankunft der ersten Vögel am 6.5. über dem Katinger Priel und dem Oldensworter Vorland. 11.5. – 18 Ind. über dem Speicherbecken.
Feldlerche: 9.5. – ein 4er Vollgelege Oldensworter Vorland (West); erste flügge Küken wurden am 25.5. im Wesselburener Vorland notiert.
Baumpieper: erstmals Heimzug am 3.5. über dem Katinger Wald.
Wiesenpieper: 5.5. – Nest mit 4 K./2wö. Eiderdammflächen.
Rotkehlpieper: 18.5. – 1 Ind. NI-Areal (N. Wuttke).
Gelbkopf-Schafstelze: 15.5. – 1 M. Eiderdammflächen (Süd; C. Kompter).
Wacholderdrossel: 5./6.5. – max. 220 Ind. Hemmerdeich/Oldenswort (u.a. A. Bräunlich); ungewöhnlich für die Jahreszeit.
Steinschmätzer: 25.5. – 1 M. Vorland Karolinenkoog, 26.5. – 1 W. NI-Areal; letzte Heimzügler.
Sprosser: 11.5., 18.5., 20./21.5., 23.5. – 1 Sg. in einem Naturwald im Speicherbecken (u.a. D. Cimiotti, B. Koop, S. Lorenzen). Während des Heimzuges wurden schon mehrfach Sänger im südlichen und südöstlichen Katinger Wald notiert.
Schwarzkehlchen: 5.5., 9.5., 15.5. ff. – das M. bzw. Rp. des einzigen Revierpaares auf den Katinger Ackerflächen (hier erstmals eine Brut im Vorjahr). 25.5. – Fml. mit 4 flüggen Jungvögeln.
Rohrschwirl: 1 Sg. im Speicherbecken/Nullgebiet (5./6.5., 15./16.5., 19.5., 22.5.; u.a. C. Kompter, A. Pieper) und 1 Sg. am SW-Ufer des Katinger Priels (13./14.5., 16.5., 21.5., 23.5.; u.a. H. Ruch, J. Sohler). Ein dritter Sg. wurde im Karolinenkoog Vorland bestätigt (29.5.).
Sommergoldhähnchen: 13.5. – 1 Sg. Naturzentrum; ungewöhnlich für die Jahreszeit.
Grauschnäpper: 11.5. – Speicherbecken; Erstgesang.
Zwergschnäpper: 20.5. – 1 Sg. Nullgebiet (B. Koop, M. Kühn).
Bartmeise: 6.5. – 1 P. Oldensworter Vorland (NE), 12.5., 17.5. – Ruf. im Nullgebiet. Im Brackwasserröhricht an der Tönninger Brücke im Karolinenkoog Vorland am 19.5. wohl 3 Rp. und 2 Jungvogeltrupps. Alle Vorkommen waren aus den Vorjahren bekannt.
Pirol: 17./18.5., 20.5. – 1 Ruf. Katinger Wald (Süd)/Nullgebiet (M. Kühn, C. Stohl, S. Lorenzen); mit einzelnen Brutvorkommen ist im Katinger Wald zu rechnen.
Birkenzeisig: 10./11.5., 18.5., 21./22.5. – 1 Sg./2 Ind. Speicherbecken/Nullgebiet und am Ringpriel im Katinger Wald(u.a. F. Braun, B. Fischer); vermutlich Brutvorkommen im Katinger Wald mit wenigen Paaren.
Säugetiere
Kleinsäugetiere: Die Wühlmausbestände scheinen sich im Mai deutlich erhöht zu haben (vermehrt bewohnte Baue, Sichtbeobachtungen). Entsprechend erhöhte sich in der zweiten Monatshälfte auf den frisch gemähten Grünlandflächen die Zahl der Beutegreifer.
Seehund: Der bekannte Ruheplatz am Fahrwasser in der Eidermündung war wieder täglich besetzt: 2.5. – 10 Ind., 9.5. – 9 Ind., 21.5., 26.5. – je 5 Ind., 30.5. – 7 Ind.; geringerer Bestand als im Vorjahr.
Schweinswal: 2.5. – 2 Ind., 4.5., 23.5. – 1 Ind. Eider; deutlich weniger als in den Vorjahren. Stinte und Heringe wurden in diesem Frühjahr seltener in den Fängen der Seetierfangfahrten nachgewiesen. Vermutlich war das Eiderästuar aufgrund des geringen Nahrungsangebotes für die Kleinwale unattraktiv.
Insekten
Kleinlibellen: Der Schlupf der Arten war in diesem Frühjahr sehr unauffällig: Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula; max. 15.5. – 1,2 Ind. Katinger Wald), Gemeine Pechlibelle (Ischnura elegans; ab 15.5. – 1 W. Katinger Wald, 31.5. – 11 Ind. Katinger Wald), Weidenjungfer (Lestes viridis; 21.5. – 1 Ind. Naturzentrum). Lediglich von der Hufeisen-Azurjungfer (Coenagrion puella) wurden an einem Grabenabschnitt im Katinger Wald am 31.5. – ca. 200 Ind. gezählt. Beobachtungen von Großlibellen blieben aus.
Sand-/Wildbienen: u.a. Aschgraue Sandbiene (Andrena cineraria; 9.5. – 6 M. Oldensworter Vorland/Altendeich), Bärtige Sandbiene (Andrena barbilabris; max. 14.5. – ca. 30 Ind. Katinger Wald/Ringpriel), Blaue Mauerbiene (Osmia caerulescens; 2.5. – 8 M., 1 frisch geschlüpftes W. Kating), Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes, max. 2.5. – 1,10 Ind. Kating), Rotbauch-Sandbiene (Andrena ventralis; max. 18.5. – 4 W. Katinger Wald), Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa; 9.5. – 1 W. Oldensworter Vorland/Altendeich), Sechsstreifige Furchenbiene (Lasioglossum sexstrigatum; max. 14.5. – 20 W. Katinger Wald/Ringpriel), Weiden-Sandbiene (Andrena vaga, 4.5. – noch ca. 30 W. Katinger Wald, letztmalig am 22.5. - 3 W. Katinger Wald).
Blutbienen: Zwergblutbiene (Sphecodes miniatus; 14.5. – 2 W., 26.5. – 3 W. Katinger Wald.)
Wespenbienen: Feld-Wespenbiene (Nomada goodeniana; 2.5. – 4 W. Kating, 9.5. – 1,1 Ind. Oldensworter Vorland/Altendeich), Rothaarige Wespenbiene (N. lathburiana; 4.5. – 2 W., 26.5. – 1 Ind. Katinger Wald), Sheppards Wespenbiene (N. sheppardana; 14.5. – 1 W. Katinger Wald/Ringpriel, 26.5. – mind. 6 W. Katinger Wald)
Grabwespen: Ende Mai schlüpften im westl. Oldensworter Vorland erste Grabwespen: Crabro peltarius (31.5. – mind. 15 W.) und Lindenius albilabris (31.5. – mind. 18 M. und W.).
Tagfalter: Aurorafalter (Anthocharis cardamines; ab 4.5. – max. 4 M. Katinger Wald), Landkärtchen (15.5., 23.5. – 1-3 Ind. Katinger Wald/-Ackerflächen), Kleiner Heufalter (Coenonympha pamphilus; ab 15.5. fliegend), Hauhechel-Bläuling (Polyommatus icarus; ab 23.5. wenige Ind. NI-Areal, Katinger Wald, max. 26.5. – 10,2 Ind. Waldweg), Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas; 22.5. – 1 Ind. Speicherbecken), Waldbrettspiel (Pararge aegeria; 15.5., 18.5. – Einzeltiere im Katinger Wald).
Zu einem Einflug von Admiralen (Vanessa atalanta) kam es ab 15.5. und an den folgenden Tagen (u.a. 31.5. – 17 Ind. Karolinenkoog morgens an windgeschützten, sonnigen Zaunpfählen rastend). Auch der erste Distelfalter (Vanessa cardui) wurde am 18.5. im Vorland Karolinenkoog notiert, am 22.5. – 10 Ind. im Wesselburener Vorland/HEI.
Beobachter waren S. Borwiek, H.A. Bruns, H. Denkhaus, T. Dreyer, M. Espenschied, T. Fusenig, C. Gathmann, F. Hofeditz, T. Holsten, P. Keuschen, S. Kemnitzer, C. Moskaliuk, J. Nedele, A. Pieper, M. Povel, C. Schellworth, L. Schlünß, J. Schnier, R. Schorneck, F. Seer, D. Seitz, H. Seitz-Moskaliuk, J. Sohler und J. Winkelmann. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt!
Verregnete Ostern, Raps- und Schlehenblüte im Schnee
April
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Andrena tibialis W. und Osmia bicornis M. an Gamander - Foto: Monika Povel
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Austernfischer vor der Paarung - Foto: Monika Povel
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Blässralle auf dem Nest Foto: Monika Povel
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Brütender Flussregenpfeifer - Foto: Monika Povel
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Brütender Säbelschnäbler bei Schneeregen - Foto: Monika Povel
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Feld-Wespenbiene (Nomada goodeniana) W. auf der Lauer - Foto: Monika Povel
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Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes) M. wartet auf Weibchen - Foto: Monika Povel
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Graugansküken - Foto: Monika Povel
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Grünader-Weißling (Pieris napi) auf Löwenzahn - Foto: Monika Povel
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Hase bei der Fußpflege - Foto: Monika Povel
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Reiherente M. - Foto: Monika Povel
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Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) M., frisch geschlüpft - Foto: Monika Povel
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Wiesenpieper W. hat vom Männchen eine Raupe erhalten: Foto: Monika Povel
Wetter
Der April war im Vergleich zum Mittel der Jahre 2000 bis 2017 (St. Peter-Ording) etwas nasser, zudem deutlich kühler und windiger. Vor allem der morgendliche Bodenfrost und kalte Winde ließen die gefühlten Temperaturen noch deutlich kälter erscheinen. An den ersten Apriltagen war es zunächst mild, sonnig und windarm. Am 4.4. strömte polare Kaltluft ein, morgendlicher Bodenfrost war eine Folge. Vom 5.4.-7.4. nahmen die Bewölkung und ein kräftiger NW-Wind zu. Es folgte ein kurzes Zwischenhoch mit Sonne und Temperaturen bis 15°C am 9.4. (= Monatsmaximum) bevor wieder die von der Nordsee einströmende Kaltluft das Wetter bestimmte. An den ersten zehn Apriltagen blieb es trocken - dann aber wurde es windig und regnerisch.
