Zahlreiche Gräben durchziehen das Gebiet - Foto: Ingo Ludwichowski
NABU-Naturschutzgebiet ''Delver Koog''
Amphibische Landschaft der Eider-Treene-Sorge-Niederung
Amphibische Landschaft
Das NABU Naturschutzgebiet "Delver Koog" ist Teil der Flusslandschaft in der Eider-Treene-Sorge-Niederung. Das 191 ha große Gebiet ist gekennzeichnet durch ausgedehnte Niedermoorbereiche mit Röhrichten, Großseggenriedern und Kleinseggenwiesen. Besonders der Vogelwelt bietet es auch durch die vielen kleinflächig offenen Wasserflächen und einem weitläufigen Bewässerungs-Grabensystem einen bedeutsamen Lebensraum. Wegen des Vorkommens zahlreicher bedrohter Pflanzen- und Tierarten wurde es bereits 1976 unter Naturschutz gestellt.
Geschichte
Schon im 14. Jahrhundert versuchte man, die Niederung durch Eindeichung dem Einfluss der tideabhängigen Eider zu entziehen. Eine Sturmflut im Jahr 1362 durchkreuzte jedoch die Pläne, die Flächen blieben weitere 200 Jahre unbedeicht. Hier wurden jedoch große Mengen an Reet in den vorkommenden großflächigen Schilfröhrichten geerntet.
1936 senkte man den Grundwasserspiegel zur besseren landwirtschaftlichen Nutzung stark ab. Dadurch wurde jedoch der Reetnutzung der Boden entzogen. Daher versah man 1938 das heutige NSG mit einer niedrigen Randverwallung und errichtete ein Bewässerungsschöpfwerk, um einen regulierbaren Wassereinstau möglich zu machen und damit die Reetnutzung sicherzustellen.
Nutzung
In der Folge der Maßnahmen entwickelte sich der Delver Koog immer mehr zu einem Rückzugsgebiet für die Tiere und Pflanzen, die an feuchte Niedermoorböden angepasst sind. Heute wird etwa ein Drittel der Schilfflächen im Winter gemäht. In den Randgebieten wird durch extensive Grünlandnutzung die Vegetation kurz gehalten, um den Wiesenbrütern ihren Lebensraum zu erhalten.
Tiere und Pflanzen
Die großen Altschilfbestände bieten der Tierwelt optimale Brut-, Nahrungs- und Überwinterungsmöglichkeiten. Rohrammer, Rohrschwirl, diverse Rohrsänger, Große Rohrdommel und Rohrweihe finden hier ideale Überlebensbedingungen. Umgebende Kleinseggenwiesen sind vor allem durch das Wollgras gekennzeichnet.
Im Grünland brüten Wiesenbrüter wie Kiebitz, Uferschnepfe, Bekassine und Rotschenkel. Im Herbst und Frühjahr sind hier zahlreiche Wat- und Wasservögel Gäste. Der Delver Koog ist für die Kornweihe eines der bedeutendsten Rastgebiete. Schwärme von Staren und Wacholderdrosseln sowie Rauhfußbussarde bereichern das Gebiet im Winter.
Der Blick ins Schutzgebiet: