Beliebte Fledermaus-Quartiere an Gebäuden
Hier sind die Nachtschwärmer zuhause!
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Viele Gebäude mit Flachdächern besitzen eine mit Holz oder Schiefer verkleidete Attika oder ein Deckblech, dass wenige Zentimeter an der Hauswand herunterragt. Oft befindet sich zwischen Hauswand und Verkleidung bzw. Blech eine kleine Spalte. In dieser finden gern Fledermäuse Quartier, sofern eine geeignete Einschlupfmöglichkeit besteht und der Untergrund so rauh ist, dass die Tiere sich daran festhalten können.
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Hausfledermäuse gelangen häufig über kleine Lücken am Dachfirst in ihr Quartier. Spalten zwischen lose aufliegenden Firstziegeln oder Durchschlüpfe an nicht vermörtelten, unverblendeten oder überstehenden Firstendziegeln sind beliebte Einschlupfstellen ins Zwischendach.
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Der enge Spalt zwischen einer Fassadenverkleidung aus z.B. Brettern, Schiefer oder Eternitschindeln und der Hauswand ist ein beliebtes Versteck für verschiedene Fledermausarten. Voraussetzung ist, dass entweder die Hauswand oder die Rückseite der Verkleidung rauh genug ist, damit die Fledermäuse Halt finden.
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Auch hinter Schornsteinverkleidungen können sich Fledermäuse einfinden. Entweden gelangen sie vom unteren Schlussbereich oder vom oben liegenden Schornsteinkopf aus in den Hohlraum zwischen Schornstein und Schindeln. Auch Schornsteinbleche sind ein Unterschlupf, wenn sie an einigen Stellen nicht vollständig auf den Dachziegeln aufliegen.
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Der seitliche Dachüberstand, die Dachtraufe, kann Fledermäusen einen Einschlupf ins Zwischendach bieten. Dazu genügt ein Spalt von 1,5 - 2,5 cm zwischen Holzverschalung und Hauswand. Die Tiere landen an der rauhen Hausfassade und krabbeln durch diesen Spalt unters Dach. Wenn die Traufe nicht der Dachbelüftung dient und ein geschlossener Dachkasten vorhanden ist, stellt auch dieser einen willkommenen Zufluchtsort für Fledermäuse dar.
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Hausfledermäuse gelangen häufig über kleine Lücken am Dachfirst in ihr Quartier. Spalten zwischen lose aufliegenden Firstziegeln oder Durchschlüpfe an nicht vermörtelten, unverblendeten oder überstehenden Firstendziegeln sind beliebte Einschlupfstellen ins Zwischendach.
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Im Zwischendach lebende Fledermäuse gelangen oft durch eine Spalte am Giebelseitigen Dachüberstand, dem sogenannten Ortgang in ihr Quartier. Die Tiere landen dazu an der Hauswand und klettern durch den engen Zwischenraum zwischen Ortbrett und Hauswand in den Dachbereich.
Schon seit Jahrhunderten suchen Fledermäuse an Gebäuden in unseren Dörfern und Städten ihre Verstecke. Denn keine unserer heimischen Arten ist in der Lage, sich ihren Unterschlupf selbst zu bauen.
Kleine Spalten im Dach, Hohlräume hinter Verkleidungen oder in Hauswänden, warme Dachböden in Häusern oder Kirchen sind beliebte Verstecke der Fledermäuse. Diese Quartiere bieten den Fledermäusen nicht nur Schutz vor der Witterung und natürlichen Feinden, sondern sie stellen auch den Mittelpunkt im Leben der Fledermäuse dar.
In den so genannten Wochenstubenquartieren werden die kleinen Fledermäuse geboren und von den Fledermausweibchen aufgezogen, in anderen Quartieren halten die Fledermäuse ihren Winterschlaf und auch zur Paarung halten sich Fledermäuse in ihren Verstecken auf. Quartiere die den Fledermäusen gut gefallen, werden dann in jedem Jahr erneut aufgesucht. Es bilden sich Traditionen, die von einer Fledermausgeneration an die nächste weiter gegeben wird.
In einem Fledermausquartier können sich Einzeltiere, kleinere Gruppen zusammen oder Kolonien von mehr als 100 Tieren einfinden. Die Anzahl der Fledermäuse in einem Quartier hängt zum einen von der Geselligkeit der jeweiligen Fledermausart ab, zum anderen von der Funktion des Quartiers als Wochenstube, Überwinterungsplatz oder Unterkunft eines einzelnen Fledermausmännchens.
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Kontakt
NABU-Landesstelle Fledermausschutz und -forschung
Oberbergstr. 9
23795 Bad Segeberg
Hauptbürozeit: Werktags 10 - 17 Uhr - Da wir häufig für Sie und unsere Fledermäuse im Außendienst sind, nutzen Sie bitte auch den AB.
Telefon: 04551-963 999 / Fax: 04551-532 93 33
Email: Fledermausschutz@NABU-SH.de
BW 07.2018