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Trichomonaden bei Grünfinken im Jahr 2009
Seit April 2009 wurden in Norddeutschland erstmals vermehrt Todesfälle von wild lebenden Grünfinken an Futterstellen infolge von Infektionen mit dem Flagellaten Trichomonas gallinae beobachtet. Trichomoniasis ist eine seit langem als „gelber Knopf“ bekannte Erkrankung bei Tauben, die auch bei Greifvögeln durch den Verzehr von erkrankten Beutevögeln auftritt. Die Erkrankung wurde bislang ebenfalls bei Ziervögeln und kleinen Singvögeln in Volierenhaltung beobachtet. Ziel eines gemeinsamen Aufrufes des NABU und des Veterinärmedizinischen Untersuchungsamtes Arnsberg / NRW im Jahr 2009 war es, das Gesamtausmaß des Grünfinkensterbens zu erfassen bzw. einzuschätzen. Dazu wurden einerseits Daten aus dem Sektionsmaterial der Landesuntersuchungseinrichtungen und einiger universitärer veterinärmedizinischer Institute herangezogen, anderseits beim NABU eingegangene Meldungen vom Grünfinkensterben ausgewertet.
NABU und Veterinärmedizinisches Untersuchungsamt Arnsberg rufen zur Meldung auf
Die Mitglieder des Arbeitskreises „Diagnostische Veterinärpathologie“, der sich aus Pathologen der veterinärmedizinischen Untersuchungseinrichtungen der Länder, einiger Universitäten und Privatlabore zusammensetzt, wurden aufgefordert, die im Verlauf des Jahres 2009 sezierten wild lebenden Singvögel zu melden. Neben der Vogelart und dem Einsendedatum und dem Fundort (Kreis) interessierten die pathomorphologischen Befunde und im Falle von Veränderungen einer Trichomoniasis die jeweilige Diagnosemethode (Makroskopie, Histologie, Rachenabstrich, Kultur, PCR [Erkennung des Infektionserregers mittels DNA-Polymerase-Kettenreaktion]). Darüber hinaus wurden die Wild- und Ziervögel-Institute der Hochschulen gebeten, sich hinsichtlich ihrer Patienten der Befragung anzuschließen. Bei der Auswertung wurden unter dem Begriff “Einsendung“ alle am selben Tag zur Einsendung gelangten Vögel einer Fundstelle verstanden.
Der NABU rief nach ersten Hinweisen aus der Bevölkerung auf verstärkt sterbende Grünfinken zunächst in schleswig-holsteinischen und später in überregionalen Medien der Bundesrepublik sowie im Internet (http://Gruenfinken.NABU-SH.de) zur Meldung von erkrankten und toten Grünfinken auf. Zugleich wurde um eine schnelle Weitergabe toter Tiere an die kommunalen Veterinärämter bzw. direkt an die Landesuntersuchungseinrichtungen gebeten, um ggf. ein Diagnoseergebnis über die Todesursache zu erhalten. Die Resonanz der Öffentlichkeit auf den Aufruf war auch im Vergleich zu anderen Aktionen des NABU ausgesprochen hoch, so dass im Erhebungszeitraum von einer durch den Aufruf bedingten weitgehenden bundesweiten Präsenz des Themas in der Bevölkerung ausgegangen werden kann.
Die Ergebnisse der Aktion
Rückmeldungen bezüglich untersuchter bzw. sezierter wildlebender Singvögel erhielten wir von 29 Untersuchungseinrichtungen aus 15 Bundesländern. In 16 Untersuchungseinrichtungen wurden insgesamt 136 Singvögel seziert. Dabei meldeten 13 Untersuchungseinrichtungen Fälle von Trichomoniasis. Die Vögel gelangten von Privatpersonen direkt zur Untersuchung oder wurden über die Veterinärämter der Kreise zur Einsendung an die Landesuntersuchungseinrichtungen verbracht. Die Zahl der Vögel pro Einsendung variierte zwischen einem und vier Tieren. In einer Einsendung fanden sich maximal zwei unterschiedliche Vogelarten. Bei insgesamt 94 Singvögeln aus 63 Einsendungen wurde die Diagnose Trichomoniasis aufgrund pathomorphologischer und / oder weitergehender Untersuchungen gestellt. Unter den Vögeln überwogen bei weitem Grünfinken (ca. 90 %), doch waren darunter auch weitere Arten vertreten (Tab. 1).