In den Schutzgebieten zeigten sich vergleichsweise wenige Brutvögel. Fehlte es an Fluginsekten und Regenwürmern aufgrund des kalten Wetters?
Im Ästuar führten hohe Wasserstände in der Eider zu Gelegeverlusten auf den Niederterrassen am Fluss (Pegel Tönning: 10.4. bis 12.4. – mehrfach ca. 680 mm). Tiefliegende Flächen im Dithmarscher Eidervorland, im Olversumer- und Oldensworter Vorland wurden großflächig überschwemmt. Vor allem Kiebitz-, Graugans- und Stockentengelege gingen verloren.
Nach Dauerregen am 11.4. (11 mm) erreichte der Pegel in Tönning am 13.4. – 689 mm. Am 15.4. gab es vereinzelte Regen- und Graupelschauer mit sonnigen Abschnitten, zudem stürmische Böen. An den folgenden Ostertagen blieb das Wetter ähnlich ungemütlich. Vom 11.4. bis 17.4. fielen insgesamt 21 mm Niederschlag. Die frühen Morgenstunden waren sehr kalt bei 2-4°C. Am 19.4. beruhigte sich das Wetter kurzzeitig. An mehreren Tagen kam es vor Sonnenaufgang zu Bodenfrost, der 20.4. blieb aber der einzige gemessene Frosttag des Monats. Am 22.4. wehte erneut ein starker NW-Wind. Die folgenden Tage brachten Graupel- und Schneeregenschauer. Der Schnee blieb am 25.4. über Stunden liegen. Vom 22.4. bis 27.4. fielen ca. 14 mm Niederschlag. Es blieb auch an den letzten Apriltagen wechselhaft mit morgendlichem Bodenfrost in ungünstigen Lagen. Die Sonne konnte die kalte Luft kaum wärmen.
Springtidenzählungen
Die Springtidenzählungen wurden am 11.4. und 28.4. im Katinger Watt (ohne Oldensworter- und Dithmarscher Eidervorland) durchgeführt. Sie spiegelten die geringen Rast- und Brutvorkommen wider, blieben aber methodenbedingt deutlich unter den realen Vorkommen:
Zwergtaucher (6/0), Haubentaucher (21/16), Kormoran (26/38), Silberreiher (2/0), Graureiher (1/3), Höckerschwan (10/7), Graugans (293/293), Nonnengans (4.537/4.769), Nilgans (0/2).
Brandente (442/262), Pfeifente (89/76), Schnatterente (62/60), Krickente (66/127), Stockente (129/108), Spießente (8/52), Löffelente (158/94), Tafelente (4/1), Reiherente (208/223), Bergente (5/0), Schellente (18/8), Zwergsäger (2/2).
Seeadler (2/1), Blässralle (51/53), Austernfischer (139/52), Säbelschnäbler (295/275), Flussregenpfeifer (0/3), Sandregenpfeifer (0/41), Seeregenpfeifer (0/2), Kiebitz (186/110), Alpenstrandläufer (0/540), Kampfläufer (0/1), Uferschnepfe (49/14), Pfuhlschnepfe (0/1), Großer Brachvogel (47/10), Dunkler Wasserläufer (0/4), Rotschenkel (72/176), Waldwasserläufer (2/0), Flussuferläufer (0/1) und Steinwälzer (0/11).
Lachmöwe (127/211; ohne Kolonie am Eidersperrwerk), Sturmmöwe (27/6), Silbermöwe (19/7), Mantelmöwe (8/35), Küstenseeschwalbe (0/74; ohne Kolonie am Eidersperrwerk), Zwergseeschwalbe (0/1), Trauerseeschwalbe (0/5).
Gänsezählungen
Im Rahmen der Gänsezählungen wurden in allen Schutzgebieten der Eidermündung am 4.4. und 20.4. notiert: Blässgans (8/0), Graugans (546/327), Nonnengans (25.820/10.448).
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: 6.4. – 11 Rp. auf dem Ringpriel im Katinger Wald. Hinzu kamen im April weitere ca. 6 Reviere auf anderen Waldgewässern, ca. 2 Rp. im NI-Areal und 3-4 Rp. auf halboffenen Weiden im Süden der Eiderdammflächen. Das Vorkommen des Zwergtauchers ist im Eiderästuar auf das Katinger Watt beschränkt.
Schwarzhalstaucher: 19.4. – 1 Rp. erscheint kurzzeitig an der Möweninsel im NI-Areal, dem Brutort der Vorjahre. Weitere Beobachtungen blieben bislang aus.
Kormoran: An einem bekannten Schlafplatz im Speicherbecken übernachteten am 8.4. – 104 Ind., gemeinsam mit Reihern.
Heimzug: 7.4. – 35+7+12+8 dz. am Ostufer des Katinger Priels (6.30-07.30 h gen N). Die Vögel flogen aufgrund des starken Windes dicht am Waldrand und niedrig über der Wasseroberfläche. 8.4. – 12 dz. Speicherbecken (06.20 h gen N).
Silberreiher: Einzelvögel hielten sich noch in der ersten Aprilhälfte in allen Feuchtgrünländern des Ästuars auf. Am Schlafplatz im Speicherbecken wurden am 8.4. – 15 Ind. gezählt, die zeitig am Morgen gen Westen flogen. Am 15.4. ruhten letztmalig 2 Ind. im Nullgebiet gemeinsam mit Seidenreihern.
Seidenreiher: 5.4. – 1 Ind. Eiderdammflächen (Süd), 8.4. – 1 Ind. am Schlafplatz im Speicherbecken, 13.4., 15.4. – 2 Ind. am Schlafplatz und im nahen Nullgebiet (u.a. S. Rank, O. Niehus, G. Klassen), 17.4.-25.4. – regelmäßig 1-2 Ind. Speicherbecken/südl. Eiderdammflächen (u.a. P. Ehlers, A. Evers, C. Höfs, C. Nissen, G. Rastig, M. Schoebinger, J. Sohler, L. Redetzke, B. Struwe-Juhl).
Weißstorch: 11.4. – 1 Ind. Katinger Ackerflächen gen N überfliegend, 26.4. – 1 Ind. NI-Areal.
Löffler: 10.4. – 1 Ind. NI-Areal, 14.4. – 1 vj. Nahrung suchend im Hafenpriel Schülperneuensiel/HEI, hier am 28./29.4. – 1 ad. PK bzw. 2 ruhende Ind.
Singschwan: 6.4., 8.4. – 1 ad. Nullgebiet/Speicherbecken.
Höckerschwan: In der Monatsmitte wurden zunehmend Brutvögel an bekannten Neststandorten beobachtet (Vorland Grüne Insel, Nullgebiet und NI-Areal). Zudem stieg die Zahl der Nichtbrüter im Gebiet. 17.4. – 17 Ind. Olversumer Vorland, 20.4. – max. 29 Ind. Katinger Priel (Nord).
Blässgans: 3.4. – 5 Ind. NI-Areal (vgl. Gänsezählung), 24.4., 26.4., 28.4. – 1 ad., 1 vj. NI-Areal. Dem Jungvogel wurde vermutlich von einer Graugans die Kopfhaut im Kampf abgerissen.
Graugans: Die erste Fml. mit frisch geschlüpften Küken erschien am 14.4. im NI-Areal. Bis zum Monatsende erhöhte sich die Zahl der Fml. im Katinger Watt auf mindestens acht. Damit schlüpften mehr Erstgelege als in den Vorjahren. Die Verluste der Erstgelege durch Prädation sind seit Jahren sehr hoch.
Kanadagans: 26.4. – 2 dz. Eider vor dem Wesselburener Vorland gen W.
Ringelgans (B. b. bernicla): 2.4. – 15 dz. Oldensworter Vorland (08.10 h gen W!). Am Rande des Schwarms flog eine ad. Schwarzbäuchige Ringelgans (B. b. nigricans).
Nilgans: 7.4. – je 1 Paar im NI-Areal und in der Weide westlich des Speicherbeckens, später wurde das Vorkommen im NI-Areal am Brutplatz des Vorjahres regelmäßig bestätigt. 24.4. – 3 Ind. Weide im Speicherbecken, 29.4. – 2 Ind. Yachthafen Schülperneuensiel/HEI.
Schnatterente: Am 27.4. wurde ein erstes ausgefressenes Ei am westlichen Waldrand gefunden.
Stockente: Neben dem am 28.3. entdeckten Gelegeanfang wurde ein unvollständiges 6er Gelege am 10.4. im Oldensworter Vorland gefunden.
Bergente: 9.4. – 3,5 Ind. Katinger Priel (Süd; u.a. M. Kühn); vgl. STZ. 1.5. – 1 W. Nullgebiet; ähnliche Beobachtungen in den Vorjahren.
Eiderente: 8.4. – 75 dz. Speicherbecken gen E (07.40 h).
Zwergsäger: In der ersten Aprildekade hielten sich regelmäßig 1-3 Ind. auf Gewässern im Katinger Watt oder im Oldensworter Vorland auf. In der zweiten Monatshälfte wurden Beobachtungen seltener: 15.4. – 1,2 Ind. NI-Areal, hier am 18.4., 20.4.-22.4. noch je ein Paar, 26.4. – 1 M. (vgl. STZ).
Rohrweihe: Auffallend selten im Ästuar und auf Eiderstedt. Hinweise auf langjährig bekannte Brutreviere: 2.4. – 1 revierendes M. über dem Deichgraben Süderfriedrichskoog in Höhe Oldensworter Vorland, 8.4. – 1 Rp. Katinger Ackerflächen über dem Norderlochgraben, 14.4., 28.4. – 1 M. im Vorland des Karolinenkooges/Hei bringt Nistmaterial ein.
Kornweihe: je 1 weibchenf. Ind. am 9.4. im Olversumer Vorland und 23.4. im NI-Areal (M. Kühn); später Heimzug.
Seeadler: Neben dem bekannten Horstpaar hielten sich noch mindestens 5 immat. an einem Schlafplatz im Katinger Wald und ein fast adulter Vogel im Oldensworter Vorland (5.4.) auf. Die Jungvögel jagten mehrfach am Südufer des Ästuars. Der Schlupf der Küken wurde am 26.4. vermutet.
