Der Eisvogel - als Fischfresser verfolgt

Fliegender Edelstein

Lange Zeit verfolgt: Der Eisvogel
Seitdem der Mensch begonnen hat, die Naturresourcen in Form von Fisch für sich zu nutzen, betrachtete er auch die Lebewesen, mit denen er sich die Fische teilen musste, mit Argwohn. Selbst der Eisvogel, Vogel des Jahres 1973 und 2009, der kleine Fische durch Stoßtauchen erbeutet, war lange Zeit vor den Nachstellungen nicht sicher. Noch in "Brehms Tierleben" von 1927 wird er - dem üblichen Nützlichkeites- Schädlichkeitsdenken jener Zeit geschuldet - als "gefräßig" beschrieben und teilte damit eine Ansicht, wie sie noch heute für den Kormoran gilt. Nach einer Ringfundauswertung aus dem Jahre 1980 wurden bis dahin rd. 13 % der wiedergemeldeten Tiere von Menschen getötet. Vor allem mit Mäusefallen, die auf Pfählen befestigt wurden, stellte man bis in jüngere Zeit den Tieren nach. Der Eisvogel ist heute im Anhang I der EU- Vogelschutzrichtlinie als besonders geschützte Art gelistet.

Fische als Beute
Der Eisvogel erbeutet vor allem kleine Süßwasserfische, weitaus seltener Insekten, kleine Frösche und Kaulquappen sowie Krebstiere. Die erbeuteten Fischchen sind meist 4-7 cm lang, bei größeren besteht für den Eisvogel Erstickungsgefahr. Unter den als Beute nachgewiesenen Arten dominieren mehr oder minder flachrückige Formen wie junge Bachforellen, Plötze und Rotfedern, Kaulbarsche und Stichlinge, die auch seichte Wasserbereiche aufsuchen. Wie bei allen Fischfressern ist eine nachteilige Auswirkung auf den Fischbestand wissenschaftlich nicht nachgewiesen.

Bestand in Schleswig-Holstein
Der Brutbestand in Schleswig-Holstein wird in starker Abhängigkeit von dem Auftreten von den Bestand stark reduzierenden Eiswintern auf 200 bis 600 Paare geschätzt. Durch Brutkontainer wird die Art aktuell stark gefördert.

Eisvögel sind großteils Standvögel, die auch im Winter am Brutplatz ausharren. Nur Jungtiere verstreichen nach dem Ausfliegen, siedeln sich jedoch nur selten in größerer Entfernung von ihrem Geburtsort an. Harte Winter können den Brutbestand um 80 - 95 % reduzieren. Um die so entstandenen Verluste zu kompensieren, benötigt der Eisvogel drei bis fünf Jahre.


ILu akt. 13. November 2014