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Stützpunkt und Information für die Naturschutzgebiete
Das Naturschutzgebiet "Halbinseln und Buchten im Lanker See" umfasst 207 ha Wasserfläche, Röhrichte, extensives Weideland, Brüche, Birken- und Buchenwälder. Ein Teil der Flächen wird extensiv mit Galloway-Rindern beweidet, um dem Bestand der "Duftenden Schlüsselblume" Primula veris das Überleben zu sichern. Mitte Mai ist die Halbinsel "Appelwarder" durch ihr massenhaftes Auftreten gelb wie ein Rapsfeld gefärbt.
Management
Eine Beweidung des NSG Kührener Teich erfolgt in der Wiedervernässungsfläche an der Bahnlinie und am Lanker See durch Rinder des Vereins "Weidelandschaften e. V." Die Zahl der Tiere ist so bemessen, dass die Fläche entsprechend des Konzeptes der "halboffenen Weidelandschaft" im Wechsel unterschiedlichen Bewuchs wie Büsche, Stauden und kurz gefressene Grasbestände aufweist.
Vogelkundlich bedeutsam
Die Naturschutzgebiete 'Halbinseln und Buchten im Lanker See' sowie 'Kührener Teich und Umgebung' (in unmittelbarer Nähe an das NSG Lanker See angrenzend) stellen einen typischen landschaftlichen Ausschnitt aus der ostholsteinischen Seenplatte dar. Teile des Lanker Sees und der Kührener Teich sind als Natura 2000 Gebiet ausgewiesen. In den Röhrichtzonen und Erlenbrüchen brüten teils in hoher Bestandsdichte neben zahlreichen Entenarten auch Große Rohrdommel, Rohrweihe, Schwarzhalstaucher, Drosselrohrsänger, Rohr- und Schlagschwirl, Sprosser und Nachtigall. Am Kührener Teich lässt sich von der NABU Infohütte aus auch gut der Seeadler beobachten.
Wenn Graugänse und Enten gleichzeitig auffliegen, greift meist ein Seeadler die Wasservögel an, die sich in der Gruppe durch Abwehrstrategien schützen, oder aber auffliegen, da der Seeadler bevorzugt auf dem Boden oder auf dem Wasser Beute schlägt. Auch andere Greifvogelarten, wie Mäusebussard, Roter Milan, Baumfalke u.a. zeigen sich am Kührener Teich und am Lanker See.
Vogelarten in den Naturschutzgebieten
Aus den Tümpeln hört man von Mai bis Anfang Juli, besonders an sonnigen Tagen, das Konzert der seltenen Rotbachunken und der Wasserfrösche. Am Abend stimmen dann noch laubfrösche mit ein und es kann ein beeindruckendes Froschkonzert entstehen. Braunkehlchen, Neuntöter und Stieglitz suchen vor der Beobachtungsplattform in der Niederung oft nach Nahrung. Besonders Kiebitze, Grünschenkel und Dunkle Wasserläufer finden sich immer wieder an der flachen Wasserfläche ein. Durch Austrocknung können im Spätsommer Schlammflächen entstehen, die kurzfristig sogar Flußregenpfeifer und Alpenstrandläufer aufsuchen.
Am frühen Morgen kann man ab Mitte Mai das Glück haben, an der Südwestseite des Lanker Sees einen Pirol hören. Den auffälligen Gesang des Spossers, einer östlichen Zwillingsart der Nachtigall, vernimmt man dort häufig. Die Waldflächen des NSG haben sich durch den Nutzungsverzicht zu einem wertvollen Gebiet für Spechte entwickelt. Neben dem Buntspecht und Grünspecht kommt auch der Schwarzspecht, Kleinspecht und der Mittelspecht vor. Auf der Wasserfläche des Lanker Sees gehören Tauchenten wie Reiherente, Tafelente und Schellente zum gewohnten Bild, sowie viele Graugänse und im Herbst auch Blässgänse.
Anfahrt
Preetz ist der nächstgelegene größere Ort am Rande des Schutzgebietes (s. Karte unten). In der Stadt halten die im halbstündlichen Takt verkehrenden Züge der Strecke Kiel - Lübeck. Busverbindungen zwischen Kiel, Neustadt (Holstein) und Puttgarden berühren Preetz ebenfalls. In der Stadt befindet sich eine Station des Car-Sharing-Unternehmens "Stattauto Lübeck".
Der Weg ins Schutzgebiet
Sie erreichen das Naturschutzgebiet "Halbinseln und Buchten im Lanker See" von Preetz in südlicher Richtung über die Kreisstraße nach Kühren. Reizvoll ist auch der Fuß- und Radweg von Preetz ausgehend am Ufer des Kirch- und Lanker Sees, der mehrmals den Blick über den See freigibt. Im Kührener Wald können Autofahrer an der Straße auf einem kleinen Parkplatz ihren Pkw abstellen und über einen Waldweg in das Schutzgebiet gelangen.
Zum Naturschutzgebiet "Kührener Teich und Umgebung" gelangt man von Kühren aus über den Fahrweg Richtung Wahlstorf bzw. Wielen. Die Abbiegung befindet sich in der Kurve beim Gutshof Kühren.
Rad- und Wanderweg "Schusteracht"
Ein Rad- und Wanderweg, der Teil der Preetzer "Schusteracht" ist, führt auch am Lanker See und Kührener Teich vorbei, bis er die Bahnschienen der Strecke Kiel - Lübeck überquert, und verläuft dann weiter Richtung Schloss Wahlstorf. Die Bahnlinie stellt auch die westliche Grenze des NSG Lanker See dar. Das NSG "Kührener Teich und Umgebung" schließt unmittelbar im Süden an das Schutzgebiet Lanker See an. Wer noch weiter geht, kommt auf dem Wanderweg zum Schloss Wahlstorf. Bekannt ist der Kührener Teich als bedeutender Brut- und Mauserplatz für zahlreiche Entenarten. Rothalstaucher brüten ebenfalls in größerer Zahl, wie auch Graugänse. Im Frühjahr sind hier abends regelmäßig die uh-uh-uh-Rufe der Rotbauchunke zu hören.
Beobachtungsmöglichkeiten in den NSG 'Lanker See' und 'Kührener Teich'
Am NSG "Halbinseln und Buchten im Lanker See" sowie im NSG "Kührener Teich und Umgebung" konnte der NABU dank der finanziellen Unterstützung von BINGO-Lotto und der Fördesparkasse zwei Beobachtungsplattformen errichten lassen. Zudem gibt es am Strandbad Lanker See (Preetz) eine NABU-Naturinfo und eine Beobachtungshütte am Kührener Teich, zwischen Kühren und Wahlstorf gelegen (s. Karte).
Die NABU-Infohütte am Freibad Lanker See (Ihlsol) in Preetz bietet Informationen über beide Naturschutzgebiete. Die Hütte ist in der Regel am Wochenende von Mai bis September geöffnet. Hier kann man sich die Vogelwelt durch den anwesenden Betreuer zeigen lassen und sich in der Ausstellung über die NSGe informieren. Lohnend ist zur Brutzeit von der nahe gelegenen Badestelle aus ein Blick hinüber zur "Möweninsel Probstenwerder", wo zahlreiche Vogelarten nisten.
Betreuung
Das Gebiet wird für den NABU Schleswig-Holstein vor Ort vom NABU Preetz-Probstei betreut.
MBa, ILu akt. 31. März 2015
Rechtliche Sicherung der Schutzgebiete
Der Blick ins Schutzgebiet