Habicht: 2.4. – Brutnachweis: An einem bekannten Horst im Bereich des westlichen Oldensworter Vorlandes warnte ein Eichelhäher. Ein Habicht flog vom Horst auf, um den Eichelhäher zu vertreiben. Regelmäßig waren in Nähe des Horstes die Rufe des M. an den folgenden Tagen zu hören.
Baumfalke: 30.4. – 1 Ind. Nullgebiet (T. Stegmann).
Merlin: 26./27.4. – 1 M. Teerdeich/Eiderdammflächen (rupft Alpenstrandläufer), 28.4. – 1 W. Sommerkoog des Karolinenkooges, 1.5. – 1 W. Nullgebiet.
Wanderfalke: Mindestens ein Altvogel des lokalen Revierpaares hielt sich am 2./3.4., 25.4. im Oldensworter Vorland auf. Auch an weiteren, seit Jahren bekannten Rastplätzen wurden die vermutlich überwinternden Altvögel notiert: 13.4., 19.4. – 1 ad. (wohl W.) Bruchwald/Grüne Insel, 22.4. – 1 ad. NI-Areal (J. Sohler). Am 18.4. rief ein Altvogel (vermutliche M.) im westlichen Katinger Wald an einem Krähennest.
Rebhuhn: 28.4. – 1 Ind. im östlichen Sommerkoog des Karolinenkooges in Nähe der Tönninger Brücke.
Blässralle: 6.4. – 24 Rp. auf dem Ringpriel im Katinger Wald. Ungewöhnlich für Ende April waren ca. 20-25 Nichtbrüter im Nullgebiet.
Stelzenläufer: 20.4.-25.4. – 1 P. NI-Areal; eine Paarung wurde beobachtet (u.a. A. Evers, C. Höfs, J. Sohler, B. Struwe-Juhl). Im Vorjahr fand eine erfolglose Brut auf den Eiderdammflächen statt.
Säbelschnäbler: Im April bildeten sich mehrere Kolonien im Katinger Watt:
• Beobachtungshütten NI-Areal: 1.4. – 92 Ind., 13./14.4. – 84 Ind. (mehrere Paarungen, erste Vögel sitzen auf Nistmulden), 15.4. – 107 Ind., 17.4. – 132 Ind., 18.4. – 155 Ind. (mehrere Paarungen).
• Im Süden des NI-Areals in Nähe zum Beobachtungsturm: 15.4. – 134 Ind., z.T. brütend, 17.4. – 172 Ind. Die Gelege dieser Kolonie wurden Ende des Monats vermutlich prädiert. 28.4. – noch ca. 40 ad. im Bereich der Kolonie.
• Nullgebiet: 17.4. – 56 Ind., 23.4. – mind. 129 Ind., später nur noch wenige Vögel.
• Vorland Grüne Insel: 19.4. – 22 Ind.
• Olversumer Vorland: 17.4. – 260 Ind.
• Wesselburener Vorland: 28.4. – 48 Ind.
Kiebitz: 10.4. – erste Küken im Oldensworter Vorland; sehr früh. Der Legebeginn lag etwa um den 12.3. Auf einer langjährigen Probefläche im Vorland des Karolinenkooges wurden in diesem Jahr (wie im Vorjahr) ungewöhnlich hohe Gelegeverluste beobachtet.
Flussregenpfeifer: 7.4., 11.4. – mind. 1 Rp. NI-Areal, 23.4. – Paarung (O. Ekelöf, B. Struwe-Juhl), 23.4.-25.4. – regelmäßig ein zweites M. am Nistplatz, territoriale Auseinandersetzungen, ein erster Gelegeanfang ging verloren. 26.4., 28.4. – erneut 3 Ind., mehrfach Paarungen.
Seeregenpfeifer: 5.4. – 6,1 Ind. Eiderdammflächen, 19./20.4. – 7 Rp. Nordseewatten vor dem Teerdeich/Eiderdammflächen und 2 Rp. auf den nahen Eiderdammflächen an bekannten Brutorten. 26.4.-28.4. – 9,8 Ind. am Teerdeich und 7 Rp. auf den nahen Eiderdammflächen. Weitere Territorien auf den zentralen Eiderdammflächen wurden noch nicht erfasst.
Sandregenpfeifer: 6.4. – 1 Rp. Nordhafen/Eidersperrwerk, in einer Küstenvogelkolonie. Ein weiteres Rp. konnte am südlichen Eidersperrwerk sowie 3 Rp. am Teerdeich/Eiderdammflächen erfasst werden.
Goldregenpfeifer: 14.4. – mind. 45 Ind. Oldensworter Vorland (K. Bütje), 20.4. – 2 Ind. Eiderdammflächen, 26.4. – 1 Ind. Katinger Ackerflächen.
Alpenstrandläufer (C. a. schinzii): 26.4. – 1 Ind. Wesselburener Vorland, 28.4. – 1 Ind. Karolinenkoog Vorland; die Art ist vermutlich kein Brutvogel im Eiderästuar.
Großer Brachvogel: Am 9.4. setzte der Heimzug deutlich ein. Nachmittags kreisten zunächst Brachvögel rufend über der Eider vor Tönning, um dann in Schwärmen von 10-30 Ind. flussaufwärts zu ziehen. Auch am 14.4. war ganztägig Heimzug über der Eidermündung zu beobachten. An den folgenden Tagen wurden die ziehenden Trupps seltener. Wenige Brachvögel waren noch Anfang Mai auf den Eiderwatten zu beobachten.
Regenbrachvogel: 1.4. – erster Vogel des Jahres im Oldensworter Vorland. Im April waren stets nur kleine Gruppen im Ästuar zu beobachten.
Kampfläufer: unauffällige Vorkommen in diesem Jahr, u.a. 5.4. – 4,1 + 0,2 Ind. Oldensworter Vorland (NE), 5.4. – 4 W., 15.4. – 8 M. Olversumer Vorland, 23./24.4., 26.4., 30.4. – 1-3 Ind./W. NI-Areal (u.a. T. Deptke), 28.4. – 1,1 Ind. Karolinenkoog Vorland/HEI, 30.4. – 4,8 Ind. Nullgebiet.
Isländische Uferschnepfe: 23.4. – 13 Ind. NI-Areal (B. Struwe-Juhl); das Eiderästuar zählt zu den traditionellen Rastgebieten für die Unterart im Frühjahr.
Bekassine: In den ersten zwei Aprildekaden noch hohe Rastbestände im Feuchtgrünland, u.a. 1.4. – 29 Ind. NI-Areal (Süd), 3.4. – mind. 33 Ind. Eiderdammflächen (Nord), 9.4. – mind. 16 Ind. westl. Wesselburener Vorland, 17.4. – 37 Ind. Olversumer Vorland, 19.4. – 26 Ind. Grüne Insel, 20.4. – 29 Ind. östl. Wesselburener Vorland; am Monatsende nur noch kleine Rastgruppen.
Zwergschnepfe: Einzelvögel am 17.4. im Olversumer Vorland und 26.4. im Oldensworter Vorland (West).
Teichwasserläufer: 28.4. – 1 Ind. Nullgebiet (T. Stegmann), einem traditionellen Rastgebiet auf dem Heimzug. 30.4. – 1 Ind. Eiderdammflächen übefliegend.
Bruchwasserläufer: 19.4. – ein erstes Ind. Grüne Insel. Die Rastvorkommen blieben trotzt hoher Wasserstände im Feuchtgrünland unauffällig.
Sturmmöwe: 2.4. – Am Nordufer der Eider patrouillierte ein vj. Sturmmöwe in Höhe des Oldensworter Vorlandes, um ziehende Kleinvögel, über dem Fluss anzugreifen. Erreichten die Kleinvögel das Nordufer wurde die Verfolgung sofort abgebrochen. Einmal wurde gemeinsam mit einer Mantelmöwe ein Eisvogel verfolgt.
Zwergmöwe: Durch die kalten Temperaturen in der zweiten Aprilhälfte und den fehlenden Schlupf der Wasserinsekten blieben rastende Zwergmöwen (und Trauerseeschwalben) weitgehend aus: 15.4. – ca. 12 Ind. in den Gewässern von Katinger Priel (Süd), Speicherbecken und Nullgebiet (O. Niehus, G. Klassen), 22.4. – 3 ad./2 vj. Speicherbecken/Nullgebiet, 28./29.4. – 1 vj. Katinger Priel, am 30.4. hier erneut 11 Ind. (u.a. E. Garve, L. Kretschmer, G. Rastig, J. Sohleru.a. E. Garve, L. Kretschmer, G. Rastig, J. Sohler).
Schwarzkopfmöwe: 6.4. – 2 ad./Rp. im Norden des Eidersperrwerks unter Lachmöwen, 8.4. – 1 Ind. das Speicherbecken überfliegend gen NE, 30.4. – 2 Ind. Eiderdammflächen überfliegend.
Lachmöwe: 6.4. – 543 Ind. Eidersperrwerk, 9.4. – hohe Aktivität/Rufe, 10.4. – erste Nestanfänge, ca. 850 Ind. in der südlichen Teilkolonie am Sperrwerk, 13./14.4. – hier 398 Ind./erste Paarungen, 18.4. – ca. 880 Ind., 25.4. – ca. 800 Ind. (nur in der südlichen Teilkolonie), 26.4. – erste Vollgelege, 27.4. – 1.109 Ind., 28.4. – ad. bringen verstärkt Nistmaterial ein. Eine Auszählung von Fotos (vom 28.4.) ergab für die Südkolonie – 898 Ind. und für die Kolonie auf der Trennmole – 372 Ind. In zwei kleineren Kolonien im nördlichen Teil des Sperrwerks hielten sich am Vortag ca. 211 Ind. auf (Gesamtbestand: ca. 740-1.040 Rp.).
In der kleinen Kolonie im NI-Areal am 13.4. – 107 ad., mehrfach Paarungen, 27.4. – 102 ad.
Silbermöwe: 25.4., 28.4. – 1 Rp./Kopula NI-Areal, am 1.5. bauten die Altvögel am Nest. Bruten sind in diesem Gebiet selten.
Flussseeschwalbe: Erste Vögel erreichten am 18.4. die Kolonie am Eidersperrwerk, in der Folgezeit hier nur wenige.
Küstenseeschwalbe: Ein erster Vogel erschien am 13.4. am Eidersperrwerk. Zwei Tage später war ihre Zahl bereits auf ca. 85 Ind. gestiegen (O. Niehus, G. Klassen), 22.4. – 80 Ind. (G. Rastig).
