Schlehe (Schwarzdorn) - Foto: Helge May
Knickgehölze
Was gehört auf den Knick?
Auf einem bunten Knick können eine Vielzahl von Gehölzen wachsen - in Abhängigkeit von der Region, dem Nährstoffangebot, Boden und Standort. Der NABU gibt einen Überblick, welche Gehölze und Baumarten für welchen Standort typisch und bei der Bepflanzung auszuwählen sind.
Die Palette der Knickgehölze spiegelt oft die Standortverhältnisse und das Artenspektrum der Region wieder. Die älteren Knicks sind mit aus der nächsten Umgebung entnommenen Gehölzen diverser Arten bepflanzt worden. Sie werden deswegen auch als `reiche´ oder `bunte´ Knicks bezeichnet. Einige Jahrzehnte später angelegte Knicks sind jedoch aus Gründen der Arbeitserleichterung meist mit Baumschulware bepflanzt worden, oft gleichförmig mit einer Art. In manchen Gegenden trifft man auf Knicks auch Kulturpflanzen wie Flieder oder - oft in der Geest - Spierstrauch. Beide Arten blühen zwar üppig, bieten aber nur wenig Insekten Nahrung und sind deshalb ökologisch weniger bedeutend als standortheimische Knickgehölze. Die häufigsten Gehölzarten der Knicks zeichnen sich durch ein sehr gutes Stockausschlagsvermögen aus, so dass sie sich nach dem regelmäßigen "Knicken" schnell wieder zu dichtem Wuchs regenerieren können. Die dornigen bzw. stacheligen Sträucher (Schlehe, Weißdorn, Brombeere, Hundsrose) sind darüber hinaus vom Weidevieh weniger verbissen worden.
Man kann folgende Knik-Typen grob unterscheiden:
Schlehen-Hasel-Knicks
Die Schlehen-Hasel-Knicks (auch Eichen-Hainbuchen-Knicks genannt) besiedeln die Moränenböden in Schleswig-Holstein (östliches Hügelland, Hohe Geest). Die Strauchschicht ist geprägt durch die am häufigsten vertretenen Sträucher:
Häufige Sträucher des Schlehen-Hasel-Knicks | |
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Hasel | Corylus avellana |
Schlehdorn | Prunus spinosa |
Hainbuche | Carpinus betulus |
Brombeere | Rubus, etwa 20 häufigere Arten |
Dazu kommen in bunter Folge einheimische Sträucher (geordnet nach Häufigkeit):
Weitere Gehölze des Schlehen-Hasel-Knicks | |
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Hundsrose | Rosa canina |
Filzrose | Rosa tomentosa |
Pfaffenhütchen | Euonymus europaeus |
Schneeball | Viburnum opulus |
Bergahorn | Acer pseudoplatanus |
Feldahorn | Acer campestre |
Weißdorn | Crataegus div. spec. |
Roter Hartriegel | Cornus sanguinea |
Weiden | Salix spec. |
Traubenkirsche | Prunus padus |
Vogelkirsche | Prunus avium |
Sal-Weide | Salix caprea |
Rotbuche | Fagus sylvatica |
Eberesche | Sorbus aucuparia |
Faulbaum | Frangula alnus |
Stieleiche | Quercus rubor |
Zitterpappel | Populus tremula |
Schwarzerle | Alnus glutinosa |
Eichen-Birken-Knicks
Vorwiegend im Büchener Sandergebiet sowie im südlichen Ostholstein, vereinzelt übergreifend auf die nördliche Altmoräne. Charakteristische Gehölze sind hier:
Häufige Sträucher des Eichen-Birken-Knicks | |
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Hängebirke | Betula pendula |
Stieleiche | Quercus rubor |
Vogelbeere | Sorbus aucuparia |
Zitterpappel | Populus tremula |
Weitere Gehölze des Eichen-Birken-Knicks | |
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Wildbirne | Pyrus pyraster |
Wildapfel | Malus communis |
Schlehe | Prunus spinosa |
Rotbuche | Fagus sylvatica |
Weißdorn | Crataegus spec. |
Brombeere | Rubus spec. |
u. v. a. |
Knicks feuchter Standorte
Unabhängig von einer regionalen Gliederung kommen an feuchten Standorten verschiedene Weichhölzer zur Vorherrschaft. Dies sind:
Sträucher der Knicks feuchter Standorte | |
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Schwarzerle | Alnus glutinosa |
Grauweide | Salix cinerea |
Weiden | Salix weitere spec. |
Birken | Betula pubescens |
Ohrweide | Salix aurita |
Faulbaum | Frangula alnus |
Im Westen selten: Gagel | Myrica gale |