Naturschutzgebiet Wöhrdener Loch
Management für Wiesenvögel - Koniks als Landschaftspfleger






Die nach der Eindeichung vorhandenen Wattflächen wurden als Süßwasserbiotop konzipiert. Unter Ausnutzung noch vorhandener Priele wurden Flach- und Tiefwasserbereiche geschaffen. Schnell siedelten sich Salz- und später Süßwiesengesellschaften an. Teilbereiche im Westen sind auch heute noch durch sogenanntes Qualmwasser, das aus der Nordsee unter dem Deich hindurch sickert, vom Salzwasser beeinflusst. Eine Beweidung mit Schafen sollte die beginnende Sukzession aufhalten. Trotzdem setzten sich Röhrichte und Weidengebüsche immer mehr durch. Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, mussten einmalig durch Maschineneinsatz wieder Freiflächen geschaffen werden.
Landschaftspflege
Seit 2006 übernehmen zusätzlich Konik-Pferde und Rinder die Landschaftspflege. Die robusten Koniks, die aus dem Nationalpark Lauwersmeer in Holland stammen, können ganzjährig im Gebiet verbleiben und helfen, die Vegetation auch über Winter kurz zu halten, um eine Offenlandschaft für die Wiesenvögel zu schaffen und auch seltenen Pflanzen ein Ansiedlung zu ermöglichen. Sie sind sehr gut an feuchte und sumpfige Bereiche angepasst und fressen mit Vorliebe Schilf. Selbst die Schilfrhizome werden mit den Hufen ausgegraben.
Großer Vogelreichtum
Mit dem fortschreitenden Wandel der Vegetation veränderte sich auch das Artenspektrum der Brutvögel. Während in den ersten Jahren noch die Küstenvögel, wie zum Beispiel der Austernfischer, der auch heute noch vertreten ist, überwogen, finden wir heute in erster Linie Wiesenbrüter wie Wiesenpieper, Feldlerche, Schafstelze, Kiebitz, Rotschenkel und Uferschnepfe. Aber auch die Bewohner der Röhrichte, wie Schilfrohrsänger, Teichrohrsänger, Rohrammer und Blaukehlchen haben zugenommen. In der Beobachtungshütte brüten einige Paare der Rauschwalbe und in den Steilufern am Wöhrdener Hafenstrom im Osten gibt es eine Uferschwalbenkolonie.
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Austernfischer - Foto: Ernst Gloe
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Schafstelzen brüten im Wöhrdener Loch - Foto: Ernst Gloe
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Kiebitze sind ganzjährig am Wöhrdener Loch anzutreffen - Foto: Ernst Gloe
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Rotschenkel - Foto: Ernst Gloe
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Uferschnepfe - Foto: Ernst Gloe
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Uferschnepfentanz - Foto: Ernst Gloe
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Uferschnepfe mit Überblick - Foto: Ernst Gloe
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Schilfrohrsänger finden ideale Bedingungen im Wöhrdener Loch - Foto: Ernst Gloe
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Rohrammer - Foto: Ernst Gloe
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Blaukehlchen - Foto: Ernst Gloe
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Rauchschwalbe mit Nistmaterial - Foto: Ernst Gloe
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Uferschwalben beim Sonnenbad - Foto: Ernst Gloe
Der Blick ins Schutzgebiet
Der Blick ins Schutzgebiet
Von Herbst bis weit ins Frühjahr rasten im Gebiet tausende Zugvögel und Wintergäste. Von Herbst bis weit ins Frühjahr rasten im Gebiet tausende Zugvögel und Wintergäste. An den Wasserflächen lassen sich nahezu alle europäischen Entenarten beobachten, sowie zahlreiche Limikolenarten wie der Dunkle Wasserläufer, der Große Brachvogel oder die Pfuhlschnepfe. Gelegentlich tauchen auch seltene Gäste wie z.B. Mornell-Regenpfeifer, Odinshühnchen oder Grasläufer auf, die Ornithologen von weit her anziehen.