Lachseeschwalbe: 27.4. – 2 Ind. Eiderdammflächen.
Trauerseeschwalbe: Im Bereich südl. Katinger Priel/Speicherbecken wurden erfasst: 26.4. – 4 Ind. (J. Thieler), 28.4. – 5 Ind. (E. Garve), 29.4. – 10 Ind. (M. Schoebinger), 30.4. – 27 Ind. (vgl. Zwergmöwe; T. Stegmann).
Sumpfohreule: 26.4. – 1 territoriales Ind. Wesselburener Vorland/Imponierflug. Zu diesem Zeitpunkt kann es sich noch um einen Heimzügler gehandelt haben, Bruten wurden in diesem Vorland bereits nachgewiesen.
Eisvogel: 6.4. ff. – 2 Ind., vermutlich ein Revierpaar, am Ringpriel im Katinger Wald.
Rauchschwalbe: 3.4. – erste Schwalbe auf den Eiderdammflächen. Am 26.4. rasteten am Morgen bei frostigen Temperaturen ca. 170 Ind. im Nullgebiet.
Mehlschwalbe: 16.4. – erstmals 2 Ind. im Oldensworter Vorland.
Uferschwalbe: 15.4. – erste Uferschwalben im Bereich des südl. Katinger Priels.
Wiesenpieper: Der späte Heimzug verlief unauffällig, am 16.4. noch ein 14er Trupp im Oldensworter Vorland rastend. 18.4. – 4er Gelege am Ostufer Katinger Priel und am 20.4. – ein 5er Gelege im Vorland des Wesselburener Kooges, 27.4. – Nest mit 3 K./3-5tg. südl. Eiderdammflächen, hier fütterten am 30.4. mehrere Bp.
Schafstelze: 1.4. – bereits 3 territoriale M. in bekannten Revieren auf der Niederterrasse im westl. Oldensworter Vorland.
Steinschmätzer: 2.4. – ein erste M. im Oldensworter Vorland.
Schwarzkehlchen: 8.4., 20.4. – 1 Rp. Katinger Ackerflächen; im letztjährigen Territorium.
Gartenrotschwanz: 13.4. – erste Sg. Bruchwald/Nullgebiet.
Wacholderdrossel: Letzte Heimzügler rasteten am 26.4. – 38 Ind. auf den Katinger Ackerflächen.
Ringdrossel: 10.4. – ein einzelnes M. Yachthafen Schülperneuensiel/HEI, 27.4. – 1 M. im nahen Sommerkoog des Karolinenkooges, 30.4. – 3 Ind. Eiderdammflächen (Süd).
Rotdrossel: 8.4. – erneut 1 Sg. Naturwaldparzelle im Speicherbecken (vgl. 14.3.).
Rohrschwirl: 8./9.4., 22./23.4., 29.4. – 1 Sg. Speicherbecken/Nullgebiet (u.a. P. Ehlers, Y. & M. Feldmeier, M. Kühn, M. Schoebinger, J. Sohler), 28.4. – 1 Sg. in einem Brackwasserröhricht im Vorland des Karolinenkooges.
Feldschwirl: 27.4. – 1 Sg. Katinger Wald; Erstgesang.
Schilfrohrsänger: 6.4. – erster Sänger Nullgebiet.
Teichrohrsänger. 28.4. – erste Sg. im Katinger Priel (E. Garve).
Mönchsgrasmücke: 5.4. – erste Sg. im Katinger Wald.
Klappergrasmücke: 22.4. – Erstgesänge im Katinger Wald.
Weidenmeise: 8.4. – 2 Ind., wohl ein Paar, in der Naturwaldparzelle des Speicherbeckens. Eine ähnliche Beobachtung wurde hier am 1.10.2013 gemacht. Es ist das bislang einzige potentielle Brutvorkommen im Eiderästuar.
Bartmeise: 5.4. – Rufe an einem bekannten Brutzeitort im nordöstl. Oldensworter Vorland, 16.4. – 1 Ind. Speicherbecken, 28.4. – Rufe an zwei Orten in einem Brackwasserröhricht im Vorland des Karolinenkooges (einmal fütterndes M.); bekannter Brutort.
Kolkrabe: 15.4. – 1 balzendes Ind. über dem Nordwesten des Katinger Waldes, vermutlich in Nähe des Horstes. In den letzten Jahren brüteten unregelmäßig 0-2 P. im Katinger Wald.
Birkenzeisig: 18.4. – 1 Sg. Katinger Wald (zentral). Die Art ist seltener, vermutlich alljährlicher Brutvogel im Wald.
Säugetiere
Kleinsäugetiere: Die Vorkommen der Mäusearten sind im Frühjahr schwer einzuschätzen, doch lassen bewohnte Baue (Feldmaus) und Sichtbeobachtungen verschiedener Arten auf eine Erholung der Vorkommen nach dem Latenzjahr 2016 schließen.
Marderhund: 27.4. – 2 Ind. morgens auf einer Mähwiese am Ostufer des Katinger Priels.
Dachs: (22.3.) und 5.4. – je 1 ad. Eiderdammflächen (verschiedene Ind.), 14.4. – 1 Totfund im Vorland des Karolinenkooges. Beobachtungen der Art nehmen im Eiderästuar zu.
Seehund: Wie alljährlich erhöhte sich die Anzahl der Tiere auf dem traditionellen Liegeplatz am Fahrwasser der Eider im April: 9.4. – 2 Ind., 19.4. – 11 Ind., 26.4. – 16 Ind.
Insekten
Auf Grund der kalten zweiten Aprilhälfte waren Insekten nur an wenigen sonnigen Tagen und oft nur über wenige Stunden zu beobachteten.
Wildbienen: Zu den häufigsten Wildbienen zählten die Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis), von der während des gesamten Monats jeweils 15-20 Ind. an Nisthilfen in Kating und 5 Ind. am 30.4. im NI-Areal beobachtet wurden. Erste W. schlüpften am 3.4. Weitere häufige Arten waren die Rotbauch-Sandbiene (Andrena ventralis; 4.4. – mind. 50 Ind. Katinger Wald), die Rotbeinige Rippensandbiene (A. tibialis; 1.4., 16.4., 27.4. – ca. 20-25 Ind. Kating), Rotschopfige Sandbiene (Andrena haemorrhoa; 6.4. – 7 M. Katinger Wald, 30.4. – 4,2 Ind. NI-Areal) und die Aschgraue Sandbiene (A. cineraria; 26.4. – mind. 30,10 Ind. am Deich vor Altendeich/Oldensworter Vorland). Nur noch wenige Ind. flogen hingegen in der ersten Aprildekade an den Kolonien der Weiden-Sandbienen (A. vaga) im Katinger Wald und am Eiderdeich bei Katingsiel.
Seltener nachgewiesen wurden:
• Flaum-Sandbiene (A. nitida; max. 16.4. – 3,6 Ind. Kating.).
• Fuchsrote Sandbiene (Andrena fulva; 6.4., 23.4. - je 1 W. Katinger Wald und NI-Areal).
• Rotbeinige Lockensandbiene (A. clarkella; 6.4. – 2 W. Katinger Wald).
• Braunfühler-Schmalbiene (Lasioglossum fulvicorne; 3.4., 25.4., 27.4. – je 1 W. Kating).
• Frühlings-Pelzbiene (Anthophora plumipes; 1.4. – erstes aktives M. Kating, hier 27.4. – max. 1,6 Ind.)
• Weiden-Seidenbiene (Colletes cunicularius, 1.4. – 1 W. alter Eiderdeich/Katingsiel)
Erstmals aktive Hummelarten waren Ackerhummel (1.4., Kating), Steinhummel (1.4., Kating), Mooshummel (20.4., Katinger Wald).
Wespenbienen: 16.4. – Feld-Wespenbiene (Nomada goodeniana; 16.4. – 1 W. Kating).
Tagfalter: Weitere erstmals aktive Tagfalterarten waren Grünader-Weißling (Pieris napi; 26.4.) und ein Kleiner Feuerfalter (Lycaena phlaeas). Der Nachweis dieses Feuerfalters vom 20.4. am Eidersperrwerk war der bislang früheste (nach einem Fund vom 10.5.2004).
Heuschrecken: Säbeldornschrecke (Tetrix subulata); mind. 7 Ind. im westl. Oldensworter Vorland).
Beobachter waren u.a. H.A. Bruns, T. Dreyer, F. Hofeditz, A. Pieper, M. Povel, C. Schellworth, L. Schlünß, R. Schorneck und J. Winkelmann. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
Ein milder Frühlingsanfang
März
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Rotbeinige Rippensandbiene (Andrena tibialis) W. - Foto: Monika Povel
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Bachstelze M. - Foto: Monika Povel
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Erdkröte M. auf dem Weg zum Laichgewässer - Foto: Monika Povel
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Fasan M. - Foto: Monika Povel
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Balzende Haubentaucher - Foto: Monika Povel
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Nonnengänse - Foto: Monika Povel
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Reiherente M. - Foto: Monika Povel
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Star M. - Foto: Monika Povel
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Uferschnepfe W. - Foto: Monika Povel
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Weiden-Sandbienen (Andrena vaga), Paarung - Foto: Monika Povel
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Weiden-Seidenbienen (Colletes cunicularius), Paarung - Foto: Monika Povel
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Wiesenpieper - Foto: Monika Povel
Wetter
Anfang März stellte sich eine typische Westwind-Wetterlage ein (mild, bedeckt, windig, regnerisch). Die täglichen Niederschlagsmengen waren in der Regel gering (max. 9 mm am 9.3.). In der Eider wurde an mehreren Tagen ein hoher Wasserstand angestaut, um Fahrwassertonnen auslegen zu können. Die zweite Märzdekade begann mit Südostwind und sonnigen, frühlingshaften Tagen. Die Temperaturen blieben aber zunächst noch frisch. Am 17.3. wurde in der Eider erneut ein hoher Wasserstand von 679 mm PNN erreicht. In dieser Zeit stellte sich erneut eine Westströmung mit Regen und kühleren Temperaturen ein. Es folgten die nassesten Tage des Monats, die in der Summe 33 mm Niederschlag brachten (17.3.-20.3.).
