Schwansener See - Foto: Angela Gries
NABU-Naturschutzgebiet "Schwansener See"
Nordschwansens Kleinod an der Ostseeküste
Das NSG Schwansener See liegt im Norden der Halbinsel Schwansen direkt an der Ostseeküste. Wenn man Richtung Schönhagen fährt, ergattert man im Süden kurz vor Erreichen des Ostseebades einen fantastischen Blick auf den großen Strandsee, der nur durch schmale Wälle von der Ostsee getrennt ist.
Entstanden ist der See im Zuge der Bildung der Ausgleichsküste seit der letzten Eiszeit. Jahr für Jahr werden Sand und Geröll von der Steilküste im Norden abgetragen und nach Süden verfrachtet. In mehreren Schüben bildeten sich erst Sandbänke und später Dünen, die eine Lagune vom Meer abgrenzten. Erst seit gut 100 Jahren ist der See endgültig vom Meer abgetrennt und bis heute ist der salzwassergeprägte Charakter des 215 ha großen Gebietes erhalten geblieben. Von Schönhagen aus kann der Wanderer in einer dreiviertel Stunde auf breiten Wegen oder auf einem gewundenen Pfad an der Steilküste das Naturschutzgebiet erreichen.
Die mit Abstand schönste Zeit des Tages sind die frühen Abend- oder Morgenstunden. Morgens erwacht die Vogelwelt; als erstes sind Graugänse, Feldlerchen und die Rauchschwalben an der Infohütte zu hören. Der nachfolgende Sonnenaufgang ist immer wieder ein Naturerlebnis. Aber auch tagsüber sind Kiebitze, Rotschenkel, Brandgänse, Graugänse sowie diverse andere Vogelarten oft nah am Wanderweg in den Salzwiesen zu entdecken. Besonders der Kiebitz und der Rotschenkel sind ständige Wegbegleiter und den Besucher schon von fern ankündigen.
Auf dem von sogenannten Blänken, flachen Wasserlachen, durchsetzten Weideland brüten Löffel-, Schnatter-, Knäk- und Krickente. Die vegetationsfreien sandigen Ufer des Strandsees und der Küste bewohnen Sandregenpfeifer, Austernfischer und Zwergseeschwalbe sowie der Säbelschnäbler. Sie alle finden im Schutzgebiet ausreichend Nahrung und Brutplätze. Um die Brut von Sandregenpfeifer und Zwergseeschwalben zu schützen, ist der Strand von Anfang April bis Ende September gesperrt.
Während der Wintermonate sowie zur Zugzeit im Frühjahr und Herbst sollte man seinen Blick möglichst oft auf die freie Ostsee lenken. Eider-, Eis- und Schellenten sind dort regelmäßige Gäste. So kann man im Laufe eines Jahres 128 Brutvogelarten und etwa 30 Gastvogelarten beobachten.
Auch Amphibien und Reptilien wie die Kreuzkröte, der Grasfrosch oder die Waldeidechse kommen regelmäßig am Schwansener See vor. Im Mai und Juni kann man in den Abendstunden dem Konzert der Kreuzkröte lauschen, wenn die Männchen um die Gunst der Weibchen buhlen. Bis zu drei Kilometer weit sind die kleinen Kröten zu hören.
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Brandgänse - Foto: Frank Derer
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Knäkente - Foto: Frank Derer
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Graugans - Foto: Frank Derer
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Eisentenerpel - Foto: Steve Garvie
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Mittelsäger - Foto: Frank Derer
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Seeadler - Foto: Frank Derer
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Silbermöwe - Foto: Frank Derer
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Flussseeschwalbenpaar - Foto: Frank Derer
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Zwergseeschwalbe - Foto: Frank Derer
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Kiebitz - Foto: Frank Derer
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Rotschenkel - Foto: Frank Derer
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Kreuzkrötenlaich - Foto: Helge May
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Grasfroschpaar - Foto: Achim Schumacher
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Waldeidechse - Foto: Frank Derer
Tiere am Schwansener See
Anfahrt
Das Naturschutzgebiet Schwansener See liegt im Kreis Rendsburg-Eckernförde. Die B 203 verlässt man von Eckernförde bzw. Kappeln kommend bei Karby und folgt der Straße nach Schönhagen. In Schönhagen, in unbebautem Gebiet, befindet sich auf der rechten Seite ein kleiner Parkplatz, von dem man zu Fuß in ca. 30 min. die Schutzhütte des NABU erreicht. Der Wanderweg an der Ostsee führt von hieraus nach Damp. Er bietet zahlreiche Beobachtungsmöglichkeiten, u. a. überfliegen ihn in der Brutzeit regelmäßig die Zwergseeschwalben. Hunde sind gerne gesehen, dürfen jedoch nur angeleint ins Gebiet. Bootsfahrer werden gebeten, von der Küste einen Abstand von mind. 200 Metern einzuhalten.
Der Weg ins Schutzgebiet ...