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Naturschutzgebiet Barkauer See und Umgebung
Sechs Kilometer südöstlich von Eutin liegt inmitten weitläufiger sanfter Moränenzüge der Barkauer See. Der entrophe Flachsee ist maximal zwei Meter tief und rund 50 ha groß. Ein teilweise 100 Meter breiter Schilf- und Bruchwaldgürtel umgibt den See. Der Barkauer See liegt verkehrsabgeschieden und ist nur von der Ortschaft Fassensdorf aus fußläufig zu erreichen.
Auf Initiative des NABU Eutin erfolgte 1982 die Unterschutzstellung. Heute ist der Barkauer See ein Teil des Schutzgebietsnetztes „Natura 2000“. Das ausgewiesene Naturschutzgebiet hat eine Größe von 137 ha, zusammen mit den angrenzenden Flächen der Stiftung Naturschutz stehen sogar ca. 300 ha unter Schutz. Die an den See angrenzenden Flächen konnten sich zu naturnahen Niedermoor und Bruchwald entwickeln. Auf den anderen Flächen sorgt eine extensive Beweidung mit Robustrindern für eine offene Weidelandschaft mit abwechslungsreichen Strukturen. Mit der Neuanlage von Laich- gewässern hat sich die Situation speziell für Laubfrosch und Rotbauchunke deutlich verbessert. Nutznießer dieser Maß- nahmen sind natürlich auch andere Amphibienarten wie Wasser- und Moorfrosch.
Das Ziel, durch den Schutz der Niedermoorflächen im Gebiet, einen bedeutsamen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, wurde ebenso erfüllt, wie die Aufwertung der Flächen als Lebensraum seltener Tiere und Pflanzen. Ein erstmalig in 2014 ausgebrachtes Brutfloß hat gleich zur Ansiedlung von ca. 10 Flußseeschwalbenpaaren geführt.
Beobachtungstipp
Von der Ortschaft Fassensdorf führt der Feldweg bis zur ehemaligen Badestelle des Barkauer Sees. Von hier hat man einen guten Überblick auf den See und die angrenzende Flächen. Im Winter und Frühjahr sind Gummistiefel geboten, um trockenen Fußes bis zur Badestelle zu gelangen. Mit Ruhe, Glück und Geduld sind folgende Vogelarten zu beobachten:
Ganzjährig
Seeadler, Kranich, Graugans, Graureiher, Kormoran, verschiedene Entenarten, Haubentaucher, Blässralle, Lachmöwe, Kolkrabe, Rabenkrähe, Mäusebussard, Turmfalke, Kohl- und Blaumeise, Amsel, Eisvogel, Zaunkönig, Rotkehlchen, Feldsperling und Goldammer.
Im Frühling und Sommer
Kuckuck, verschiedene Rohrsänger und Schwirle, Flußseeschwalbe, Rohrweihe, Braun- und Schwarzkehlchen, Wiesen- und Baumpieper, Feldlerche, Rothals- und Schwarzhalstaucher, Schafstelze, Rauch-, Mehl- und Uferschwalbe, Mauersegler, Zwergmöwe, Singdrossel, Sprosser.
Im Herbst und Winter
Singschwan, Zwerg- und Gänsesäger, Silberreiher, Saat- und Bläßgans, Raubwürger, Bartmeise, Birken- und Erlenzeisig, Rot- und Wacholderdrosseln und weitere Arten.
Das aufgrund seiner Entfernung zu den nächsten Siedlungen störungsarme Gewässer war schon immer ein besonderer Anziehungspunkt für viele Vogelarten. Noch in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts war die Trauerseeschwalbe hier ein stetiger Brutvogel.
Weitere Informationen
ILu, akt. 1. Januar 2023
Der Blick ins Schutzgebiet
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