Deutlich frühlingshafter wurde es mit einem Zwischenhoch, das ab dem 22.3. sonnige Tage bei geringen Windstärken brachte. Die Nächte waren überwiegend klar. In den Morgenstunden bestand die Tendenz zu lokalem Bodenfrost und selten zu Bodennebel (24.3). Auch wenn das Wetter in der letzten Märzwoche wechselhafter wurde, stiegen die Tagestemperaturen und in den sonnigen Stunden wurden die Insekten deutlich aktiv. Insgesamt schwankten die Märztemperaturen in der Regel zwischen min. 1-6°C und max. 6-12°C. Am 28.3. wurden 16°C erreicht. Ein Vergleich der Wetterdaten mit dem langjährigen Mittel von St. Peter-Ording (2000-2017) zeigte, dass die Maximaltemperaturen im März 2017 über dem Mittel lagen. Nur ein Frosttag lag deutlich unter dem Mittelwert.
Springtidenzählungen
Springtidenzählungen wurden am 13.3. und 28.3. im Katinger Watt durchgeführt (ohne das Oldensworter Vorland und das dithmarscher Eiderufer):
Haubentaucher (20/14), Kormoran (11/2), Silberreiher (2/1), Graureiher (6/6), Höckerschwan (8/5), Singschwan (0/3), Blässgans (54/79), Graugans (446/491), Nonnengans (8.864/10.492), Rothalsgans (1/0), Nilgans (1/2), Brandente (204/337), Pfeifente (684/293), Schnatterente (119/101), Krickente (1.538/179), Stockente (288/258), Knäkente (0/2), Spießente (689/148), Löffelente (172/132), Reiherente (96/198), Tafelente (209/127), Schellente (71/46), Zwergsäger (8/0), Seeadler (5/0), Mäusebussard (2/0), Blässralle (48/53), Austernfischer (75/37), Säbelschnäbler (293/620), Sandregenpfeifer (18/0), Goldregenpfeifer (1.929/133), Kiebitz (841/254), Alpenstrandläufer (11/0), Sanderling (9/0), Uferschnepfe (89/38), Großer Brachvogel (239/24), Rotschenkel (4/44), Lachmöwe (201/527), Sturmmöwe (5/19), Silbermöwe (1/32), Mantelmöwe (6/1).
Gänsezählungen
Im Rahmen von Gänsezählungen am 6.3. und 20.3. wurden in allen Schutzgebieten der Eidermündung notiert: Blässgans (532/714), Graugans (472/262), Nonnengans (12.594/15.708). Diese Zählungen berücksichtigten nicht die großen Schwärme an den Schlafplätzen im Vollerwieker Watt, auf dem Katinger Priel und auf der Eider im Bereich der Grünen Insel oder im Oldensworter Vorland. Diese Schlafgemeinschaften wurden täglich in der Morgendämmerung von Seeadlern angeflogen. Teile der Gänseschwärme flogen danach direkt zu den Nahrungsgebieten auf Eiderstedt.
Weitere Beobachtungen
Vögel
Zwergtaucher: 12.3. – erste 3 Rp. auf dem Ringpriel im Katinger Wald. In der letzten Märzdekade waren traditionelle Brutgewässer im Katinger Wald bereits mit mind. 9 Rp. besetzt (Ringpriel, Waldsee, Waldpriel).
Haubentaucher: 9.3.-14.3., 27.3. – erste Rp. in traditionellen Brutrevieren, regelmäßige Balz, mehrere Paarungen im NI-Areal und auf dem südlichen Katinger Priel.
Schwarzhalstaucher: 18.3., 26.3. – 1 Ind. Nullgebiet (u.a. H. Taudien), 25.3., 30.3. – 1 Ind. am Brutplatz im NI-Areal.
Silberreiher: Vor allem in der ersten Märzhälfte hielten sich weiträumig verstreut 3 bis max. 6 Ind. im Ästuar auf.
Löffler: 20.3. – 1 Ind. Nullgebiet, 21.3. – 9 Ind. Olversumer Vorland. Im Frühjahr verweilen die Löffler nur kurz an der Eider.
Singschwan: 1.3. – 1 halsbandberingtes Ind. Oldensworter Vorland, 14.3. – 23 dz. Eidersperrwerk 09.45 h gen NE (vgl. STZ).
Zwergschwan: 5.3. – 4 ad./2 vj. Oldensworter Vorland.
Ringelgans: 17.3. – 2 Ind. Nordseewatten vor den Eiderdammflächen; selten hier.
Rothalsgans: 8.3. – 1 Ind. Vollerwieker Watt (K. Günther), 13.3. – 1 Ind. Eiderdammflächen. Regelmäßig wurde im März eine Rothalsgans unweit des Eiderästuars bei St. Peter-Ording beobachtet – derselbe Vogel?
Nilgans: 1.3., 9./10.3., 14.3. ff. – 1 Rp. NI-Areal/Katinger Ackerflächen; Balz am mehrjährigen Nistplatz. Am 30.3. wurde das W. am Brutplatz von Graugänsen vertrieben. 30.3. – 2 Einzelvögel an den Gebäuden des Eidersperrwerks; ungewöhnlicher Ort.
Stockente: Im März waren die Brutreviere vielfach besetzt. Ein erster Gelegeanfang mit einem Ei wurde am 28.3. auf den Eiderdammflächen nachgewiesen.
Knäkente: 15.3. – ein erste M. NI-Areal.
Bergente: 1.3., 11.3. – je 3 weibchenf. Ind. Katinger Priel (u.a. M. Kühn).
Eiderente: Wie alljährlich flogen im März regelmäßig Schwärme flussaufwärts gen Ostsee. Beobachtungen wurden überwiegend am frühen Morgen gemacht. Am 22.3. zogen zwischen 09.00-06.40 ca. 250 Ind. in sieben Schwärmen.
Zwergsäger: Im März hielten sich nur noch verstreut Einzelvögel oder kleine Gruppen im Eiderästuar auf, u.a. 10.3. – 3,1 Ind. Waldsee/Balz, 12.3. – 1,1 + 1,3 Ind. Katinger Wald/NI-Areal, 18.3. – 5,3 Ind. Speicherbecken (H. Taudien), 27.3. – 2,3 Ind. NI-Areal.
Seeadler: Auf dem Horst im Katinger Wald wurde ein brütender Altvogel u.a. am 14.3., 16./17.3., 21.3. notiert. Die Zahl der immat. im Eiderästuar war kaum zu erfassen, da die Vögel die Schlafplätze im Wald in der Dämmerung verließen: 8.3. – 5 immat. Vollerwieker Watt (K. Günther), 30.3. – 3 immat. NI-Areal.
Rohrweihe: 30.3. – erstes M. im NI-Areal.
Kornweihe: 23./24.3. – 1 W. am Südufer des Eiderästuars, 28.3. – 1 M. Katinger Ackerflächen.
Wanderfalke: Wie seit Jahren rasteten einzelne Altvögel regelmäßig im Bruchwald/Nullgebiet (8.3., 11.3., 14.3., 27.3.) oder im Vorland des Karolinenkooges (23.3.). Auch im Brutgebiet des Oldensworter Vorlandes hielten sich wieder Altvögel auf.
Austernfischer: In den ersten Märztagen besetzen immer mehr Austernfischer die traditionellen Reviere im Feuchtgrünland (14.3. – erste Paarung). Ein Rastschwarm von ca. 200 Ind. hielt sich am 15.3. im Wesselburener Vorland/HEI auf (J. Heyna). In der Regel verteilen sich diese Vögel später in den Brutrevieren der naheliegenden Vorländer.
Säbelschnäbler: 13.3. – 254 Ind. Grüne Insel. In der dritten Märzdekade wurden die traditionellen Kolonien zunehmend besetzt: 23.3. – ca. 60 Ind. im Süden des NI-Areal am Beobachtungsturm, 23.3. – ca. 70 Ind. im Olversumer Vorland, 30.3. – 99 Ind. NI-Areal an den Beobachtungshütten und an den nahen Flachgewässern.
Flussregenpfeifer: 30.3. – ein erster Vogel im NI-Areal, am nächsten Tag bereits ein Rp. in der Nähe.
Sandregenpfeifer: 10.3. – erste Vögel in den potentiellen Brutrevieren auf den Eiderdammflächen und am Eidersperrwerk. 20.3. – erste Balzflüge am Eidersperrwerk.
Seeregenpfeifer: 27.3. – erste 2 M. auf den Eiderdammflächen an bekannten Brutorten; zu einem ähnlichen Zeitpunkt wie im Vorjahr.
Goldregenpfeifer: 4.3. – ca. 5.000 Ind. Eiderdammflächen (G. Rastig), 8.3. – ca. 1.000 Ind. Grüne Insel (M. Weber), 21.3. – ca. 400 Ind. Katinger Ackerflächen, 23.3. – ca. 1.000 Ind. Sommerkoog Karolinenkoog/HEI.
Kiebitz: 6.3. – weiträumig besetzten Kiebitze die Reviere im Feuchtgrünland. Regelmäßig wurden Balzflüge und das Drehen von Nistmulden beobachtet. Ein erstes Vollgelege im Vorland des Karolinenkooges datierte auf den 22.3.
Kampfläufer: 14.3. – 9 Ind. Eiderdammflächen.
Zwergschnepfe: 9.3. – 1 Ind. Oldensworter Vorland, 15.3. – 1 Ind. Vorland Karolinenkoog/HEI, 28.3. – 2 Einzelvögel Eiderdammflächen.
Uferschnepfe: 5.3. – erster Ruf. Olversumer Vorland; früh. 11.3. – 21 Ind. NI-Areal, 14.3. – 71 Ind. Eiderdammflächen, 16.3. – 59 + 68 Ind. Eiderdammflächen/Grüne Insel, 21.3. – 42 Ind. Oldensworter Vorland. Viele dieser Rastvorkommen lösten sich im Laufe der Morgenstunden auf, die Vögel suchten überwiegend Reviere auf Eiderstedt auf. 26.3. – erste Paarungen Eiderdammflächen.
Flussuferläufer: 31.3. – ein erster Vogel im NI-Areal.
Dunkler Wasserläufer: 25.3. – 1 Ind. Wesselburener Vorland (Erstbeobachtung; F. Bausch).
Rotschenkel: 9.3., 11.3. – erste Vögel auf den Eiderdammflächen; früh. In der dritten Märzdekade hielten sich Rotschenkel vermehrt in den potentiellen Brutrevieren auf.
