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Jetzt Mitglied werden!Solaranlagen auf öffentliche Gebäude!
NABU fordert Land und Kommunen zum Handeln auf
26. Oktober 2009 “Weshalb sind so auffällig wenig öffentliche Gebäude mit Solaranlagen ausgerüstet?“ fragt sich NABU-Landesvorsitzender Hermann Schultz angesichts der Debatte um eine klimagerechte Energieerzeugung. Bevor immer mehr raumgreifende Windparks mit teils erheblichen Folgen für Natur und Landschaft oder ausgedehnte Solarparks, die hektarweise Fläche vereinnahmen, geplant werden, sollten Landesregierung und Kommunalverwaltungen erst das Potenzial ausschöpfen, das ihnen die 'eigenen vier Wände' bieten: Möglichst jedes öffentliche Gebäude als Träger einer Solaranlage nutzen!
Insbesondere das Land ist gefordert, seinen umfangreichen Gebäudebestand – von Regierungsgebäuden über nachgeordnete Landesbehörden bis hin zu Finanzämtern und Polizeidienststellen – mit Solarkollektoren auszustatten. Allein die Flachdächer des Kieler Universitätskomplexes halten beispielsweise etliche Hektar Fläche zur Gewinnung von Solarstrom und –wärme bereit. Zudem sind längst ausgereifte Solarkollektoren auf dem Markt, mit denen sich Fassaden exponierter Gebäude verkleiden lassen – etwa auch das hoch über Kiel aufragende Umweltministerium. Nach Ansicht des NABU muss das Land hier dringend seiner Vorbildfunktion gerecht werden.
Gefordert sind aber auch die kommunalen Schulträger. Obgleich an Schulen Klimawandel, CO2-Anstieg, regenerative Energien und Umwelterziehung mittlerweile etablierte Unterrichtsthemen sind, ist kaum ein Schulgebäude mit Solaranlagen ausgestattet. Ohne den vorgelebten Willen zum Schritt in die Praxis bleiben jedoch schulische Umweltbildungsangebote und politische Appelle zum klimaschutzbewussten Handeln wenig glaubhaft!
Nach Auffassung des NABU muss sich die neue Landesregierung schnellstens zum Ziel setzen, den großen Bestand an öffentlichen Gebäuden für die Gewinnung von Solarstrom und –wärme optimal zu nutzen. Der gleiche Anspruch ist an den Bund und die Kommunen zu stellen. Die Vergabe von maßgeblichen Fördermitteln, die sich auf Neu- oder Umbauten privater oder kommunaler Träger beziehen, sollte für diese die effiziente Nutzung des solarenergetischen Potenzials zur Bedingung machen. Schleswig-Holstein behauptet gerne, zu den sonnenreichsten Regionen Deutschlands zu gehören. Diese klimatische Begünstigung des Landes sollte nicht nur der Werbung von Touristen dienen, sondern auch energetisch genutzt werden – und zwar zuerst am eigenen Gebäudebestand. Ansonsten dürfte das politische Bekenntnis zum Klimaschutz von der Öffentlichkeit bald nur noch als unglaubwürdiges Gerede wahrgenommen werden!