Tab. 1: Sezierte Singvögel mit Veränderungen einer Trichomoniasis | |
---|---|
Vogelart | Veränderungen wie bei Trichomoniasis |
Grünfink (Carduelis chloris) | 84 (89,4 %) |
Dompfaff (Pyrrhula pyrrhula) | 3 (3,2 %) |
Kernbeißer (Coccothraustes coccothraustes) |
2 (2,1 %) |
Girlitz (Serinus serinus) | 2 (2,1 %) |
„Fink“ (ohne weitere Diff.) | 2 (2,1 %) |
Heckenbraunelle (Prunella modularis) | 1 (1,1 %) |
Gesamt | 94 (100 %) |
An den Untersuchungseinrichtungen wurden zur Erkennung einer Trichomoniasis unterschiedliche Methoden verwandt. Bei den meisten Instituten wurde die Diagnose aufgrund der pathologisch-anatomischen und pathohistologischen Befunde, eventuell in Kombination mit einem frischen, unfixierten Präparat des Rachen und Schlundes gestellt (frisch tote Vögel). Nur vereinzelt wurden Trichomonaden kultiviert bzw. per PCR diagnostiziert. Drei Untersuchungseinrichtungen sandten Ihre Isolate an das Nationale Referenzlabor für die Trichomonadenseuche des Rindes (Dr. K. Henning). Dort konnten einige Isolate weiter vermehrt werden. Sie wurden für spätere Untersuchungen, insbesondere bezüglich Ihrer Virulenz, dort eingelagert. Bisweilen fanden sich bei den untersuchten Vögeln mit Trichomoniasis weitere Befunde in Form von Darmkokzidiosen oder Infektionen mit Macrorhabdus ornithogaster. Erste Fälle von Trichomoniasis traten in den veterinärmedizinischen Untersuchungsstellen ab April 2009 auf, um zwischen Mai und September 2009 auf einem erhöhten Niveau zu bleiben und dann wieder stark abzufallen (Abb. 1). Diese Entwicklung gilt sowohl für die Gesamtzahl der eingesandten Vögel als auch für die Zahl der positiven Einsendungen insgesamt.
Abb. 1: Jahreszeitliches Auftreten von Trichomoniasis-Fällen (hellblau) bzw. der Zahl von Einsendungen von Vögeln mit Trichomoniasis (dunkelblau; bei zwei der 94 Vögel liegen keine Daten zum Eingang der Tiere vor).
An Trichomoniasis erkrankte Vögel stammten überwiegend aus nord- und mitteldeutschen Bundesländern und Berlin. Die meisten Fälle wurden in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen diagnostiziert, während aus Hessen, Sachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und Bayern nur Einzelfälle mitgeteilt wurden. Die geografische Lage der jeweiligen Fundorte gibt Abb. 2 wieder.
Verteilung nachgewiesener Trichomoniasis-Fälle
Abb. 2: Fundorte von Grünfinken oder anderer Finken mit nachgewiesener Trichomoniasis in Deutschland im Jahr 2009 (65 Fundorte)
Im Zeitraum von 1. Mai 2009 bis 31. Dezember 2009 gingen zudem 337 Meldungen von 1.746 toten Grünfinken beim NABU ein. Davon konnten 179 Meldungen auf Grund der Hinweise (vorliegendes veterinärmedizinisches Untersuchungsergebnis, mehr als fünf tote Grünfinken, zutreffende Beschreibung der Symptomatik) als „wahrscheinliche Verdachtsfälle von Trichomoniasis“ eingeordnet werden. Voraussetzung für eine Aufnahme in die Auswertung war eine Beschreibung der Melder, dass die beobachteten Vögel apathisch wirkten, aufgeplustert und meist teilnahmslos da saßen, ein mit Futterresten und Speichel verklebter Schnabel erkennbar war und sie den starken Drang hatten, Wasser aufzunehmen. Dies betraf 1.554 Grünfinken sowie zusammen mit diesen 81 Vögel anderer Arten (Haussperling, Gimpel, Kernbeißer, Buchfink, Stieglitz, Birkenzeisig, Blaumeise, Kohlmeise, Elster, Eichelhäher, Heckenbraunelle, Amsel, Haustaube). Meldungen kamen vor allem aus den Bundesländern Schleswig-Holstein, Niedersachsen, NRW und Berlin. Wenige Fälle betrafen zudem Hamburg, Brandenburg, Bremen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern (Zur räumlichen Verteilung der Meldungen s. Abb. 3). Größere Zahlen toter Grünfinken sind vor allem für Berlin, Niedersachsen und NRW dokumentiert (Abb. 4). Je Fundort wurden dem NABU im Mittel 7,3 tote Grünfinken gemeldet (n = 178, 1 – 50 Exemplare; ohne örtliche Sammelmeldungen).