Schwarzkopfmöwe: 27.3. – 2 Ind. Speicherbecken überfliegend.
Lachmöwe: 6.3. – erste Altvögel an der Kolonie am Eidersperrwerk, hier am 11.3. – 180 ad., am 21.3. – 400 ad.
Sturmmöwe: 20.3. – mehrere Tausend Ind. im Feuchtgrünland von Grüner Insel und Olversumer Vorland wo sich ausgedehnten Flachgewässern gebildet hatten (Schlafgewässer). Im März waren regelmäßig große Schwärme im Grünland Eiderstedts auf Nahrungssuche.
Steppenmöwe: 13.3. – 1 ad. Eidersperrwerk (E. Garve).
Kleinspecht: 26.3. – 2 Ind., Rufe in der Naturwaldparzelle des Speicherbeckens. Eine Brut konnte im Katinger Wald noch nicht nachgewiesen werden. Zunehmende Beobachtungen in den letzten Jahren lassen diese möglich erscheinen. Nach den Windbrüchen der Winterstürme 2013 stieg der Buntspecht-Bestand hier deutlich an. Möglicherweise verbesserten sich auch die Lebensbedingungen für Kleinspechte.
Hohltaube: 28.3. – 1 Ind. in den Feuchtwiesen der Eiderdammflächen Nahrung suchend, später in den Katinger Wald fliegend. Die Beobachtung könnte auf ein Territorium im Katinger Wald deuten.
Eisvogel: 16.3. – 2 Ind., wohl ein Rp., Katinger Wald. Nach den regelmäßigen Beobachtungen zur urteilen hat die Art die Kälteperioden des Winters gut überstanden.
Wiesenpieper: 3.3. – erste Gesänge im Oldensworter Vorland, 6.3. – noch verstärkter Heimzug.
Strandpieper: 11.3., 15.3. – 3-4 Ind. Vorland Karolinenkoog/HEI.
Bergpieper: 27.3. – 2 Ind. PK Oldensworter Vorland.
Schwarzkehlchen: 26.3. – wohl das bekannte Männchen in Nähe von Kating (M. Kühn), 28.3. – 1 Rp. Katinger Ackerflächen. Im letzten Jahr war hier erstmals ein Brutterritorium besetzt.
Blaukehlchen: 21.3. – ein erster Sg. im Oldensworter Vorland.
Hausrotschwanz: 21.3. – erstmals Gesang im traditionellen Revier am Eidersperrwerk.
Rotdrossel: 14.3. – 1 Sg. Nullgebiet/Naturwaldparzelle.
Zilpzalp: 12.3. – erster Sg. Katinger Wald.
Fitis: 31.3. – erste Sänger Katinger Wald.
Eichelhäher: Mitte März wurden Beobachtungen im Katinger Wald häufiger, so noch ein Schwarm von 6 Ind. am 16.3. Die Art brütet nur in wenigen Paaren im Katinger Wald. Die Vögel verhalten sich hier sehr heimlich, Warnrufe sind selten zu hören.
Rohrammer: 4.3. – Erstgesang im Katinger Priel; wie im Vorjahr.
Amphibien
Überfahrene Amphibien zeigten im Katinger Watt das Einsetzen der ersten Laichwanderungen am 9.3., 17./18.3. ff. mit einem Maximum in den Regennächten der letzten Märzdekade. In Gewässern des Olversumer Vorlandes zeigten sich einzelne Grasfrösche noch früher u.a. am 1.3., 3.3. und 7.3. Das Laichen setzte dann konzentriert an wenigen Tagen ein: Erste Gras- und Moorfrösche riefen am 25./26.3. im Katinger Wald und Oldensworter Vorland. Am 31.3. waren in einem traditionellen Laichgewässer bereits mind. 90 Laichballen der beiden Braunfroscharten zu finden.
Fische
Die Wanderung der Dreistacheligen Stichlinge begann an der Eider unauffällig Mitte Februar, um früh in der ersten Märzhälfte ein Maximum zu erreichen (Ende März wurden die Kontrollen eingestellt). Die Wanderungen sind von milden Temperaturen und Regenfällen abhängig, da die Fische dem abfließenden Wasser folgen („Leitströmung“). Das Vorkommen der wandernden Zwergstichlinge war im März 2017 sehr gering.
Insekten
Tagfalter: Von den als Falter überwinternden Schmetterlingen zeigten sich erste Admirale und Kleine Füchse am 14./15.3. im Katinger Watt. Es folgten Zitronenfalter (21.3. ff.), Tagpfauenaugen (26.3. ff.) und ein C-Falter (27.3.).
Wildbienen: Zu den früh aktiven Insekten im Jahr zählen die Königinnen der Hummeln. Erste Dunkle Erdhummeln (B. terrestris) flogen am 10./11.3. im Garten des Naturzentrums und im Katinger Wald. Zeitgleich wurden auch erste Weiden-Sandbienen und deren Parasiten, die Ölkäfer, im Katinger Wald beobachtet. Am 15.3. waren auf den Sandwegen im südlichen Wald ca. 30 W. und im östlichen Wald ca. 50 W. von Andrena vaga aktiv. Alle früh schlüpfenden Sandbienen waren von Fächerflüglern (Stylops melittae) parasitiert. Erste Paarungen wurden am 24.3. beobachtet, als M. und zunehmend nicht parasitierte W. schlüpften.
Kolonien der Rotbeinige Lockensandbienen (A. clarkella) wurden ab dem 21.3. mehrfach im Katinger Wald nachgewiesen. Kolonien befanden sich im Sand an sonnenexponierten Wurzeltellern umgestürzter Pappeln. Als weitere Wildbienenart schlüpften ab dem 26.3. erste Weiden-Seidenbienen (Colletes cunicularius) am alten Eiderdeich/Katingsiel beobachtet. Am 31.3. folgten Flaum-Sandbienen (A. nitida) in Kating.
Beobachter waren u.a. H.A. Bruns, T. Dreyer, F. Hofeditz, P. Keuschen, J. Loris, A. Pieper, M. Povel, V. Salewski, C. Schellworth, L. Schlünß, R. Schorneck und J. Winkelmann. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt
Januar und Februar
Wetter
Der Januar war in weiten Teilen Deutschlands kalt und schneereich, die Westküste Schleswig-Holsteins blieb hingegen bei nur leichten Frosttemperaturen frei von Schnee. Am Monatsanfang brachte ein Sturmtief starken bis stürmischen Westwind (auf NE drehend), etwas Regen (1./2.1. – 9 mm) und milde Temperaturen von 4-6°C. In St. Peter Ording wurden 101 km/h gemessen. Es folgten sternenklare, eiskalte Nächte bei einströmender Polarluft aus Nord (5.1.-7.1. bis -8°C). Die zweite Januardekade begann milder und feuchter mit Hochnebel. Am 11./12.1. brachte starker SW-Wind eine wechselhafte Bewölkung, milde Temperaturen (bis 6°C), Graupelschauer und kurze Gewitter (9.1.-14.1. – ca. 19 mm Niederschlag). In der Nacht auf den 13.1. gelangte viel Schnee nach Nord- und Mitteldeutschland. An der Küste blieb es bei +1°C milder. Zur Monatsmitte (15.1.-17.1.) beruhigte sich das Wetter. Tagsüber war es teilweise sonnig, nachts bodenfrostig bei bis zu -4°C und Nordwind. In den folgenden Tagen wurde es wieder etwas milder, die Tiefsttemperaturen lagen leicht über dem Gefrierpunkt. Vom 20.1. bis 26.1. taute das Eis im Boden nur langsam, die Tage waren neblig-trüb (Hochnebel). Am 21.1. wurden wieder 6°C erreicht. Der 27.1. war sonnig, mit leichtem Frost und SE-Wind. Nach einem Wetterumschwung waren die letzten Januartage wieder milder (morgens 4°C, Nieselregen).
Auch in der ersten Februarwoche bleib es neblig-trüb bei nur schwachem Wind (0 bis 6°C). Lediglich am 3.2. fielen 3 mm Niederschlag. Über Norddeutschland setzte sich ein skandinavisches Hochdruckgebiet fest, das kalte Festlandsluft einströmen ließ.
Am 7./8.2. frischte der Ostwind auf und es kam zu leichtem Schneefall, die Temperaturen stürzten in den Dauerfrostbereich (am 9.2. bis -5°C). Am 11.2. wehte ein kräftiger Ostwind (-4°C). Nachmittags setzte erneut leichter Schneefall ein, ohne dass sich eine geschlossene Schneedecke bilden konnte. Bis zur Monatsmitte hielten die frostigen Nächte bei zeitweise sonnigen Tagen und anhaltendem Ostwind an. Der 16.2. brachte einen Wetterumschwung: Mit dem Einfluss von Tiefdruckgebieten kam milder Wind aus westlichen Richtungen an die Nordseeküste und erstmals seit zwei Wochen regnete es. Die Tagestemperaturen bewegten sich meistens zwischen 4-6°C, stiegen am Monatsende bis max. 9°C. Zwischens dem 17.2. und 28.2. fielen ca. 45 mm Niederschlag (max. 12 mm am 23.2.). Am Monatsende waren viele Flachgewässer im Feuchtgrünland wieder gefüllt. Die Wasservogelbestände im Eiderästuar erhöhten sich deutlich.
