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Jetzt Mitglied werden!Der Haubentaucher
In Schleswig-Holstein Brutvogel an vielen Gewässern
Der Haubentaucher ist ein bei uns noch vergleichsweise häufiger Brutvogel. Der Bestand wird in Schleswig-Holstein auf rd. 3.500 Paare geschätzt. Wie so oft im Tierreich war es auch beim Haubentaucher die Mode, die seinen Bestand im 19. Jahrhundert gefährdete: Er wurde intensiv wegen seines strahlend weißen und sehr dichten Brust- und Bauchgefieders ("Taucherpelz") verfolgt, das vorwiegend für die Muffs vornehmer Damen verarbeitet wurde. Durch Jagdverschonung seit Beginn des 20. Jahrhunderts verbesserte sich die Situation. Seit den frühen 1970er Jahren ist eine anhaltende Bestandszunahme mit Ausbreitung des Brutareals nach West-, Süd- und Nordeuropa zu verzeichnen. In zahlreichen Gegenden stagniert mittlerweile diese Entwicklung oder die Brutpaarzahlen gehen sogar zurück.
Jagdrecht
Der Haubentaucher - Vogel des Jahres 2001 - unterliegt auch heute noch dem Jagdrecht: Ausdruck einer Zeit, als man ihn noch als vermeintlichen "Fischräuber" stark verfolgte. Auch andere Taucherarten und selbst der Zwergtaucher wurden bis in die 80er Jahre des letzten Jahrhunderts hinein an Fischteichen illegal dezimiert, insbesondere deren Nester zerstört. Dabei ernähren sich insbesondere die kleineren Lappentaucherarten wie Schwarzhals-, Rothals- und Zwergtaucher vor allem von Kleinfischen und Insektenlarven.
Gefährdung
Haubentaucher sind auch heute noch gefährdet. Einige Vögel verfangen sich in Fischnetzen und Reusen und ertrinken dort jämmerlich. Auch Angelschnüre, Blinker und Köderfische werden manchen Vögeln zum Verhängnis. An Kleingewässern, die intensiv von Anglern genutzt werden, ist der Bruterfolg deutlich geringer als an ungestörten Gewässern.
Nahrung
Die Hauptbeute des Haubentauchers sind Fische in der Größe von 10 bis 15 cm. Maximal rd. 25 cm große Fische können verschluckt werden. Der tägliche Nahrungsbedarf liegt bei 200 g. Daneben stehen auch Insekten und deren Larven, Krebse, Kaulquappen und Frösche auf dem Speiseplan. Eine "Schadwirkung", wie sie gelegentlich aus Unkenntnis immer noch behauptet wird - ist wie bei anderen Fischfressern wissenschaftlich nicht belegt.
ILu akt. 13. November 2014