Verteilung der Trichomoniasis-Verdachtsfälle (Meldungen toter Grünfinken)
Abb. 3: Meldungen von Grünfinken mit Trichomoniasis-Verdacht. Die Verbreitung der Meldungen toter Grünfinken deckt sich weitgehend mit der der veterinärmedizinischen Nachweise.
Obwohl die vorgestellten Daten es nicht erlauben, das Gesamtausmaß des sogenannten „Grünfinkensterbens“ in Deutschland im Jahr 2009 epidemiologisch konkret zu erfassen, geben sie durchaus einen Einblick in die überregionale Präsenz und Bedeutung des Problems und bieten Raum zur Spekulation. So geht der NABU überschlagsmäßig davon aus, dass man, wenn nur jeder fünfte tote Grünfink gefunden wurde und nur jeder zehnte von Trichomoniasis–Verdachtsfällen Betroffene seine toten Grünfinken tatsächlich dem NABU gemeldet hatte, von rd. 80.000 toten, an Trichomoniasis verendeten Grünfinken ausgehen muss. Im Vergleich zu dieser Erhebung war die die Zahl der tatsächlich sezierten und fundiert untersuchten Vögel recht überschaubar. Ob den dem NABU gemeldeten Fällen, auf denen diese Hochrechnung basiert, tatsächlich eine Trichomoniasis zugrunde liegt, ist zwar wahrscheinlich, aber nicht gesichert. Bei den meisten sezierten, wild lebenden Grünfinken konnte allerdings die Verdachtsdiagnose, sofern eine solche gestellt worden war, durch die Sektion bestätigt werden. Andererseits könnte die Dunkelziffer verendeter Vögel aber noch weitaus höher als in obiger Hochrechnung sein, da selbst viele Melder in der NABU-Erhebung wegen Schuldgefühlen bzgl. betriebener Sommerfütterung nur ungern zu Auskünften bereit waren. Die Erhebung verdeutlicht in jedem Fall, dass in Deutschland durchaus größere Bestände des Grünfinken von der Krankheit betroffen gewesen sind. Im Populationsmaßstab betrachtet scheint angesichts der Häufigkeit des Grünfinken (geschätzter Bestand in Deutschland zwischen 1,7 und 2,6 Mio. Brutpaaren) für die Art bislang allerdings keine den Bestand bedrohende Situation eingetreten zu sein. Auch die anderen gemeldeten Arten gelten im Siedlungsbereich als eher häufig. Bei der NABU-Aktion „Stunde der Gartenvögel“, bei der der Bestand von Vögeln im Siedlungsbereich im Jahr 2010 von rd. 40.000 vogelkundlichen Laien wie Ornithologen gemeinsam erfasst wurde, bestätigte sich ein Bestandsrückgang gegenüber dem Vorjahr beim Grünfink in den Bundesländern Berlin (minus 34 % Veränderung gegenüber dem Vorjahr) und NRW (minus 12 %), während in Niedersachsen der gemeldete Bestand in etwa auf dem Vorjahresniveau verblieb und in Schleswig-Holstein wie bundesweit betrachtet noch anwuchs. Trotz Unzulänglichkeiten in der Methodik und Artenkenntnis mancher Teilnehmer gibt die "Stunde der Gartenvögel" des NABU auswertbare Hinweise auf Bestandsveränderungen.
Ob die in Abb. 2 wiedergegebene räumliche Verteilung von Fundorten von gesicherten Trichomoniasis-Fällen bei Singvögeln tatsächlich für das Auftreten dieser Erkrankung in Deutschland im vergangenen Jahr repräsentativ ist, ist fraglich. Die Abbildung dokumentiert ein Auftreten insbesondere im nord- und mitteldeutschen Raum. Die Ergebnisse der Erhebungen des NABU decken sich räumlich allerdings in größeren Teilen mit den Ergebnissen der veterinärmedizinischen Untersuchungen und bestätigen somit das räumliche Verteilungsmuster.
Sollen Wildvögel untersucht werden?
Die diagnostische Abklärung von gehäuften Todesfällen bei Singvögeln wurde in den verschiedenen Bundesländern und auch innerhalb ein und desselben Bundeslandes nicht nur methodisch in unterschiedlicher Intensität betrieben. Häufig wurde von veterinärbehördlicher Seite nach der Rechtsgrundlage für derartige Untersuchungen gefragt und eine solche bisweilen bestritten. Es stellte sich zudem immer wieder die Frage, wer die Kosten derartiger Untersuchungen an Wildvögeln übernimmt. Auch das Interesse des/der jeweiligen Pathologen dürfte sich in der Zahl der untersuchten Vögel widerspiegeln. Nachdem das Phänomen einer Trichomoniasis als Ursache gehäufter Todesfälle bei Singvögeln an Futterstellen bekannt geworden war, verwiesen auch einzelne Pathologen vermutlich aus pragmatischen Gründen auf ein „Trichomoniasis-Problem“ und rieten von weiteren Sektionen ab.