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Adulter Graureiher - Foto: Monika Povel
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Revierende Graugänse - Foto: Monika Povel
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Kormoran mit Flussbarsch - Foto: Monika Povel
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Pfeifenten - Foto: Monika Povel
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Ricke durchquert dünne Eisfläche - Foto: Monika Povel
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Seidenschwanz - Foto: Monika Povel
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Silberreiher - Foto: Monika Povel
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Sturmmöwe mit Plötze - Foto: Monika Povel
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Schwarzkehlchen M. mit Zimtbär - Foto: Monika Povel
Springtidenzählungen
Springtidenzählungen (STZ) wurden im Katinger Watt am 13.1./15.1. (Internationale Synchronzählung), 27.1., 10.2. und 27.2. durchgeführt. Die aufgeführten Rastbestände sind nicht direkt miteinander vergleichbar, da bei der Synchronzählung die Schutzgebiete im gesamten Eiderästuar berücksichtigt wurden, also auch das Dithmarscher Eidervorland und das Oldensworter Vorland:
Zwergtaucher (2/1/0/0), Haubentaucher (1/0/0/1), Kormoran (74/43/15/25), Silberreiher (4/9/9/4), Seidenreiher (0/0/1/0), Graureiher (22/15/13/9), Singschwan (15/4/2/0), Höckerschwan (9/19/12/10), Blässgans (543/0/258/5), Graugans (1.788/104/324/284), Nonnengans (11.122/300/3.897/4.064), Brandente (19/1/7/381), Pfeifente (83/178/87/595), Schnatterente (90/0/0/7), Krickente (46/0/0/213), Stockente (320/440/289/704), Spießente (0/0/0/335), Löffelente (0/8/0/53), Reiherente (7/10/0/43), Tafelente (22/7/0/72), Schellente (60/30/22/83), Gänsesäger (56/50/0/4), Zwergsäger (11/39/0/20), Kornweihe (2/0/0/0), Seeadler (3/1/2/0), Mäusebussard (3/3/2/0), Turmfalke (0/1/0/0), Wanderfalke (1/0/0/0), Blässralle (0/0/0/9), Austernfischer (0/0/0/50), Säbelschnäbler (0/0/0/10), Kiebitz (81/74/80/506), Goldregenpfeifer (0/89/28/3.100), Alpenstrandläufer (895/0/0/520), Großer Brachvogel (261/8/22/279), Uferschnepfe (0/1/0/0), Lachmöwe (4/6/0/40), Sturmmöwe (22/55/0/278), Silbermöwe (7/7/3/6), Mantelmöwe (4/3/0/3).
Gänsezählungen
Im Rahmen der Gänsezählungen, die alle Schutzgebiete des Ästuars abdeckten, wurden am 3.2. und 15.2. erfasst: Blässgans (346/18), Graugans (610/863), Nonnengans (11.832/18.757) und Ringelgans (0/1). Aufgrund des Fehlens von Schnee blieb die Nahrung für Gänse stets erreichbar.
Weitere Beobachtungen
Vögel
Haubentaucher: 3./4.1., 15.1. – 1 Ind. Katinger Priel (Süd)/Speicherbecken (vgl. STZ). Trotz der eisfreien großen Gewässer blieb die Zahl der Taucher im Katinger Watt gering. Zwergtaucher wurden im Spätwinter nicht registriert.
Kormoran: 3.1. – 50 Ind. Katinger Priel (Süd)/Speicherbecken, hier am 15.1. – 64 Ind., 29.1. – ca. 40 Ind. (E. Garve). Wie im Vormonat wurden im Katinger Priel vor allem Flussbarsche erbeutet. Vom 6.2.-9.2. stieg die Anzahl der Kormorane vor dem Schöpfwerk Katingsiel, wo durch den Pumpbetrieb zahlreiche Fische getötet wurden auf max. 32 ad., 12 immat.
Graureiher: 27.2. – erste Altvögel in den Kolonien auf Eiderstedt.
Silberreiher: Anfang Jan. regelmäßig bis 5 Ind. am Katinger Priel/Eiderdammflächen/Speicherbecken, 14.1. – 6 Ind. NI-Areal, 26.1. – 11 Ind. südl. Katinger Priel/Speicherbecken, 28.1. – 12 Ind. Speicherbecken; häufiger als im Vorjahr. Am 5.2. erhöhte sich die Zahl auf 20 Ind. im NI-Areal (hier wurden durch das Pumpwerk getötete Fische im Katinger Priel erbeutet), 9./10.2. – 12 Ind. an Schlafplätzen im Katinger Priel/Speicherbecken; später regelmäßig 1-2 Ind verstreut im Ästuar.
Seidenreiher: 28.1. – 1 Ind. Speicherbecken (vgl. STZ). In der Naturwaldparzelle des Speicherbeckens befindet sich seit Jahren ein Schlafplatz von Kormoranen und Reihern.
Weißstorch: 19.2. – 1 Ind. Grüne Insel überfliegend gen NW (M. Kühn).
Singschwan: Durchgehend kleine Gruppen im Gebiet: max. 3.1. – 15 ad. NI-Areal und 2 ad. + 2 ad./3 vj. Nullgebiet/Waldsee, 12.1. – 18 ad./4 vj. NI-Areal, 27.1. – 6 ad., 3 vj. NI-Areal und westl. Vollerwiek (E. Möller). 4.2., 13./14.2. – 2 ad./3 vj. NI-Areal (u.a. F. Petrick, L. Kaltdorf), 14.2. – 2 ad./4 vj. Waldsee, 15.2. – 6 ad./3 vj. NI-Areal überfliegend.
Zwergschwan: 17.1. – 19 dz. NI-Areal 13.30 h gen E, 27.2. – 6 dz. Oldensworter Vorland 08.30 h gen E. Die Flüge standen vermutlich in Verbindung mit den hohen Rastvorkommen in der Eider-Treene-Sorge-Niederung.
Blässgans: Mehrere Tausend Blässgänse verließen in der Regel in der frühen Dämmerung die Schlafgewässer im Katinger Watt, ohne dass eine Erfassung möglich war. Größere Schwärme am Tage: 12.1. – 163 Ind. Eiderdeich/Kating, 15.1. – 191 Ind. Olversumer Vorland, 7.2. – 168 Ind. Katinger Ackerflächen.
Graugans: Erste Gänse zeigten bereits Mitte Jan. Revierverhalten im Katinger Watt, eine erste Kopula wurde am 24.2. beobachtet.
Ringelgans: 3.1. – 5 Ind. Speicherbecken überfliegend, 15.2. – 1 Ind. NI-Areal; wie üblich selten im Eiderästuar.
Rothalsgans: 21.2. – 1 Ind. Eiderdammflächen unter Nonnengänsen.
Nilgans: 2.2., 4.2., 9.2. (Balz) – 2 ad. am Brutplatz der letzten Jahre im NI-Areal; wie im Vorjahr. 21.2. – 3 Ind. Eiderdammflächen.
Brandente: Kleine Gruppen erschienen auch in den Wintermonaten regelmäßig in Nähe der potentiellen Brutplätze: 3.1. – 6 Ind. Nullgebiet, 4.1. – 12 Ind. NI-Areal; 4.2. – ca. 50 Ind. auf der Eider vor Tönning (N. Conradt), 19.2.-24.2. – max. 34 Ind. NI-Areal, 22.2. – ca. 55 Ind. Wesselburener Vorland. In der letzten Februarwoche stieg die Zahl der Brandenten im Ästuar sprunghaft (vgl. STZ).
Krickente: Die Art blieb wohl auch während der Frostperioden durchgehend in kleinen Gruppen in den Schutzgebieten und auf der Eider anwesend. In der Regel wurden aber nur wenige Enten beobachtet, max. 3.1. – 30 Ind. NI-Areal und 60 Ind. Speicherbecken. Auch die Zahl der rastenden Krickenten erhöhte sich im Katinger Watt in der letzten Februarwoche deutlich (vgl. STZ).
Stockente: 12.1. – Paarung im NI-Areal. Am 4.2. stellten sich ca. 50 Ind. am Schöpfwerk Katingsiel ein, wo die Enten die vom Pumpwerk getöteten Fische fraßen (vgl. Kormoran, Silberreiher, Säger).
Spießente: 2.1. – ca. 100 Ind. Grüne Insel; später nur selten. Erst Ende Februar erhöhte sich die Zahl der Spießenten wieder deutlich.
Tafelente: max. 3.1. – 53 Ind. Katinger Priel (Süd), später weniger (vgl. STZ).
Reiherente: Bei Eisfreiheit Anfang Jan. 14 Ind. Speicherbecken und 4 Ind. auf dem Waldsee; später wurden nur noch unregelmäßig wenige notiert. Ende Februar stellten sich wieder vermehrt kleine Gruppen auf allen größeren Gewässern im Ästuar ein.
Bergente: 19.1. – 2 W. Katinger Priel (NE).
Schellente: 1.1., 3.1. – ca. 8 Ind. NI-Areal und 21 Ind. Katinger Priel bis Nullgebiet, 5.1. – 22,12 Ind. Eider flussseitig am Sperrwerk, 15.1., 27.1. – 8,29 bzw. 12,35 Ind. Katinger Priel (Süd). Die Art ist im Ästuar traditionell nicht häufig. Das Rastvorkommen erhöhte sich in der letzten Februardekade (vgl. STZ).
Eiderente: Im Februar zogen regelmäßig kleinere Schwärme eideraufwärts: 4.2. – 110 dz. (N. Conradt), 16.2. – 80 dz., 17.2. – 80 Ind. am Eidersperrwerk (F. Kretschmer), 18.2. – 145 dz. Der weitaus größte Teil der ziehenden Vögel blieb vermutlich unbemerkt.
Zwergsäger: Durchgehend kleine Gruppen im Gebiet: max. 4./5.1. – ca. 20 Ind. NI-Areal bis Speicherbecken, 19.1. – 6 M. Hafenpriel Schülperneuensiel/HEI, 27./28.1. – 22,8 Ind. südl. Katinger Priel (u.a. E. Möller).
Nachdem am Schöpfwerk Katingsiel zahlreiche Fische getötet wurden, die tagelang im Katinger Priel trieben, erhöhte sich die Zahl der Zwergsäger hier deutlich: 4.2. – 13,18 Ind., 5./6.2. – max. 33,31 Ind. In den folgenden Wochen waren auf vielen Gewässern im Ästuar verstreut kleine Gruppen zu beobachten.
Gänsesäger: 4.1. – 27,12 Ind. Speicherbecken, 15.1. – 29,18 Ind. Katinger Priel (Süd), 19.1. – 7,6 Ind. Hafenpriel Schülperneuensiel/HEI, 23.1. – 27,19 Ind. Katinger Priel (Süd), 29.1. – ca. 60 Ind. Katinger Priel (E. Garve); häufiger als im Vorwinter. Anfang Februar sammelten sich Gänsesäger am Schöpfwerk Katingsiel wo die Motorpumpe viele Fische getötet hatte: 4.2.-9.2. – max. 12,7 Ind.; später weniger.
Seeadler: 9.1. – 2 ad., 5 immat. NI-Areal in Nähe eines Schlafplatzes (13.1. – hier mind. sechs Schlafbäume), 22.1. – das bekannte Rp. im Katinger Wald am Horst (Nestbau), am 28.1. ff. hier balzend. Im Bereich des Horstes wurden 2 immat. geduldet. Als sich im Katinger Priel Anfang Februar viele durch das Schöpfwerk geschredderte Fische befanden wurden hier am 5./6.2. max. 12 immat. (+ 2 ad./Rp. auf den Eiderdammflächen) beobachtet (u.a. J. Sohler).
