Sumpfdotterblume - Foto: Helge May
NABU Naturschutzgebiet "Eschschallen im Seestermüher Vorland"
Dynamisches Elbvorland
Schutzziel ungestörte Entwicklung
Das Naturschutzgebiet dient vor allem dem Erhalt einer natürlichen Flusslandschaft mit Süßwasserwatten, ausgedehnten Röhrichtbeständen und Hochstaudenrieden. Da fast alle sonstigen Niederungsbereiche an der Elbe eingedeicht wurden, stellen die Eschschallen den Rest einer Urstromlandschaft mit weitgehend natürlichen Lebensräumen dar. Vor dem Deich finden sich Pappel- und Weidenreihen, Bandweidenkulturen, aufgelassene Obstgärten und kleine Tide-Auwaldkomplexe.
Davor wachsen in Röhrichten und Hochstaudenrieden u.a. Wasserschwaden, Rohrkolben, Teichwasserstern, Blutweiderich, Hohe Erzengelwurz, Sumpf-Gänsedistel und Sumpfdotterblume. Die alljährlich vom NABU im Rahmen der Schutzgebietsbetreuung erstellten Berichte bestätigen regelmäßig den außerordentlich hohen ökologischen Wert der "Eschschallen".
Vogelwelt
Charakterarten der Vogelwelt sind Rohrweihe, Teichrohrsänger und Rohrammer, aber auch Blaukehlchen, Bartmeise und Beutelmeise. Im Jahre 2002 besetzte erstmals ein Seeadlerpaar ein Revier im NSG, das 2003 erfolgreich einen Jungvogel zum Ausfliegen brachte. 2004 wurde die Brut durch unabgesprochene Fällarbeiten gestört.
Schutzziel: Ungestörte Entwicklung
Die Pflanzenwelt wird von nur wenigen Arten dominiert: Diese kommen aber wie Schilf, Schmal- und Breitblättriger Rohrkolben, Erzengelwurz oder Sumpfdotterblume in großen Beständen vor. Das Gebiet soll sich weitgehend natürlich entwickeln. Eine wie immer geartete Pflege durch den Menschen kann daher unterbleiben. Eine maßvolle Beweidung an geeigneten Stellen des NSG mit wenigen Weidetierarten wird vom NABU derzeit vorgeschlagen.
Das Gebiet ist durch äußere Einflüsse derzeit nicht unmittelbar gefährdet. Durch die ständig wirkenden Kräfte der natürlichen Stromdynamik der Elbe ist allerdings mit Uferabbrüchen und Bodenverlagerungen stets zu rechnen. Diese können sich durch menschliche Eingriffe wie Fahrrinnenvertiefung oder Eindeichung noch verstärken.
Autobahnbau bedroht Schutzgebiet
Aktuelle Trassenvarianten der A 20 (ehemals "Küstenautobahn") berühren auch das Naturschutzgebiet und die anliegenden Gemeinde. Sie geben Anlass zu großer Sorge bezüglich des weiteren Bestandes des Naturschutzgebietes und erfordern den erklärten und massiven Widerstand der Menschen vor Ort: Der Bereich zwischen Krückau und Pinnau hat sich zu einem beliebten Naherholungsgebiet für die Bevölkerung des Kreises Pinneberg und der nahen Großstadt Hamburg entwickelt.
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