Verbindungswege durch Schleswig-Holstein
Alte, naturnahe Korridore im Land zwischen den Meeren
Wie es die andere Bezeichnung "Wallhecke" zutreffend ausdrückt, besteht ein typischer Knick aus einem ungefähr 0,8 - 1 Meter hohen Erdwall, dessen abgeflachte Oberseite dicht mit strauchartig wachsenden Gehölzen bestanden ist. Auf dem Randstreifen des Knicks, der dem Schutz des wertvollen Kulturelements unserer Landschaft vor Beeinträchtigungen aus der Landwirtschaft dient, wächst eine typische Begleitflora.
Knicks wurden auf der Geest und im östlichen Hügelland meist bereits vor 200 Jahren zur Abgrenzung der landwirtschaftlichen Flurstücke angelegt. Obwohl schmale, lineare Landschaftselemente, nehmen sie doch etwa 1 Prozent der Landesfläche ein und prägen somit das Bild einer gehölzreichen, vielfältig strukturierten Landschaft - im waldarmen Schleswig-Holstein auch touristisch von Belang.
Besonders wichtig ist jedoch ihre ökologische Bedeutung als Lebensraum für zahlreiche Tiere und Pflanzen. So wird die Zahl der die Knicks bewohnenden Tierarten Schleswig-Holsteins auf ungefähr 7.000 geschätzt; davon können auf nur einen Kilometer einer Wallhecke etwa 1.600 - 1.800 Arten leben. Zudem stellen die Knicks in manchen intensiv landwirtschaftlich genutzten Gegenden häufig die einzige und letzte noch verbliebene naturnahe Substanz dar. Sie verbinden damit als Korridore verschiedene, verstreut gelegene Lebensräume, über den der Austausch von Organismen noch funktionieren kann.
Einladung zum Informationsrundgang
Sind Sie neugierig auf mehr Informationen zum Thema "Knick"? Dann besuchen Sie doch einfach die folgenden Seiten des NABU Schleswig-Holstein! Bleiben trotzdem Fragen offen? Treten Sie in Kontakt mit dem NABU!
Knickschutz & -Pflege
Die Neuanlage eines Knicks kann ein wichtiger Beitrag zur Verbesserung der ökologischen Situation und des Landschaftsbildes sein. Mehr →
Alle 10 - 15 Jahre sollen Knicks "auf den Stock gesetzt", also "geknickt" werden. Nach dem Schnitt treiben sie wieder aus, wachsen dicht hoch und können so ihre Funktionen als Windbremse, Brutplatz für Vögel und Nahrungsquelle für viele Tierarten erfüllen. Mehr →
Knicks prägen noch immer Schleswig-Holsteins Kulturlandschaft. Doch befinden sie sich teils in einem schlechten Erhaltungszustand. Der NABU gibt Hinweise zu Neuanlage und Pflege eines für den Schutz der Natur wichtigen Landschaftselements. Mehr →
Knicks sollen alle 10 bis 15 Jahre auf den Stock gesetzt werden. Das periodische Auf-den-Stock-setzen ist mit der Motorsäge seitens des Naturschutzes immer unterstützt worden. Heute aber wird die Knickschere eingesetzt. Dies kann zu Problemen führen. Mehr →
Meldungen und historie zum KNickschutz
Starke Schneefälle sorgen dafür, dass Fahrten übers Land zum Abenteuer werden. Doch es gibt eine einfache Begründung dafür, dass Verkehrsteilnehmer in Schneewehen stecken bleiben: Die Landschaft ist ausgeräumt und Knicks als "Schneezäune" sind degeneriert. Mehr →
MdL Rickers, Mitglied des Umwelt- und Agrarausschusses und Vorsitzender des CDU-Facharbeitskreises Agrar/Umwelt, hat in einer Pressemitteilung die neuen Knickschutzbestimmungen des Landes angegriffen - ein erstaunliches Maß an Desinformation. Mehr →
Die Flurbereinigung in ihrer zerstörenden Form ist vorbei. Der Schutz der Knicks ist gesetzlich geregelt. Die Beseitigung von Knicks wird kaum noch genehmigt. Dennoch beeinträchtigen nach wie vor Nachlässigkeit, manchmal aber auch Vorsatz, unsere Knicks. Mehr →
Wenn einem etwas zugesprochen wird, ärgert sich meist ein anderer: nachdem die Schutzbestimmungen der Knicks verschärft wurden, beklagt der Bauernverband nun "Enteignung". Der NABU dokumentiert das unnötige Sommertheater. Mehr →
Während das MLUR den rabiaten Umgang mit unseren Knicks durch übermäßigen seitlichen Rückschnitt gestattet, urteilte nun das Verwaltungsgericht dagegen - und damit für den Natur- und Knickschutz. Mehr →
Landesnaturschutzgesetz wirft Fragen auf: Was gilt als verbotene Beeinträchtigung, was als erlaubte Pflegemaßnahme? Dies und mehr erläutert der NABU in einer Naturschutzbilanz 2008 zum Knickschutz. Mehr →
Randstrukturen von Knicks haben eine besondere ökologische Bedeutung. Sie schützen den Knick, haben aber auch für Arten wie Neuntöter und Haselmaus einen großen Wert. Herausragende Äste tragen Blüten und Früchte, die wiederum Tieren als Nahrung dienen. Mehr →
Allgemeines zum Knick
Von der Einkoppelung bis zur landwirtschaftlichen Industrialisierung stellt der NABU die Geschichte der Knicks vor. Warum wurden Knicks angelegt? Wie lang war das Knicknetz und was ist davon heute übrig? Warum wurden Knicks beseitigt? Antworten des NABU. Mehr →
Bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts bestand die Kulturlandschaft aus einer gemeinschaftlich genutzten Flur. Dann wurde die Fläche unter den Bauern aufgeteilt, zur Abgrenzung der Flächen Knicks angelegt. Mehr →
Die Gesamtlänge der schleswig-holsteinischen Knicks wird oftmals mit 68.000 km angeben. Eine Gesamtlänge von 45.000 km kommt aber der Realität näher. Geschädigt, illegal beseitigt - der Zustand des landschaftsprägenden Naturelements ist besorgniserregend. Mehr →
Flora und Fauna des Knicks
Der Knick ist für Schleswig-Holstein nicht allein ein landschaftsprägendes Naturelement. Er beherbergt auch eine typische Tier- und Pflanzenwelt, die hier ihren Lebensraum findet. Der NABU stellt Ihnen einige der typischen Arten der Knicklandschaft vor. Mehr →
Knicks sind für viele Vogelarten ein wertvoller Lebensraum und stellen letzte Refugien in einer ausgeräumten Agrarlandschaft dar. Neuntöter, Dorngrasmücke und Goldammer haben in Schleswig-Holstein in Knicks ihr Hauptvorkommen. Mehr →
Auf einem bunten Knick können eine Vielzahl von Gehölzen wachsen - in Abhängigkeit von der Region, dem Nährstoffangebot, Boden und Standort. Der NABU gibt einen Überblick darüber, welche Gehölze und Baumarten bei der Bepflanzung auszuwählen sind. Mehr →
Knicks unterscheiden sich in ihrer krautigen Flora. Unter dem Schirm der Gehölze alter, breiter Doppelknicks wachsen häufig die gleichen Frühblüher wie im Buchenwald. Die schattigen, feuchten Seiten werden von Farnen, Moospolstern und Efeu bedeckt. Mehr →