O. Ekelöf konnte ein Paar am nördlichen Katinger Wald/Olversumer Vorland eindeutig unterscheiden, bei dem es sich nicht um eines der bekannten drei Paare Eiderstedts handelte (ad. W., vierjähriges M., beide unberingt). Schon im Vorjahr kam es im nördlichen Katinger Wald zum Versuch einer weiteren Ansiedlung, die vom ansässigen Rp. unterbunden wurde.
Am 14.2. wurden die Reste eines Seeadlers unter der Überlandleitung im Oldensworter Vorland gefunden. Der Adler war am 26.5.2015 nestjung in Norderstapel/SL beringt worden.
Raufußbussard: 15.1. – 1 Ind. Olversumer Vorland; selten in diesem Winter.
Kornweihe: Einzelvögel jagten regelmäßig über den Grünländern des Eiderästuars (vgl. STZ). Im Wesselburener Vorland/HEI befand sich vermutlich ein Schlafplatz. Hier am 18./19.1., 27.1. – mind. 1,2 Ind. Im Bereich NI-Areal/Eiderdammflächen wurden am 5.2., 13.2., 15.2. weibchenf. Einzelvögel notiert (u.a. A. Bräunlich, J. Sohler, J. Winkelmann).
Merlin: 3.1. – 1 M. Katinger Priel (Süd).
Wanderfalke: Wie in den letzten Winterhalbjahren hielten sich territoriale Einzelvögel verstreut im Ästuar auf, u.a. auf der Grünen Insel, auf den Eiderdammflächen (hier am 15.2. – 2 ad.) und am Brutplatz im Oldensworter Vorland.
Kranich: 28.1. – 9 dz. Katinger Wald 12,30 h gen N.
Wasserralle: 28.1. – 1 Ruf. Waldsee/Katinger Wald. Die Zahl der Nachweise blieb in diesem Winter gering – was vermutlich nicht die realen Verhältnisse widerspiegelt.
Blässralle: Vermutlich blieben wenige Vögel auch im Winter in Nähe der Eidermündung: 20.2., 24.2. – max. 3 Ind. Sielzug/Katinger Ackerflächen. Seit Jahren halten sich hier die ersten Blässrallen im Spätwinter auf. An den letzten zwei Februartagen waren erste Reviere im NI-Areal und am Waldsee besetzt (heftige Revierstreitigkeiten).
Austernfischer: Wie in jedem Spätwinter sammelten sich die Vögel zunehmend in einem Schwarm am seeseitigen Eiderdamm. Die Rufaktivitäten stiegen bei milden Temperaturen in der ersten Februarpentade. 17.2. – 120 Ind. Eidersperrwerk/HEI (F. Kretschmer). Am 19.2. hielt sich ein erstes Paar in einem potentiellen Brutrevier im NI-Areal auf. Ende Februar/Anfang März verteilten sich die Paare bereits weiträumig in den Brutrevieren (vgl. STZ).
Sandregenpfeifer: 25.1. – erster Vogel am Eidersperrwerk/NF (P. & E. Erlemann), 21.2. – 2 Ind. Eiderdammflächen.
Goldregenpfeifer: 8.1. – 90 Ind. Katinger Ackerflächen (L. Kretschmer), 15.1. – 97 Ind. Olversumer Vorland, 16.1., 27.1. – 80 bzw. 71 Ind. Katinger Ackerflächen (vgl. STZ). 9.2. – mind. 150 Ind., 15.2. – 71 Ind., 19.2., 21.2. und 24.2. – 860, 1.800 bzw. 3.000 Ind. Eiderdammflächen (u.a. A. Bräunlich, M. Kühn; vgl. STZ).
Kiebitz: Selbst im frostigen Januar wurden mehrfach kleine Schwärme notiert: 3./4.1. – mind. 100 Ind. Eiderdammflächen, 13.1. – 65 Ind. Olversumer Vorland (D. Fleet, G. Müller), 16.1. – 6 Ind. Eiderdammflächen (vgl. STZ).
Im Feb. stieg die Anzahl der Kiebitze vor allem nach Ende der frostigen Tage: 8.2. – 23 Ind. Oldensworter Vorland, 9.2. – mind. 30 Ind. Eiderdammflächen (erste Revierflüge), 15.2. – hier 96 Ind. (A. Bräunlich), 17.2. – 128 Ind. NI-Areal und 19.2. – 280 Ind. Eiderdammflächen (M. Kühn), 21.2. – ca. 300 Ind. Oldensworter Vorland.
Bekassine: Einzelvögel harrten auch während der Frostperioden im Ästuar aus, so 13.1. – 2 Ind. Rinderweide am Speicherbecken, 3.2., 6.2. – je 1 Ind. Eiderdammflächen, 16.2. – 2 Ind. im Süden der Eiderdammflächen (während einer milden Wetterperiode).
Uferschnepfe: 24.2. – ein erster Vogel auf den Eiderdammflächen. Die ersten Reviervögel stellten sich erst Anfang März ein.
Dunkler Wasserläufer: 16.1. – 1 Ind. NI-Areal (D. & A. Stremke).
Waldwasserläufer: 27.2. – 1 Ind. NI-Areal; erster Vogel nach einer Winterpause ohne Nachweise.
Sturmmöwe: In der letzten Februarwoche erscheinen große Schwärme auf Eiderstedt, um bei hohen Wasserständen im Grünland weiträumig verstreut nach Nahrung zu suchen.
Hohltaube: 16.2. – 1 Ind. Eiderdammflächen; flog mit einer Ringeltaube.
Eisvogel: 1-2 Ind. auch während der frostigen Tage im Katinger Wald/-Priel (9.1., 17.1., 19.1., 5./6.2., 8.2., 11.2., 13.2.-15.2., 21.2., 24.2. u.a. U. Geertsen, F. Petrick, L. Kaltdorf). Die Vögel überdauerten die Kälteperioden an kleinen eisfreien Gewässerbereichen.
Feldlerche: So früh wie im Vorjahr sangen erste Feldlerchen am 4.2. über den Eiderdammflächen. Zeitgleich waren am 4./5.2. regelmäßig ziehende Lerchen wahrnehmbar. Im Rahmen von Wintervogelzählungen erfasste A. Bräunlich am 14./15.2. bereits 18 Ind. im Olversumer Vorland und 92 Ind. auf den Eiderdammflächen.
Strandpieper: 5.1., 26.1. – 5 bzw. 7 Ind. seeseitig am Eiderdamm.
Bergpieper: 15.2. – 1 Ind. Eiderdammflächen (A. Bräunlich).
Bachstelze: 16.1., 2.2., 9.2. – 1 Ind. NI-Areal (u.a. D. & A. Stremke).
Wiesenpieper: 4.2. – erstmals leichter Heimzug. An den folgenden Tagen stieg die Zahl der Vögel im Feuchtgrünland während einer milden Wetterphase.
Schwarzkehlchen: 13.2. bis mind. 21.2. – 1 territoriales M. NI-Areal/Katinger Ackerflächen.
Amsel: 17./18.2. – Erstgesänge Kating/Katinger Watt.
Wacholderdrossel: Im Februar regelmäßig Trupps im Feuchtgrünland. Am 9.2. überflogen ca. 520 Ind. das Eidervorland am Multimar/Tönning in einem breiten Band gen SW (S. Kühn).
Singdrossel: 18.2. – erster Sänger im Katinger Wald; früh.
Bartmeise: 13.1. und 18.2. – jeweils mind. 2 Ind. am einem bekannten Brutort im nordöstl. Oldensworter Vorland; wie in den Vorjahren. 15.2. – 3 Ind. Katinger Priel (U. Geertsen).
Raubwürger: 15.2. – 1 Ind. Katinger Wald/Katinger Priel (U. Geertsen).
Star: In beiden Wintermonaten waren regelmäßig kleinere Schwärme im Ästuar und auf Eiderstedt zu beobachten. In der ersten Februarhälfte erschienen erste Vögel an den Nistkästen u.a. in Kating.
Seidenschwanz: 22.1.-26.1. – am Straßenrand der L 305, unweit des Naturzentrums, fraßen bis zu 55 Ind. Mehlbeeren (u.a. P. & E. Erlemann), 12.2. – 8 Ind. Naturzentrum.
Buchfink: 19.2. – erste Sg. Oldensworter Vorland/Tönning.
Berghänfling: 4.2., 5.2. – ca. 30 bzw. 24 Ind. Seedeich/Eiderdammflächen (K. Balzer, J. Sohler), 17.2. – ca. 60 Ind. Oldensworter Vorland badend und trinkend.
Schneeammer: 4.1. – 4,1 Ind. seeseitig am Eiderdamm; geringe Vorkommen.
Säugetiere
Wasserspitzmaus: 4.2. – 1 Ind. Olversumer Vorland an einem Grabenüberlauf im Brackwasserbereich tauchend.
Amphibien
Erste laichwandernde ad. Erdkröten wurden am 16.2. und 18.2. im Katinger Watt notiert. Nach Regennächten waren u.a. am 22.2. und 27.2. mehrere Amphibien (Erdkröte, Grasfrosch) im Katinger Wald überfahren worden.
Fische
Aufgrund der milden Witterung setzten die Laichwanderungen der Dreistacheligen- und Zwergstichlinge im Februar ein. Diese verstärkten sich nach Regenfällen in der zweiten Monatshälfte. Die Fische folgen dann dem abfließenden Wasser stromaufwärts („Leitströmung“).
Insekten
Am 27.2. wurde im Oldensworter Vorland ein Großer Kolbenwasserkäfer (Hydrophilus piceus) nachgewiesen. Auf Eiderstedt und im Ästuar wird die bedrohte Art regelmäßig nachgewiesen.
Beobachter waren u.a. L. Altenhöner, J. Autenrieth, H.A. Bruns, T. Dreyer, M. Häuptle, L. Helmbold, F. Hofeditz, P. Keuschen, J. Loris, A. Pieper, M. Povel, C. Schellworth, L. Schlünß, R. Schorneck, J. Sohler, J. Winkelmann. Ihnen allen vielen Dank für das Sammeln der Daten.
Schöne Grüße vom NABU-Team im Naturzentrum Katinger Watt.