Das jahreszeitliche Auftreten der Trichomoniasis-Fälle bei wild lebenden Finken in Deutschland von April bis Dezember entspricht demjenigen, welches für Schottland für die Jahre 2006 - 2007 beschrieben ist (www.sac.ac.uk/mainrep/pdfs/TrichomoniasisFS.pdf). Im Gegensatz hierzu sind Fälle von differenzialdiagnostisch wichtigen Salmonellen-Infektionen insbesondere in den Monaten November bis März zu erwarten. Dieses scheint sich auch in Deutschland und Österreich zu bestätigen, wo Ende 2009 und zu Beginn 2010 vermehrte Todesfälle insbesondere bei Erlenzeisigen und Grünfinken infolge einer Salmonella Typ B-Infektion zu verzeichnen sind. Der relativ warme Herbst 2009 dürfte sicherlich das Auftreten von Trichomonas-Infektionen bis in den Dezember hinein begünstigt haben.
Verteilung Trichomoniasis-Verdachtsfälle (Zahl toter Grünfinken)
Abb 4: Zahl gemeldeter toter Grünfinken mit Trichomoniasis-Verdacht. Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Berlin erbringen auch die höchsten Zahlen von Totfunden bei Grünfinken.
Eine Unterscheidung des klinischen Bildes einer Trichomoniasis und Salmonella Typ B-Infektion ist für den Laien nicht möglich und selbst die makroskopischen, d.h. mit bloßem Auge erkennbaren Befunde können leicht verwechselt werden. Salmonellen können aufgrund ihres zoonotischen Potenzials (Übergang vom Tier auf den Menschen und umgekehrt) beim Menschen Erkrankungen hervorrufen. Schon allein hierin begründet sich unserer Meinung nach ein öffentliches Interesse an der Aufklärung gehäufter Todesfälle von Wildvögeln an Futterstellen. Trichomonas gallinae hat jedoch für den Menschen kein Gefährdungspotential.
Futter- und Tränkstellen als Ausbreitungsherd
Beiden Erkrankungen gemein ist, dass Futterstellen epidemiologisch bei der Weiterverbreitung eine Bedeutung zukommen dürfte. Ein großer Teil der Meldungen an den NABU stammen von Fütterungen, die in der Regel auch mit Tränkstellen als möglicher Verbreitungsherd der Krankheit ausgestattet waren. Auch Menschen können sich bei der Reinigung der Futterstelle mit Salmonellen infizieren. Während die Winterfütterung im Allgemeinen nicht in Frage gestellt wird, ist eine ganzjährig betriebene Fütterung von Vögeln in Kreisen des Naturschutzes umstritten. Der NABU hat sich nicht nur aus tierhygienischen, sondern vor allem aus naturschutzfachlichen Gründen wie andere Naturschutzverbände bereits früher deutlich gegen die Ganzjahresfütterung ausgesprochen. Die an den Fütterungen anzutreffenden Arten sind in der Regel keine Zielarten des Naturschutzes, da ihr Bestand insgesamt als gesichert angesehen werden kann.
Herkunft aus Skandinavien?
Auf Grund der Häufung der Nachweise vor allem in Nordwestdeutschland ist eine Herkunft des Erregers aus Skandinavien denkbar. In Südnorwegen, Schweden und Finnland werden vermehrte Todesfälle von wild lebenden Finken durch Trichomoniasis seit Mitte 2008 beschrieben. Es bestehen nach Ringfunden gesicherte, regelmäßige, jahreszeitlich bedingte Zugbewegungen zwischen Norwegen und Nordwestdeutschland. In Großbritannien tritt die Erkrankung bei wild lebenden Finken jährlich wiederkehrend seit 2005 auf. Dort überwintern ebenfalls regelmäßig norwegische Finken. Im August 2009 berichtete erstmals das Dutch Wildlife Health Centre (DWHC) über das Auftreten von Trichomoniasis-Fällen, so dass die Erkrankung auch in den Niederlanden angekommen zu sein scheint. Es bleibt zu vermuten, dass auch in Deutschland und anderen europäischen Ländern zukünftig erneut Fälle von Trichomoniasis als Ursache gehäufter Todesfälle bei wild lebenden Finken auftreten werden. Erste Verdachtsfälle liegen dem NABU bereits für das Jahr 2010 aus Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen vor. Die gesammelten Trichomonaden-Isolate stehen für Untersuchungen z.B. hinsichtlich ihrer Virulenz zur Verfügung. Es wäre zu hoffen, dass sich eine universitäre Einrichtung der mit dem Auftreten der Trichomonaden verbundenen Fragestellungen annimmt.
