Moore in Schleswig-Holstein
Auf schwankendem Grund
Die Faszination Moor besteht seit Ewigkeiten, doch ist es dasselbe mit dem Lebensraum Moor? Welche Moore gibt es noch und wen oder was kann man dort finden? Der NABU informiert. Mehr →
Die Heidmoor-Niederung zwischen Blohmnath und Glasau/Sarau im Kreis Segeberg ist Teil der Talaue der oberen Trave. Der eiszeitliche Ursprung liegt in der Verlandung eines Flachstausees in der abflusslosen Senke der kuppigen Grundmoräne. Es verblieb ein Hochmoorrest, das heutige Birkenmoor. Die heute diesen Moorrest umgebenden Wiesen und Weiden sind in der Vergangenheit durch Moorkultivierung und Entwässerungsmaßnahmen entstanden. Die ursprüngliche Niedermoorlandschaft lässt sich noch nach Überflutungen erkennen. Die radikale Meliorierung des Gesamtgebietes Ende der 30iger Jahre des vorigen Jahrhunderts brachte das Ende des Moorsystems. Selbst der Hochmoorrest wurde durch Rand- und Stichgräben intensiv entwässert, der dort großflächig wachsende Sumpfporst gerodet. Seit 1941 sind 70 ha der Heidmoor-Niederung unter Naturschutz gestellt, die der NABU seit 1983 betreut. Die gesamte Fläche der Heidmoor-Niederung umfasst 370 ha.
Die Heidmoor-Niederung befindet sich im Eigentum der Gemeinde Seedorf, des Kreises Segeberg und der Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein. Sie soll durch Maßnahmen wie Biotopförderung, Vernässung, Brache und extensive Nutzung als Talmoor erhalten, gesichert und wiederhergestellt werden. Ziele sind der Schutz der Bodenbeschaffenheit und des Wasserhaushaltes, die Regeneration als Lebensraum für die charakteristische Pflanzen- und Tierwelt, die Förderung der Gesamtheit der Ökosysteme des Moores, der Schutz und die Entwicklung des Brutvorkommens bedrohter Wiesen-, Röhricht- und Wasservögel und der Schutz des Landschaftsbildes im Talmoorkomplex. Um diese Ziele zu erreichen, sind in den vergangenen Jahren Maßnahmen wie die Vernässung der NSG-Fläche, eine extensive Beweidung und die Pflege zur Stützung des Sumpfporstes durchgeführt worden.
Die Schutzmaßnahmen in der gesamten Heidmoor-Niederung konzentrieren sich auf den Sumpfporst und die Wiesen-, Röhricht und Wasservögel. Die Heidmoor-Niederung ist landesweit als Brut-Vorkommen des Wachtelkönigs bekannt. Die höchste Zahl rufender Männchen wurde im Wachtelkönigjahr 1998 mit 28 Rufern gezählt. Als typische Wiesenbrüter kommen daneben Kiebitz, Großer Brachvogel, Bekassine, Wiesenpieper, Feldlerche, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Schafstelze und Wachtel vor.Von den Arten der Grünlandbrache und der offenen Weidelandschaft treten Sumpfrohrsänger, Rohrammer, Feldschwirl, Schlagschwirl, Fasan, Dorngrasmücke, Neuntöter, Kuckuck, Stockente, Bachstelze und Hänfling auf. Als Nahrungs- und Wintergäste sowie Durchzügler sind u.a. Singschwan, Zwergschwan, Kranich, Schwarzstorch, Seeadler, Kornweihe, Rotmilan, Rauhfußbussard und Goldregenpfeifer zu erwähnen.
Die Heidmoor-Niederung ist aufgrund des Sumpfporst-Bestandes und der Bedeutung der Niederung für Vögel sowie wegen eines größeren Laubfroschbestandes besonders schutzwürdig. Deshalb wurde das Gebiet zum EU-Vogelschutzgebiet und zum FFH-Gebiet erklärt. Nun besteht die Verpflichtung, die strukturreiche Niederungslandschaft mit Hoch- und Niedermoorflächen, Offenland sowie großflächigen Sukzessionsbereichen zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Der Moorkern des Heidmoores und der Eichen-Hainbuchenwald „Steinhorst“ und die Kombination von Moorflächen mit extensiv beweideten oder brachliegenden Feuchtgrünlandflächen und das Fließgewässersystem der Trave machen den hohen naturkundlichen Wert dieser Landschaft aus.
Naturschutzgebietsverordnung "Heidmoor" vom 16. Dezember 1991
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