Wichtig: Saubere Futterstellen!
Prophylaktisch kann nur auf die Bedeutung einer peniblen Hygiene mit regelmäßiger Desinfektion am Futterplatz verwiesen werden. Das Tränkewasser ist danach täglich zu wechseln bzw. ganz darauf zu verzichten. Futter sollte frisch und möglichst aus Silo-Fütterungen angeboten werden, um eine Verunreinigung mit Kot der Tiere zu vermeiden. Zudem sollte eine Rotation der Futterstelle erfolgen. Treten gehäufte Todesfälle an Futterstellen auf, sollte die Fütterung und Tränkung vorübergehend (mind. zwei Wochen lang) eingestellt werden.
Für weitere Informationen verweisen wir auf das Informationsblatt der englischen „Garden Bird Health Initiative“ mit Empfehlungen zum Umgang mit Trichomoniasis bei Gartenvögeln, im Internet herunterzuladen unter http://www.ufaw.org.uk/documents/GBHI_Trichomonas_sheet_180707.pdf.
Dank
Wir danken folgenden Untersuchungseinrichtungen herzlich für Ihre Mitarbeit: CVUA Karlsruhe, Außenstelle Heidelberg (Dr. Saenger); CVUA Stuttgart (Dr. Blazey, Dr. Süß-Dombrowski); CVUA Freiburg, (Dr. M. Suntz); Landesinstitut Tiergesundheit und Futtermittel, Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Oberschleißheim (PD Dr. Hafner-Marx); Tiergesundheitsdienst Bayern e.V., Poing-Grub (Dr. Kappe); Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL), Erlangen (Dr. Müller); Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Zierfische, LMU München (Prof. Dr. Korbel); Laboklin, Bad Kissingen (Dr. Heckers); Institut für Geflügelkrankheiten, Zier-, Zoo- und Wildvögel, FU Berlin (TA Kohls); Landeslabor Berlin Brandenburg LLBB (Dr. Wittstatt); Landeslabor Brandenburg (LLB) Frankfurt (Oder) (Dr. Schulze); Institut für Hygiene und Umwelt, Hamburg (Dr. Zander-Schmidt); Hessisches Landeslabor, Standort Giessen (Dr. Risse); Institut für Veterinär-Pathologie, Justus-Liebig-Universität Giessen (Prof. Dr. Reinacher); Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische, Justus-Liebig-Universität Giessen (Prof. Dr. Kaleta); Landesamt für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei, Rostock (Dr. Wolf); Institut für Pathologie, Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (Dr. Wohlsein); Veterinärinstitut Hannover (LAVES) (Dr. Braune); Veterinärinstitut Oldenburg (LAVES) (Dr. Brügmann); CVUA OWL, Detmold (Dr. Thiel); CVUA RRW, Krefeld (Dr. Kuczka); CVUA MEL, Münster (Dr. Mersmann); Landesuntersuchungsamt Rheinland Pfalz, Koblenz (Dr. Zimmer); Tiergesundheitsdienst Sachsen-Anhalt (Dr. Pfeiffer); Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen Sachsen, Dresden (Dr. Pöhle); Klinik für Vögel und Reptilien, Universität Leipzig (Dr. Schmidt); Landeslabor Schleswig-Holstein, Neumünster (Dr. Bodenthin); Thüringer Medizinal-, Lebensmittel- und Veterinäruntersuchungsamt, Bad Langensalza (Dr. Huehn). Der Dank geht auch an die zahlreichen Einsender von eigenen Beobachtungsdaten an den NABU, die erst eine größenordnungsmäßige und flächige Einschätzung des Sterbens ermöglicht haben.
Autoren des Beitrages | |
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Dr. Martin Peters Staatliches Veterinäruntersuchungsamt Arnsberg Zur Taubeneiche 10-12 59821 Arnsberg Martin.Peters@SVUA-Arnsberg.NRW.de |
Ingo Ludwichowski NABU Schleswig-Holstein Färberstr. 51 24534 Neumünster Ingo.Ludwichowski@NABU-SH.de |